Dann versuch ich das mal zu erklären … ich finde es übrigens schwer und weiß nicht, ob mir das gelingt.
Ich bezweifle nicht deren Erleuchtung. Sollten sie das sein, dann sind sie das auch objektiv, egal ob andere das glauben oder nicht.
Wie andere das empfinden ist völlig egal, weil es nicht um das Empfinden der Anderen geht. Es ist auch egal, was ich empfinde: Erleuchtung – was immer das ist – ist oder ist nicht. Und wenn sie ist, dann ist sie für alle gültig.
Wer das alles bezweifelt, soll das ruhig tun. Das ändert nichts daran, ob diese nun erleuchtet sind oder nicht. Ebensowenig ändert der Glaube an deren Erleuchtung was an der Tatsache.
Auch wenn ich das nicht bezweifle, weil ich es ohnehin weder belegen noch entkräften könnte, kann ich für mich persönlich nur wissen, dass es eine Eigenschaft ist, mit denen ich die Leute ausstatte. Vielleicht entspricht diese Ausstattung der Tatsache, vielleicht nicht.
Puh, ist das schwierig …
Vielleicht geht es auch nur um die Ebene, von der aus betrachtet wird.
Was ich meine ist, dass mir bewusst ist, dass es sich um eine Vorstellung von mir handelt. Ich weiß aber auch, dass es den Kern nicht berührt und will den Kern auch nicht berühren. Mir geht es nur um meine Vorstellung und was ich damit anstelle.
Was Du schilderst, ich lese das so, ist, dass es um Meinungen gibt, und diese berühren den Kern. Es geht weniger um die Auseinandersetzung mit der Meinung und dem eigenen Geistesprodukt und wie damit umgegangen wird, sondern um die Infragestellung des Kerns.
Darum gibt es die Religionsstreitereien, weil sich der Streit um die Inhalte dreht, nicht um die Art, wie wir mit diesen Inhalten umgehen. Also nicht die Frage: "Was machst Du mit Deinen Glaubensinhalten?" sondern "Beweise Deine Glaubensinhalte!".
Ich weiß nicht, ob ich das gut ausgedrückt habe. Das ist ein neuer Gedanke für mich und ich kann den noch nicht ausformulieren …