Beiträge von Bambusblüte

    Ach, hört doch auf, Ihr bekommt ja, was Ihr wollt, ich werde mich an diesem kindischen Gezanke nicht weiter beteiligen. Ich hätte es ja wissen müssen, denn ich wurde ja vorbereitet: zeig ihnen nicht dein Herz und sag ihnen nichts über die Wahrheit, sie werden sich nicht darüber freuen, sie werden dich beschimpfen und wenn sie dich in die Finger bekommen, werden sie dich zerreißen!

    sl

    warum soll ‚ich bin nicht dies‘ implizieren, dass ich etwas anderes doch sei?

    Um das zu verdeutlichen, führte ich ein Beispiel an. Es handelt sich um ein Koan: Mein Finger zeigt auf den Mond. Ist mein Finger nun der Mond?

    Wenn ich nun sage, nein, mein Finger ist nicht der Mond, heißt es dann, den Mond gibt es nicht? Oder heißt es, der Mond ist etwas anderes?



    Aber so ein Beispiel brauchen wir doch gar nicht, Deine Frage selbst beinhaltet die Antwort; wer stellt denn die Frage? Offensichtlich nicht "dies", denn das bist Du ja nicht. wenn Du sagt, weder "dies" noch etwas anderes würde die Frage stellen, dann hat ja wohl nichts (oder niemand) die Frage gestellt.


    Kennst Du die Geschichte von dem Novizen, der versicherte, er glaube fest, daß die Skandhas leer seien? Als er dies sagt, rief ihn der Meister näher an sich heran, packte ihn an der Nase und verdrehte sie kraftvoll. Der Novize schrie auf, da fragte ihn der Zen-Meister, was ihm denn schmerzen würde, etwa die Nase, wo er doch keine hätte?


    lg

    Ich hoffe du verstehst meine Antwort und Einwände jetzt nicht als eindreschen. Das liegt mehr fern.


    Alles in Ordnung, Sunu, mit meiner Klage habe ich nicht Dich gemeint, hätte ich vielleicht deutlicher hervorheben sollen. Aber auch sonst gibt es keinen Grund, besorgt zu sein, unsere Perspektiven sind einfach nur verschieden, und so sehen wir dieselbe Sache eben unterschiedlich. Weiter in diesem Topf zu rühren (das meine ich jetzt bildlich), würde uns beiden nichts mehr bringen.

    lg

    Hallo Sunu, ich danke Dir für deine Antwort. Ich bin nur etwas betrübt, da wir anscheinend ein wenig aneinander vorbei reden.

    Ich habe daran nichts auszusetzen, möchte aber doch etwas anmerken

    Nur zur Erinnerung: achte bitte auch darauf, ich wollte damit sagen, daß es eine Notiz, eben ein Hinweis sein sollte, keine Belehrung.


    Natürlich ist das überprüfbar.


    Doch nicht etwa das Maß der Wahrheit? Nur zu jenem sagte ich, das es als solches nicht überprüfbar sei. Wenn Du es aber überprüfen magst, darfst Du es, aber beachte dabei: Natürlich kann rechte Achtsamkeit, ausgehend vom manovijnana-Bewußtsein, schon viel zur Klarheit beitragen und man kann beginnen, die Täuschungen zu durschauen, doch ist auch dieses Bewußtsein noch im bedingten Entstehen verankert und kann nicht über das gewöhnliche Erkennen herausführen.


    Im Übrigen habe ich eigentlich nur gesagt, daß dort (bezogen auf Bewußtsein, Gefühl, etc.) steht: das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst, und daß man eben nicht ohne Weiteres irgend etwas anderes dort hinein interpretieren sollte, daß also dort etwa steht, die Skandhas seien leer, oder ich, die ich das lese, sei leer, das steht eben nicht da. An anderer Stelle mag das gesagt werden, aber eben nicht hier.

    Auch steht da eben nicht: weder gehört mir das, noch gehört mir etwas anderes, weder bin ich das, noch bin ich etwas anderes, weder ist das mein Selbst,noch gibt es für mich ein anderes. All das wird dort nicht gesagt und unter Achtsamkeit verstehe ich eben: auch auf solche Dinge zu achten.

    Und genau deshalb, weil dort eben nur das eine und nicht das andere gesagt wird, habe ich gesagt, daß die Aussage, das bin ich nicht, zugleich beinhaltet, ich bin etwas anderes.


    Ich möchte es, da es anscheinend nicht leicht nachvollziehbar ist, an einem Beispiel erläutern: Nehmen wir das Beispiel mit dem Finger, der auf den Mond zeigt. Ist dieser Finger der Mond? Nein, natürlich nicht, heißt das aber zugleich auch, daß es den Mond nicht gibt?

    Eben nicht, denn zu sagen, der Finger ist nicht der Mond, heißt noch nicht, daß es den Mond auch nicht gibt, aber offensichtlich ist er etwas anderes als der Finger.

    Ein anderer Fall wäre es, würde ich sagen, der Finger zeigt nicht zum Mond, dann kämen wir der Sache schon etwas näher, wüßten aber eben einfach nur nichts über den Mond.

    Sollte also etwas anderes hier gesagt werden, daß ich eben weder das bin, noch etwas anderes, dann müßte man es auch genau so sagen, sonst entzieht sich der eigentliche Sinn. Nicht, daß ich damit die Lehre Buddhas in Frage stellen möchte, ich bin nur ziemlich verwundert, daß dieser Text so lautet, wie er dort steht, und nicht, wie man es erwarten würde.




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    Was noch bleibt, sind meine Ausführungen über die Weisheit, das hat wohl so manchen nicht gefallen. Das ist kein Problem für mich, daß man aber gleich mit dem Knüppel auf mich eindrischt, das hatte ich nicht erwartet. Ich mache dies ja nicht gegen Bezahlung oder um Ärger und Verdruß zu verbreiten, sondern biete ganz frei an, aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz sich das zu nehmen, was einem nützlich und hilfreich erscheint. Wenn nun einer in diesem Erfahrungsschatz nur ein Haufen Mist sieht, und das nachdrücklich zum Ausdruck bringt, beginne ich mich natürlich zu fragen, wem ich das eigentlich anbiete und ob ich das überhaupt weiter machen soll?


    lg

    Hi Sunu, Du hast u.a. Folgendes aus dem Majjhima Nikaya zitiert:

    Was es auch an Bewußtsein gibt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, unedles oder edles, fernes oder nahes: alles Bewußtsein ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'


    Ich habe daran nichts auszusetzen, möchte aber doch etwas anmerken: Aussagen wie diese dienen zunächst allein der Orientierung, denn wie es dort ja schon heißt: nur mit vollkommener Weisheit kann es der Wahrheit gemäß ergründet werden, und diese kennt nur der Erleuchtete, eben jener, der schon erlangt hat.

    Alle anderen können darin lediglich etwas Erbauliches finden. Keine Behauptung, die sich auf solche Aussagen stützt, hat ein solides Fundament.

    Man kann allerdings, eben für sich, auch versuchen, sich daran auf dem spirituellen Weg zu orientieren oder daraus ein (allerdings nicht überprüfbares) Maß für die Wahrheit machen. Damit sind die Möglichkeiten aber auch schon ausgeschöpft.


    Da ist ja eigentlich schon alles gesagt.

    Ja schon, aber was denn? Nun, es wird hier nichts anderes gesagt, als daß ich zwar hier, in dieser bedingten Welt bin, all diesem ausgsetzt bin (Bewußtsein, Gefühl etc.), aber eben nicht hierhin gehöre. Ausgedrückt wird es mit der Formel: Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst. Das alles gehört somit nicht zu mir und entspricht nicht meinem tatsächlichen Wesen!

    Das impliziert aber, daß ich wahrscheinlich jemand anderes bin und mein Wesen von gänzlich anderer Natur sein muß, mehr kann man da meiner Meinung nach nicht hineinlegen, dazu müßte man es schon sehr strapazieren.


    Nur einer kleinen, sehr feinen Ausnahme könnte ich darüber hinaus noch zustimmen, das aber mit Freuden: wenn das Gesagte über meine Natur eben nur mit vollkommener Weisheit korrekt erkannt werden kann, dann muß gerade diese meinem wahren Wesen entsprechen, und nicht nur mit ihr, der Weisheit, sondern auch in ihr mag ich somit meine wahre Natur und das, was ich in Wahrheit bin, entdecken.

    Doch wird mit der Akzeptanz dieser Ausnahme diese auch umgehend zur eigentlichen Aussage des Textes und alles andere daneben verblaßt zum rein Nebensächlichen. Nun ja, das Ist es im Grunde ja auch, denn was will ich mit all dem, das nicht meinem Wesen entspricht, das mir nichts geben kann und keinen rechten Bezug zu mir hat? Gibt es einen triftigen Grund, mich weiter damit zu befassen?

    Dann aber ist die eigentliche Wahrheit, die sich aus all dem entnehmen läßt, eben nicht, daß da nur Körper, Gefühl, Bewußtsein etc. ist, das alles ist ja nebensächlich und bedeutungslos, nein, alles, dem Beachtung zukommen sollte, ist allein die vollkommene Weisheit.

    Aber wie gesagt, es ist so nur dann gültig, wenn ich voraussetze, daß mein wahres Wesen der vollkommenen Weisheit angehört und dies tatsächlich aus diesem Text zu entnehmen ist. Mag es damit ein jeder so halten, wie er eben will.

    lg

    Ich kann auch langsam die Wahrheit ertragen, die Welt ist so leer.

    …Leere ist Form!

    Zu sagen, Form ist Leere, ist rechte Ansicht, wenn ich es durch die Aussage, Leere ist Form ergänze; aber auch zu sagen, Leere ist Form, ist rechte Ansicht, wenn ich es mit der Aussage, Form ist Leere ergänze.


    Ich möchte Deinen Enthusiasmus nicht schmälern, aber Du scheinst zu vergessen, daß es nicht um die einfache Leere geht. Es ist wahr, zu sagen, Form ist Leere, also müssen alle Dinge leer sein, aber das Gegenteil ist auch wahr, denn ebenso gilt, daß Leere auch Form ist, so müssen auch die Dinge eine Form haben, mag diese nun idea oder eidos sein (beide gehen auf die Wurzel vid = sehen, wissen zurück). Verheddere Dich also nicht zu sehr in das Substanzlose, vielleicht ist eben das, was wir für Substanz halten, substanzlos, jedoch das, was wir für substanzlos halten, die eigentliche Substanz, wobei aber Substanz nicht das ist, was wir darunter verstehen.


    Grundsätzlich sollte man eines beachten: Niemand in dieser Welt kann sagen, was das Wirkliche ist, auch nicht der Erleuchtete. Alle Worte machen die Wahrheit darüber wieder zunichte. Der vollkommen Erleuchtete kennt zwar das Wirkliche, dennoch machen es auch seine Worte wieder zunichte. Hinzu kommt noch, daß unter den Menschen das rechte Verständnis für seine Worte fehlt. Was also darüber auch gesagt wird, es kann niemals die ganze Wahrheit sein, und ein jeder erleuchtete Lehrer ist sich dessen zu jeder Zeit bewußt: alles, was er sagt, muß auch wieder verneint, relativiert oder in sein Gegenteil verkehrt werden. Auch Buddha muß es wohl gewußt haben. Schau auf seine Reden und sieh selbst: dort, wo er von der Position der Erleuchtung aus spricht, verneint er gleich darauf seine Aussagen oder fügt das genaue Gegenteil zu.

    Ein Beispiel: im Vasubandhu sagt Buddha: zu behaupten, daß der âtman real sei und ewig existiere, sei (zwar) falsche Ansicht, (doch) zu behaupten, er würde nicht existieren, sei ebenfalls falsche Ansicht.

    Warum? Weil alles, was gesagt wird, aus etwas anderem hervorkommt, alles Gesagte und alle Worte Teil der Bedingtheit sind, sie kommen und gehen durch die Sphäre des Bewußtseins eines in der Bedingtheit gegenwärtigen Ichs.



    Mich freut es jedoch, wenn ich in deinem Enthusiasmus erkennen darf, daß Du auf den eigentlichen Kern der Befreiungslehre gestoßen bist. Es ist nämlich tatsächlich das grundsätzliche Vertrauen, welches man bedarf, und genau das, nämlich Vertrauen, glaube ich in Deinen Worten zu erkennen.

    Um voranzukommen, ist zuerst einmal Vertrauen nötig, d.h. absolutes und bedingungsloses Vertrauen, ein anderer mag dieses Vertrauen den wahrhaften Glauben nennen, doch sagen die unterschiedlichen Worte nichts darüber aus, was es wirklich ist; jedenfalls ist es der Anfang einer transzendenten „Kette der Erlösung“.

    Kennst Du es nun schon, brauche ich Dir auch nicht zu sagen, wie Du es finden kannst, ich kann Dir aber raten, vertiefe es, ergründe es, und vor allem: verliere es nicht! Ich selbst war (damals) völlig überrascht, als ich es fand, denn ich habe es nicht gesucht, wußte auch nichts von seiner Bedeutung, es überfiel mich einfach und war ganz plötzlich da, eingebrochen in mein Leben wie ein Dieb in der Nacht, das ganze Chaos meines Daseins umzukehren, und von da an erfüllte es mich mit der tiefen Heilsamkeit seiner Natur.


    Die Erläuterung dazu findet sich Im Upanisa-Sutta, dort lehrt Buddha mit den Grundvoraussetzungen einen direkten Weg, wie die Kette des Leidens überwunden werden kann, und so eröffnet er uns in seiner Erklärung eine transzendente Kette des Bedingten Entstehens. Das aber, so Buddha, ist nur für einen gedacht, der weiß und sieht, nicht für einen, der nicht weiß und nicht sieht.


    Buddha sagte, während eines Aufenthaltes in Sāvatthī, daß die Geburt die unterstützende Bedingung für Vertrauen sei. Das weicht zwar von dem ab, was er dann an anderer Stelle (weiter unten in jenem Text) sagt, wo Streß und Leid die unterstützende Bedingung für Vertrauen sei, ändert aber nichts an den grundsätzlichen Aussagen.

    Nun, ganz gleich wie dem auch sei, man erkennt, daß er hier hier etwas Besonderes lehren möchte, eine Umkehrung der Kette des Bedingten Geschehens. Jedenfalls schildert er hier, wie man, ausgehend vom Vertrauen und Stufe um Stufe, die Befreiung und schließlich die Vernichtung aller Bedingungen (Nirvana) erreicht.

    Das Vertrauen, so sagt er, dessen unterstützende Bedingung Streß und Leid ist, ist selbst nun die unterstützende Bedingung für Freude, und haben wir Freude erreicht, so haben wir damit die unterstützende Bedingung für Entzücken, haben wir Entzückung, gewinnen wir durch diese unterstützende Bedingung die Beruhigung (Ruhe oder Gestilltheit), und Beruhigung ist die unterstützende Bedingung für Glück; das Glück ist aber nun die unterstützende Bedingung für Konzentration (Sammlung) usw… ich belasse es mal dabei, Du kannst es ja selbst im Pali-Kanon studieren.


    Mir scheint auch gerade ein Ungleichgewicht zwischen Nehmen und Geben auf der Welt zu sein.

    Das scheint Dir nur so zu sein, das Bedingte Geschehen läßt kein Ungleichgewicht zu, alles ist immer in einem vollkommenen Gleichgewicht.


    Der einzige Feind in meinem Leben war immer nur ich selbst.

    Das, mein Freund, ist nun wohl eher falsche Ansicht, es sei denn, es sollte nur ein Scherz sein. Du hast keinen solchen Feind, allein das Nichtwissen ist Ursache für das Leid. Dieses ist aber kein Vergehen, kein sündhaftes Verhalten oder was auch immer man denken mag. Es ist einfach eine Bedingung, ein erster Keim und die erste Bedingung, die zu all dem führt, was folgen mag. Alles, was Du tust und was Dir geschieht, fügt sich wie einzelne Glieder in einer Kette zusammen, und erst der Erleuchtete, der daraus hervorgehen wird, weiß um ihre jeweilige Bedeutung.

    Verachte also weder Deine Gegenwart noch den Menschen als solchen, und bedenke, was Buddha, sowohl im Anguttara wie auch im Samyutta, über ihn gesagt hat: in eben diesem (vergänglichen) Körper, sterblich wie er ist und grad ein Klafter groß, doch mit Bewußtsein und Verstand begabt, befindet sich die ganze Welt, ihr Wachsen und Abnehmen, und auch der Weg, der zu ihrer Überwindung führt.


    Auch existiert eben kein Selbst, das all dies verursachen kann, allein Deine Gegenwart ist hier und jetzt gegeben, es ist aber Dein (individuelles) Karma, das Dich schließlich zur Überwindung der Bedingtheit führt. Sieh also auch dieses nicht als deinen Feind an, tatsächlich würde ihm die Bezeichnung „Freund“ eher zukommen - wenn auch viele herumirrende Wesen irrtümlicherweise der Ansicht sind, ihres sei eher beschissen. Wie gesagt, ergründe Dein Vertrauen (es ist nicht nur wichtig, es zu verstehen, sondern auch seine Ursache zu erkennen), vertiefe es und laß es sich einfach entfalten.

    lg

    Hallo, ich bin wohl wieder etwas spät dran, ihr seid im Thema wohl schon weiter, ich möchte aber trotzdem nochmal auf Folgendes zurückkommen, wenn niemand etwas dagegen hat:

    z.B. in der Terminologie des Mahayana-Buddhismus: da gibt es die ausdrücklich die sogenannten Sechs Vollkommenheiten


    Oh ja, jetzt weiß ich, wovon Du ausgegangen bist, Paramita: ans andere Ufer gelangen oder zu etwas gelangen, was jenseits der Begrenzungen liegt: die Qualitäten des Herzens oder sechs transzendenten Tugenden. Ich weiß, man spricht bei ihren Eigenschaften gerne von vollkommenen Tugenden (übersetzt es jedenfalls so), doch ist es nur bedingt wahr, zumindest nicht ganz, oder sagen wir, sowohl als auch, aber nur in ihrer Gesamtheit.


    Du solltest diese Lehre nun so verstehen (wenigsten denke ich, daß es Dir eines Tages auch so erscheinen wird) daß sich ihre Bedeutung jedem Schüler entsprechend dem Grad seiner Entwicklung immer wieder aufs Neue wandelt, die Bedeutung, die es für Dich einnimmt (hier und jetzt), ist eben eine andere, als jene, die sich mir erschließt, verstehst Du? Jede dieser Bedeutungen ist richtig, entsprechend dem Karma und der persönlichen Entwicklung, und für den, der für sich darin eine Bedeutung findet, ist diese genau das, was es für ihn sein sollte. Aus diesem Grund sollte man auch niemals einem anderen seine eigene Interpretation aufdrängen, denn für den anderen ist diese keinesfalls korrekt, sei man auf seinem eigenen Weg (vermeintlich) auch schon viel weiter, als dieser (oder diese) andere. Tatsächlich ist niemand weiter oder besser, als irgendjemand sonst, jeder ist da, wo er ist, und das ist mit Sicherheit der einzig korrekte Platz, und nur das ist von Bedeutung.

    Es gibt immer eine ganze Reihe von Dingen, welche ein Schüler nicht wissen kann, welche geheimnisvolle Geheimnisse für ihn sind. Frage Deinen Lehrer, wer denn zuerst gezeugt wurde, Du oder Deine Eltern, wenn er lacht und nicht antwortet, könnte es möglich sein, daß Du das Glück hast, einen erleuchteten Lehrer zu haben, fängt er jedoch an, Dich zu belehren, dann... na ja, jedenfalls ist Dein Lehrer genau der richtige für Dich, bis Du es ändern möchtest.

    Deshalb ist es auch verständlich und vollkommen in Ordnung, wenn Du das, was ich sage, ganz klar und entschieden zurückweist. Wenn es Dir aber möglich sein sollte, Deine aufkommende Empörung unbeachtet beiseite zu lassen, kannst Du es ganz jovial einfach nur als Variante annehmen, was stört einem Jupiter das Spiel der kleinen Kinder? Nichts, er erfreut sich daran.


    Diese sechs Paramitas sind in ihrer Gesamtheit nun genau das, was ich an anderer Stelle den Keim der Vollkommenheit genannt habe, im Taoismus ist es der Samen der Unsterblichkeit, und unsere Alchemisten, welche dieses Geheimnis tief in ihrer Symbolik bewahrten, sprachen dabei vom Stein der Weisen: ein Stein und doch kein Stein.


    Es wird gelehrt, daß sie (die sechs Qualitäten) durch eine tugendhafte Praxis eine innere Vervollkommnung ermöglichen sollen. Das solle in ungefähr so geschehen, daß diese Tugenden im Innern des Schülers zur höchsten Reinheit und einer alles erfüllender Größe geführt werden. Es hört sich dann meist so an, als wollten sie sagen, man müsse erst die eine, danach die andere Vervollkommnung erreichen.

    Das eben kann vielleicht ein junger Schüler noch nachvollziehen, stärkt möglicherweise seinen Enthusiasmus, doch ist es eben ganz und gar unmöglich, daß eine innere Vervollkommnung in dieser Welt (in Samsara) Bestand hätte. Um es noch weiter zu verdeutlichen, es gibt scheinbar zwei Dinge, die wir mit der Vollkommenheit vergleichen könnten, zum einen das Absolute, zum anderen die Leere, jedoch deshalb scheinbar, weil bei näherer Untersuchung deutlich wird, daß diese beiden identisch sind. Nun frage ich: kann es neben der absoluten Leere noch eine zweite absolute Leere geben?

    Selbstverständlich nicht. Und doch ist diese Lehre korrekt und über jeden Zweifel an ihrer Gültigkeit erhaben.


    Wie und warum es sich so verhält, kann ich, da wir uns hier ja nicht im Anfängerbereich befinden, noch etwas näher erläutern, selbstverständlich nur entsprechend meines Wissens und meiner Erfahrung, was es nur zu einer eingeschränkten Gültigkeit verhilft und von jedem selbstverständlich zurückgewiesen werden darf.

    Diese Lehre wird (für mich) widerspruchslos gültig, wenn sie so gemeint ist, daß durch diese tugendhafte Praxis ein Zustand erreicht werden kann, welcher den (wie es heißt) im Herzen angelegten, innliegenden Keim der sechs tugendhaften Qualitäten, also den Keim zur Vervollkommnung, ermöglicht, sich auszubreiten, zu wachsen und alles zu erfassen, nicht nacheinander, sondern ganz, und hier und jetzt, und dich zum Erwachen (ans andere Ufer der Weisheit) führt, das wäre die wahre Vervollkommnung.

    Und wenn sie deshalb von sechs Paramitas sprechen (manche sprechen von zehn, aber mir scheinen es tatsächlich sechs zu sein, das korrespondiert also mit meiner Erfahrung), weil du diese sechs Tugenden auf den höchsten Grad an Reinheit führen sollst, damit aus ihrer Mitte die Vervollkommnung hervortreten und ihr Werk erfüllen kann, dann hat es die gleiche Bedeutung und ist ebenfalls korrekt.

    Die Taoisten sprechen dabei von der Bestellung der Zinnoberfelder, in welchen der Samen der Unsterblichkeit, d.i. der Keim der Vervollkommnung, gepflanzt werden soll. Auch dieser muß zuvor zum höchsten Grad der Reinheit (und auch hier sprechen manche vom Grad der Vollkommenheit) geführt werden.


    Dieser Keim, den ich, ganz für mich, auch das erwachende Herz genannt habe, befindet sich nun genau in der Mitte, im Zentrum der Unvollkommenheit. Es ist beinahe ein Leichtes, dieses zu finden, denn es ist immer genau dort, wo du bist, wenn es auch schon da war, bevor dein Bewußtsein erschien und sich diesem gewissermaßen aufzwang, es wird jedoch vom Karma verborgen, und erst durch dieses, dem Karma selbst, wird es enthüllt, und kein Lehrer kann dies für seinen Schüler tun.

    Er kann jedoch jenen, deren Karma noch nicht bereit ist, Unterweisungen geben oder jene tugendhafte Praxis lehren, die sich auf das Karma auswirkt - bedenke aber, daß das, was ich Karma nenne, möglicherweise nicht genau das ist, was Du Karma nennst.

    Doch nicht alle benötigen die gleichen Unterweisungen. Es kann sogar auch mal so sein (um ein, zugegeben kaum glaubhaftes, jedoch durchaus mögliches Beispiel heranzuziehen), daß einem jungen Mädchen, in der Mitte seiner Kindheit, mit einem Mal und ganz unvorbereitet das Herz geöffnet wird, und in einem einzigen Augenblick aus größtem Schrecken allerhöchstes Glück entsteht, und sich ihm die ganze Ewigkeit zu Füßen legt, auch das kann sein.

    Und warum das? Nur weil ihm eine alte Frau erschien und ihr ein kleines, allgemein bekanntes Mantra gelehrt hat: das Ave-Maria, das es von da an in aller Stille immer wieder aufgesagt hat? Nun, es wäre jedenfalls kein Grund, zerknirscht zu sein, sondern eine Freude für alle Wesen.

    lg

    Das ist die Vollkommenheit des Durstes bis zur Vollendung dieser Entwicklung.

    Liebster Rudolf,


    abgesehen davon, daß keine Entwicklung je zur Vollkommenheit führen kann, es sei denn, das ganze Universum vergeht (denn dies ist das Verlöschen), so ist die Vollendung einer Entwicklung in der Unvollkommenheit immer der Tod, die Zerstörung oder das Vergessen, was aber zu neuen Entstehungen führt, jedoch ist es niemals ein Zustand der Vollkommenheit, ganz gleich, was Wikipedia (o.s.w.) darüber sagt.


    Aber ich sehe, Vollkommenheit und Unvollkommenheit sind Dir noch recht vage Begriffe, mit welchen Du recht freizügig jonglierst, so versuche ich mal, Dir zu verdeutlichen, wovon ich eigentlich spreche:


    Es gibt zwei Zustände, welche die Gesamtheit von dem, was ist, beschreiben. Der eine Zustand ist die Vollkommenheit, das ist das ewig Beständige, das Ungeteilte und Unwandelbare, ohne Makel hat es weder Anfang noch Ende, in diesem erfährt der Erwachte beständige und unermeßliche Freude. Es gibt nur eine einzige Vollkommenheit, und um Dir von dieser ein Bild zu vermitteln: Sie wird auch die die vollkommene Weisheit genannt, denn ihr kommt sowohl Gleichnis des Oberen, wie auch Gleichnis des Unteren zu, eines im anderen; in ihrer Herrlichkeit kann kein Unerwachter bestehen, könnte er sie erblicken, würde er in Furcht und Zittern vergehen, wie ein Staubkorn in der Feueresse.


    Der andere Zustand ist die Unvollkommenheit, diese ist geteilt, der Ort der Dualität, alles hier entsteht und vergeht, sein Merkmal ist der ständige Wandel, und aus diesem entsteht das Leiden. Dem in diesem Zustand Verweilenden, so sagte Buddha, komme keine Eigenexistenz zu, und im Vergleich mit der Weisheit (der Vollkommenheit) ist es einfach Dukkha. Nun ist Dukkha, das alles umfaßt, eben die Unvollkommenheit als solche (das unvollkommene Wesen von allem, das durch das Bedingte Zusammen-Entstehen in Erscheinung tritt, in seiner Gesamtheit), jedoch Dukkha, das nur einen Aspekt in diesem ausmacht, ist das Leiden, das erfahren wird.


    Das Geheimnis der Unvollkommenheit ist es aber, daß genau in ihr, in ihrem Zentrum oder ihrem verborgenen Herzen, sich der Keim der Vollkommenheit verbirgt, wäre es nicht so, gäbe es keine Befreiung, kein Erwachen: nirgendwohin führt das Tor, denn getrennt vom Seienden, gibt es kein Leben des Buddha.


    Nun, vielleicht wird Dir wenigstens eine Sache klar: wovon Du sprichst, ist offensichtlich nicht das, wovon ich spreche, und ebenso ist das, wovon ich spreche, nicht das, wovon Du sprichst. Normalerweise halte ich mich zurück, wenn mir etwas dergleichen auffallen sollte, aber ich kann ja auch mal eine Ausnahme machen...

    lg

    Hallo,

    Leider ist mir ein dummer Fehler unterlaufen, und mir ist klar, daß man mir deshalb auf keinen Fall mit gutem Gewissen zustimmen kann. Ich habe mir für den Beitrag zu wenig Zeit genommen, und so ist es eben passiert.


    Ich hatte dort geschrieben: Was Buddha wohl sagen wollte…

    Das ist natürlich Unsinn, denn dieses Wechselspiel innerhalb der Gegensatzpaare gibt es nach meinem Wissen so nicht im Buddhismus, freudvolle Erlebnisse führen zwar zu Dukkha, aber darüber, daß Dukkha zu Sukha führen kann, findet sich im Buddhismus eben nichts (ich hatte es ja auch schon weiter oben erwähnt). Mag es vielleicht auch so sein (auch das Bedingte Zusammen-Entstehen legt es nahe), so ist es doch nicht Bestandteil der Lehre, also wollte Buddha wohl kaum das sagen, was ich da gesagt habe.


    Im weiteren Sinn könnte man es aber schon auf diese Weise verstehen, und vielleicht (aber nur vielleicht) hatte Buddha etwas Ähnliches im Sinn, aber ich hätte eben schreiben sollen:

    Sollte man Schwierigkeiten mit (sinngemäßen) Aussagen jener Art haben, daß die Hingabe an unbeständige Freude von Übel ist, da es zum Anhaften an das Leid führt, sollte man sich vergegenwärtigen, daß ein Verweilen im Wechselspiel zwischen Sukha und Dukkha nirgendwohin führe, erst die Abkehr von diesem Wechsel und damit die Abkehr von diesen beiden, kann das Leid beenden.

    Ergänzend kann ich noch hinzufügen, daß innerhalb dieses Wechselspiels die Freude trotz allem etwas Gutes ist, sie macht uns das Leiden erträglicher, gäbe es sie nicht, würde sich unser Leben in eine Hölle verwandeln, und niemand hätte die Kraft und den Mut, sich aus diesem zu befreien. So können wir also sagen, daß sie in einem gewissen Sinn sogar hilfreich ist.


    Ich hoffe, man kann mir meinen Fehler nachsehen, ich wollte damit niemanden provozieren, ich war einfach nur ein wenig schusselig…

    lg

    Hi,

    ich versuche mal, einen Überblick zu schaffen und das Wesentliche herauszustellen. Es ist uns allen wohl schon klar: wir haben zwei Arten von Freude, eine, die beständig ist, diese wird Ananda (Glückseligkeit, Eudaimonia) genannt, und eine, die unbeständig ist, Sukha (allg. Freude, Glück). Nun ist Sukha das Gegenteil von Dukkha, kann aber eigentlich laut der Lehre Buddhas nicht als ein solches vorhanden sein, da ja alles Dukkha ist, also auch Sukha. Es wird so erklärt, daß dem Sukha das Dukkha innewohnen muß, da es zur Anhaftung an Dukkha führe. Das klingt allerdings ein wenig, als sei es an den Haaren herbeigezogen worden und ist als Erklärung deshalb recht unbefriedigend, auf diese Weise kann man leicht Widerwillen erzeugen.


    Dukkha ist nun ein Wort, das sich ungefähr aus ungenügend oder disharmonisch, und Leere oder Hohlraum zusammensetzt, die zentrale oder grundlegende Bedeutung mag nun Unausgeglichenheit oder Unvollkommenheit sein, ist aber wohl kaum die Unvollkommenheit als solche, sondern eben nur unvollkommen oder etwas Unvollkommenes. Tatsächlich bezeichnet es noch nicht das Leiden, kann aber, aufgrund seiner Mängel, zu diesem führen, das heißt, wenn Leid erfahren wird, ist dazu (eigentlich immer) eine Form von Dukkha die Ursache. Sukha ist dagegen das Harmonische, Mangelfreie, etwas, das vollkommen ist, eben genau so ist, wie es sein sollte. Es befreit zwar nicht vom Leiden, mindert es aber und hebt es innerhalb gewisser Grenzen auf.


    Nun ist Sukha aber tatsächlich etwas, das zu Dukkha werden kann (d.h. daß Sukha zu Dukkha führen kann), denn es kann immer so sein, daß etwas zu seinem Gegenteil wird, sich in dieses verkehrt. Das gründet darin, weil sich immer das Gegenteilige sucht, von diesem geradezu angezogen wird, denn diese geben sich gegenseitig Bestand und finden Stabilität im ständigen Wechsel. Aber genau deshalb kann auch Dukkha zu Sukha werden (also Dukkha zu Sukha führen), und der Wandel des einen ins andere wird immer so erfolgen, daß letztendlich ein Gleichgewicht gewahrt bleibt. Diese zwei bleiben aber immer getrennt, es handelt sich immer entweder um das eine oder das andere, wären sie Eins, eines im anderen ohne Trennung, dann würde sowohl Dukkha, wie auch Sukha verschwinden und Ananda stellte sich ein, die beständige Glückseligkeit, welche dem Erwachten die Gegenwart der vollkommenen Weisheit erweist.


    Was aber Buddha wohl sagen wollte - so vermute ich - ist der Hinweis, daß das Verweilen im ständigen Wechsel von Sukha und Dukkha nirgendwohin führt, man bliebe darin gefangen und würde diesem schließlich erliegen. Nicht daß Sukha oder die Freude etwas Schlechtes sei, nur der Verbleib im Wechsel von Freude und Leid ist es - zumindest wird der weitere Verlauf recht unglücklich enden.

    Wichtig hierzu ist es auch zu wissen, daß eben Sukha das Gegenteil von Dukkha ist, nicht Ananda. Ananda, das beständige Glück, ist das Gegenteil des ewigen Wechsels von Sukha und Dukkha. So können wir uns für einen Moment zurücklehnen und der Freude hingeben, daß Sukha und Dukkha in ihrem Wechselspiel die Tendenz zeigen, in eben diesem Wechselspiel sich Ananda zu nähern.


    Es wäre also nicht unangemessen, bei Dukkha nicht von Leid, sondern von Unvollkommenheit zu sprechen, eben in dem Bewußtsein, daß dieses verantwortlich sein mag für jede Erfahrung von Leid.

    lg

    Hi,

    was der Duden dazu sagt, ist eine Interpretation und betrifft den klinischen Gebrauch, es ist keine Worterklärung und in diesem Fall nicht sehr hilfreich. Dieses Wort kommt aus dem lateinischen von de, herunter, hinunter und pressio, drücken; es bedeutet also ganz einfach niedergedrückt. Ein griechisches Synonym hierzu stellt das Wort Melancholie (Schwermut, Trübsinn) dar, aus melas, schwarz, und chole, die Galle, Hintergrund für dieses Wort bildet die alte Lehre über die Körpersäfte und nennt die Melancholie ein Ungleichgewicht dieser Körpersäfte.


    Natürlich spielt die Erfahrung einer ausgeprägten Melancholie auf einen jeden spirituellen Entwicklungsweg eine große Rolle, und wer es nicht kennt, belegt damit nur, daß er noch nicht sehr weit gekommen ist. Es verwundert deshalb auch nicht, daß Menschen, welche auf gewöhnliche Art religiös sind, diese Erfahrung in der Regel nicht kennen, sie meinen deshalb, es müßte (in jedem Fall) eine Krankheit sein.


    Meine Erfahrung zeigt mir, daß es zwei Arten von Depression gibt, wobei die eine in Begleitung zum spirituellen Weg auftritt, zum anderen aber tatsächlich eine Krankheit im klinischen Sinn darstellt und jeden betreffen kann; ausgelöst wird es wahrscheinlich durch eine Bedrohung des Ego, was im ersten Fall ganz natürlich ist und so herbeigeführt wurde, im zweiten Fall aber eine fatale Situation für den Betroffenen darstellt.


    Meditation, welche auf die Auslöschung des Ego gerichtet ist, kann also eine schwere Depression verursachen (sie wird im weiteren Verlauf meist wieder abklingen); Meditation kann aber auch (mit Hilfe einer speziellen Technik) dazu dienen, das Ego zu stärken und so eine Depression erfolgreich abwehren oder sogar zu überwinden helfen. Allerdings macht es wenig Sinn, beide Techniken zugleich anzuwenden...

    lg

    Das ist nicht richtig, Brahman ist unendlich und nicht-vergänglich.

    Aber nicht nach der Buddhalehre. Dort ist alles Dasein vergänglich, sogar

    Brahma was bei den Brahmanen seier Zeit natürlich nicht gerne gehört wurde.

    Mh, IkkyuSan liegt natürlich richtig, aber möglicherweise haben wir hier wieder nur den alten und immer wiederkehrenden Flüchtigkeitsfehler: die Verwechslung von Brahma mit Brahman? Es gibt hier doch diese wunderbare Möglichkeit, mit der Maus über hervorgehobene Wörter zu fahren und so Informationen zu den Begriffen zu erhalten. Versuche es doch mal sowohl mit Brahma wie auch mit Brahman, es ist, wie sich dabei herausstellen wird, nicht dasselbe.

    Aber um bei der Sache zu bleiben, Brahman war den Brahmanen (welche ihren Titel eben von Brahma ableiteten, und nicht von Brahman) Ausdruck des Unaussprechlichen, keine Bezeichnung des Daseins; andere sprechen da eben vom Nirvana, wieder andere von Ajn Soph oder vom Ginnungagap - sollte man also wirklich nur über Begriffe streiten? Meiner ist richtig, deiner nicht? Besonders wenn er sich auf etwas bezieht, das man nun (so man die Buddhanatur noch nicht erfahren hat) einfach nicht wissen kann, nicht erklären, auch nicht begreifen, und das nicht einmal ansatzweise?

    Aber ich weiß ja, im Eifer des Gefechts kann es schon mal passieren (so auch mir), daß sich die Zusammenhänge in einem nebulösen Etwas verlieren...

    lg

    Gut, die Angst um unsere bewußte Existenz ist ein natürlicher Reflex, wir können nichts dagegen tun, aber müssen wir denn wirklich Angst haben vor dem, was da geschehen kann?
    Nun, ich könnte, völlig unabhängig von dem, was da passiert ist, oder passiert sein könnte, auf eine Sache hinweisen: Wir streben das Erwachen an, aber wir scheinen zu vergessen, daß, wenn es denn eintritt, wir (oder eben unser bewußter Geist) etwas ganz anderes erfahren werden, nämlich das genaue Gegenteil von dem, was wir da erwarten. Bedenkt einfach, wer da erwacht.
    Streben wir das Erwachen wirklich an, sollten wir uns damit abfinden; es wird geschehen, und es wird dann unvermeidlich sein.
    Streben wir aber zu einem angenehmeren Wohlgefühl und einem besseren Gleichgewicht in unserem Leben, sollten wir, wenn es unangenehm wird, etwas anderes versuchen.
    lg

    Oh ja, mein Freund, ich weiß ganz genau, worüber Du sprichst. Du hast zwar nur wenige Informationen geboten, aber es läßt sich ja auch nicht wirklich beschreiben, ganz besonders nicht jenen, die es noch nicht kennen. Und diejenigen, die es kennen, sind äußerst rar.
    Laß es mich durch eine Information ergänzen, um zu sehen, ob wir auch wirklich von derselben Sache reden: ist es nicht so, daß Du es einen winzigen Augenblick, bevor es passiert, schon weißt, daß es passiert?


    Falls es so ist, und falls Du etwas vermutest oder auch nur ahnst, kann ich Dir aufgrund meiner Erfahrung bestätigen, daß Du damit richtig liegst. Laß Dich also nicht verwirren und denke daran: habe Vertrauen, habe auch dann Vertrauen, wenn Du kein Vertrauen hast...
    lg

    Hi,
    nun ja, wir sehnen uns alle nach Liebe, weil wir uns nach uns selbst sehnen - dummerweise suchen wir dieses an falscher Stelle...


    Tja, die Wahrheit über Liebe und Anhaftung scheint mir genau in den beiden extremen Gegensätzen zu liegen, die hier (d.h. weiter oben) genannt wurden:
    "Liebe und Anhaften schließen einander aus" ist eine transzendentale Wahrheit vom Standpunkt des absoluten Bewußtseins aus, welches weder Geburt noch Tod kennt.
    "Liebe ist reine Anhaftung" ist ebenfalls wahr, aber nur innerhalb des Erlebens im zeitlichen Bewußtseinsstrom, welcher von Geburt und Tod markiert wird.
    Warum?
    Liebe kennt nur die Einheit, sie verweigert nicht nur jede Form der Unterscheidung, sie ist selbst die Kraft, die jede Unterscheidung und Trennung überwindet und alles scheinbar Getrennte zur jener wahren Einheit verbindet, welche sich nur in ihr selbst oder eben im Absoluten finden läßt.
    Das verliebte menschliche Wesen aber, das in aller Heimlichkeit mit pochendem Herzen den Geliebten begehrt, wird von dem selben anhaftenden Drang getrieben, welcher den Schützen im Verborgenen auf sein Opfer warten läßt. Es ist die Selbstliebe, die sich hier verbirgt, die Liebe zum Ich, zum Sein, zum Ich-bin-Sein, das seine Erfüllung im scheinbaren Handeln des menschlichen Egos sucht, und diese Art von Liebe ist es, die Buddha mit der Anhaftung benannt hat.
    Nicht, daß ich sagen möchte, daß diese Liebe erbärmlich sei, sie schafft aber eine für uns äußerst erbärmliche Situation, nämlich die der verblendeten Anhaftung.


    Warum aber gibt es diesen Unterschied? Worin kann ein solcher liegen, wenn doch gerade die Liebe keine Unterscheidung kennt? Nun, in Wahrheit ist die Liebe in beiden Fällen dieselbe, doch nach außen gerichtet, in den Irrtum oder das zeitliche Geschehen hinein, läßt sie den Menschen an dieses Anhaften; nach innen aber, zum Ursprung hin gerichtet, wird sie zur Weisheit und entfaltet ihre transzendentale Macht, läßt ihn sich (den Menschen) loslassen von aller Anhaftung und führt ihn so zur Einheit im Absoluten.


    Die Befreiung läßt sich nicht in Worte ausdrücken, aber eine Erkenntnis liegt der Erfahrung der Befreiung wohl doch recht nahe: Liebe (ich verknüpfe ihr eigentliches Wesen mit Weisheit) kann uns, sollten wir sie zu verstehen beginnen, viel von unserer eigentlichen Natur verraten, ja, man könnte sagen, Liebe ist nicht irgendwas, auch nicht etwas von uns Getrenntes, sie ist genau das, was wir sind, und zwar in Wahrheit, denn es ist die Liebe, die uns zu irgend etwas von Wert macht - aber das sind natürlich auch nur Worte, die auf (mehr oder weniger) erbauliche Weise aneinander gereiht wurden, tatsächlich sagt es kaum etwas über unsere wahre Natur aus, noch über die Liebe oder der Weisheit... :roll:
    lg

    Ich möchte nicht gerne widersprechen, wenn Ihr aber Eure Antworten noch einmal genau prüft, könnt Ihr vielleicht feststellen, das sie allesamt (bis auf zwei oder drei Ansätze, die sich daraus gelöst haben) auf die Bedingungen der phänomenalisierten Welt oder des Bedingten Entstehens fixiert sind. Dieser Ansatz führt uns jedoch nur im Kreis herum. Klar, Unwissenheit kann nur zu Unwissenheit führen etc., aber in dieses Rad der Unwissenheit ist etwas hineingeraten, das dort eigentlich gar nicht hineingeraten kann, aber wäre es nicht so, gäbe es auch keine Notwendigkeit zur Befreiung.
    Jemand sprach davon, daß es doch durchaus auch ein Ende geben könnte, ohne daß es einen Anfang gäbe. Nun - so, wie das Gegenteil einer Sache genau dasselbe ist, wie diese Sache (es gibt in Wahrheit keine Unterschiede, keine Trennung), kann auch nicht eine Sache ohne ihr Gegenteil existieren (die logische Grundbedingung des Bedingten Zusammen-Entstehens). Außerdem zeichnet sich diese Welt gerade dadurch aus, daß alles einen Anfang und ein Ende hat (auch diese unterscheiden sich in Wahrheit nicht, das eine ist das andere), und nur das Eine (das Nichtgeborene, Nichtgewordene), das nicht von noch in dieser Welt ist, hat keinen Anfang und kein Ende.
    Dieses Eine habe ich aber mit meiner Frage berührt, und darüber, so der Erhabene, spricht der Weise nicht: Hat dort (eben außerhalb der Kette des Bedingten Entstehens) der Heilige sich selbst gefunden, als echter Weiser, der darüber schweigt, dann hat er beide Welten überwunden und ist erhaben über Glück und Leid.
    Wenn es kein Tabu war, das ich verletzt habe, dann war es zumindest nicht weise, eine solche Frage zu stellen, und somit völlig sinnlos, denn nur der Weise, der darüber schweigt, könnte diese Frage verstehen und beantworten.
    lg

    Oh, ich sehe, es hat sich hier noch etwas getan. Ich verstehe natürlich, daß ich den Eindruck hinterlassen mußte, ich würde Eure Beiträge ignorieren, das aber war nicht meine Absicht, ich war einfach auf einer anderen Reise... Verzeiht mir also bitte, wenn ich Euch erst so spät antworte.
    Eigentlich dachte ich ja, daß ich zu diesem Thema schon alles gesagt hätte, was es von mir zu sagen gibt - doch vielleicht habt Ihr es ein wenig zu unaufmerksam gelesen? Nun gut, ich kann all dem noch etwas hinzufügen:



    Nehmen wir noch einmal die Frage als solche: woher kommt das erste Glied der zwölfgliedrigen Kette des Bedingten Entstehens? Wer ist da unwissend oder ins Nichtwissen geraten?


    Es ist nicht die Frage nach dem Universum, auch nicht die nach dem Leben und dem ganzen Rest, nicht die Frage nach Anfang oder Ende, auch nicht nach Sinn oder Unsinn, ebensowenig nach dem, was ist oder was gewesen ist, noch nach dem, was noch kommen mag, sondern sie richtet sich an das, was der Suchende nicht finden kann, an das Verborgene, dem Unaussprechlichen, welches nicht dem Bedingten Entstehen angehört. Die rechte Antwort auf diese Frage kann, wie ich schon sagte, nicht kommuniziert werden, wir können nicht sagen, es verhält sich damit so oder so, oder eben nicht so oder so, und doch ist es die letzte, ultimative Antwort auf alle Fragen und kann nicht vom Prozeß des Erwachens getrennt werden. Deshalb war es übereilt von mir und nicht wohldurchdacht, diese Frage überhaupt zu stellen. Ich schäme mich noch immer, weil ich meine, daß ich - in meiner Dummheit - so leichtfertig ein Tabu verletzt habe. Es gehört - so ist es mir jedenfalls klargeworden - einfach nicht in öffentliche Diskussionen, sondern bestenfalls zum Zwiegespräch des Meisters mit seinem Schüler; und außer diesen, in gebührlicher Weise miteinander verknüpften Wesen, steht es nur noch einem vollkommenen Narren oder einem kleinen Kind zu, eine solche Frage ernsthaft zu äußern. Ein Wesen wie ich sollte eine solche Frage nur sich selbst stellen - wenn überhaupt - und zufrieden der Dinge da harren, in Stille und ohne Verlangen...
    lg

    Ich verstehe, es geht Euch nur um die kleine oder irdische Lüge und um die kleine oder irdische Wahrheit - für mich gibt es da aber keinen Unterschied, beides ist nicht wahr!
    Aber gut, wir lieben es ja anscheinend, uns als Handelnde zu bergreifen und gemäß dieses Hintergrundes Entscheidungen zu treffen; von diesem Standpunkt aus kann man natürlich sagen,
    daß diese Entscheidung letztendlich davon abhängen sollte, wo wir stehen, welche Pflichten wir für unser Leben gewählt haben, welcher Aufgabe wir uns stellen und was wir so erwarten.
    Wenn es jedoch darum geht, einen großen Schatz zu hüten, wird es ohne List einfach nicht funktionieren; und wer die Geheimnisse, welche ihm die Geliebte ins Ohr flüstert,
    vor der Menge ausbreitet, ist einfach nur ein hoffnungsloser Esel...
    Das gilt es doch zu bedenken.
    lg

    Dürfen wir lügen? Vielleicht ein wenig? Oder aus Not? Oder etwa gar nicht? Für mich sind das recht eigenartige Fragen, die nirgendwohin führen in einer Welt, die eine einzige Lüge darstellt und deren einzige Funktion darin zu bestehen scheint, die Wahrheit zu verschleiern.
    Hier (in unserer derzeitigen Vorstellung) existieren wir in einem verwirrenden Spiel von Täuschungen, unsere gesamte Existenzform - beginnend mit der Geburt - ist letztendlich nichts anderes, als ein undurchdringliches Geflecht aus lauter Lügen. Also finden wir hier an keinem Ort auch nur ein Fünkchen Wahrheit. Nicht, daß es hier nirgendwo Wahres gäbe, aber in dieser Welt hat die Wahrheit ihren Bezug zu sich selbst verloren, was ihre Wirkung einer Lüge gleichmacht. Wahrheit hat aber nur Bestand, wenn das Wahre sich allein im Wahren findet.
    Wie kann man da erwarten, daß wir jemals die Wahrheit sagen könnten? Gibt es auch nur einen unter uns, der die Wahrheit kennt? Weiß jemand zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden? Es ist ein Ding der Unmöglichkeit in dieser Welt, in der sich die Wesen allesamt in ein Gewirr von Selbsttäuschung verloren haben, die Wahrheit zu kennen, geschweige denn, sie zu artikulieren. Wer also glaubt, die Wahrheit zu sagen, belügt sich auf wirkungsvolle Weise nur selbst.


    Und Gautama Buddha, hat er etwa nicht die Wahrheit gelehrt?
    Nun, das ist ein schwieriges Thema, und ich möchte deshalb keinen Streit beginnen*), doch sagte er nicht selbst (in der Anuradha-Sutta): Nur eines lehre ich, jetzt wie früher: Das Leiden und des Leidens Ende...? Die Wahrheit aber ist niemals dukkha, also lehrte er nie die Wahrheit, sondern immer nur, was sie nicht ist, nämlich ihr schieres Gegenteil, und das ist alles dukkha. Der erste Schritt zur Wahrheit liegt nun einmal darin, die Lüge zu kennen, das ist der Weg, die Wesen zur Wahrheit zu führen. Er lehrte also - so verstehe ich seine Aussage - die Unwahrheit zu erkennen und sie zu überwinden.

    Nun gut, es geht hier also eigentlich nur darum, ob es denn gestattet ist - wenigstens aus einer Not heraus - etwas zu sagen, von dem man glaubt, daß es eine Lüge sei. Ihr versteht nun, warum ich darauf nur fröhlich antworten kann: Na klar, es ist gestattet - aber nur, wenn Du keinem anderen Wesen dadurch einen Schaden zufügst, der sich sonst vermeiden ließe. Sage ebenso niemals etwas, von dem Du glaubst, es sei die Wahrheit, wenn Du damit wissentlich einem anderen Wesen einen vermeidbaren Schaden zufügst. Das ist es, was ich denke.
    lg


    *) Natürlich lehrte er sie (die Wahrheit), doch er wußte wohl auch, daß sie, wenn sie bei uns ankommen würde, sich in Unwahrheit verkehren würde: Was wir nämlich als so oder so erfahren, liegt nun mal in uns selbst begründet.

    Ich danke Euch für Eure Worte. Ich habe gut über Eure Antworten (hier und per PN) nachgedacht. Es mag ja alles - für sich - im Großen und Ganzen richtig sein, doch mir scheint, daß Ihr (außer vielleicht Siduchna, der die Frage etwas anders formulierte) meiner Intention nicht so ganz gefolgt seid. Es lag auch nicht unbedingt in meiner Absicht, Antworten zu geben, sondern Fragen aufzuwerfen. Meine grundlegende Frage dabei war: gibt es in den buddhistischen Quellen eine Stelle, wo der allgemeinen Frage, wie es zur ersten Ursache des Bedingten (Zusammen-)Entstehens gekommen ist, deutlich Bezug genommen wird?
    Auch wenn es eine solche Ursache nicht gibt, sollte in den Quellen - so dachte ich - doch gerade dazu unbedingt Stellung genommen werden, denn es wird immer wieder Menschen geben, die - wie ich - genau danach fragen.


    Bedenkt, daß ich nicht behaupte, daß eine solche Ursache in der linearen Kausalität des Werdens liegen muß. Auch nicht, daß dem Einen das Werden und Vergehen als ein solches erscheinen muß. Ich bin auch durchaus nicht der Ansicht abgeneigt, daß der Grund oder die erste Ursache des Bedingten Entstehens orthogonal zur Tangente des "Geschehen" liegen könnte, dann nämlich erklärt sich, warum wir im "Rad" des Werdens und Vergehens niemals einen Anfang finden können. Mir ist selbstverständlich auch klar, daß Unendlichkeit oder Endlichkeit keine Eigenschaften eines lebendigen Universums darstellen, sondern lediglich Eigenschaften von Zahlsystemen und Definitionsmengen etc. in der Mathematik.


    Wie dem auch sei, mittlerweile denke ich, daß ich selbst die Antwort auf meine spezielle Frage gefunden habe: eine solche Stelle gibt es in der öffentlichen Lehre das Sakyamuni tatsächlich nicht, kann es schlicht auch nicht geben.
    Die Antwort kann einfach nicht kommuniziert werden. Ein jedes Wesen weiß sie ja schon, u.zw. ebenso selbstverständlich, wie es weiß, wann es Hunger hat. Obwohl es immer dieselbe Antwort ist, ist sie doch für jeden etwas Anderes (eben anders zu erfahren), denn sie hat in jedem Wesen als äußere Form die grundlegende Form gerade dieses Wesens (das nichts anderes ist, als ein absurdes Gespinst von Selbsttäuschungen) angenommen. Die Antwort auf die Frage nach der ersten Ursache des bedingten Entstehens ist also ein Geheimnis, es ist das Geheimnis eines jeden Wesens.
    Sollte also Sakyamuni etwas darüber in verborgener Weise mitgeteilt haben, kann ich mich nur selbst auf die Suche begeben. So gesehen war meine Frage natürlich völlig unsinnig, verzeiht mir. Eine solche Frage (nach dem bedingten Entstehen) kann letztendlich wohl nur meditiert werden.
    lg

    Zitat

    Alle Wesen und alle Erleuchteten
    sind an sich nichts als der Eine Geist,


    Damit bestätigst Du, was ich angedeutet habe, die Buddha-Natur - oder, wie Du sagst, der Eine Geist - ist dort hineingeraten.
    Ist das nicht verwunderlich und das größte Rätsel überhaupt?


    Ich weiß, es kann nicht diskutiert werden, doch es würde mich interessieren, ob es in Buddhas Lehre oder den erleuchteten Schriften einen Hinweis darauf gibt,
    wie und warum der Geist (die Buddha-Natur) dort hineingeriet?
    Mir scheint, die Unwissenheit war vor der Zeugung, die Gestaltung beginnt mit der Zeugung, diese führt zum Bewußtsein (daß ich bin),
    das wiederum zur Geistigkeit und Körperlichkeit, welches zur Geburt und der Öffnung der sechs Sinnestore führt...
    Dann aber war die Unwissenheit vor der Existenz/Geburt - und nicht umgekehrt - und das Ende des Leids hängt nicht vom Karma,
    sondern allein von der Buddha-Natur ab, in welcher die Ursache des Karmas liegen muß.
    lg

    Bitte sagt mir, woher kommt das erste Glied der zwölfgliedrigen Kette des Bedingten Entstehens? Wer ist da unwissend oder ins Nichtwissen geraten?


    Sagt jetzt aber nicht, es gehört dem vorangegangenen Leben an. Denn wenn es so wäre, gäbe es keinen Anfang,
    und wenn es keinen Anfang gibt, dann gibt es da auch kein Ende, und damit auch kein Ende des Leids!


    Warum also kam es zur Unwissenheit, wer geriet da hinein? Etwa die Buddha-Natur, das Nichtgeborene, das Nichtgewordene?
    Gibt es eine Antwort, habe ich etwas übersehen?


    lg Bambusblüte