Beiträge von Chandan

    Dudjom :

    Das bedeutet, dass man um seine Geschmacks-Sinnesfreuden zu haben, das Leid anderer in Kauf nimmt. Das ist sehr schlecht für den eigenen buddhistischen Weg.


    Dadurch dass Du lebst nimmst du das Leid andere in kauf. Als Vegetarier nimmst du immer noch in Kauf, dass Tiere für dich in Massenhaltung leiden müssen, selbst als Veganer nimmst du die umweltzerstörende Agraindustrie in Kauf. Auf Öko umzustellen hilft da auch nicht viel: Siddharthas erstes meditatives Erlebnis war bei Pflügefest, als er darüber bestürzt war, wie viele Kreaturen beim Pflügen der Erde umkamen. Dann ließe sich dein "Karma des Tötens ohne "wenn und aber".", ja in keinem Fall verhindern. Reden wir nicht von der Umweltzerstörung, die dein Auto anrichtet oder das Kraftwerk, welche die Energie für deinen Computer herstellt, die Herstellung deines T-Shirts in China und was weiß ich alles noch...


    BigR :

    Darunter fällt auch wenn ich zum Metzger gehe und mir ein saftiges Steak kaufe?


    Das musst du mit dir selber ausmachen, wird das Tier für dich getötet oder nicht?


    BigR :

    Warum ist das so? Erzeugt die Tat an sich das schlechte Karma oder das was man dabei empfindet bzw. denkt?


    Du wirst was du denkst, es kommt hauptsächlich auf deine Absicht an.

    Zitat

    Was bedeutet es zum Beispiel für sein Karma wenn man Fleisch ist oder wenn man Mücken und Spinnen die einen nerven tötet?


    Wenn man Fleisch ist? Ich denke schon, dass das karmische Auswirkungen hat :D Spaß beiseite. Fleisch essen an sich, hat erstmal keinen Einfluss auf das Karma. Tiere zu töten oder für sich töten zu lassen, damit man sie nachher essen kann, ist nicht so der Hit. Wie immer kommt es auf die Gesinnung an; ein Tier zu töten, weil es dich angreift ist was anderes als ein Tier aus Spaß zu töten.

    Hallo Silento


    Zitat

    Mein Unwissen und mein bisheriger religiöser Hintergrund dürften da etwas durchscheinen


    Unwissenheit ist doch keine Schande, die wenigsten werden wissend geboren. ;)


    Zitat

    Ist der Buddha Shakyamuni nur ein Erleuchteter von vielen, oder nimmt er eine Sonderrolle ein?


    Wie viele Buddhas es gab oder gibt, das ist zwischen den Traditionen strittig. Aus dem Standardwerk für alle Buddhisten wissen wir aber, dass es eine ganze Menge von ihnen gab. Siddhartha begegnete in einem seiner vorigen Leben Buddha Dipamkara und fasste dort den Entschluss selbst ein Buddha zu werden:


    Aus Wikipedia, jene Buddhas die in Erscheinung traten und das Rad der Lehre drehten:


    Im Pali-Kanon ist die Geschichte der vorzeitigen Buddhas (der Buddhas vor Siddharta Gautama) im Buddhavamsa festgehalten. Auch im Jainismus spielen diese Buddhas eine Rolle. Die Namen sind in pali angegeben, Alternativschreibweisen in Klammern.


    Dipamkara
    Kondanna (Kaundinya)
    Mangala
    Sumana
    Revata (Raivata)
    Sobhita
    Anomadassi (Anavamadarsin)
    Paduma (Padma)
    Narada
    Padumuttara (Padmottara)
    Sumadha (Sumedha)
    Sujata
    Piyadassi (Priyadarsin)
    Atthadassi (Arthadarsin)
    Dhammadassi (Dharmadarsin)
    Siddhattha
    Tissa (Tishya)
    Phussa (Pushya)
    Vipassi (Vipasyin)
    Sikhi (Sikhin)
    Vessabhu (Visvabhu)
    Kakusanda (Krakucchanda)
    Konagammana (Kanakamuni)
    Kassapa (Kasyapa)
    (Gotama)


    Der nächste Buddha wird Maitreya sein. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner zwischen allen Schulen. Im Spät-Buddhismus (Vajrayana/tibetisch) gibt es Buddhas wie Sand am Meer und man kennt transzendente Buddhas.


    Siddhartha nimmt in sofern eine Sonderrolle ein, dass er in unserem Zeitalter das Rad der Lehre drehte, aber was er erreicht hat, kannst du theoretisch auch, er war ein "nur" ein Mensch.


    Zitat

    Welche Rolle spielt seine Person im Leben eines Buddhisten?


    Er ist mein Vorbild, Lehrer, Inspiration, Freund.


    Zitat

    (Ich denke da an Buddhastatuetten, etc.) Kann man auch ohne Buddha-Verehrung Buddhist sein?


    Nicht alle Buddhisten haben Statuen von ihm, das kam er ein paar hundert Jahre nach seinem Tod auf und wird folglich nicht von allen Schulen akzeptiert. Meinem Empfinden nach sollte der Buddha nicht mehr verehrt werden, als jeder andere Mensch auch, was verehrt wird ist vielmehr seine Lehre, der Dharma. Die Statuen sind vor allem im Vajrayana eher Platzhalter für die Lehre oder ähnliches.


    Zitat

    In Meditationsräumen habe ich oft an prominenten Stellen Fotos der Lehrer der jeweiligen Linie hängen sehen - welche Rolle spielt die Person des Lehrers im Leben von Buddhisten? Welche Abhängigkeit besteht von dieser Person?


    Ich weiß nicht, wie das im Hinayana gehalten wird, im tibetischen Buddhismus ist das Oberhaupt der Linie eine Art lebender Buddha, die Verkörperung der Lehre, dementsprechend der Stellenwert. Im Idealfall sollte keine Abhängigkeit bestehen, auch wenn man in gewisser weise auf seinen Lehrer angewiesen ist.


    Zitat

    Ist die buddhistische Lehre nur ein Vehikel, ein Mittel zum Erreichen eines Zwecks, oder an sich "heilig"


    Buddha selbst nannte den Dharma ein Floß, dass einem zum anderen Ufer bringt. Er wusste viel mehr, hat uns aber das nötige Rüstzeug gegeben.


    Zitat

    Gibt es buddhistische Dogmen, die quasi verpflichtend sind?


    Verpflichtend ist nichts, je nach Tradition wird man aber sagen, wer das und das nicht annimmt, ist kein Buddhist. Das sind zum Beispiel die vier edlen Wahrheiten, im Vajrayana die vier Siegel.


    Zitat

    Ist nur die Lehre des Buddha die "reine Lehre"? Und wie entscheidend ist die "Reinhaltung" dieser Lehre?


    Was soll rein heißen? Ist der Palikanon authentisch? Sicherlich.


    Zitat

    Inwiefern neigt der Buddhismus zum Fundamentalismus (im positiven Sinne: der Konzentration auf die fundamentals - dass es hier im Forum "Fundies" und "Realos" gibt, ist mir nicht entgangen )?


    Der Buddhismus gar nicht, nur seine Anhänger und die sind unterschiedlich.


    Zitat

    Inwiefern werden im Buddhismus die Texte auch bspw. des Pali-Kanons historisch-kritisch untersucht und hinterfragt? Gibt es eine Auslegungs-"Wissenschaft"?


    Wird gemacht, H.W. Schumann ist zum Beispiel ein angesehener Indologe und Buddhist. Im vergleich zum Christentum muss der Buddhismus aber nicht entsprechend der gerade herrschenden gesellschaftlichen Situation einer Revision unterzogen werden, da seine Lehren sich auf das Individuum beziehen und nicht politisch sind, bzw. er keinen für alle Menschen verbindlichen Moralkodex postuliert.


    Zitat

    Warum - also: aus welchem Grund und zu welchem Zweck - bist Du Buddhist (geworden)?


    Weil ich erkannt habe, dass das verbleiben im Daseinskreis leidvoll, bzw. nicht befriedigend ist.


    Zitat

    Glaubst Du an alle religiösen Anteile des Buddhismus (Karma, Wiedergeburt, etc


    Ja.

    accinca:

    Echt wahr - hat der Buddha ja dann ganz verschwiegen.


    Ich glaube nicht, dass Siddhartha seinen Trieb unterdrückt hat und Buddha hatte einfach keinen mehr. Der Weise formt seinen Geist, Unterdrücken führt zu keinem dauerhafter Zustand und ist erwiesenermaßen nicht gesund.

    Hallo dernichterleuchtete,


    Zitat

    Da dieses Verlangen sehr grosses Leiden mit sich bringt


    Das Verlangen selber bringt kein Leid mit sich, sondern wie man damit umgeht. Kannst Du dem Verlagen nicht nachkommen, birgt es unmittelbares Leid, kannst du ihm nachkommen, ist es nur von relativ kurzer Dauer(kommt drauf an ;)) und erzeugt so mittelbar Leid. Springst Du nicht drauf an oder kannst es integrieren, ist es nur ein Gefühl von vielen, weder gut noch schlecht und am wichtigsten, Du bist nicht das Verlagen - aber ich glaube das hast du schon erkannt, zumindest intellektuell.


    Zitat

    weil die auslösenden Sinnesreize (die Mädchen)


    Die Mädchen machen gar nichts, die Mädchen da draußen nimmst du gar nicht wahr, sondern nur die Repräsentation der Mädchen in deinem Kopf, die nimmst du wahr. Ein kleiner aber feiner Unterschied. ;)


    Zitat

    Mir ist zwar die Kontemplation der Widerwärtigkeit des Körpers geläufig, die da vielleicht abhilfe schaffen könnte, aber bis man sie so weit verinnerlicht hat, dass man auch direkten Nutzen aus ihr ziehen kann, bräuchte man eine Übergangslösung.


    So viel ich weiß ist das schon die Notlösung - für Mönche wohlgemerkt. Du sollest Gefühle weder bekämpfen noch unterdrücken, noch solltest du neue mentale Konstrukte wie Widerwärtigkeit in diesem Fall schaffen. So verstrickst du dich nur noch weiter in Samsara.


    Deinen eigentlichen Beweggrund habe ich noch nicht ganz verstanden - Leid, ist klar, aber worin liegt genau dein Leid? Hast du schon ne Freundin gehabt?


    Zum Schluss fällt mir noch eine Anekdote ein, die ich mal in komprimierter Form wiedergeben will:


    Eine Nonne wurde lange Zeit von einem Verehrer regelrecht verfolgt, er bewunderte und begehrte sie über alles. Eine Tages wurde es der lieben Nonnen zu viel und sie stelle ihren Verehrer zur Rede. Er gestand ihr alle seine Schwärmereien, wie gerne er doch mit ihr zusammen sein wollte. Da frage ihn die Nonne, was ihm am besten an ihr gefiel und sofort antwortete er ihr, dass er sich in ihre tiefen Augen verliebt hatte. Da riss die Nonne sich die Augen aus, drückte sie dem schockierten Verehrer in die Hand und ließ ihn verdutzt zurück.


    (Wie weit sie wohl gekommen sein mag...)

    Dudjom:

    Das unterscheidet uns beide: Ich beziehe mich halt auf die Lehre des Buddha und nicht auf mich.


    Erstaunlich wie viel du über mich weißt, Respekt. Du scheinst gar magische Fähigkeiten zu haben!


    Dudjom:

    Wenn ich nach meiner Unwissenheit gehe, so wäre mir auch häufig lieber der Buddha hätte Dinge anders gelehrt als er sie tatsächlich gelehrt hat. Aber nein. Seine Worte sind meist so klipp und klar und eindeutig, dass mir nichts anderes übrigbleibt als mich "klein zu machen" und einzugestehen wie wenig Einsicht ich doch bislang gewonnen habe und wie unzureichend und jämmerlich meine Praxis doch ist.


    Da sind wir uns ja wenigstens in einem Punkt einig.


    Abgesehen davon meine ich du bist wahrlich der größte im Kleinmachen, herzlich Glückwunsch. Hervorragende Leistung, das macht dir so schnell keiner nach!

    Dudjom:


    Wie? "Geist" und "Staub" sind die Bedingungen für deine spontane Aha-Erleuchtung?
    Wenig sinnvoll, aber interessant.


    Ein Mensch, dessen Augen nur wenig von Staub bedeckt sind, kann Erleuchtungen ohne Meditation finden - so lehrt Buddha. Erleuchtung selbst kann nicht bedingt sein, nicht durch etwas ausgelöst werden, ähnlich wie ein Aha-Erlebniss, eine Erkenntnis die urplötzlich aus dem Nichts zu kommen scheint.


    Dudjom:

    Ich weiß nicht mit wem du nun diskutierst, ich habe nie behauptet, dass "Meditation im Buddhismus ursächlich für Erleuchtung ist" ich habe auch nicht die geringste Ahnung, was du unter deiner "Aha-Erleuchtung" verstehst. Scheinbar so etwas wie ein alltägliches Aha-Erlebnis.


    Ich habe dir auch nicht unterstellt, dass sowas in der Art behauptet hast, noch habe ich das Wort "Aha-Erleuchtung" benutzt, du musst es also nicht in Anführungszeichen setzten. Ich habe Parallelen gezogen zwischen einem Aha-Erlebnis und der Erleuchtung gezogen, aber nicht gesagt, dass die beiden gleich sind.


    Ich glaube die zentrale Frage haben wir anhand des Zitates von Schumann ja geklärt.

    Hi thecap,


    Zitat

    der Weise und Einsichtige erfreut sich am Buddhawort


    dazu bedarf es kein Lustgefühl


    wo du recht hast, aber ich habe sehr wohl Lust mich mit dem Dharma zu beschäftigen, aber nicht mit accinca.


    Hallo Dudjom,


    Dudjom:

    Nein, du hast nicht auf die Bedingungen für deine postulierte "spontane Aha-Erleuchtung" hingewiesen...


    War da nicht was von mir mit Geist und Staub?


    Meditation im Buddhismus ist niemals ursächlich für Erleuchtung, sie wirkt nur präparativ, d.h. sie kann den Geist darauf vorbereiten Erleuchtungen zu erlangen, ist aber niemals die unmittelbare Ursache:


    Durch die vier Jhanas hatte auch einst Gotama sein Denken für die Erleuchtung und Buddhaschaft tauglich gemacht (M 36 § 34-38). Die Jhanas sind vorbereitend, können aber die Erleuchtung nicht herbeizwingen. Überdies sind sie nicht unverzichtbar. Der Pali-Kanon weiß von kammisch besonders günstig disponierten Menschen, die die Heiligkeit und Erlösung vom Leiden erreichen, ohne je meditiert zu haben. Der Buddha nennt sie "Wesen, deren Augen nur wenig mit Staub bedeckt sind" (M 26 §21).


    - Zitiert nach Schumann, Handbuch Buddhismus, Heinrich Hugendubel Verlag, München 2000, S. 104-105


    Wie einfältig ich doch bin...


    Dudjom:

    Woher stammt diese Aussage?
    Entweder du lieferst die Quelle oder du gibst zu, dass du dem Buddha etwas unterstellst, was er nie gelehrt hat.
    Die Aussage bedeutet nichts anderes als: Folge deiner Unwissenheit


    Ich glaube ich habe mich zur Genüge zu dem Zitat geäußert, aber eine kleine Ergänzung noch. Man unterscheidet im Buddhismus zwischen vayanjana, der wörtlichen bedeutung einer Aussage im Dharma und attha, dem Geist, den der Dharma transportiert. Kennt man nur ersteres, fehlt einem mind. die Hälfte.


    Des weiteten bin ich immer wieder dankbar, wenn du mich auf meine offenkundige Unwissenheit hinweist, deine Rede fällt wahrlich unter rechte Rede, deine Gesinnung ist sicher edel und deine Einsichten in den Dharma sicher die tiefer als die aller anderen. Das merkt man sofort!

    Dudjom:

    Ist es ja nicht, aber du versuchst den Eindruck zu erwecken als ob es ohne die entsprechende Praxis, den entsprechendem Eifer und rechte Anstrengung gehen würde.


    Nein, das versuche ich nicht. Ich habe auch explizit auf die Bedingungen hingewiesen und nicht gesagt, dass jedem *zackbumm* die Erleuchtung zufliegen wird.


    Dudjom:

    Wenn das aber deiner Meinung nach nicht die Ursache ist, du aber auch keinen Zufall behaupten willst, was ist dann deiner Meinung nach die Ursache?


    Was ist denn generell die Ursache von Aha-Erlebnissen? Durch was werden alltägliche spontane Einsichten bedingt?

    Dudjom:

    Und wenn es denn so wäre, dass "bei manchen Menschen nur sehr wenig Staub den Geist bedeckt. Ihnen fehlt nur vielleicht ein Aha-Erlebnis, nur noch eine Einsicht ..." dann glaubst du wohl dass dies Zufall ist, ja?


    Wie gesagt: Nein. Wieso sollte das Erlagen von Erkenntnis Zufall sein?

    Dudjom:

    Und falls es so wäre "ein kleiner Schubs und *zack* erlangt man Erleuchtung" dann glaubst du wohl dass dies Zufall ist, ja?


    Nein, ich habe doch gesagt, dass bei manchen Menschen nur sehr wenig Staub den Geist bedeckt. Ihnen fehlt nur vielleicht ein Aha-Erlebnis, nur noch eine Einsicht, das letzte bisschen Ignoranz muss entfernt werden.



    Dudjom:

    Jeder beginnt dort, wo er grade ist.


    So jung kommen wir nie mehr zusammen! :D

    accinca:

    Das nur wenige die Luft 10 Minuten anhalten können? Kann doch jeder oder?


    Da machst du einen semantischen Fehler. Wenn es heißt "Jeder kann Erleuchtung erlangen", heißt es, dass jeder das Potential dazu hat, nicht dass er hier und jetzt, wenn er will, es sofort kann, wie beim Luftanhalten. In diesem Sinne hat auch jeder das Potential 10 Minuten die Luft anzuhalten, er muss es nur üben, es sei denn er ist krank.


    accinca:

    Ist ja schon eine "Buddhanatur" daraus geworden.


    Dem Namen nach ist Yeshes an tibetischen Buddhismus interessiert, deswegen können wir auch hier über die Buddha-Natur reden. Wenn es dir nicht gefällt, ist dies doch eine gute Gelegenheit für dich sich in rechter Rede zu üben.

    Yeshes:

    Erleuchtung kann jeder erlangen, nur wer den Weg der Meditation in diesem Leben nicht gehen kann, wird sehr wahrscheinlich nicht erleuchtet.


    Jeder kann Erleuchtung erlangen, ohne Ausnahme. Meditation ist ein Werkzeug, wer es nicht benutzt wird es schwerer haben, kann jedoch auch Erleuchtung erlangen. Mit Wahrscheinlichkeiten würde ich hier nicht anfangen.



    Yeshes:

    gut also hafte ich an meiner Familie, da diese mir wichtiger ist als alles andere.


    Ich glaube das würde dir niemand empfehlen, besonders weil diese Einstellung (Anhaftung) auf jeden Fall zu Leid und Schmerz führen wird.

    Dudjom:

    Wenn man sich selbst als was Besonderes betrachtet, dann kann man auf solche Ideen kommen.


    Genau so sieht es aus, du hast es erfasst.


    Dudjom:

    Wenn die entsprechende Praxis mit entsprechendem Eifer und mit rechter Anstrengung ausgeübt wurde, dann mag das sein. Dies sollte nicht unerwähnt bleiben, um falschen Ansichten vorzubeugen.


    Ich meine das geht auch unabhängig von der Praxis, bei so manchem ist der Geist nur von nur sehr wenig Staub bedeckt, da reicht ein kleiner Schubs und *zack* erlangt man Erleuchtung.

    Hallo Yeshes,


    hier noch ein paar Ergänzungen, zu den vorherigen Beiträgen:



    Zitat

    ... denn mich offiziel als Buddhist bezeichnen möchte...


    Ich bezeichne mich auch, obwohl ich seit vielen Jahren schon Buddhismus praktiziere, nicht als Buddhist und ich werde es auch nie tun, es sei denn jemand frag explizit ob ich denn einer sei.


    Menschen denken in Kategorien, deswegen kann es manchmal hilfreich sein, aber sobald man mal in einer Schublade ist, wird man mit allen Konzepten beladen, die schon drin liegen und man verhält sich dann selber entsprechend dieser Klischees, obwohl man es gar nicht will oder es gar nicht hilfreich ist, aber man muss eben die Erwartungen erfüllen, die an einen Buddhisten gestellt werden. Sag mal du seist Buddhist während du ein Steak isst, das löst Befremdlichkeiten erster Art aus.


    Abgesehen davon will ich nicht mit so manchem der sich Buddhist schimpft verwechselt werden.


    Zitat

    Nach Buddhas Erklärung ist doch jeder Mensch in der Lage durch Meditation die Erleuchtung zu erlangen.


    Jedes Wesen kann jederzeit Erleuchtung erlangen, bei jedem kann es jederzeit *Pling* machen, auch beim Autofahren oder Duschen. Meditation kann jedoch nicht jeder ausüben, dazu muss man gewisse Vorraussetzungen mitbringen, eine geistige Behinderung kann da hinderlich sein, aber auch andere Faktoren: Einige Menschen sind zum Beispiel überhaupt nicht spirituell, manche so voller Gier, manche sind zu träge, andere zu rational... Die Liste kann man ins unendliche weiterführen, worauf ich hinaus will ist, dass eine geistige Behinderung keine Sonderrolle einnimmt. Ich weiß nicht inwiefern eine geistige Behinderung tatsächlich hinderlich ist, nach Dzongsar Jamyang Khyentse kann man sogar als Paris Hilton Fan Buddhist sein. ;)


    Zitat

    Liebe wird ja als eine Art Anhaftung beschrieben.


    Das kommt auf die Liebe an, es gibt durchaus Liebe, die keine Anhaftung beinhaltet und nicht erwartet, diese Liebe zu kultivieren, dazu sind Buddhisten angehalten.

    Sehr überspitzt gesagt, hatte ich den Eindruck als würde Schumann Hinayana-Buddhismus als den richtigen Buddhismus darstellen und alles weitere als eine Art degenerierte Form. Dabei begeht er meiner Meinung nach auch sachliche Fehler, er schreibst z.B. das Tulku-System würde beinhalten die Person wiedergeboren werde, also schon fast eine Seelenwanderung ist.


    Trotzdem ist sein "Handbuch Buddhismus" mit Abstand mein Nachschlagewerk No.1, auch sehr gut ist "Der historische Buddha".

    Schumann würde ich auch sehr empfehlen, ist aber etwas hinayana-lastig. Buddhismus für Dummies ist auch ganz lustig, etwas zen-lastig, auf jeden Fall das Dhammapada, verhält sich zum Buddhismus wie die Bergpredigt zum Christentum, und zu guter Letz "Weshalb Sie kein Buddhist sind" von Dzongsar Jamyang Khyentse für etwas Fortgeschrittene.

    Das einzige Fest, welches mir selber präsent ist, ist Vesakh (Geburts-, Erleuchtungs- und Todestag Buddhas). Vesakh wird in vielen Städten Open-Air gefeiert: Hier eine Liste. Hamburg, München und Frankfurt sind glaube ich die größten.