Beiträge von 2dA

    Dorje Sema:
    2dA:

    "Wer da, Sāriputto, den einen Körper ablegt und einen anderen Körper annimmt, der, sag' ich, ist tadelhaft."


    M.144 (KEN)


    Wie bitte, legt oder nimmt da jemand [den] einen Körper ohne Kennzeichen bedingtem Entstehens an ?


    "Drei Arten der Reinheit gibt es, ihr Mönche. Welche drei?


    * Reinheit in Werken,
    * Reinheit in Worten und
    * Reinheit im Geiste.


    Was aber ist Reinheit in Werken? Da steht der Mönch ab vom Töten, Stehlen und Unkeuschheit. Das gilt als Reinheit in Werken... "


    A.III.122


    Dorje Sema:

    Das ist doch wohl selbstverständlich das der Erhabene dies als tadelhaft deklariert!


    Genau.

    Du greifst in deines eigenen Schicksals Speichen
    mit Kinderhand,
    wähnst goldene Liebeskronen zu erreichen,
    erhaschst nur Tand.


    Zerstörst vom reinsten Glück die heiligen Blüten
    mit täppischer Faust –
    und lebst dein Leben – Trug und Wahn zu hüten –,
    bis es verbraust!


    Hermione von Preuschen

    Erdmaus:

    Wie gesagt: Diesehttp://www.buddhaland.de/…9d&t=5158&p=94546#preview Einteilung nimmt jeder von uns vor. Wir können gar nicht anders. Es wäre auch vollkommen praxisfern diese Einteilung umgehen zu wollen. Dann dürften wir das Haus nicht mehr verlassen (geschweige denn einen Waldspaziergang machen).


    Erdmaus:

    Ich entscheide mich für eine Joggingtour um der eigenen Gesundheit willen. Die ungefähre Tötungsbilanz dieses Laufes liegt sicherlich im mehrstelligen Bereich. Das bedeutet, dass ich durch den Lauf sehr viele Lebewesen töten werde. Da ich jedoch die sehr kleinen Lebewesen für nicht so leidensrelevant erachte wie höhere Lebensformen, führe ich den Lauf bedenkenlos durch. Würde ich durch meinen Lauf 1000 Katzen töten, würde ich nicht laufen. Wäre es nur ein einziger Mensch, so würde ich Zeit meines Lebens auf einen Lauf verzichten.


    Das z. B. sehe ich als neurotisierende Gedanken, die nur das weitere Trennen des bereits durch Dualität Getrennten zur Folge haben. Und deshalb stellt sich für mich an diesem Punkt die Frage: Was haben diese Überlegungen und Worst-Case-Szenarien mit dem Abstehen vom Töten in der Lehre Buddha's gemeinsam?


    Zitat

    Es gibt jedoch auch Fälle in denen man zwischen der Leidensrelevanz von unterschiedlichen Individuen einer Spezies entscheiden muss.
    Bekanntes Beispiel ist das untergehende Boot. Es gibt den Spruch "Frauen und Kinder zu erst". Es wäre durchaus eine unweise Entscheidung den alten und kranken Menschen den Vortritt zu gewähren, wärend man die Kinder und deren Mütter ertrinken lässt. Die Richtigkeit dieser Entscheidung leuchtet eigentlich jedem Menschen intuitiv ein.


    Nein, hier wirfst du zwei vom Grundsatz her unterschiedliche Themen in einen Topf. Du sprichst von Leidensrelevanz, durch die du den Frauen und Kindern mehr Leidensfähigkeit zuweist (auf welcher Grundlage bitte?), lässt Ethik vollkommen aus dem Spiel (weil man bzw. Mann in dem Fall Frauen, Kindern UND alten Menschen Vorrang gewähren müsste), und spielst auf "Richtigkeit der Entscheidung" an. Auf welchem Prinzip diese Entscheidung als Richtig gewertet werden soll schreibst du aber nicht. Das Leiden eines älteren Menschen ist nicht weniger wert als das Leiden eines Kindes oder des eines Erwachsenen egal welchen Geschlechts. In dem Fall, dass du auf eine durch den Arterhaltungstrieb bedingte, intuitive Selektion spekulierst, ist Leidensrelevanz themenfremd.


    Zitat

    Da Leid im Gehirn durch komplexe neuronale Prozesse hervorgerufen wird und direkt mit dem Körper verknüpft ist, liegt es nahe Einteilungen vorzunehmen. Wir laufen immer Gefahr die Einteilung auf Basis falscher Vermutungen zu treffen.


    Damit meinst du vermutlich das Schmerzempfinden.
    Es ist aber nicht unsere Aufgabe und liegt auch nicht in unseren Möglichkeiten Leid zu ermessen. So lange wir zwischen "unserem" und "fremden" Leid unterscheiden, entsteht unser Gefühl auf der Grundlage der intellektuellen Berechnung. Das Gefühl dient uns dann i.d.R. als Beweis für dieses Konzept - mit welchem Ergebnis wohl? Hermetisch zubetoniert, was sonst.


    Zitat

    Wir müssen die Wichtigkeit eigenen Verhaltens gegen die Wichtigeit von anderem Leben abwägen.


    Nur ein Leben gibt es, kein "anderes", was man nur außerhalb des Bereichs der Spekulationen des wertenden und urteilenden Denkens erfahren kann.

    Dorje Sema:


    Ja, Dorje Sema, wir Menschen sind sehr unterschiedlich und alles andere als allwissend.
    Die Anmerkung der KZ-Übersetzung:


    Zitat

    [2] Selbstmord ist eine unheilsame Handlung, die nur bei einem Arahant, der kein Kamma mehr produziert und somit auch keine Folgen davon zu erwarten hat, als untadelig gilt. Die Frage stellt sich, wie Selbstmord bei Edlen in höherer Schulung zu bewerten ist. Sie können ja zumindest keine niedrige Geburt mehr als Folge von Selbstmord ernten.


    M.144


    Wir sind nun mal diejenigen, die die Erben ihrer Tat sein werden.

    Erdmaus:

    Würdest du es in Kauf nehmen Menschen zu töten wenn du über eine Wiese gehst? Nein natürlich nicht. Aber du gehst über Wiesen, weil du kleinere Lebensformen als weniger wichtig/leidensrelevant erachtest als Menschen. ;)


    Eigentlich nicht. Wenn keine Notwendigkeit besteht, laufe ich Feldwegen.

    Erdmaus:

    Selbstlüge ist auch eine Form von Lüge und damit keineswegs heilsam.


    Selbstlüge ist, sich die Motivation zum Töten schön zu reden.
    Die Welt wirst du nicht retten wenn du Ratten und Moskitos tötest, sondern wenn du u. A. durch das Abstehen vom Töten für dich und andere die Leidbefreiung erreichst.


    Zitat

    Lebewesen mit größeren Gehirnen und mehr sozialer Verknüpfung erachte ich als schonenswerter.


    Aha, dann findest du eine kontaktarme Frau mit 1,60 Körpergröße für weniger schonenswert als einen Bürgermeister oder Popstar mit 1,90? Was ist mit der Hirnmasse im Fall einer Giraffe versus Hund? Wer von ihnen ist "wertvoller"?


    Deine "Wichtigkeitsskala" hinsichtlich durch den Tod eines Lebenwesens entsehenden Leids greift unter der Berücksichtigung der Gehirnmasse ebenfalls nicht. Das Kind einer verstorbenen Frau wird durch das soziale Netz aufgefangen während die paar Jungen einer weiblichen Maus, die überfahren wird, qualvoll sterben. Das Leid ist auch nicht in Schubladen aufzuteilen, ein minderwertiges Leid kann es nicht geben. Es ist immer "ein" Leid, ein gemeinsames.

    Erdmaus:

    Man sollte beim Begriff "Töten" auch bedenken, dass wir Lebewesen in Relevanzkategorien einteilen.


    Das nächste mal bitte ohne Pluralform .... DANKE :lol:

    Knochensack:

    Das bedeutet nicht, dass man Regeln über den Haufen werfen soll, im Gegenteil. Sie sind Maßstab und Orientierung, aber wir müssen sie dennoch transzendieren. So wie kürzlich jemand den Dalai Lama zitiert hat: "Wir müssen die Regeln kennen, um sie durchbrechen zu können."


    Was du hier propagierst ist sicher kein buddhistischer Weg und Worte des Dalai Lama aus einem völlig anderen Kontext herauszureissen um damit deine Ansichten zu belegen finde ich ziemlich bedenklich.


    Silas unterliegen keiner Absichtsbedingung und sind keine Regeln, die durchzubrechen wären. Das hast du schlicht mit was anderem verwechselt.

    Erdmaus:

    Polemik entspricht keiner Argumentation.


    Nöö, kennst du den..?


    "Wie geht's, sagte ein Blinder zu einem Lahmen. Wie Sie sehen, antwortete der Lahme."


    (Georg Christoph Lichtenberg)


    8)

    pali:


    Ganz einfach, wenn jemand unnötig grosse Schmerzen leidet, keine Hoffnung auf Heilung besteht und diese Person sterben möchte, dieser bei ihrem Wunsch zu sterben zu unterstützen.


    Genau - weg mit den Silas, es gibt auch andere Pfade. Man könnte z. B. aus dem Töten eine Achtsamkeitsübung machen: Sich mit dem Töten als Handlung nicht identifizieren, sondern der Beobachter des eigenen Tötens sein. Es gibt bestimmt tolle geistige Bilder... nachher. :?:;)

    Wasserglas:

    "Angenommen, da wäre ein Karren, der von einem Ochsen gezogen würde. Die Räder sind nicht sehr lang, aber die Spuren sind es. Solange wie der Ochse den Karren zieht, werden ihm die Spuren folgen."
    http://www.ajahnchah.org/deuts…welt_leben_mit_dhamma.php


    :idea:


    "Manas hängt zusammen mit den fünf universellen geistigen Gebilden,
    mit «Mati» von den fünf speziellen
    sowie mit den vier Haupt- und mit den acht Nebenplagen des Geistes.
    Sie alle sind unbestimmt und verdunkelt.


    Wie der Schatten der Form folgt,
    folgt Manas stets dem Speicherbewußtsein.
    Manas ist der fehlgeleitete Versuch, durch die Suche nach
    Dauerhaftigkeit und blinder Befriedigung zu überleben."


    http://www.mb-schiekel.de/fuenfzig-verse.htm

    sand:
    Aiko:


    Obwohl es Frauen sind ...geht es m.E. auf einer anderen Ebene auch um die unterschiedliche Verwirklichung der selben Praxis.


    :badgrin: Ha, ha, ha... obwohl es Frauen sind! ;)


    Was hast du denn? Paßt eben gut hierher. Christliches Mittelalter. :lol: