Das Thema "Alkohol", wie und warum Menschen trinken, und was "zuviel trinken" bedeutet ist viel komplexer, als dass es einfach mit "schlecht, sein lassen" getan ist.
Alkohol und Rausch sind tief in praktisch allen Kulturen ebenso wie bei "Naturvölkern" etc. verwurzelt. Mal mag es der Wunsch nach Transzendenz sein, mal einfach ein Mittel um das Dasein zu ertragen. Nur ein kleiner Teil der trinkenden oder sonstige Mittel nehmenden Personen ist dadurch so beeinträchtigt, dass er seinen Alltag nicht mehr auf die Reihe bekommt. Viele kommen völlig klar mit gelegentlichen oder auch regelmäßigen Räuschen. Und ein Teil ist zwar nicht ganz glücklich damit, aber ob die notwendigen Veränderungsarbeiten die Mühe wert sind, muss denke ich jeder selbst für sich herausfinden und entscheiden.
Ganz grundsätzlich glaube ich aber nicht, dass die Menschheit den Auftrag hat rauschfrei zu sein. Und ich glaube auch nicht, dass es zwangsweise und für alle notwendig ist, um ein wahrhaftes oder erfülltes Leben zu führen (oder um "ein besserer Mensch zu sein/werden").
Beiträge von Sôhei
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Sicher. Aber der Beginn ist eben Laotse (oder besser das Dau De Jing - die Existenz eines laotse ist ja eher unsicher). Sicher gab es vorher schamanistische Vorläufer (die Wu), die ihn geprägt haben. Vielleicht gab es da auch eine Wichtigkeit des Dantien. Aber das weiß niemand. Ein paar Übungen sind im Zhuangzi angedeutet (der sich darüber lustig macht). Und wenn Laotse etwas nicht war, dann einer, bei dem die Erfüllung der Vernunft (im Sinne von Wissen oder Intellektualität) im Mittelpunkte stand. "Gebt auf die Gelehrsamkeit!, So werdet ihr frei von Sorgen." "Viele Worte erschöpfen sich, besser hält man sich an die eigene Mitte." "Wer das Lernen betreibt, gewinnt täglich hinzu. Wer vom Dao folgt, wird täglich geringer. Geringer werden und wieder geringer werden, um zum Nicht-Handeln zu kommen. Nicht-Handeln und nichts bleibt ungetan."
Der Wesentliche Unterschied zum Buddhismus ist eher, das man im Buddhismus Vergänglichkeit als negativum ansieht, als zu überwindendes, während der Daoismus vom Wandel, vom Fluss der Dinge redet, dem man folgen soll.Nur so als Seitenexkurs.
Weitgehend d´accord. Neben den Wu wären aber auch noch die Fangshi zu erwähnen. Das Daodejing an den Anfang zu setzen ist aber meiner Ansicht nach auch problematisch, da der Text ja ebenfalls mehrere Schichten aufweist und eben kein einheitliches Werk ist. Außerdem ist die Bedeutung des Daodejing zwar schon erheblich, bezogen auf das Gesamt daoistischen oder gar chinesischen Denkens dann doch wieder nicht so groß. Hat ja im Unterschied zum früheren Yijing nie zum offiziellen Kanon gehört. (Noch ein guter Titel dazu: Wolfgang Ommerborn, Zwischen Sakralem und Säkularem. Bedeutung und Entwicklung religiöser Begriffe und Praktiken in China bis zur Han-Zeit.)
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al-Nuri:
Laotse hat die Tandien Sache ganz sicher nicht begründet,sondern sie aufgriffen aus dem mystischem chinesischem Daoismus und zwar als Nebenerwähnung. Laotze stand ganz im Sinne der Erfüllung der Vernunft,der rationalen Erforschung, d.h. im Zugang zum spirituellen Element über die intellektuelle, hörende Lehr-Erwägung, die ihren Schlusspunkt finden muss, den Bruch.
Aha. Sorry, aber ich finde dass das ziemlich sinnfrei ist, angesichts der komplexen Geschichte des "Daoismus". Wer da ernsthaft einen Einblick bekommen will, sollte mal einen Blick in die Bücher von Florian Reiter (Taoismus zur Einführung, Religionen in China), Isabell Robinet (Geschichte des Taoismus) oder Werner Eichhorn (Die Religionen Chinas; Die alte chinesische Religion und das Staatskultwesen) werfen.
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Lobsang Soepa:
Das Problem ist: Der Körper eines Organspenders ist nicht verrottende Biomasse, wenn der sogenannte Hirntod diagnostiziert wurde. Denn dann, wenn der Körper verrottenden Biomasse wäre, wäre er als Spender sofort ungeeignet. Der Organspender ist ein intakter, lebender Mensch mit einem beschädigten Gehirn. Da die Diagnose "Hirntod" in den letzten Jahren erst erzeugt wurde um die Organentnahme zu ermöglichen und die Standards für die Feststellung aus meiner Sicht lausig sind, bin ich nicht nur als Buddhist, sondern auch als Naturwissenschaftler wenig überzeugt. Gehen wir von einer Geist-Körper-Dualität aus, dann ist für keinen von uns klar, ob bei der Diagnose Hirntod der Geist den Körper verlassen hat, selbst dann, wenn die Diagnose wirklich sauber gestellt wurde. Das nicht geringe materielle Interesse an Organspendern vermag einen zur Annahme unlauterer Motive bei den Organentnahmeteams verführen. Selbst wenn wir solche materiellen Aspekte vernachlässigen, bleibt die Frage, ist der Geist unabdingbar mit der Diagnose Hirntod abgetrennt? Ein friedvoller Tod, würdevoll und freundlich für mich und meine Angehörigen, findet zu Hause statt, in Ruhe, möglichst im eigenen Bett, in Gegenwart von Freunden und Familie. Genauso ist es mit der Aufbahrung. Wir haben das in unserer Nachbarschaft nun im letzten Jahr dreimal erlebt. Es waren Situationen von spiritueller Intensität. Dagegen sind Sterbeprozesse auf der Intensivstation häufig und im Rahmen einer Organentnahme stets friedlos, würdelos, fern dessen, was wir miteinander im Leben teilten.
Naja, irgendwie sind aber halt doch alle irgendwann verrottet - von fraglichen Ausnahmen die hier auch schon diskutiert wurden einmal abgesehen. "Tod" ist sicherlich kein unproblematischer Begriff (genauso wie "Leben"), und auch die Ausmachung eines Zeitpunkts. Du schreibst in einem anderen Post, "es gibt keinen Zeitpunkt, ab dem man Tod ist" und dann "einer Leiche kann man keine Organe entnehmen". Irgendeinen Unterschied gibt es ja wohl doch. Ob die Gleichung "Hirntod = Geist aus" stimmt oder nicht, keine Ahnung. Kenne aber auch keinen mich ernsthaft überzeugenden Gedankengang dazu. Und ja, ein würdevolles Sterben zu ermöglichen ist sicher erstrebenswert - ob es friedvoll wird, glaube ich kann man nie wissen. Ich glaube nicht, dass hierzu eine allgemeingültige Regel oder Aussage möglich ist; ich denke jeder muss selbst seine Haltung dazu finden (und evtl neu finden).
Sprich: ich vertraue und hoffe ganz einfach darauf, dass ich mein Ende in Frieden und einer angenehmen Umgebung nehme, und nicht überwacht in einer Klinik oder einem Rettungswagen oder dergleichen. Dass ich praktisch erst "erkaltet" gefunden werde; und dann ist es mir wurscht was mit dem Leib passiert. Was mich nicht mehr ängstigt sind halt Szenarien a la "ich sehe dann wie mein Leib ausgeweidet wird", "ich brauche den ganzen Körper für die Auferstehung" oder dergleichen. Wäre natürlich shit wenn ich mich irre und genau das passiert, aber immerhin habe ich dann angstfrei gelebt.
Aber wie gesagt, ausgefüllt habe ich den Organspende-Ausweis noch nicht. -
Wohl ca 20 Jahre lang war ein Organspender-Ausweis keine Option für mich, habe immer nur oberflächlich darüber nachgedacht und mich mit einem ominösen "Gefühl" (+ ein paar konstruierte Argumente, die tatsächlich gegen Organspende sprechen könnten) zufrieden gegeben. Letztlich war es glaube ich schon einfach irgendeine Art des Anhangens. Dann hat sich das geändert, und mittlerweile sehe ich absolut nichts, was von diesem Körper noch von Bedeutung für "mich" sein sollte, wenn er nicht mehr in seiner Leib-Geist-Einheit tätig ist. Einfach verrottende Biomasse. Jetzt habe ich einen Ausweis, aber noch nicht ausgefüllt. Mal sehen wann ich das mache. Bei einer Gesetzesänderung dahingehend, dass jeder Spender ist der nicht widerruft, würde ich jetzt wohl nichts mehr unternehmen und mich so bequem zum Spender machen lassen.
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Evtl geht das Buch von Namkhai Norbu mehr in die gewünschte Richtung:
http://www.amazon.de/Yantra-Yo…11&keywords=namkhai+norbu
Yoga-ähnliche Anteile finden sich ja sonst auch noch in der Vasenatmung u.ä.
Insgesamt sind körperliche Übungssysteme meines Erkenntnisstandes nach ein relativ geringer, später, loser und unstrukturierter Bestandteil in den buddhistischen Schulen. Was für mich aber stimmig ist, da es in den buddhistischen Lehren ja primär um den Geist geht. Der Körper soll halt gesund sein, daher Integration von Medizin/Pharmazie. Aber selbst in den tantrischen Lehren kenne ich wenig echte "Körperarbeit". (In China ist das meiste davon aus den daoistischen bzw. der Yangsheng-Tradition dazugekommen.) -
Sherab Yönten:Sôhei:
Außer Einweihungen im Sinne von Belehrung über Inhalte, Aufbau, Ablauf etc von bestimmten Praktiken - d.h. Wissensvermittlung. Oder als psychologische Hilfe.
Ich finde, dass ist doch schon eine ganze Menge. Mehr dazu kann Dir sicherlich Dein Lehrer erklären.
Oder wie siehst Du die Lehrer Schüler Beziehung im Tantra ?
Bezweifelst Du auch, dass es, um Tantra zu praktizieren, nötig ist, einen Lehrer zu haben, der Tantra praktiziert ?Kommt drauf an. Grundsätzlich bin ich der Meinung, ist der Lernweg egal - solange das gewünschte Resultat erzielt wird. Wichtiger ist m.A. nach die Frage, wie erkenne ich ob das, was gelernt werden soll, auch gelernt wurde.
Will ich Mathe lernen ist es egal, ob ich das im Selbststudium mache oder an der Uni - Prüfstein wird es sein, ob ich die fraglichen Aufgaben lösen kann.
Bei einem Handwerk oder einer Kampfkunst glaube ich auch, dass ein konkreter Lehrer notwendig ist. Hier wird es allerdings schon sehr viel schwieriger festzustellen, was wie gut gelernt wurde - ein langes Problem des gesamten Bildungsbereichs (wie und was benoten, prüfen, etc.).
Bei spirituellen Lehren wird es finde ich dann praktisch unmöglich, konkret irgendetwas zu prüfen. Prüfen kann ich die Fähigkeit, ein Ritual entsprechend gewissen Vorgaben auszuführen, Sprachkenntnisse, ich kann Aufsätze oder Hausarbeiten zum Thema "Leerheit" schreiben lassen etc. Aber wie prüfe ich den Grad der Verwirklichung von samatha-vipassana, Gottheiten-Yoga, etc.?
Davon abgesehen: Einweihungen und dergleichen haben zweifellos immer auch die Rolle gespielt, Exklusivität zu erzeugen; gleichzeitig wurden immer wieder neue Einweihungen, Initiationen etc. ersonnen, während zugleich immer wieder auch Einweihungen oder Bestätigungen gegen Geld oder aus anderen Gründen (Mangel an Schülern, unsichere Zeiten etc.) erteilt wurden, ohne den eigenen gewünschten Standards zu entsprechen.
Für mich ist es deshalb eine immens wichtige Frage bzw. ein wichtiges Anliegen (gewesen), Klarheit darüber zu erlangen was Einweihungen/Initiationen bewirken (können) und was ich für unwahrscheinlich halte, wie sie strukturiert sind, und v.a. wie sie reibungslos und widerspruchsfrei in meine Sichtweise insgesamt zu integrieren sind. -
Losang Lamo:Sôhei:
Und nochmal: Ich sage, ich kenne keine für mich überzeugende bzw. vernünftige Erklärung, warum Einweihungen eine "condition sine qua non" für gewisse spirituelle Erfolge oder Möglichkeiten sein sollten. Außer Einweihungen im Sinne von Belehrung über Inhalte, Aufbau, Ablauf etc von bestimmten Praktiken - d.h. Wissensvermittlung. Oder als psychologische Hilfe.
Hast du mehr an Begründung zu bieten?...
Nein, ich jedenfalls nicht. Wozu soll ich Dir etwas bieten, was Du gar nicht haben willst?
Deine Einstellung zu Einweihungen wird für Dich dann schon stimmen: alles Humbug- und Du kannst damit zufrieden sein.
Für mich ist es ganz anders, aber ich sehe nicht ein, wozu ich das erklären und rechtfertigen soll. Mach mal Deinen Stiefel, wie Du es willst.Nun, ich frage doch extra ob jemand noch mehr an Begründung weiß. Und das alles Humbug ist habe ich auch nirgends geschrieben. Noch habe ich verlangt dass du oder irgendwer sich rechtfertigen soll.
Aber du schreibst, dass es für dich ganz anders ist. Würde mich halt interessieren, wie. -
Sherab Yönten:
Mein persönliches Bedürfnis an Einweihungen ist gestillt.
Und nochmal: Ich sage, ich kenne keine für mich überzeugende bzw. vernünftige Erklärung, warum Einweihungen eine "condition sine qua non" für gewisse spirituelle Erfolge oder Möglichkeiten sein sollten. Außer Einweihungen im Sinne von Belehrung über Inhalte, Aufbau, Ablauf etc von bestimmten Praktiken - d.h. Wissensvermittlung. Oder als psychologische Hilfe.
Hast du mehr an Begründung zu bieten? Was bewirken deiner Ansicht nach Einweihungen sonst noch? -
Moin Guo,
ich denke nicht, dass nur ein Eingeweihter diese Frage beantworten kann. Eingeweihte können sich dazu äußern, ob sie nach ihrer Einweihung einen Unterschied in der Praxis empfinden oder nicht.
Aber wie gesagt: meine Frage zielt auf die Begründung für eine Einweihung. Auch der tibetische Buddhismus macht es sich dabei nicht so einfach, dass er alles mit "Tradition" abtut. Der angesprochene "Geist-Same" und die "Lehrer-Schüler-Beziehung" sind ja schon Ansätze.
Aber für mich persönlich eben keine überzeugenden. -
Ganz entspannt.
Mein Punkt zu dem Thema war die Sache mit der Einweihung sowie der Bezug zu endogenen und exogenen Wirkkräften. Dabei war der Strang etwa so:
- Die Medizinbuddha-Praxis wirkt bzw. bewirkt etwas beim Ausführenden (ob auch bei anderen ist schon schwerer festzustellen).
- Handelt es sich bei der Wirkung gänzlich um aus einem selbst freigesetzte Wirkungen, oder kommen externe Wirkaspekte dazu?
- Inwieweit verstärkt eine Einweihung die Wirkung (tatsächlich oder vermeintlich ist dabei egal) und welche Erklärungsvorschläge werden dafür gemacht.Und meiner Ansicht nach können Einweihungen lediglich dazu helfen, eigene psychische Kräfte besser zugänglich zu machen. In diesem Sinne sind sie also unter Umständen nützlich, können aber auch hinderlich sein, wenn durch sie der Glaube an fremde Kräfte unterstützt wird.
Wir können halt die Wirksamkeit eines sadhana schon so nicht empirisch überprüfen, ob mit oder ohne Einweihung macht da keinen Unterschied. Ich kenne aber keine vernünftige Erklärung, warum Einweihungen zwangsläufig notwendig sein sollten (was, wie oben geschrieben nicht heißen soll, dass sie nicht nützlich sein können). -
Losang Lamo:
Hast Du denn ein Einweihung, bzw einen praktischen Bezug zur Medizinbuddha-Praxis, dass Du es einschätzen kannst?Möglicherweise, aber darum geht es hier bzw. mir ja eben nicht.
Oder vertrittst du die Auffassung, ein Mantra oder ein bestimmtes sadhana wirkt nur mit Einweihung? Weil...? -
Losang Lamo:Sôhei:
Die Frage ist doch die, ob es bei so was überhaupt irgendwelche Wirkungen bzw. Kräfte gibt, die nicht aus dem bzw. den Einzelnen hervorgehen. Das anzunehmen finde ich extrem problematisch in seinen Konsequenzen.
Das sagt niemand, dass es nicht aus dem Einzelnen hervorgeht. Bzw es sagt niemand, dass da eine Gottheit sei, die aus sich selbst heraus bestünde und irgendetwas "macht". Vielmehr ist die Meditationsgottheit leer und der Praktizierende auch. Diese Praxis ist somit kompatibel für alle möglichen Verständnis- bzw Erkenntnisstufen. Nur entsteht dieses Verständnis nicht Knall auf Fall.
Ja, sehe ich persönlich auch so. Und mit dieser Sichtweise ist für mich auch die Frage nach der Notwendigkeit irgendeiner Einweihung hinfällig - zumindest was damit verbundene subtile oder grobe Anteile einer Art "Zulassung" betrifft, ohne die prinzipiell nicht genau das gleiche möglich ist wie mit.
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Die Frage ist doch die, ob es bei so was überhaupt irgendwelche Wirkungen bzw. Kräfte gibt, die nicht aus dem bzw. den Einzelnen hervorgehen. Das anzunehmen finde ich extrem problematisch in seinen Konsequenzen.
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Ich finde das Buch "Zen - Eine Blume spricht ohne Worte" von Zenkei Shibayama sehr empfehlenswert, weil es meiner Ansicht nach nicht das übliche abendländische Gedöns ist.
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shankar:Sôhei:
Verstehe. Dachte mir eigentlich schon, dass du nichts Substantielles dazu sagen kannst. Auf diesem Gebiet ist die Fassade deines Scheinwissens aber doch deutlich plumper. Viel Spaß noch weiterhin.
Was soll man auf so eine typische Zenrüpelei antworten? Stell Dir vor, Du tackerst Dir den Bauchnabel an Deine Wirbelsäule, dann verschwindet die Beule im Nacken, die Du für Dein zweites Gehirn hälst.(übrigens eine Methode der Karmameditation)
Scheinbuddhist._() Namaste
Zenrüpelei? Scheinbuddhist? Der Pfeil ging ja wohl auch meilenweit daneben, da ich mich ja wie ich hier auch schon geschrieben habe, gar nicht als Buddhist verstehe.
Die Frage nach dem Daodejing und Handlungsvernichtung, den Sinologen welche den Weg von China nach Indien untersuchen und den sutrenähnlichen Texten war ernst gemeint, hätte mich interessiert ob es da stichhaltige und ernstzunehmende neuere Forschungen zu gibt. Das was du daraufhin geantwortet hast, ist nun mal nichts Substantielles - ein Verweis auf Eberhard´s Lexikon, statt Namen der Sinologen ein Verweis auf interlinearen Textvergleich und bezüglich der Sutren eine komplette Nullaussage.
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shankar:Sôhei:
- Was meinst du mit "strengem Daoismus"?
Laotse/Laozi um 600 v. Chr, ca 150 Jahre vor Buddha! Zhuangzi 365 v. Chr.; † 290 v. Chr nach Buddha. Die ersten Niederschriften des Tao te King waren von 400, es gibt texte, die verweisen sogar auf 800, sind also älter als Laozi (huch, oh schreck wie kommt das wohl.......Buddha hat ja auch den Dhamma selber geschrieben(mit ironie haben ja Kriegsmönche ihre Probleme)), also vor Buddhas "GroßTat". Rechne selber!
ZitatWo spricht das Daodejing von "Handlungsvernichtung"?
無 无 wú ohne
爲 为 wéi zutun------->>>> schaumal in WOLFRAM EBERHARD
Lexikon chinesischer Symbole
Die Bildsprache der Chinesen, wie er die Kombination verwendet sieht: Auflösung der Handlung, Vernichtung der Ziele.Zitat- Zhuangshi ein Mathematiker? (Und mit ihm kommt eine Aufweichung? Ich dachte sein Werk wird mittlerweile vor dem zusammengebauten Daodejiing angesetzt.)
Nicht nur Mathematiker (er hat Algebra unterrichtet). Sein Lehrer Tian Zifang,der war ebenfalls Kontorführer, was mathematische Prof. gleichkam und der Schüler Zixias war und wer das war, weiß jeder Sinologe!ZitatWelche Sinologen wollen beweisen, dass die Idee der Handlungsvernichtung von China nach Indien kam?
Durch interlinearen Textvergleich, schon mal gehört. Chinesische....China ringt um Deutungshoheit!ZitatUnd welche Brückentexte mit Sutrenklang meinst du?
Hilft Dir nichts, kannste eh nicht googeln! Wart ab, der Donner kommt!_()_Namaste und können wir wieder zurück zum Thema?
Verstehe. Dachte mir eigentlich schon, dass du nichts Substantielles dazu sagen kannst. Auf diesem Gebiet ist die Fassade deines Scheinwissens aber doch deutlich plumper. Viel Spaß noch weiterhin.
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shankar:
Der Strenge Daoismus lässt keine Interpretatioen zu, das Dao de King spricht sogar von Handlungsvernichtung. Mit Zhuangshi kommt eine Aufweichung. Er ist gebildeter Mathematiker und er stellt einfach logisch fest, das von Handlungsvernichtung zu sprechen Unsinn ist. Er reduziert es auf ein Mittelmaß: Das Gleichgewicht zwischen Handlungserzeugung und Handlungsvernichtung zu erreichen: Im Auge des Sturms. Viele Sinologen wollen nun beweisen, das die Idee der Handlungsvernichtung von China nach Indien kam und das Gautama davon beeinflußt wurde. Und es gibt Brückentexte, aus dem Chinesischen, die vor Buddha erschienen und einen merkwürdigen Sutrenklang haben._()_Namaste
Hallo Shankar,
mich würde interessieren:- Was meinst du mit "strengem Daoismus"?
- Wo spricht das Daodejing von "Handlungsvernichtung"?
- Zhuangshi ein Mathematiker? (Und mit ihm kommt eine Aufweichung? Ich dachte sein Werk wird mittlerweile vor dem zusammengebauten Daodejiing angesetzt.)
- Welche Sinologen wollen beweisen, dass die Idee der Handlungsvernichtung von China nach Indien kam?
- Und welche Brückentexte mit Sutrenklang meinst du?Danke,
Sôhei -
bel:Deadpool:
Ian Stevenson ist mit seinen Forschungen durchaus zu realitätsapproximierenden Schlüssen gelangt und das obwohl sich seine Forschung im Bereich der Metaphysik kategorisieren lässt. Deshalb nahm ich ihn ja auch als Beispiel.Da sieht man, daß Stevenson kein Naturwissenschaftler ist, sondern Mediziner - es gibt zwar Leute, die beides sind, aber er gehört definitiv nicht dazu.
Es geht eben bei Naturwissenschaft nicht allein um Realitätsapproximation oder Kategorisierung - das war vllt mal bis ins 18/19.Jh so - sondern darum, aus einer These eine echte Voraussage von nicht schon Beobachtetem abzuleiten und ein entsprechendes Experiment zu formulieren, das über diese Voraussage entscheidet, damit fällt oder steht die These.Der Kritische Rationalismus ist auch meinem Dafürhhalten nach eine grandiose und ehrliche Vorgehensweise, aber halt auch nicht absolut unproblematisch (z.B. Kuhn und Feyerabend); was sich in der Wissenschaftstheorie aber auch schon längst niedergeschlagen hat.
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shankar:Sôhei:
Kryptisch er sich äußert, nicht klar mir der Sinn seiner Worte ist.Ich versuche mal aufzudröseln:
1) Ist die Biologie seit Darwin ein religionsphilosophisches Problem? (+ Verweis auf Darwin und Dawkins)
2) "Dann" scheint einen gewissen Zusammenhang zu meinem (?) letzten Post zu implizieren
3) und noch "nur" im Sinne von ausschließlich...2) und 3) lass ich mal außen vor. Zu 1) fällt mir aus dem Stegreif eigentlich nix ein, vielleicht erläuterst du kurz worum es dir geht?
Och komm, ist doch gar nicht so kryptisch! Unterliegt der Dharma der Evolution?! Denn da beginnt schon der Hacken und ÖsenKampf lieber Bodhisattva!
Und wenn es Dir noch zu wenig kompliziert ist, dann vielleicht das?
https://www.youtube.com/watch?v=FoQ8uOzs8WEhttps://www.youtube.com/watch?v=SJSmdErgcHs
Es gibt nämlich eine religionsphilosophische und eine naturwissenschaftliche Schule im Strukturalismus, die behaupten, daß es keinen Unterschied zwischen Naturwissenschaft und Relgion gibt. Schon mal davon gehört?
Namaste
Also ist deine Frage jetzt die, ob der Dharma einer Evolution unterliegt?
Der "Dharma an sich", oder "die Deutung des Dharma", oder "der sich offenbarende Dharma"? -
shankar:
https://www.youtube.com/watch?v=bUHP5yCjffg dann ist Biologie seit Darwin wohl auch nur ein religionsphilosopisches Problem? (Die Frage geht nicht an Dich bel, sondern an sohei)
-()_ Namaste
Kryptisch er sich äußert, nicht klar mir der Sinn seiner Worte ist.
Ich versuche mal aufzudröseln:
1) Ist die Biologie seit Darwin ein religionsphilosophisches Problem? (+ Verweis auf Darwin und Dawkins)
2) "Dann" scheint einen gewissen Zusammenhang zu meinem (?) letzten Post zu implizieren
3) und noch "nur" im Sinne von ausschließlich...2) und 3) lass ich mal außen vor. Zu 1) fällt mir aus dem Stegreif eigentlich nix ein, vielleicht erläuterst du kurz worum es dir geht?
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bel:Deadpool:
Alle gehen von einem jeweils unterschiedlichem Kern aus, aus dem sie dann ihre Ideen, Lehren, Philosopien, Religion usw. entwickeln. Der Marxismus baut seine Lehre auf dem Kapital auf, der Islam auf dem animalischen Menschen, das Christentum auf dem Ideal Jesus Christus, der Buddhismus auf dem Leid, bei Sokrates das Gute als Handlungsrichtschnur usw.
Der Punkt ist, solange diese Lehren (welche auch immer) sozial verhandelbar wären, könnte man auch Ausgleich erzielen. Werden sie aber aus diesem sozialen Diskurs in ihrem Anspruch auf "Heiligkeit" prinzipiell herausgenommen und dies tun Religionen zwingend, ist der Versuch zur gewalttätigen Lösung soziale Konflikte unausweichlich.Nettes Deja-vu, das hatten wir ja alles schon auf den ersten Seiten.
Bleibt nochmal kurz einzustreuen, dass deine Definition von Religionen über einen absoluten Wahrheitsanspruch eben längst nicht mehr "up-to-date" ist was die Religionswissenschaft und Religionssoziologie betrifft, und eben auch keineswegs ein trennscharfes Kriterium zur Unterscheidung von anderen sozialen Phänomenen darstellt. -
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Hotei:
Na ja, der Thread geht halt den Weg aller Threads bzw. alles Irdischen
Aber immerhin noch richtiges Forum!Habe in meiner kurzen Zeit als Schreiber und längeren Zeit als Leser aber auch nicht den Eindruck gewonnen, dass eine strenge Themenfixierung erwünscht ist; zumindest selten gefunden.
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bel:
Das waren damals hochpolitische Dinge, es ging immer darum, wer Zugang zum geneigten Ohr des Herrschers hatte.
Könntest du mal in aller Kürze zusammenfassen, was du uns mit dem Verweis auf dein Bücher-Konvolut sagen möchtest?Es ging ja um deine These:
ZitatDer Chan-Buddhismus musste und wollte sich v.a. auch etablieren, und machtpolitische Interessen waren da wohl auch nicht unwichtig.
Und da meine ich, daß dieser Zusammenhang nicht zwingend besteht, sondern daß sich Chan im Vergleich zu anderen Richtung und anderen Religionen/Philosophien ziemlich zurückgehalten hat. Daß es Gegenbeispiele (oft aber auch mythischer Natur) gibt, hab ich nicht bestritten. Natürlich wird auch zugestanden, daß die bloße Präsenz einer "neuen" Praxis gesellschaftlich Folgen haben muß.Ganz einfach, wie schon gesagt: Die polititsche und soziale Aktivität der Chan-Buddhisten war eher die Regel als die Ausnahme. Die vermeintliche Zurückhaltung ist Teil des romantisierenden Bildes, welches den neueren detaillierten Studien nicht standhält. Die von mir exemplarisch angeführten Bücher sind solche Studien. (Im Unterschied zu deinem Verweis auf die Homepage von Charles Muller, der natürlich ein Experte ist; aber welchen Artikel oder welche Untersuchung du meinst, hast du ja nicht gesagt.) Aber du darfst natürlich trotzdem weiterhin der Ansicht sein, dass es sich um Ausnahmen handelt.