Beiträge von 2dA

    peeter:


    Es gibt ein ICH .. und zwar ganz ohne Frage, auch wenn nicht aus sich selbst existierend.


    Nein, es gibt nur die Folgen der Vorstellung von einem Ich: die Verblendung (das Nichtwissen).


    peeter:

    Es gibt sogar ein aus sich selbst (immer wieder) entstehendes ICH, behaupte ich mal .. und zwar das der glasklaren Klarheit im Zustand des vollkommenen Erwachens.


    Das ist das vollkommene Wissen, das weder aus einem Ich noch aus einem Nicht-Ich hervorgeht.


    peeter:

    Also wären wir im Prinzip nur Neutren, die nun mal in das Dasein geboren werden und all das angehaftet bekommen, was ihr "Leiden" nennt ?

    peeter:

    Im Grossen und Ganzen solltet ihr in erster Linie nach Loslösung von der Anhaftung an "Leiden" loskommen
    und euch hinwenden an das Glück und den Reichtum von Gelassenheit und Einsichigkeit.


    Das ist keine Anhaftung, sondern das Wissen.


    :arrow:

    Zitat

    1. Vierergruppe: Als "Erkenntnis des Leidens" gilt die hinsichtlich der Leidenswahrheit' entstandene Erkenntnis, als "Erkenntnis der Leidensentstehung" die hinsichtlich der Leidensentstehung entstandene Erkenntnis, als "Erkenntnis der Leidenserlöschung" die hinsichtlich der Leidenserlöschung entstandene Erkenntnis, als "Erkenntnis des zur Leidenserlöschung führenden Pfades" die hinsichtlich dieser Wahrheit entstandene Erkenntnis. Auf diese Weise ist das Wissen hinsichtlich der 4 Wahrheiten (sacca) von viererlei Art.


    http://palikanon.de/visuddhi/vis14.html


    peeter:

    Allerdings bekommen wir auch gute Dinge !!!!!!!!!
    Ohne ein Ich gibt es kein Leiden und dementsprechend auch keine Freude, weil es kein ICH gibt ??


    Zwei Arten der Freude gibt es, die eine, die an Vergänglichkeit gebunden ist und die schon das Leid des kommenden Schmerzes über ihr Verlust in sich trägt, und die überweltliche Freude.


    Zitat

    Diese höhere, dem weltlich Gesinnten fremde Freude, quillt aus dem Bewusstsein, den rechten Weg zu kennen, der zur endgültigen Loslösung vom Leiden führt. Sie quillt aus dem Wissen um die Möglichkeit der Leidens-Überwindung, aus dem Wissen um die vier Wahrheiten: der Wahrheit vom Leiden, der Wahrheit von der Entstehung des Leidens, der Wahrheit von der Aufhebung des Leidens und der Wahrheit von dem zur Auflösung des Leidens führenden Pfad.


    Max Ladner

    Dorje Sema:
    Zitat

    Onda:


    Das ICH setzt sich aus den 5 Skandhas zusammen. Auch das Zusammen-gesetzte ist leer von Eigennatur, leer von einem autonomen dauerhaften Ich.


    Da stimmt was nicht [unterstrichen] ?


    Alle unsere "Lern"konzepte funktionieren auf dem Prinzip der Teilung und Zusammensetzung.

    peeter:


    Und die Dinge als vergänglich und leidhaft zu betrachten ist ebenso ANHAFTEN


    Vielleicht hast du mit "ebenso" das Ergreifen wie das Ablehnen gemeint. Wenn man das Leiden ablehnen würde, ginge das an den Vier Wahrheiten und dem Bedingten Entsehen / Leerheit vorbei, denn damit würde man die Wahrheit von dem aus dem Leid führenden Weg abstreiten und das Leid zu einem aus sich selbst heraus existierenden Phänomen bzw. "Ding" :) deklarieren.

    accinca:

    Wenn also Bewußtsein hinsichtlich mancher Dinge neutral sein kann, dann
    ist selbst dieses neutrale Bewußtsein von der Befreiung gesehen elend.


    hedin:
    2dA:


    Das Erkennende Bewußtsein.


    ...ist ein Geistfaktor (cetasika)
    ...begleitet jedes Bewusstsein.


    hedin


    Ich dachte an Manovijnana


    "Seinem Wesen nach ist das Manovijnana zwar klar, bleibt aber dennoch dualistisch."

    accinca:

    Warum sollten sie sich nicht freuen wenn sie von der Abnahme und aufhören
    des Leides auch nur hören und das dann auch noch recht verstehen? Da ist
    doch jeder der sich noch auswegslos im Leiden befindet hoch erfreut oder?
    Je mehr das Leiden dann nachläßt um so freudiger wird es natürlich.


    Es ist aber kein Tombolapreis. Man muss sich auch das immer vor Augen halten: Nicht jeder hat die Kapazität dazu. Die menschlichen Wesen, die wir leiden sehen, haben aufgrund ihrer früheren Taten nicht genügend Kraft und Einsicht zum Weiterkommen... Aber warum gibt es die Möglichkeit dieser Taten? Das z.B. wäre m.E. als ein Prozess zu sehen, der offensichtlich einen Anfang hatte (?) und ein Ende in der Form des Ausstiegs haben kann.

    Mabuttar:

    Woher kommt aber Mitgefühl, für Wesen, wenn ich mich schon als Nicht-Person sondern als Prozesse sehe, sehe ich doch alle anderen Wesen auch aus Nicht-Ich, blos als Prozesse, Ursache und Wirkung, woher das Mitgefühl, und für was ? Die Prozesse, oder nur als künstliches Mittel zur Erleuchtung?


    Vielleicht ist da mal gut auf Vier Wahrheiten zurück zu kommen. Weißheit und Mitgefühl entwickeln sich (beide, unzertrennlich) aus dem Verständnis der Wahrheiten.


    Zitat

    2. Generell fällt mir auf, dass Buddhas Lehre erstmal sehr negativ sich anhört,
    wenn sogar neutrales Bewusstsein leidhaft wäre, verstehe ich nicht, wieso die Bikkhus sich immer wieder über Buddhas worte freuten.


    Die negative Wertung des Leids ist dabei das Hindernis; das Wahrnehmen in Denkkategorien.


    Zitat

    3. In jeder Freude liegt Leid.... (Wenn ich es festhalten will, Vergänglichkeit nicht akzeptiere ok)
    aber:


    Liegt dann in jedem Leiden auch Freude ?! ( Leid kann ich nicht festhalten, gut wollen die meisten auch nicht ;) )


    Leid und Freude (Sinnenfreude) sind ja das Ergebnis unserer dualistischen Wahrnehmung, also nicht wirklich vorhanden.
    Überweltliche Freude, die das Entfalten der Weisheit begleitet, verstehe ich als reines, ungetrübtes Gefühl, das nicht im GHV seine Wurzel hat, sondern in der Natur des Geistes.


    Zitat

    Konkret, was motiviert, freud euch an der Lehre Buddhas, wieso wollt ihr den Weg gehen, was erwartet ihr euch am Ende, dem Ziel?


    Notwendigket. Du sitzt in der Enge und kannst weder vorwärts noch rückwärts. Dann kannst du dir entweder die Kugel geben oder deine Anschauung überdenken.

    peeter:
    accinca:


    Wenn also Bewußtsein hinsichtlich mancher Dinge neutral sein kann, dann
    ist selbst dieses neutrale Bewußtsein von der Befreiung gesehen elend.


    Ahaaaaa ... neutral = elend ? interessant


    Heißt es nun "Leidbefreiung" oder "Bewußtseinsbefreiung"?


    Zitat

    Bewußtsein von der Befreiung .....ich frag mich, was das überhaupt heissen soll


    Das Erkennende Bewußtsein.

    pali:
    Chandan:

    Sus dem Bewusstsein entsteht jegliches Leid; kein Bewusstsein, kein Leid.


    Nö .... Bewusstsein ist nicht die Ursache von Leid, denn auch ein Erwachter hat Bewusstsein :roll:;)


    _( )_


    Nicht sinnig, was du schreibst, denn ->

    Zitat

    Ganz allgemein meint Vijnana das relative, auf die Welt bezogene Wissen welches durch die geistige Aktivität des Bewusstseins entsteht. Vi- bedeutet trennen, was zum Ausdruck bringen soll dass Vijnana ein von der erleuchteten Sicht getrenntes Bewusstsein ist. Vijnana wird aber auch synonym zu Citta (Geist oder Bewusstsein) gebraucht.


    WIKIPEDIA


    Das Thema ist aber Bedingtes Entstehen / Leerheit. :lol:

    Aiko:

    Schmerzen sind ein Zeichen - ja, da ist Leben drin. Der Gesunde merkt vom Leben eigentlich nichts. Erst wenn er an die Grenze kommt - daher ist Extremsport ja so beliebt.


    Bitte Adrenalin-Junkies nicht vergessen... :lol:... funktioniert auch getrennt.

    Erdmaus:

    PS: Laut Überlieferung sollte der Buddha übrigens höllische Rückenschmerzen gehabt haben. Das verwundert aber auch nicht, wenn man bedenkt wie viel er gesessen haben muss ^^


    Am besten jetzt schon Meditation-Waagerecht üben... für später.


    Erdmaus:

    Man sollte sich vor Augen halten, dass Schmerz etwas völlig anderes ist wie Leid. Es geht nicht darum Schmerzen völlig zu vermeiden, weil das unmöglich ist.


    Wo ist die Grenze zwischen psychischem Schmerz - als Signal für psychische Labilität - und dem Leiden?


    :idea:

    accinca:
    Aiko:

    Schmerz ist immer JETZT. Auch als größter Schmerz.


    Ja, das Leiden ist im Hier und Jetzt...


    Dabei verlierst du oft das Zeitgefühl. In den Momenten fällt und fehlt die Illusion von Zeit.

    Aiko:

    Aber die Kreuzigung war eine bei den Römern übliche Todesstrafe - und da war eben Jesus einer von vielen.


    Darin sehe ich persönlich eine der dogmatischen Verfehlungen der späteren Kirche.. nämlich dass aus einem Symbol, - und man könnte es auch so sehen, dass Symbolik der Lehrfaktor und damit auch der tiefere Sinn des Geschehens war -, ein Personenkult entstand. Wobei Dreifaltigkeit - speziell vor dem Hintergrund der buddhistischen Philosophie - auch eine Auffassung zulässt, nach der Christus als Phänomen und keineswegs als eine Person zu sehen wäre.


    Zitat

    Was über ihn dann in den vier Evangelien berichtet wird - nun keiner weiß, ob er da am Kreuz noch laut den Psalm gebetet hat - aber dieser Psalm ( Psalm 22 ) hat im Judentum eben eine ganz spezifische Bedeutung. Der Psalm endet ja ganz anders, als er beginnt und das weiß jeder Jude.


    Es kommt darauf an, was du meinst: ist die jüdische Version anders, oder liegt es an der differenzierten Exegese?


    Zitat

    Jesus hatte eine Gottesvorstellung, die weit über das Jüdische hinausging und die er dann auch noch los lassen musste. Im Tod lässt jeder alle seine Vorstellungen fallen.


    Ja ja, so ist es... aber sein Gott war nicht nur vorgestellt... da gab es eine tiefe Verbundenheit. Trotzdem sind vielleicht solche Momente nicht gerade fördernd fürs Wahrnehmen derartiger Empfindungen, - solche Momente, in denen mißhandelt wird.


    Zitat

    Offene Weite in allen Richtungen. Zwischen Oben und Unten auch. So bedeutet es eben auch, dass es Gottesferne und Gottverlassenheit nur als Vorstellung gibt - nicht als Wirklichkeit.


    Das klingt gut.


    Zitat

    Aber er hatte ja bereits in der Thora diese Weisung - eine Gebrauchsanweisung für Auferstehung.


    Das war sicher der tröstende Faktor, weil doch nachvollziehbar ist, dass sich (s.o.) jemand, - der kam um Menschheit zu erretten mit der Wucht ihrer Ignoranz zwar rechnet, sie dann aber doch ganz anders in der direkten Konfontation erlebt-, auch anders fühlt als jemand, der wegen Diebstahls oder sonstiger Vergehen gekreuzigt wird. Aber ist nur so eine Vermutung.


    Zitat

    Illusion bezieht sich darauf, dass da etwas sei, wie das ich, als eigene, unabhängige Entität. Da alles zusammen gesetzt ist, also bedingt, ist auch das ich zusammen gesetzt - üblicherweise wird das mit dem Konzept der 5 skandhas bezeichnet.


    Wir suchen das Ich vordergründlich in unserem Bewußtsein, das Denken erklärt sich selbst als Denker. Darin erweist sich aber Samsara als evolutionäres Bemühen um den Fortbestand der Menschheit, um durch die Entstehung neuer Skandhas-Verbindungen Befreiung überhaut zu ermöglichen. Ein verrückter Kreislauf, der aber die Dringlichkeit usnerer Aufgaben verdeutlicht; nichts zu tun ist Stillstand und sinnlose Degradation.


    Zitat

    Naja - ich würde das anders sagen - es gibt absichtsloses Tun - wie Zazen -


    Ja da stehen die Uhren still, bis man wieder aufsteht... 8)

    Aiko:
    2dA:


    1) Das Durchschauen dieser Grundlage führt zur Leidensfreiheit - der Sinn also, oder anders ausgedrückt der Weg.


    Ohne Schmerz, Weh und Leid kein Durchschauen...


    Schmerz kann nur empfunden werden, wenn da entsprechende Sinne vorhanden sind und diese sind die Grundlagen für Bewußtsein.


    Durschschauen kann man wirklich einiges, aber es ist sicher kein Zufall, dass in der Ersten Wahrheit das Leiden steht und nicht etwas anderes.. 8)


    Aiko:
    2dA:

    An nichts anklammern, nichts abwehren - das ist die einzige karmisch neutrale Handlung.


    Es geht nicht um Neutralität, die ist nämlich lediglich ein Ausdruck von Verblendung.


    Dann ersetz "neutral" durch "ohne Wirkung". Ich z. B. kann das Gut-Schlecht in dem Bezug überhaupt nicht realisieren. Besser Entweder-Oder. "Gut-Schlecht" ist eine Wertung und "Neutral" in dem Kontext ebenso, das ist richtig.


    Aiko:

    Auf dieser Ebene ist noch nicht Befreiung erwirkt.


    Ich denke das funktioniert eher umgekehrt: Ein befreiter Mensch produziert kein Karma mehr. Ein Unbefreiter produziert allein anhand seiner verblendeten Denkweise und ganz ohne sonstiger Aktivitäten ununterbrochen Karma.


    Aiko:

    Ich würde solche Gedankengebäude vom unbefreiten Menschen nicht anstellen - Karma ist nicht getrennt vom Ich und wenn das Ich verlöscht, verlöscht auch Karma.


    Da könnte man auch wieder diese abgedroschene Frage stellen: was ist ein Ich?.. Ich ist eine Illusion, ebenfalls der Tod. Ein Lebewesen unterliegt im Sterben einem Wandel, dem ebenfalls Karma unterliegt.


    "Ebenso auch, o König, werden durch diese geistig-körperliche Verbindung gute oder böse Taten gewirkt, und zufolge jener Taten entsteht eine neue geistig-körperliche Verbindung."
    Milinda-Panha


    Zwischen dem erloschenen und dem neuen Wesen gibt es sowohl eine als auch keine Verbindung und so kann man in bestimmter Hinsicht ebenfalls sagen, dass das neue Wesen der Erbe unserer Taten (Karma) ist.


    Aiko:

    Auf der physischen Ebene muss jeder Körper ein Minimum an Nahrung zu sich nehmen - und das geht nicht ohne Töten. Auch aus diesem Grunde hat ja Buddha den Bettelgang als Handlung vorgezogen, weil es ein Minimum an Töten beinhaltet.


    Das mag wohl sein. Ich entziehe mich jedenfalls der Spekulationen über Bakterien und Kleinstlebewesen, die beim Gemüseanbau oder dem Atmen vernichtet werden -, was für manche Nicht-Buddhas unter uns von Belang sein könnte.


    Aiko:
    2dA:

    "Das Leid der Welt hat er auf sich genommen." - wäre die Metapher dafür.


    Und hat alle erlöst, die daran glauben. - Das gehört zusammen, denn wenn das nicht geglaubt wird, kann es diese erlösende Wirkung nicht entfalten. Denn niemand kann gegen seinen Willen erlöst werden.


    So gut informiert über Interpretationen und Dogmen der Kirche bin ich gar nicht... Ich entnehme den geschichtlichen Überlieferungen nur das, was zu meiner Illusion von diesem Mann passt, ... ist doch klar... :lol:


    Aiko:

    Märtyrer bedeutet nur "Blutzeuge" - und so könnte man auch den Arhat nennen, ein Mensch, der mit seinem Leben bezeugt, dass es den Tod nicht gibt.


    Wie - er kennt keinen Tod?


    Aiko:

    Und da denke ich an den Mann am Kreuz - voila un homme - ein Mensch kann das ertragen.


    Der größte Schmerz ist der, den man empfindet wenn man meint etwas nicht ertragen zu können. Und den hat er sicher gehabt als er meinte, (auch) sein Vater hätte ihn verlassen...
    Ja - Mob ist dangerous...


    Ein Frohes zurück.

    Aiko:

    Die Grundlage der Lehre ist nicht ein Sinn -


    - habe ich so nicht geschrieben...


    Aiko:

    und auch nicht das Leiden.


    ... das auch nicht.


    Aiko:

    Weil es aber Sinn gibt, gibt es Leiden - und hätte Buddha nicht am Sinn des Leidens gezweifelt, so wäre seine Lehre und der Weg, wie man diesem (Un)Sinn entgeht nicht zu uns gekommen.


    Im übrigen meint Sinn hier Kreislauf - so wie eben Sinn nichts anderes bedeutet als Orientierung durch die Sinne, Wahrnehmung eben.


    Ich verstehe Samsara als Sammelbegriff für das gesamte, mit dem Dasein verbundene Leiden; das Leiden aufgrund der Unbeständikgeit und ebenso das Leiden, das aus jeder Art von psychischem oder körperlichem Schmerz hervorgeht.


    1) Das Durchschauen dieser Grundlage führt zur Leidensfreiheit - der Sinn also, oder anders ausgedrückt der Weg.


    Ohne Schmerz, Weh und Leid kein Durchschauen (die Chance zur Einsicht für jedermann) keine Befreiung. Dieses Durchschauen, dieses Erkennen, ist ein Teile der Kette von Bedingungen, die ebenfalls das karmische Wirken mit einschließt.


    2) Einen unbefreiten Menschen zu töten -


    ist also ein Eingriff in die Reifung a) des eigenen Karma, aber auch b) des Karma des anderen.


    Ebenfalls ist der Freitod eine Unterbrechung der Karmawirkung. Wer Leid oder Schmerzen abwehrt, begeht eine Tat, die zu neuen Existenzen und demnach zum Mehren von Leid führt.


    An nichts anklammern, nichts abwehren - das ist die einzige karmisch neutrale Handlung.


    Aiko:

    Im Christentum hat auch das Leiden keinen Sinn - sondern das Opfer. Hier schmeißt du einiges durcheinander. Aber vielen entgeht jedoch der Sinn dieses Opfers, weil sein Grund so sehr im Dunkeln liegt und die "Kirchen" nicht bereit sind, das zu erhellen, schließlich ziehen sie ja einen Nutzen daraus, dass es Leiden gibt und daher erhalten sie es. So ist das Leiden ja so offensichtlich - vor allem wenn es mit viel Getöse daher kommt.


    Auch hier kannst du aber auf der Grundlage des bedingten Entstehens erkennen, dass es ohne Leiden kein "Opfer" geben könnte, für was auch immer dieser Begriff stehen soll. Für mich ist es das schlichte Nicht-Eingreifen und den Christus sehe ich als einen erleuchteten Mensch, der nicht mehr imstande war das "eigene" vom "fremden" Leiden zu unterscheiden.


    "Das Leid der Welt hat er auf sich genommen." - wäre die Metapher dafür.


    Absichtliches Herbeiführen von Leid ist nicht der Sinn der Buddhalehre, Asketismus hat Buddha verworfen (auch wieder eine Tat) und deshalb sähe ich auch im Märtyrertum kein Heil.


    Aber: Ohne Leid, ohne Schmerzen - im Zustand der Glückseligkeit, würde keiner auf die Idee kommen, sich aus dem Samsara befreien zu wollen. Deshalb sind das Leiden und auch Schmerzen eines unbefreiten Menschen seine Chance zur Einsicht und zum Ausstieg.


    Das ist also die unverbindliche Summe meines Verständnisses der Karmalehre.
    Und ich bewundere ebenso wie du Menschen, die bis zum letzten Atemzug auch unter großen Schmerzen hier bei uns verweilen, friedlich und unbedarft - und wohl wissend, oder auch ahnend, dass dies nicht ohne "Sinn" ist.

    Nur Stolpersteine, was du da einwirfst, und dahinter Profilambitionen. Mehr Sinn ergibt sich für mich daraus nicht.


    (Das musste mal raus, so am letzten Tag - und das bedeutet nämlich mildernde Umstände für mich... morgen gibts ja den "Neustart".)


    :lol:

    Das Leiden hat einen Sinn. Das ist die Grundlage der Lehre. Vier edle Wahrheiten.
    Im Christentum ebenfalls.


    Am Sinn des Leidens zu zweifeln dagegen gehört m.W. in den Bereich des Nihilismus.
    Aber ich kann mich auch irren. ; )

    Hi Helmut,


    ich kenne mehrere Leute die im Kindesalter für die eigene Familie sorgten, und das stimmt, den Tick für andere zu sorgen behält man ein Leben lang. Diesen geschwisterlichen Zusammenhalt kenne ich von meinen Kindern, und der ist wirklich rührend.


    Ich war allein, ... Hunger? Ja, auch oft gehabt, aber das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Hunger ist eigentlich weniger schlimm als das Mutterseelen-Alleinsein, dem ein Kleinkind kaum gewachsen ist. Aber gut, es war entweder ein schlechtes timing mit der Geburt, oder ich habe vielleicht auf meine Großeltern spekuliert...


    :lol:


    Wenn du Zeit hast, schau ev. in dieses Buch rein: http://www.litart.ch/soldaten.htm


    Die Akzeptanz der extremsten Bedingungen, wobei Angst sich eigentlich nur in der Form des unverstellten und reinen Willens zum Überleben äußert, der wiederum durch jugendliche Unbeschwertheit kein Objekt der Begierde ist, sondern sich gerade nur als lebensbejahende Antwort auf die Konfrontation mit einer Zerstörungsmaschinerie subtil und beinahe heiter manifestiert. Ich denke jeder kann sich darin ein bisschen erkennen, selbst wenn unsere Erfahrungen nicht derart schwerwiegend waren. Vorausgesetzt man hat es geschafft sich in sich den 15-Jährigen zu erhalten.


    :grinsen:


    Was bei unserem Töten eine Rolle spielt, ist die christliche Erziehung, die die aus der menschlichen Arroganz entstandene Trennung des Lebenden in Über- und Untergeordnete Lebewesen als Tugend erklärt. Diese Trennung in Menschen und Tiere, in Gläubige und Ungläubige, das ist doch im Grunde trivialisierte Verblendung. Ich habe als Kind oft gefragt, warum Katzen nicht in den Himmel kommen, dann hat mich meist darüber aufgeklärt, dass in der Katze nicht der liebe Gott wohnt.