Liebe/r Tilopa,
ich empfinde das gar nicht als Edel-Label. Ich habe Jahrzehnte nach einer Bezeichnung gesucht, für das was ich lebe. Ich schrieb ja schon, noch hafte ich an. ich brauchte damals einen Namen um mich selbst zu identifizieren. Ich habe nicht nach einer Edel Marke gesucht, da kann ich auch in ein Geschäft gehen und mir Klamotten kaufen. Darum ging es mir nicht.
Heute ist das einfacher in der Erklärung welche Religion ich lebe. Andere können dann wenn sie wollen den "Buddhist" googlen.
Das macht mich auch angreifbarer, sichtbarer.
Es ist leichter zu sagen, ich bin Buddhist, für das was ich lebe.
Es klärt, es verletzt niemanden, es verbindet - zumindest in meinem Leben.
Die genaue Bezeichnung könnte vielleicht so heißen: Ein Mensch der der Lehre des Erleuchteten folgt.
Aber ich denke es gibt mit Sicherheit eine noch genauere wissenschaftlich eingefügte Bezeichnung für den Buddhisten, nur ist mir die nicht wichtig.
Ganz liebe Grüße von Jo
Tilopa:Alles anzeigenIch danke euch für eure interessanten Antworten! Habe eigentlich nicht mit solch einem Echo gerechnet.
Hier nochmals mein Anfangsposting:
Tilopa:Was genau ist ein Buddhist?
Wann genau fängt das an und wo hört das auf?
Und was heisst das Wort "Buddhist" wortwörtlich übersetzt?
Ich sehe hier vorallem zwei "Haupt-Lager":
Die einen, die das "Buddhist sein" an klaren Regeln, Zeremonien und Definitionen festmachen,
die anderen, die sich die Freiheit nehmen, es auf eine Art zu definieren und zu leben, die weniger traditionell ist.
Als ich meine Fragen oben stellte, beschäftigte mich vorallem der Eindruck,
dass für viele die Begriffe "Buddhismus" oder "Buddhist" bzw. die Anwendung auf ihre Person und ihre Weltanschauung,
einfach eine Art von neuem Gedanken-Spiel zu sein scheint, auch wenn sie das nicht so bestätigen würden.
Ich kann da auch nur für mich selbst sprechen: mache ich da nicht dasselbe in Grün?
Vorher die eine Ausrichtung, nun die andere... ein Spiel, das endlos gespielt werden kann, und... ziemlich ermüdend ist.
Natürlich: wir sind Menschen und leben in einer Welt der Gegensätzlichkeiten,
und wir versuchen uns mitzuteilen, einzuordnen, zu umschreiben.
Dafür braucht es halt Worte, wie eben auch z.B. "Buddhist".
Aber wenn man hinter die Worte schaut, was bleibt dann übrig???
Es klingt halt vielleicht doch irgendwie "schicker", sich Buddhist zu nennen, statt einfach nur Mensch.
Mensch macht so wenig her. Da ist man ja einer unter vielen und verschwindet!
Nein danke, dann doch lieber das "Edel-Label" Buddhist!
Ok, nicht alle. Ganz gewiss nicht.
Zu meiner Frage "Was heisst das Wort "Buddhist" wortwörtlich übersetzt",
sind gute Umschreibungen gekommen, aber keine wortwörtliche Übersetzung.
"Der Buddha" heisst ja: "Der Erleuchtete", "Der Erwachte", so hab ich's jedenfalls gesagt bekommen.
Was heisst nun "Buddhist" oder "Buddhistin"? Etwa: "Erleuchtetist/Erleuchtetistin" oder "Erwachtist/Erwachtistin"?
Kann das jemand nicht nur umschreiben, sondern wortwörtlich übersetzen? Nein?
Ja heisst das dann etwa, dass Millionen mit einem Wort operieren, ohne genau sagen zu können,
was seine Wort-Bedeutung ist (-nicht seine Umschreibung!)?
Gruss
Tilopa