Sunyata Retreat Center, Sixmilebridge, Grafschaft Clare
Beiträge von Kirschbluete
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Kilkee, Grafschaft Clare.........
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Hochinteressant kann es in buddh. Gruppen/Zentren dann werden, wenn jemand mit psychischen Problemen glaubt, das Heil von außen "bekommen" zu können ohne eigenes Zutun und dann auf "selbsternannte Erleuchtete" stößt, die auf ihre Chance sich zu beweisen warten und glauben, einen Mensch mit psychischen Problemen heilen zu können, ohne dass er etwas dazu tun muss.
Spaß beiseite:
ich habe einiges an Gruppendynamiken erlebt und aus dem Erleben die Sichtweise entwickelt, dass eine verantwortungsbewusste Gruppe auch deutliche Signale setzt, wenn jemand mit unübersehbaren psychischen Auffälligkeiten dazu kommt.
Dieses Verantwortungsbewusstsein kann schon auch dahin führen, dass man deutlich sagt: "Guter Mensch, wir können Dir an dieser Stelle nicht helfen, Du brauchst eine Fachkraft!"Und mögliche Fachkräfte in einer Gruppe übernehmen z.B. auch Verantwortung, in dem sie sich nicht (!) um diese Person höchstpersönlich kümmern, aber beispielsweise anbieten, ihnen auf der Suche nach einer anderen Fachkraft behilflich zu sein.
Ich würde z.B. niemals in einer Familie arbeiten, mit der ich in derselben Gemeinschaft bin - aus Gründen der Befangenheit und weil der erforderliche Abstand fehlt (und ich spiele lieber nicht die Erleuchtete, die das alles ganz leicht wuppt...).
Da kann sich ganz leicht etwas vermischen, das ungut enden könnte. -
Hallo Rufus-Rohfux,
ich kann nachvollziehen, was Du (be)schreibst, da ich u.a. auch mit suchterkrankten Menschen zu tun habe und ich erlebe da auch immer wieder mal, dass der Suchktranke den Eindruck macht "bei sich zu sein", wenn die Substanz einen gewissen Pegel erreicht hat.
Erst wenn der Pegel abfällt, kommen die Entzugserscheiungen (logischerweise).Was ich als wichtig erachte ist, dass man genau hinguckt, warum man den buddhistischen Weg wählt.
Ich verstehe den Weg des Erwachten als Weg der "Ent-Süchtung", einen Weg, der in eine völlige Unabhängigkeit führt.
Und dieser Weg beginnt erst mal mit einer nicht ganz so leichten Arbeit an sich selbst.Aus dem Grund alleine halte ich es für wichtig, erst mal mit der "Ent-Süchtung" vom Alkohol zu beginnen.
Ich habe es in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt, dass es einen großen Anteil von Menschen mit psychischen Problemen gibt, die sich ein von Außen kommendes Heil durch den Buddhismus erhoffen.
Manche suchen möglicherweise einen Heilsbringer, der ihnen alle Sorgen abnimmt, andere empfinden sich selbst als auserwählte Botschafter, weil sie damit beispielsweise gefühlte psychische Defizite versuchen zu kompensieren.Es kam bei mir schon zu Begegnungen und Gesprächen, bei denen ich versucht habe so behutsam wie möglich zu erwähnen, dass es jetzt erst mal an der Zeit wäre, sich einen guten Therapeuten zu suchen, bevor man sich enthusiastisch "in den Buddhismus" stürzt.
Ich halte es für durchaus vorstellbar, dass nach einem Alkoholentzug und den daraus resultierenden Erfahrungen, der buddhistische Weg für den, der ihn einschlägt der richtige sein kann.
Das halte ich aus dem Grund für vorstellbar, weil ich Menschen, die einen Entzug erfolgreich hinter sich gebracht haben, für sehr, sehr fähig halte, diesen Weg mit einer großen Ernsthaftigkeit zu verfolgen - gerade auch aus dem Grund, weil sie ihr Potenzial an Kraft für z.B. für den Alkoholentzug eingesetzt und umgesetzt haben.
Der erste Schritt auf dem buddhistischen Weg, kann in manchen Fällen erst mal der erste Schritt zum Therapeuten sein oder vielleicht sogar in die Klinik.
Die Bewältigung dessen kann ein Spiegel für die Ernsthaftigkeit, Aufrichtigkeit und das Potenzial sein, das der Betroffene in sich trägt. -
Für mich ist es sowas wie eine glückliche Fügung, dass ich im sozialen Bereich arbeiten kann.
Gerade in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen, kann ich mich in Geduld, Einfühlungsvermögen, Mitfreude, Wohlwollen, Güte usw. üben.Auf der anderen Seite habe ich aber auch immer im Hinterkopf, dass ich mein Geld durch die (hoffentlich nur vorübergehende!) Notlage anderer Menschen verdiene.
Den Aspekt lasse ich nie außer Acht.
Der schützt auch vor Überheblichkeit und hilft mir wiederum, dass ich partnerschaftlich mit den Menschen zusammenarbeite, die ich temporär "an die Hand" bekomme.Und auch das "temporär" hilft mir in der Übung:
ich sehe mich immer nur als "Überbrückung" und nicht als "lebensnotwendiges Fundament" im Leben dieser Menschen.Diese Beziehungen sind dem Wandel unterworfen, wie es alle Beziehungen eben sind.
Was mir übrigens nicht so leicht fällt ist Ohnmacht auszuhalten.
Das ist für mich z.B. die größte Übung. -
Hallo Mukti,
diese Lehrrede war eine der ersten Lehrreden, die bei mir "angedockt" hat, als ich angefangen habe, mich durch die Gruppierte Sammlung (also Samyutta Nikaya) zu arbeiten - und diese Lehrrede ist auch eine meiner Favoriten.
Danke fürs Einstellen. -
Zitat
Und dann muß ich auch erstmal in mich gehen und mich fragen,
worauf ich eigentlich hinaus will.....und genau das ist m.E. "der" Weg.
In sich spüren und herausfinden, was man anstrebt.Ich habe zwar damals im Vajrayana nie das Gefühl gehabt, ich muss mir jetzt etwas anderes suchen,
aber als sich dann die damals so entscheidende Begegnung im Tempel gefügt hat, war mir sonnenklar, welchen Weg ich gehen will.
Seitdem plagt mich da auch kein Zweifel mehr, ich fühle mich nicht mehr auf der Suche, sondern auf dem Weg.Mit meiner Vajrayana-Freundin (die übrigens vom Theravada zum Vajrayana gewechselt hat) hatte ich schon viele Gespräche und auch da kam das Thema zur Sprache: in sich spüren, was man für sich selbst zum Ideal hat.
Mit der Gewissheit, was man möchte, kommt dann auch die innere Sicherheit. -
Meines Empfindens und meiner Erfahrung nach, gibt es für die Zufluchtnahme keine allgemein zu übertragende Richtigkeit.
Ich hatte vor etlichen Jahren bei (m)einen tibetischen Lehrer Zuflucht genommen, mit dem ich auch heute noch eine gute, fast freundschaftliche Beziehung pflege, wenn auch auf örtlicher Distanz.
Die wohlwollende Herzlichkeit auf beiden besteht nach all den Jahren und auch nach meinem Wechsel.Rational kann ich nicht erkären, warum und weshalb, aber selbst als ich noch im Vajrayana unterwegs war, habe ich mich erst dann für die formelle Zufluchtnahme bei diesem Lehrer entschieden, als ich mir klar war, dass ich die 5 Silas ernsthaft üben möchte.
Und genau diese 5 Silas wurden auch in der tibetischen Zufluchtnahme benannt und das sehr, sehr ernsthaft.
Das Ganze fand auch nicht in der breiten Öffentlichkeit statt, sondern nur zwischen dem tibetischen Lehrer, einem Übersetzer, meiner Tochter (die durfte mit) und mir.Für mich gilt diese Zufluchtnahme auch heute noch nach meinem Wechsel.
Es war kein benennenswerter Unterschied, nur habe ich erst viel, viel später mitbekommen, dass im tibetischen Buddhismus viele Zufluchtnahmen deutlich anders ablaufen, als wie ich sie damals erlebt habe.Ich habe das heute noch als unvergesslichen Tag in Erinnerung.
"Heute" ist die Zuflucht und das Geben der Gelübde im Theravada praktisch in der Übung mit eingebunden, z.B. auch bei den Andachten, während der Zeremonien usw.
Ich nutze die Zufluchtnahme und die Rezitation der Gelübde gerne auch für mich alleine in aller Stille, bevor ich mich zurückziehe, um mich zu sammeln. -
Maybe Buddha:
Auch im Theravada gibt es Zeremonien.
....und das nicht zu knapp.
Ich habe nicht schlecht geguckt, als ich zum ersten Mal an einer Kathina-Feier teilgenommen habe.
Tendenziell bin ich eher der Typ, der es gerne bescheiden und ruhig mag und ich hatte bei der Feier alles erwartet, nur nicht das bunte und lebhafte Treiben, das mich dort erwartet hat.Ich mag gerne die Abendandachten im Tempel, ich übe auch die rituellen Verneigungen aus.
Allerdings halte ich das jetzt nicht für erforderlich, um letzendlich die Triebversiegung/Erlöschung zu verwirklichen, sondern für mich ist z.B. dieser Verneigungs-Ritus mehr höflicher, respektvoller, aber auch psychologischer Natur.In dem Moment, in dem ich mich verneige, komme ich auch "mental" an und ich fühle mich bei den Abendandachten sehr wohl.
An den Festen nehme ich teil, weil ich gerne Kontakt mit der Gemeinschaft habe - aber die Teilnahme stresst mich manchmal auch ein bisschen, wenn es sehr voll und sehr lebhaft ist. -
nyalaana:
Ich kenn mich ja im Theravada nicht aus, aber das sind nun 4 Einteilungen. Im tib. Buddhismus haben die Boddhisatvas ja auch viele Stufen... Wenn ich jetzt einmal frech sein darf, sind das ja schon mal mindestens 4 Stufen bei den Theravadins? Oder ist das gaaanz was anderes?
Da ich früher mal im Mahayana/Vajrayana unterwegs war und mich auch noch viel mit Mahayaa/Vajrayana praktizierenden Freunden austausche, war für mich wichtig zu wissen, dass der Begriff Arhat im Mahayana/Vajrayana eine andere Bedeutung hat als im Theravada.
Auf Wikipedia kann man den Unterschied sehr gut nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arhat
Auch der Begriff "Bodhisattva" ist anders besetzt.
Ich habe eine liebe Bekannte, die Vajrayana praktiziert und die mal mit mir in einen Tempel gegangen ist zu einer Zeremonie. Da war es (für uns beide) wichtig, die Unterschiedliche Besetzung des Begriffs zu verdeutlichen, weil ich ihr einige Rezitationstexte, die auf Pali rezitiert wurden, ein bisschen erläutert habe, soweit ich die Pali-Begriffe verstehen kann .
Da hätte ansonsten leicht "Wirrwarr" entstehen können. -
Bei den Festen, kann man in den Wats auch sehr oft bildhübsch zurechtgemachte Frauen sehen.
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Bei mir ist es so, dass ich mich auch schon lange vor dem Ablegen der 5 Silas nie sonderlich für Schminke interessiert habe.
Ich denke, das war bei mir eine mitgebrachte Tendenz.
Aber wenn ich mich zu einem bestimmten Anlaß schminke, macht mir das auch nichts aus.Ich habe immer wieder mal sporadisch die eine oder andere "gesellschaftliche Verpflichtung" und da greife ich auch unbekümmert und unverkrampft zur Puderdose.
Nachtrag:
Wenn ich allerdings ins Wat gehe oder ein Kloster besuchen sollte, bin ich ungeschminkt, unparfümiert und ohne Schmuck.
Damit will ich einfach meinen Respekt und meine Wertschätzung den Mönchen gegenüber zum Ausdruck bringen, die sich einem zölibatären Leben gewidmet haben.
Vor dieser Motivation habe ich Hochachtung. -
Nirian:
Hallo,
habe hier mal eine Frage, die schwer ist, richtig als Frage zu formulieren
Wie modern darf ein Buddhist eigentlich sein, ohne jetzt als übetrieben eitel zu wirken?
Darf / sollte / kann sich ein Buddhist auch für Mode interessieren ?
Wie verhält es sich mit Kosmetika ?
Ist es in Ordnung, wenn man als Buddhist auch für gute Parfumdüfte verwendet,
oder sollte sich ein Buddhist auf das notwendigste - einfachste in Mode und Kosmetik beschränken ?
Gruß NirianAuch hier mal ein "hochgestöbertes" Thema (wehe, wenn ich mich mal "festgelesen" habe...
).
Meine ältere Pubertistinnen-Tochter ist über mein Kosmetik-Verhalten vollkommen entsetzt, weil meine Schminkprodukte locker über zwei Jahre halten oder auch viel länger.
Das hängt aber vermutlich damit zusammen, dass ich eher der sportlich-legere Typ Frau bin: kurze Haare, mit Gel nach hinten aus der Stirn, hauptsächlich in Jeans, Pulli (wahlweise T-Shirt oder Bluse) und Sportschuhen anzutreffen.
Also in die Schublade der ungeschminkten und einfach gekleideten Frauen passe ich ganz hervorragend.
Ich habe mich nie sonderlich geschminkt, nicht mal in meiner Hochpubertät.Als modernen Menschen empfinde ich mich aber trotzdem.
Ich habe einen PC, zwei Telefone, ein Handy und einen wunderschönen, großen Flachbildfernseher.
Das wird von mir auch benutzt, sonst würde ich hier gar nicht schreiben können.Und ich habe ein relativ neues und "modernes" Mountainbike, mit dem ich hier durch die Landschaft fahre.
Was bei mir tatsächlich ein "begehrtes Must Have" ist, sind strapazierfähige und qualitativ gute Sportschuhe.Altmodisch empfinde ich mich nicht, aber mir ist Schminken mehr Last als Lust, genauso auch Klamotten kaufen, aufstylen und sonstiges.
Bevor ich mir Klamotten kaufe, entsorge ich lieber alte Klamotten und mein nicht gebrauchtes Schminkzeug bekommt ab und an meine Tochter (die mich da auch für ziemlich "plemplem" hält....).
Im April sind wir zu einer Hochzeit eingeladen.
Da werde ich mich dann auch mal etwas mehr "stylen" und schminken. -
Respekt für Dein Tun und Respekt für Deinen Beitrag!
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Savari:
Hallo erstmal an alle!
Ich habe gerade ein Problem, das mir ziemlich zu schaffen macht und zwar nehme ich zurzeit die Probleme und das Leiden anderer sehr stark wahr,
ich bin Krankenschwester, wodurch das alles noch verschärft wird. Es sind nicht nur die Leiden meiner Patienten, denen ich nicht genügend helfen kann, weil einfach die Zeit dafür fehlt (Überstunden von täglich mind. einer Stunde sind an der Tagesordnung) auch meine Kollegen leiden sehr unter der Situation auf Station...
Ich höre, sehe und fühle das alles und weiß einfach nicht, wie ich helfen kann, dabei möchte ich helfen!Über eure Tipps und Anregungen bin ich sehr dankbar!
Guten Morgen,
beim Herumstöbern habe ich eben dieses ältere Thema entdeckt und hole es mal vor, nicht zuletzt, weil ich ähnliche Gedanken auch oft genug hatte und weil ich inzwischen herauslesen konnte, dass es hier doch einige andere Teilnehmer gibt, die auch in einem "Helferjob" arbeiten.
In meinem Job bin ich auch immer wieder mit sehr viel "sozialem" Leid konfrontiert und muss es auch immer wieder neu lernen auszuhalten, dass ich nicht "immer und überall" helfen kann.Vor einigen Jahren hatte ich auch genau in so einer Angelegenheit ein Gespräch mit einem tibetischen Lehrer (zu der Zeit war ich noch im Vajrayana unterwegs, es ist schon etwas länger her).
Der sagte mir, dass es genauso unmöglich ist "allen zu helfen" wie es unmöglich ist, einen Elefanten durch eine Stadt zu tragen.
Nicht einmal der Buddha hätte "allen" helfen können.Das war für mich damals unbeschreiblich hilfreich.
Mittlerweile kann ich Ohnmacht immer besser aushalten, aber das war für mich auch jahrelanges Training. Das ging nicht von heute auf morgen. -
Hallo Sakko,
ja, das mit dem Geld kann so eine Sache sein.
Als ich mal von einer lieben Vajrayana-Freundin eingeladen wurde, einen gemeinsamen Nachmittag mit einem (nicht unbekannten) Tulku zu verbringen, hatte ich fast schon Gewissensbisse, denn ich weiß, wie tief andere in die Tasche greifen, um sich überhaupt eine Unterweisung von diesem Tulku leisten zu können.
Es war auch sonnenklar, dass ich keine Schülerin von ihm werde.Meine Gewissensbisse waren allerdings dann auch schnell verschwunden, weil es ein herrlich entspannter und heiterer Nachmittag mit einem unvergesslichem Abendessen war.
Aber ich weiß, welche Kosten im Buddhismus entstehen können und ich war nie bereit für einen Lehrer oder eine Unterweisung zu zahlen, um "einen Rang höher" steigen zu können.
Was ich aber von Herzen gerne mache ist, entweder im Wat immer wieder mal Geld für die Mönche in das entsprechende Kästchen zu werfen und ich zahle regelmäßig einen angemessenen Betrag für die kleine und wunderbare "gemischte Gemeinschaft", weil ich dieses friedvolle Beisammensein der unterschiedlichen Schulen einfach unterstützenswert empfinde.
Ich habe übrigens mit der "Gruppierten Sammlung" angefangen und es hat ca. 1,5 Jahre gedauert, bis ich sie durchgearbeitet habe. Momentan arbeite ich ich durch die "Mittlere Sammlung" (da habe ich zwei Ausgaben: die von Neumann und die von Zumwinkel).
Es gibt eine ganz kleine private Gruppe, in der wir gemeinsam in den Schriften lesen und uns auch Antworten erarbeiten.
Und so tasten wir uns immer ein Stückchen weiter..... -
Karma Losa Nima:
Hallo, Liebe Foristen,
wie gestalten die Buddhisten unter euch ihren Tagesablauf, im Sinne der Lehre des Dhamma? Morgens und Abends Zuflucht nehmen, Mantras oder Texte rezitieren, Meditieren (zu welchen Themen?) usw.?
Und wie geht ihr mit der profanen Umwelt um, z.B. wenn sich Arbeitskollegen in der Mittagspause in üblen Lästereien ergehen, an denen man nicht (mehr
) teilnehmen möchte? Ich habe da noch so einige Fragen...
Aber soviel für jetzt.
Ich habe übrigens Zuflucht genommen http://www.ttc-hamburg.de/inde…s-zentrum-ttc-mainmenu-43.
Liebe Grüße
Hallo Karma Losa Nima,
das ist ein Thema, bei dem ich mich berührt und angesprochen fühle.
Bei mir ist jeder Tag "anders", einen fest strukturierten Tagesablauf gibt es bei uns zum einen aufgrund unserer Arbeitstätigkeit nicht, zum anderen haben wir zwei Pubertistinnen zu Hause, da läuft eh nix mehr nach Plan.
Da ich im sozialen Bereich arbeite, habe ich unterschiedliche Anfangs- und Endzeiten.
Meine "stillen Stunden", in denen ich mich des Rückzugs oder der Lehrergründung widme, können mal am Vormittag sein, mal mittags, mal am Nachmittag oder auch erst am Abend.Ich versuche, einmal pro Woche in einer der Gemeinschaften anwesend zu sein, denen ich mich angeschlossen habe.
Das ist zum einen eine Art "interbuddhistische Gruppe" (Vajrayana / Zen / Theravada), zum anderen eine asiatische Theravada-Gemeinschaft, in der ich mich beheimatet fühle.
Was ich gerne mag, sind die Abendandachten im Tempel.Wichtig ist mir aber bei allem Eifer, dass meine Familie darunter nicht leiden muss.
Ich sehe mich auch nicht als "tolle Buddhistin", deren Mann und Kinder "leider nicht das *richtige* Leben der Lehre gemäß leben", sondern ich erlebe meine Familie als Rückhalt und Stütze und ich sehe mich in der Verpflichtung, so für meine Familie da zu sein, wie meine Familie für mich da ist.Wichtige Übungen, wie z.B. die Übungen in Geduld, Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut sind Übungen, die ich ganz automatisch in meinem Alltag einbinden kann.
Das "Kehren vor der eigenen Haustür" (damit meine ich meinen Geist und mein Herz) ist für mich die erste Stelle, danach kommt unmittelbar das Wohl meiner Familie, dann mein Job und dann das mögliche "rituelle" Beisammensein in einer Gemeinschaft.
In meinem Leben gibt es wunderbare Freunde, die ebenfalls die Lehre ergründen und sich im Dhamma üben, mit denen ich mich auch gut austauschen kann ohne "rituelle Organisation".Du hast auch nach dem Arbeitsplatz gefragt:
ich spüre und erlebe immer wieder, wie mich der Dhamma gerade auch an meinem Arbeitsplatz "trägt".
Lästereien erlebe ich sehr wenig - aber wir sind in unsere Bereich meistens mit so heftigen Lebensgeschichten anderer Menschen konfrontiert, dass Lästereien bei uns die Energie rauben würden, die wir für uns und die Klienten benötigen.Alles in allem läuft so jeder Tag unspektakulär nach Außen ab, "innen" kann ich aber jede Minute eines Tages und jeden Atemzug, der in meinem Tagesablauf passiert als Dhamma-Übung nutzen.
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Hallo Mukti,
im Moment habe ich den Eindruck, dass sich einige unterschiedliche Aspekte etwas vermischen und jeder möglicherweise etwas anderes heraus liest, das aber eine trotzdem zutreffende Interpretation mit sich ziehen könnte.
Online-Kommunikation empfinde ich manchmal als seeeeehr herausfordernd, weil sie schnell im "Gewurtschtel" enden kann. -
Ein Mindesthaltbarkeitsdatum (in dem Fall eine Woche, wenn ich das jetzt richtig interpretiert habe).
Bedingt entstanden und dem Zerfall unterworfen. -
Sukha:
Ohne Freude kein Fortschritt und am Ende steht?
FREUDE!!! (aber dann keine "weltliche" mehr)
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Hallo Sukha,
aber das Kleine in Klammer kann man doch auch ganz groß schreiben.
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In den vergangenen Jahren konnte ich doch einiges an Erfahrungen in dieser Richtung sammeln und meine vorläufige Folgerung ist:
ganz unabhängig davon, welcher Schule sich der Praktizierende angeschlossen hat:
je intensiver er mit seinem Weg übereinstimmt (also vom Herzen her überzeugt ist, bei dem was er tut), umso weniger wertet er andere Schulen ab.Je verankerter der Praktizierende "in sich selbst" ist (es gibt ja auch das Gleichnis von der Leuchte, die man sich selbst ist), umso weniger Notwendigkeit verspürt er, andere Schulen/Praktizierende kritisch zu beäugen oder gar missionieren zu wollen.
Denn: der Praktizierende empfindet in sich keine Not, die er wenden muss, wenn er mit anderen Schulen/Praktiken und Sichtweisen in Berührung kommt.
Er kann getrost das Andere geschehen lassen, andere Praktizierende ihren Weg gehen lassen und dabei kommt ein schöner Begriff zu stande, was man voneinander lernen kann: Ge-lassenheit.Meine Erfahrungen sind die, dass sich die größte Gelassenheit bei den Praktizierenden entwickelt, die ihren Weg mit innerer Herzensüberzeugung und unbeirrt gehen.
Und da funktioniert auch das Miteinander der Schulen: und in diesem Miteinander kann man sich auf Gemeinsamkeiten stützen, Unterschiede schmerzfrei benennen (wenn das Thema zur Sprache kommt) und schmerzfrei akzeptieren, dass es andere Ansichten und andere Wege gibt.Wer mit sich im Reinen ist, "braucht" auch keine Feindbilder.
Um die Frage zu beantworten:
m.E. können die Schulen voneinander Geduld, Gelassenheit, Einfühlungsvermögen, Respekt und Wertschätzung voneinander lernen, aber auch sich selbst nicht immer so ernst und so wichtig zu nehmen.
Am besten lernt man aber m.E. im Miteinander, wenn es zu einer solchen Begegnung kommen sollte. -
Die Gemeinschaft hat für mich einen klaren unterstützenden Wert und ich kann viel Gewinn dabei herausziehen.
Mein hauptsächliches Praktizieren und Lernen, mache ich aber am liebsten zuhause. Meine Praxis kann ich wunderbar in meinen Alltag integrieren.
Um die Lehrreden zu lesen oder um zu Meditieren brauche ich keine Gemeinschaft, das mache ich bevorzugt zuhause.Wenn sich aber mal Fragen ergeben, weiß ich an wen ich mich wenden kann und umgekehrt wissen auch andere, bei welchen Fragen sie sich an mich wenden können.
Dazu braucht es aber nicht notwendigerweise eine "organisierte Gemeinschaft".Wo ich für mich gerne immer wieder "auftanke", sind wöchentliche oder zweiwöchentliche Abendandachten im Tempel.
Mir gefällt die Umgebung, ich freu' mich, wenn ich dort Gleichgesinnte treffe und es ist einfach schön, ab und an mal mit einem Mönch zu sprechen, falls sich etwas ergibt.
Manchmal komme ich auch nur ganz still mit dazu, rezitiere mit und schleiche mich dann auch wieder ganz still 'raus.
Je nachdem, wie die Tageskarten gerade gemischt sind. -
Die Mönche, die ich bisher zum größten Teil erlebt habe (sowohl zuerst im tibetischen Buddhismus und nun seit einigen Jahren im Theravada), hatten fast alle eine wunderbare, humorvolle Art und Weise, mich bei der Beseitigung der einen oder anderen inneren Barierre zu unterstützen.
Dieser Humor hat nie ihre und meine Ernsthaftigkeit vermindert, aber so manche Barriere gebrochen.
Früher war ich in Gesprächen mit Mönchen innerlich manchmal unsicher und teilweise auch verkrampft gefühlt, nicht auch zuletzt wegen der "Mehrsprachigkeit".
Aber Humor durchdringt auch Sprachbarrieren, weil man ihn auch durch Körpersprache gut zum Ausdruck bringen kann.Mittlerweile habe ich das Empfinden, dass u.a. diese Art von Humor bei mir viel zur Entkrampfung und Entspannung beigetragen hat und dadurch eine Öffnung in mir passiert ist, durch die vieles "fließen" kann, das ich vorher durch Unsicherheit und innerer Verkrampfung blockiert habe.
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Hallo Mauradon,
das Thema ist zwar schon eine Weile her, aber ich halte es für ein Thema, das immer wieder auftreten kann und wird.
Die Erfahrung, die ich gemacht habe ist, dass sich der persönlich gangbare Weg Schritt für Schritt fügen kann ohne, dass man sich sehr viel den Kopf darüber zerbrechen muss.Bei mir hat sich eines ins andere eingereiht.
Von einer Asienreise an zu einer Überlegung, die viele Jahre gedauert hat bis zum Beitritt in eine Vajrayana-Gruppe.
Da habe ich mich erst mal sehr wohl gefühlt, aber (ohne etwas Konkretes im Hinterkopf zu haben) ich habe in dieser Gruppe schon danach gefragt, ob es denn Bücher gibt, die sowas wie eine "Bibel für Buddhisten" sind.
Der Begriff Pali-Kanon war mir da erst mal völlig fremd.Ich habe mich nicht unwohl in der Gruppe gefühlt, hatte einen supernetten tibetischen Lehrer und das, was ich rückblickend erstaunlich finde:
es war, als ob er mich schon für meinen "Schulwechsel" vorbereitet hätte.Innerlich hatte ich aber überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich beim Theravada lande und "es" ist einfach passiert.
Ich war mit "meinen Tibetern" überhaupt nicht im Argen, aber ich habe nach etwas gesucht, das ich nicht mit Worten benennen konnte (außer eben die "Bibel" für Buddhisten
)
Jedenfalls bin ich vor einigen Jahren an einem schönen Sommertag spontan mit einer Freundin in einen Tempel gegangen.
Es gab ein Gespräch mit einem Mönch, bei dem mir sonnenklar war: "Hier bin ich in meinem buddhistischen Herzenszuhause angekommen."Ich hatte dann zwar meinen "Tibetern" gegenüber einen unbeschreiblichen Loyalitätskonflikt, weil mir auch nie irgendwas "Schlimmes" passiert ist.
Aber das Erlebnis in dem Tempel war für mich so ein klares Erkennen, dass ich eine Heimat gefunden habe, bei der ich erst beim "Finden" gespürt habe, wie sehr ich nach dieser "Heimat" gesucht habe.Von dem Moment an, hat sich bei mir und in mir viel zum "Ruhigen" gewendet, auch wenn die erste Zeit erst sehr unruhig für mich war.
Allerdings hatte ich von allen Leuten in der Vajrayana-Gruppe bedingungslose Unterstützung (und so treffen wir uns auch heute noch in einem Zentrum, in dem drei Schulen an unterschiedlichen Tagen vertreten sind: Vajrayana, Zen, Theravada).Manchmal kann ich es kaum fassen, wie sich alles gefügt hat.
Was ich damit sagen will:
man kann die Dinge getrost auf sich zukommen lassen, wenn man auf Bauch und Herz hört.