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    Die alte Leier bei diesem Thema. Von Aryas will ich gar nicht reden. Aber als noch-Weltling mit Erinnerungsvermögem weiß ich: es gibt unter Buddhisten Weltlinge, die sind der Welt stärker zugeneigt als dem Buddha-Dharma, und Weltlinge, die sind dem Buddha-Dharma stärker zugeneigt als der Welt. Ersteren kann man bzgl. Sex nichts erzählen, weil sie noch in der Welt verstrickt sind und nicht hören wollen, und Letzteren muss man nichts davon erzählen, weil sie wissen und einsehen, was von Ersteren nicht eingesehen werden kann.


    Ich will mich gar nicht hinreissen lassen hier Angemessenes zu diversen Posts zu sagen, weil ich weiß, was Angemesseness bei mir auslöste als mich Mañjuśrī noch nicht gelehrt hatte, die Fessel meiner disruptiven Ignoranz in statu nascendi zu durchtrennen. Damals waren angemessene Aussagen zur Sexualität eher geeignet mich vom Buddha-Dharma wegzuschupsen statt mich ihm näher zu bringen.

    Also überlasse ich euch eurem Karma wie es der Buddha ganz grundsätzlich auch immer tun musste. Er hatte jedoch im Gegensatz zu mir die Kapazität zu lehren, was für mich ein weiterer Grund ist, eigentlich Angemessenes zu verschweigen.



    Mögen alle Wesen Befreiung von Daseinskreislauf erlangen. Mögen alle Wesen ihren Weg zum Buddha-Dharma finden.

    oṃ a ra pa ca na dhīḥ


    _()_:rad:

    Laut den Buddhas und Arya-Bodhisattvas dauert der Pfad zur Erleuchtung bis zu 3 Perioden zahlloser Äonen. Wer setzt den Leuten nur den Floh ins Ohr, sie könnten irgendwas Signfikantes in ihrem gegenwärtigen Leben erreichen?



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    Das problem ist dass ich bipolar bin und ich mich ansonsten mit beruhigungsmitteln füttern darf😔

    Beruhigungsmittel? Du bekommst doch sicher eine andere Medikation auch. Vielleicht liegt's an der Einstellung und ein anderer Arzt würde anderes verschreiben ...?


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    Ich sehe da keinen Unterschied zwischen BDSM-Sucht und Heroinsucht aus Buddha-Dharma Perspektive, weil man nichts tun soll, was andere in Samsara gefangen hält. Verweilen sie aus eigener Ignoranz darin, dann ist das halt so, aber aktiv dabei unterstützen ist nicht richtig.

    Der Punkt ist, dass das dann aber auf die gesamte Sexualität zutrifft und nicht nur auf BDSM. Oder wo soll man die Grenze ziehen? "Nur für den Herrn und nur für einen Sohn"? ;)

    Die letzte Frage versteh ich nicht.


    Was Sexualität in einer Partnerschaft angeht, da hatte der Buddha den Haushältern doch Regeln gegeben. Die Haushälter-Regeln dienen dazu niedrige Wiedergeburten zu vermeiden, nicht mehr. BDSM gehört sicher nicht zu den Formen, die der Buddha den Haushältern 'erlaubt' hat.


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    Aber wenn Schmerz zugefügt wird, weil es jemand wünscht und dabei Lust empfindet, und derjenige der ihn zufügt es nicht macht, um zu verletzen, sondern um diese Lust zu bereiten, dann erfüllt es alle diese Kriterien nicht. "Schamlos" ist ein schwammiger Begriff. Es meint sicherlich eher ein Verhalten in der Öffentlichkeit, als ein Verhalten im einvernehmlichen Sexualverhalten. Was ist denn "Scham"? Heisst "schamlos" generell, dass man sich für etwas nicht schämt? Was aber, wenn man sich für etwas nicht schämt, das gar keinen objektiven Grund für Scham liefert?


    Wenn BDSM mit der Sila inkompatibel ist, dann ist die gesamte Sexualität offenbar inkompatibel - daher mein herausgegriffenes Zitat. Wenn man aber diesen Punkt in Frage stellen kann, dann auch andere Punkte. Die Frage ist hier eher: an wen richtet sich die Belehrung, und kann man Deine Interpretation der Begriffe wirklich als allgemeingültig auffassen?

    BDSM - auch als bloße Lustbereitung - ist nicht kompatibel:


    Zitat

    'Andere werden falsches Handeln üben ; da wollen wir Richtiges Handeln üben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.


    'Andere werden schlechte Freunde sein; da wollen wir gute Freunde sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.


    Andernfalls wäre es richtiges Handeln und ein guter Freund sein, wenn ich einem Junkie Heroin beschaffe, weil ich ihm seinen Drogenrausch schenken will.


    Ich sehe da keinen Unterschied zwischen BDSM-Sucht und Heroinsucht aus Buddha-Dharma Perspektive, weil man nichts tun soll, was andere in Samsara gefangen hält. Verweilen sie aus eigener Ignoranz darin, dann ist das halt so, aber aktiv dabei unterstützen ist nicht richtig.


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    'Satori' stammt wohl aus dem Zen, kann ich nichts zu sagen. Aber der Pfad umfasst aus meiner Perspektive mehr als ethische Lebensführung und 'Tugend und Disziplin' würde ich unter ethische Lebensführung subsumieren.



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    Und in Bezug auf den Pfad, der über Tugend und Disziplin hinausgeht, sollte man jene meiden, die einen inkompatiblen Pfad verfolgen.



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    Denke zuallerst daran, was du weglassen solltest, weil es dich unruhig und nervös macht. Wenn man an solchen Dingen anhaftet und nicht davon lassen kann, dann aber eine Meditation braucht, um wieder ruhiger zu werden, dann dreht man sich ewig im Kreis.


    Ethischer Lebenwandel ist das A und O. Ohne den kehrt niemals Ruhe ein.



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    Eine "karmische Verbindung" bedeutet nicht, dass Karma nicht individuell ist. Das Karma von zwei oder mehr Wesen kann aber so stark mit einander in Verbindung stehen oder so ähnlich sein, dass sie bestimmte Dinge mit einander tun. Das muss auch nicht heissen, dass genau diese zwei Wesen schon mal etwas mit einander zu tun hatten. Worauf es ankommt, ist dass die jeweiligen karmischen Eindrücke so gut wie Puzzlestücke zusammenpassen, dass die Grundlage für eine längere Bindung oder intensive Beschäftigung miteinander gegeben ist.


    Und das führt womöglich zu einer noch engeren Verbindung. Jede Beziehung ist eine karmische Verbindung und schafft karmische Verbindungen, was man daran merkt, wie man aufeinander reagiert, wenn man nach 10 oder 20 Jahren wieder aufeinander trifft. Damit man nicht auf einander reagiert, müsste man gezielt daran arbeiten - und das muss natürlich auch der Einzelne tun und es kann daher auch nur eine Seite sich lösen.

    Das ist sehr gut. Die karmischen Verbindungen erkären auch, warum man von kollektivem Karma sprechen kann. Das erklärt dann das Verhalten von Kollektiven, welches scheinbar das Verhalten von Individuen dominiert bzw bestimmt, grade so als ob Individuen willenlos und bar jeder Vernunft wären und sich der Masse hingeben würden. Ein Phänomen, welches sich in den Phänomenen Klimawandel und Ökologie sehr schön manifestiert.


    Deshalb ist es auch so wichtig, genau darauf zu achten, mit wem man Umgang pflegt. Nicht nur offline, sondern auch Umgang im Sinne von 'sich auf jemanden einlassen' hier online. Der Buddha hat oft darauf hingewiesen wie wichtig der richtige Umgang auf dem Pfad ist.



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    Mir ist hier jeder Humor ausgetrieben worden.

    Ich freu mich mit dir über diesen Erfolg. Humor im Kontext Buddha-Dharma ist ein Zeichen mangelnder Gewissheit und des Verwurzeltseins im Weltlichen. Damit einher geht dann auch viel Small-Talk und Diskussionen über Themen der Welt.


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    Ein Kloster in dem nicht gelacht werden kann ist zu verlassen.

    In Anknüpfung an das Thema dieses Threads könnte man, bevor man so ein Kloster verlässt, auch drüber meditieren. Vielleicht entdeckt man dabei ja eine Begierde. Wenn man dann dennoch das Kloster verlässt, dann hat man sich für die Weltlichkeit entschieden ... was im Übrigen nicht wenigen Mönchen widerfährt.


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    Sorry, aber auch deine salbungsvollsten Worte vermögen es nicht, mir BDSM nahezubringen ... oder weltlichen Humor.



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    Wie meinst du das?Hier wird quasi neues Karma gesetzt.Man kann doch beiden helfen.

    Wenn die Augen erblicken 'Eine Frau tritt ihren Hund.', dann ist das karmische Wirkung karmischer Ursachen. Wie in der Sphäre dieser Erfahrung weitere karmische Ursachen vermeiden?


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    Da kann doch der "Hund" nichts dafür.Mein Gott-dann verkomplizier halt alles.

    Die Erscheinung kann nichts dafür, dass sie erscheint. Nichts anderes ward gesagt.


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    Dieser Beitrag war der Grund meiner Einlassungen (15) zu diesem Thema.


    Er beinhaltet Auffassungen, die ich nicht teile und einen grundlegenden Wiederspruch, dass abartige Sexpraktiken, wie das Zufügen von Schmerzen, keine karmischen Spuren hinterlassen würden und das Gier (tanha) massive karmische Spuren (Eindrücke) schaffen würde.

    Das Zufügen von Schmerzen kann karmischen Spuren hinterlassen, aber warum sollte es das notwendigerweise?


    Warum sollte Gier nicht notwendigerweise karmische Spuren schaffen?


    Das Zufügen von Schmerz ist eine Handlung einer Person und Handlungen führen zu heilsamen oder unheilsamen Gestaltungen des handelnden und nicht beim behandelten;

    Warum sollte die Art des Erlebens keine heilsamen oder unheilsamen Gestaltungen beim Behandelnten bewirken?

    Gier erzeugt keine karmischen Eindrücke, sondern führt zu „Dukkha“.

    Die Gier nach Sinnenlust kann auch keine karmischen Verbindungen herbeiführen; wobei es so etwas wie karmische Verbindungen, selbst bei einer wie auch immer gearteten Übereinstimmung nicht gibt.


    Sehr merkwürdig ... eigentlich unverständlich.



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    Nicht alles muss weg-meditiert werden. Nicht alles sollte weg-meditiert werden.

    Im Gegenteil: Störende Eindrücke können auch ein Zeichen sein, dass etwas zu unternehmen ist, sich diesen Eindrücken zu entziehen. Letzteres kann das Vorwärtskommen auf dem Pfad besser unterstützen als sich mit den störenden Eindrücken auseinanderzusetzen.

    Ein mittlerer Weg und weise Abwägung ist also auch hier ratsam.



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    Wie würdet ihr damit umgehen wenn ihr einen Tierquäler beobachtet?

    Beispielsweise tritt eine Frau ihren Hund.

    Welches Karma könnte das bloß verursacht haben? Wichtiger: Wie weiteres vermeiden?

    Wie meinst du das?Hier wird quasi neues Karma gesetzt.Man kann doch beiden helfen.

    Wenn die Augen erblicken 'Eine Frau tritt ihren Hund.', dann ist das karmische Wirkung karmischer Ursachen. Wie in der Sphäre dieser Erfahrung weitere karmische Ursachen vermeiden?


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    ... „dass das Thema spezieller Sexualpraktiken eher in die Abteilung des tibetischen Tantrismus gehört, als auf die Seite des allgemeinen Buddhismus“.

    Analyse von hedin02's Ausdruck:


    Da es um Buddhismus geht, um Buddha-Dharma, weil das Thema in einem Forum für Buddhismus eröffnet wurde, ist die Frage, ob es in einem Sub-Forum für Allgemeines richtig plaziert ist, angemessen.

    Die Frage des Eröffners:

    Zitat

    Gibt es hierzu Belehrungen welche Praktiken generell vermieden werden sollten?

    kann - nicht muss - auch so verstanden werden als ob er damit insinuieren würde, dass Sexualpraktiken im Allgemeinen ganz allgemein in gelehrtem Buddha-Dharmas ein Übung/Praxis-Teil des Pfades seien, in dem Sinne, dass was in der Welt als 'sexuelle Handlungen' bekannt ist z.B. eine spezielle Meditationsform darstellt.

    Mit einem solchen Verständnis stellte sich die Frage, ob ganz allgemein in gelehrtem Buddha-Dharma das, was in der Welt als 'sexuelle Handlungen' bekannt ist, ein Übung/Praxis-Teil des Pfades in o.g. Sinne ist. Und nach der richtigen Antwort 'Nein' stellte sich dann die Frage, ob es denn überhaupt eine Form gelehrten Buddha-Dharmas gibt, in der das, was in der Welt als 'sexuelle Handlungen' bekannt ist, ein Übung/Praxis-Teil des Pfades in o.g. Sinne ist. Und hier wäre dann die Antwort: 'eine Art des tibetischen Tantrismus' durchaus angemessen.


    Auf diesem Wege kann man also zur Aussage von hedin02 kommen. hedin02's Aussage ist also nicht unangemessen. Es scheint vielmehr so, dass der Threaderöffner sich nicht viele Gedanken gemacht hat bei der Formulierung seines Eröffnungsposts.



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    Meint ihr Praktiken aus dem BDSM Bereich hinterlasse Spuren im Geist?

    Die Karmischen Resultate müssten bei nicht schädlicher Intension nicht zu schädlichen Resultaten führen.


    'schädlich' ist relativ. Ist Befreiung das Ziel, ist jedes Suchen nach Sinnesreizen schädlich, egal wie mitfühlend oder liebend die Intention auch sein mag. Selbst wenn Befreiung zum Wohle anderer mittels Sinnesreizen gesucht wird, ist das schädlich.


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    Zu sagen, etwas, was in der Welt 'X' genannt wird, sei kein reales 'X', ist das eine. Zu sagen, dass es kein 'X' sondern ein 'Y' sei ist etwas anderes.

    Wir sind im Anfängerbereich und die Lesart eines Anfängers ist i.d.R. "es gibt keine Person". Was durchaus unheilsam sein kann. Auch in den PK-Sutten wird meistens im Anschluss an die Negierung (a la "lass los", usw.) das bedingte Entstehen erklärt, damit man die Chance zum Erkennen hat.

    Ok. Ich schrieb 'Aus meiner Perspektive' und 'ist nicht real', Mit der Verneinung der Realität von 'Person' wird aus meiner Perspektive die Person nicht verneint, sondern nur ihre Realität.


    Grade so wie ich die Realität meiner Hand und der heißen Kochplatte verneine, ich aber trotzdem Schmerzen empfinde, wenn ich meine Hand auf die heiße Kochplatte lege.


    Rein praktisch wirkt sich also die begriffliche Verneinung der Realität meiner Hand und der heißen Kochplatte gar nicht aus. Für einen Anfänger kann also meine Aussage zur Realität der Person grade so gesehen werden, als ob ich sie gar nicht gemacht hätte ... was im Übrigen der Realität - aus meiner Perspektive - wiederum sehr nahe kommt.


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    Und "edle Personen" (arya puggala) sind dann was?

    Zu sagen, etwas, was in der Welt 'X' genannt wird, sei kein reales 'X', ist das eine. Zu sagen, dass es kein 'X' sondern ein 'Y' sei ist etwas anderes.



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