Also für meinen Teil kann ich sicher sagen, dass ich noch kräftig an meiner Weisheit arbeite und auch keine Heilige bin.
Darauf kann man sich verlassen.
Beiträge von Kirschbluete
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Zitat
Aber schon witzig, dass gerade diejenigen die sich am Besten im menschlichen Geist auskennen müßten, nämlich die aktiv Praktizierenden, sich am wenigsten in der Lage fühlen den Weg oder ein Stück des Weges mit dir zusammen zu gehen.
Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich in den Zentren die ich bisher besuchte, nicht das Gefühl als wenn da alle gesund wären. Aber wer ist auch schon völlig gesund.Genau an dieser Stelle halte ich es für vorstellbar, dass die Situation eben auch "holprig" für einen Erkrankten werden könnte.
Es kann auch vorkommen, dass gerade instabile Mitmenschen, die sich selbst gerade z.B. aktiv in Therapie befinden oder gerade eine hinter sich haben, ganz schnell "Diagnosen" über "Neuankömmlinge" aus der Tasche ziehen - d.h. auch versuchen, den oder die Neuen auf ihren Level zu ziehen.Da kann es ganz schnell zu "Du- bist- so- und- so"-Diagnosen kommen, bei denen auch gleich ein Rat-Schlag folgt, wie der "Neuankömmling" zu praktizieren hätte.
Ich finde solche "Diagnosen" (oder auch Ferndiagnosen) höchst interessant, manchmal auch recht unterhaltsam (vermutlich auch alle anderen Menschen, die stabil sind), weil sie eben viel über den "Diagnostizierenden" aussagen und ich gehe da ganz konform mit "Shred":
"Ich finde Menschen faszinierend, die meinen mich zu kennen. Manchmal drängt es mich, sie zu fragen, ob sie mir ein bisschen über mich erzählen können. Wer hört nicht gerne Neuigkeiten?"
Aber ich könnte mir vorstellen, dass jemand in einer instabilen und bedürftigen Phase sich solche "Diagnosen" und "Rat-Schläge" sehr zu Herzen nimmt und krampfhaft versucht, so an sich zu arbeiten, weil er zeigen möchte, wie "belehrbar" und eifrig er ist.
In den Gemeinschaften, in denen ich z.B. aktiv bin, haben wir so eine Art Übereinkommen, dass wir dem anderen sagen (dürfen), wenn uns etwas auffällt und dass wir Empfehlungen aussprechen, wenn wir einander danach fragen.
Aber ungefragt wird bei uns z.B. keiner belehrt (oder gar bekehrt), es wird nicht "mystisch herumorakelt" und es wird Klartext gesprochen.
Diese Beziehungen haben aber auch lange Jahre gebraucht zu reifen!Wichtig finde ich, dass man gerade in Zentren ein gewisses Maß an gesundem Selbstvertrauen mit sich bringt und auch eigene Grenzen aufzeigen kann: "Bis hierher und nicht weiter!"
Es gibt ja auch "Spezialisten", die dann versuchen jemanden, der sich abgrenzen will einzureden, dass ihm das "nie zur Erleuchtung dienlich sein wird", wenn er sich abgrenzt und sich nicht alles gefallen lässt: "Jetzt bewerte doch dein Ego nicht so hoch und lass' Dir mal gesagt sein, dass Du....so und so bist...und am besten ....dies und das....tust. Wenn Du Dir nichts sagen lassen kannst, wirst Du Dein Ego nie verlieren! Ich meine es ja gut mit Dir!"Das Machtgefälle kann da sehr groß werden und das halte ich für eine nicht ungefährliche Falle für Psycho-Machtspielchen.
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Hallo Rasmuss,
guck' mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vesakh
ZitatDas Fest stammt ursprünglich aus der Tradition des Theravada-Buddhismus und wird heute von Buddhisten in aller Welt als der wichtigste gemeinsame Feiertag begangen. Er dient auch der bewussten Suche der Gemeinsamkeiten und gemeinsamen Wurzeln der unterschiedlichen buddhistischen Traditionen in aller Welt.
In Frankfurt wird das Fest von Elke Hessel aus dem Tibethaus Deutschland eingeleitet:
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Joram:Tsultrim Dorje:
Ich frage mich warum immer nach den Unterschieden gesucht wird, statt nach Gemeinsamkeiten zu suchen? Warum werden immer die Schwächen der anderen gesucht statt die Stärken. Warum ist kaum einer in der Lage zu sagen, Ey die da sind auch gut und toll, die haben auch gute Belehrungen und Praktiken.
Weil "MEINE Praxis" besser sein muss, als "deine Praxis", sonst bin "ICH" weniger Wert als "Du" und das geht gar nicht...Oder einfach gesagt: Selbstbestätigung.
Was mir im Laufe der vergangenen Jahre auch aufgefallen ist:
je sicherer und stabiler ein Praktizierender (meiner Erfahrung nach übrigens egal, ob es sich nun um einen Christen, Moslem oder Buddhisten welcher Schule auch immer handelt) in sich ruht und je tiefer sein Vertrauen in sich und seine Praxis ist, umso weniger muss er andere bewerten und hat die Fähigkeit erworben, die unterschiedlichen Wege wertschätzend anzuerkennen. -
Hallo Joram,
auf was ich mich in meinem Leben immer verlassen habe (ohne, dass es mich verlassen hat
), war in erster Linie mein Bauchgefühl und auch mein gesunder Menschenverstand.
Für mich sind die Schriften des Sutta Pitaka (die Lehrreden des Palikanon) mein persönlicher "Dreh- und Angelpunkt", dazu bin ich in zwei Gemeinschaften, in der wir gute Freundschaften pflegen.
Die eine Gemeinschaft ist eine gemischte Gemeinschaft (tibetisch/Zen/Theravada), die andere Gemeinschaft ist eine asiatische Gemeinschaft, in der es dhammakundige Mönche gibt, die auch die Lehre entsprechend darlegen können.Dadurch, dass mir mittlerweile die Lehrreden gut vertraut sind, kann ich anhand der Lehrreden auch selbst überprüfen, was so alles "erzählt" wird.
Jetzt aber der vermutlich entscheidende Punkt:
ich schreibe hier von "meiner persönlichen" Grundlage und ich kann, will und werde meinen Maßstab nicht auf andere übertragen - ich empfinde mich nicht als buddhistische Missionarin, die andere von irgendetwas überzeugen möchte.Wenn ich überhaupt etwas "mitgeben" kann, dann ist es eher die Empfehlung "auf seinen Bauch" zu hören und sich nicht von Außen "kirre" machen zu lassen.
Noch bevor ich je den Begriff "Palikanon" gehört habe, habe ich schon die "Bibel für Buddhisten" gesucht --- bis ich sie dann (für mich) gefunden hatte.
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Hallo Floh,
mir sind in den vergangenen Jahren immer wieder Menschen in buddhistischen Stätten begegnet, die psychisch instabil waren und mitunter die Gemeinschaften teilweise ziemlich "auf Trab" gehalten haben.
Sehr herausfordernd war es mit den Teilnehmern, die völlig krankheitsuneinsichtig waren.ZitatMeine Therapeutin unterstützt mich auf meinem Weg des Buddhismus. Sie hält es für gut, das ich neben der Therapie noch zusätzliche Unterstützung in anspruch nehmen möchte.Sollte ich jetzt besser meine Erkrankung unerwähnt lassen? Aber wenn ich wieder eine Panikattacke erleide, dann muß ich mich auch wieder erklären.
Welche Art der Unterstützung seitens "der Buddhisten" stellst Du Dir da vor?
Was ich aus meiner o.g. Erfahrung sagen kann ist, dass eine buddhistische Gemeinschaft schon gerne mal mit einer Selbsthilfegruppe "verwechselt" wird.
Es gibt auch Teilnehmer, die sich von Meditationssitzungen einen "tollen Eso-Hype" versprechen bis hin zu Teilnehmern, die auf einmal der Einbildung erliegen, mit einer Gottheit verschmolzen zu sein und sich in Lebensgefahr bringen, weil sie glauben, übernatürliche Kräfte entwickelt zu haben.Genauso kann es aber auch passieren, dass man an "Würdenträger" gerät, die selbst eine Persönlichkeitsstörung haben und ihre "Schäfchen" von sich abhängig machen.
Eines der markantesten Beispiele, die ich kenne ist eine Frau mit depressiven Tendenzen, die an einen Lehrer gerät und so ziemlich alles mit sich machen lässt, was ich als "Psychoterror" bezeichnen würde und glaubt, er würde sie zu ihrem eigenen Heil so behandeln, weil sie in ihm einen Buddha sieht (und für diese Retreats zahlt sie teures Geld).Alles schon passiert.
Damit meine ich nicht, dass Du Dich nicht mit dem buddh. Weg beschäftigen solltest.
Du scheinst krankheitseinsichtig zu sein, Du bist bemüht in der Therapie (da ich viel mit psychisch instabilen Menschen zu tun habe, weiß ich, wie schwer die "Hürde Therapie" für etliche Menschen sein kann) - ich denke, der Weg muss Dir nicht verschlossen sein.
Aber Du kannst mit Menschen zusammenkommen, die selbst größere psychische Probleme haben und die erst einmal "gesund" und "faszinierend" wirken (das gilt auch für Lehrer!).Diese Aspekte zu überdenken, würde ich Dir sehr gerne ans Herz legen.
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Und wieder geht ein Tag still zu Ende...
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Der Grashalm "küsst" die Wolke....
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Abendfrieden in der Fränkischen Schweiz....
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Heute in Pottenstein, Fränkische Schweiz
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Mein Eindruck ist aber auch, dass es eher im Internet zu "härteren" Dialogen zwischen den Schulen kommt, als im zwischenmenschlichen Begegnungsleben.
In unserem kleinen, gemischten Zentrum habe ich in all den Jahren keine Auf- und Abwertungen im Bezug auf die unterschiedlichen Schulen erlebt und es ist bei uns faktisch nicht der Fall, dass bei uns eine "Gleichmacherei" passiert oder eine künstliche Harmonie erzeugt wird.Wir können die unterschiedlichen Motivationen, Wege und Ziele der unterschiedlichen Schulen gut akzeptieren und zu benennen. Da versucht auch keiner den anderen zu überzeugen. Ich empfinde mich nicht als buddhistische Missionarin und mich hat glücklicherweise auch noch keiner versucht zu retten.
Mir ist es nur ein einziges Mal passiert, dass ein sog. "Tutor" einer größeren Institution versucht hat, auf eine negative Weise über den Theravada "aufzuklären", als ich ihm von meinem Wechsel erzählt habe.
Allerdings sehe ich das Problem bei dem, der Abwertungen aussprechen muss.Und es ist mir auch ein einziges Mal passiert, dass jemand aus dem Theravada versucht hat, mich "negativ" zu beeinflussen, was meine Mahayana-Freundschaften betrifft.
Auch da habe ich das Problem bei dem gesehen, der versucht hat, diesen Einfluss auf mich auszuüben.Beurteilungen und Abwertungen sagen m.E. deutlich mehr über den aus, der sie ausspricht, als über den, über den sie ausgesprochen werden.
Als ich damals gewechselt habe, habe ich auch immer wieder mal mit Augenzwinkern gesagt:
"Naja, Ihr wisst ja, dass ich mich auf meinem Mountainbike (also auf einem "kleinen" Fahrzeug) wesentlich wohler fühle als sinngemäß in einer Limosine."
Entspricht absolut den Tatsachen, ich wurde auch schon mal in einer dieser langen Dinger vom Hotel zum Flughafen gefahren - auf dem Mountainbike gefällt es mir besser.
Und mir ist es völlig "wurscht", wer da schneller am Ziel ist - genauso "wurscht" ist es mir, wenn Begriffe, wie "klein", "mittel" und "groß" verwendet werden. Wer immer sie auch gebrauchen möchte.....
Ich mache weder einen Wettlauf mit anderen Dhamma-Praktizierenden, noch mache ich einen Wettlauf gegen mich.Ganz im Gegenteil habe ich für mich wieder die Qualität der "Langsamkeit" entdeckt (wobei man mit dem MTB auch ganz schön "flitzen" kann und so wie ich das mit meinem MTB mache, gehe ich auch den Dhamma-Weg. Mal zügig, mal gemächlich, mal trödle ich auch herum, aber ich fühle mich sicher bei dem, was ich mache).
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Pottenstein, Fränkische Schweiz, Mai 2013
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Eine Oase der Stille, wenn es später am Abend wird und die Touristen nicht mehr da sind in der "Fränkischen Schweiz".
Aufgenommen habe ich das Bild Anfang Mai in diesem Jahr (Pottenstein). -
Zum Reifeprozess gehört für mich auf jeden Fall, dass ich mir (und anderen) nicht vormache, wie weit entwickelt ich mich glaube und daher meine (psychischen) Grenzen akzeptiere und auch in mein Leben integriere.
Gewalt gegen die Psyche ("Ich bin ein grenzenlos guter Mensch, weil ich mich schon so hoch entwickelt glaube und deshalb darf jeder alles mit mir machen!") halte ich nicht für sehr förderlich im Bezug auf den Reifeprozess. -
Hallo Markus,
danke für Deinen m.E. sehr sinnvollen Beitrag.
Was mir eben (noch) nicht ganz klar war, war die Frage:ZitatEs geht Sabeth darum: Nicht weiter zu helfen
Ich hatte da noch eine Art "Zwiespältigkeit" hineininterpretiert, daher hatte ich noch den Vorschlag mit der Beratungsstelle für Flüchtlinge mit eigebunden (als ich eben auch gelesen hatte, dass der Mann Afrikaner ist. An den Flüchtlings-Aspekt hatte ich noch gar nicht gedacht).
Unter diesem Aspekt:
ZitatIhr Konflikt besteht anscheinend jetzt darin, aus der Bitte gegenüber dem Mann: "Warum suchen Sie sich nicht eine andere Schlafstelle?" Eine klare Aufforderung zu formulieren: "Steh auf und geh!"
gehe ich aber auch völlig konform mit dem, was Du schreibst.
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Sabeth:
Hallo, crazy dragon,
ja, ich habe ihn gebeten, zu gehen. Oft. Er geht immer, aber er kommt immer wieder.
Und... es besteht keine Beziehung außer der beschriebenen. Ich kenne den Mann nicht.
Er ist auch kein "typischer" Obdachloser, sondern ein Mann aus Schwarzafrika, der irgendwie einen unklaren "Status" hat, sagte die Obdachlosenhelferin letztes Mal. Ich hab nicht wirklich Einblick, außer, dass er eben keine Wohnung hat.Ich bin auch ziemlich sicher, dass er mich nicht stalkt, also, dass er gar kein Interesse an meiner Person hat.
Ich wohne ganz oben, und wenn er sich dort hin legt, dann kann er sicher sein, dass eben nur ich vorbei komme, weil
sonst keiner so weit oben wohnt. Läge er woanders im Treppenhaus, würden mehrere Leute ihn sehen und ihm evtl. größere Schwierigkeiten machen als ich mit meinem "please leave."Hallo Sabeth,
mir kommt ganz spontan die Vermutung, dass es sich bei dem Mann um einen Flüchtling handelt, dessen Duldung möglicherweise abgelaufen ist und der von Abschiebung bedroht ist (ich habe vor einigen Jahren einen Flüchlting begleitet und unterstützt, bei dem wir nach einem "elenden Prozess" die Aufenthaltsgenehmigung erwirken konnte. Lange Geschichte, anderes Thema!)
Da erschließt sich für mich auch der Sinn, warum und weshalb der die Obdachlosenhilfe nicht in Anspruch nimmt.
Würden da Kontrollen stattfinden, könnte er möglicherweise "von jetzt auf gleich" abgeschoben werden, falls er ein Papier mit sich führt, das ausweist, dass die Duldung erkennbar abgelaufen ist.Das einzige, das Du tun kannst ist, dass Du ihn fragst, ob er ein Flüchtling ist, der von Abschiebung bedroht ist.
Wenn er das bejaht, kannst Du ihm allenfalls die Adresse einer Flüchtlingsberatungsstelle heraussuchen:
da kann ich Dir versichern, dass die Mitarbeiter unter Verschwiegenheitspflicht stehen.Wobei ich davon ausgehe, dass er schon mit entsprechenden Stellen Kontakt hatte.
Einen Versuch könntest Du aber trotzdem wagen, falls Du Dich innerlich drauf einlassen kannst.Aber trotz seiner möglichen Hintergründe, berechtigt ihm das nicht zum Lungern vor Deiner Wohnungstüre.
Auch in der Flüchtlingsberatung haben wir "Helfer" gelernt, klare Grenzen zu setzen und glaub' mir: wir bringen genug Einsatz, aber man muss nicht alles erdulden und was ich gelernt habe ist, dass es absolut ein Ding der Unmöglichkeit ist, "alle zu retten".Ich brauche z.B. in meinem Job (Kinder- und Jugendhilfe) Möglichkeiten zu meinem eigenen Schutz, zu meiner eigenen Abgrenzung, dass ich "bei mir bleiben" kann und somit meiner Energie bewahren kann, wenn meine Hilfe gefordert wird.
Ohne Selbstfürsorge und ohne Abgrenzung könnte ich auf dem Sektor nicht tätig sein. -
Doris Rasevic-Benz:
Ich stelle mir vor ein Obdachloser, der keine Hilfe annehmen will, hockt jeden Tag und jede Nacht vor meiner Tür.
Das empfände ich auch als Zumutung. Gerade auch als Frau. Und wenn ich noch dazu alleine leben würde erst recht.
Das ist eine Belagerung und Übergriffigkeit. Das muss sich niemand bieten lassen. Ich bin nicht schuld an der Obdachlosigkeit des Menschen. Es gibt genügend Obdachlose, die keine Hilfe annehmen wollen, keine Arbeit, keine Wohnung, kein Essen … nichts. Die Gründe kennen nur sie.
Dass Sabeth das belastet kann ich 100%-ig nachvollziehen. Ob er nun sie stalkt oder den Platz einfach so liebt, ist irrelevant.
Das muss kein schlechtes Gewissen machen, wenn hier Abgrenzung erfolgt. Die finde ich berechtigt und sogar notwendig.Liebe Grüße
DorisHallo Doris,
so auch meine Sichtweise.
Sabeth hat ja auch schon im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Hilfe angeboten, die ihr angemessen erscheint.
Zum einen gibt es das Mitgefühl für den Obdachlosen, aber ich kann mich (so wie Du auch, Doris) da auch gut ein Stück weit in Sabeth einfühlen. -
Hier noch zum besseren Verständnis Synomyme für Angebot:
http://synonyme.woxikon.de/synonyme/angebot.php
Und Synonyme für Zwang:
http://synonyme.woxikon.de/synonyme/zwang.php
Ich hoffe, dass es jetzt klarer ist - wobei ich sehr erstaunt bin!
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Ich kann wiederum nicht verstehen, warum Du diese klare Aussage nicht verstehst.
Etwas anzubieten mit Zwang gleichzusetzen, kann ich nicht nachvollziehen.ZitatWarum sonst lässt er sich nicht auf ihre Hilfsangebote ein und holt sich die Unterstützung nicht im Obdachlosenheim?...
Hilfsangebot: Ein Angebot zur Hilfe.
Entweder nimmt er das Angebot an .... oder er lässt es eben.
Zitatwürde ich Hilfe zur Selbsthilfe anbieten
"anbieten": nicht zwingen.
Wenn er es lässt, muss Sabeth aber noch lange nicht "privaten Integrationshelfer" spielen - so meine Sichtweise und so auch Deine, wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Verstehst Du das wirklich nicht????
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Für mich grenzt das Verhalten jedenfalls schon an Stalking:
ZitatStalking ist das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig bedroht und geschädigt werden kann. Stalking ist in vielen Staaten ein Straftatbestand (in Deutschland als „Nachstellung“) und Thema kriminologischer und psychologischer Untersuchungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stalking
Freeman: Was hast Du denn in mein Posting hineininterpretiert bzw. was hast Du denn gemeint, herauszulesen?
Was ich geschrieben habe, widerspricht Deiner Auffassung überhaupt nicht. Ich gehe da absolut konform mit Dir!
Wenn jemand eine Hilfe "im System" nicht annehmen möchte, dann ist es auch vollkommen sinnfrei, ihn hineinzuzwängen. Aus dem Grund habe ich von eigenverantwortlicher Entscheidung, die Hilfe nicht annehmen zu wollen geschrieben.
Aus dem Grund bekommt man z.B. in Fällen von Abhängigkeit nur dann einen Therapieplatz, wenn man selbst um diese Hilfe bittet (was ich als sehr sinnvoll betrachte).ZitatIch kenne Menschen, die sich gerade deshalb vollkommen aus dem System verabschiedet haben, weil ständig andere sie eben "hilfreich" in dieses System hineinzwingen wollten
Besser ist das!
Aber es berechtigt den Betroffenen auch nicht, diese Art von Hausfriedensbruch zu begehen und auch da gehen wir -wenn ich Deine Postings richtig begriffen habe- konform.
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Zitat
Freeman, das mit dem Anhaften... ich war etwas neidisch auf deinen Ausspruch "er beherrscht die Kunst des Nicht-Anhaftens", habe mich geärgert, weil ich sozusagen doof da stehe, und er so "toll".Mein Eindruck ist eher der, dass der Mann sogar eine ganz starke Anhaftung an Sabeth hat.
Warum sonst lässt er sich nicht auf ihre Hilfsangebote ein und holt sich die Unterstützung nicht im Obdachlosenheim?
Ich arbeite ja selbst in der sozialen Arbeit und es gibt definitiv Menschen, die sich eigenverantwortlich entschieden haben, keine effektive Hilfe zur Selbsthilfe annehmen zu wollen.
Schon als Frau wollte ich nicht, dass ein wildfremder Mann sich ständig vor meiner Türe aufhält.
Ich bin gewiss kein "verschrecktes Weiblein", aber dass ein mir unbekannter Mann tagein, tagaus mein Kommen und Gehen nachvollziehen kann: das möchte ich nicht.Wenn ich dem Obdachlosen Hilfe angedeihen lassen möchte, würde ich Hilfe zur Selbsthilfe anbieten, ggf. würde ich ihn noch zu einer Beratungsstelle mitbegleiten.
Und die Selbsthilfe findet nicht im Flur vor meiner Tür in einem Raum statt, in dem mein "Tagesverhalten" nonstop für einen mir fremden Mann nachvollziehbar gemacht wird. -
Es gibt da ein wunderbares Gedicht von Christian Morgenstern, das zwar auf den christlichen Glauben ausgerichtet ist,
Sieh nicht, was andre tun,
der andern sind so viel,
du kommst nur in ein Spiel,
das nimmermehr wird ruhn.Geh einfach Gottes Pfad*,
laß nichts sonst Führer sein,
so gehst du recht und grad,
und gingst du ganz allein.das ich dann für mich aber ein winzigkleines bisschen abgeändert habe
:
* Statt "Gottes Pfad" denke ich mir einfach "Buddhas Pfad" (also die Lehrnachfolge) und dann passt das für meine Haltung und auch Übung (!) zum Thema "...was andere tun"... ganz wunderbar. -
Bemühungen um ein friedfertiges Miteinander empfinde ich als sehr segensreiche Übung:
die Übung zu akzeptieren, dass es unterschiedliche Motivationen, unterschiedliche Herangehensweisen, unterschiedliche Sichtweisen gibt.Es sichert definitiv nicht den "Weltfrieden", aber es gibt ein Stück weit inneren Frieden.
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Hallo Mirco,
ZitatEr respektiert seine Bedürfnisse und kann sich gesund und respektvoll von mir abgrenzen. (wichtig!)
Leidenschaftlichen Verwicklungen (Eifersucht, Missgunst, Projektion) können nüchtern zur Sprache gebracht werden.
das finde ich auch wunderbar auf den Punkt gebracht!
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Mirco:
Hallo 'Kirschblüte',
Kirschbluete:Hallo Mirco,
die "erste Motivation zur Übung", an die ich mich erinnere, war die unbeschreibliche Freude, "die Lehre" sozusagen gefunden zu haben.
Bei mir ging das alles rein intuitiv von dem Moment an, in dem ich 1987 in Japan im Sanzen In Tempel gespürt habe, dass "das" der Weg ist, den ich beschreiten möchte.Da ich zunehmend merke, wie gut mir die Lehre und die damit verbundene Übung tut, muss ich mich gar nicht mehr zur Übung motivieren.
Vielleicht ein bisschen vergleichbar mit dem Tag, an dem ich nach einer langen Pause wieder das Radfahren für mich entdeckt habe.Bei der Lehre und der Übung kommt bei mir auch die Zuversicht, dass das Erlöschen möglich ist. Und wie lange das noch dauern mag: darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf.
Ich übe einfach mit der Geduld und Zuversicht weiter, die sich im Jahr 1987 bei mir eingeschlichen hat.
So schön kann es sein? Freut mich für Dich.Aufrichtige Mitfreude, die ganz tief von innen herauskommt, kann eine ganz wunderbare Frucht der Übung sein!