Dann sage ich hier auch mal etwas dazu. Im Grunde finde ich so etwas schon interessant, da man durch die formale Praxis der anderen eventuell Anregungen für die eigen Praxis bekommt.
1. Bestimmte, feste Uhrzeit oder so wie´s passt?
Morgens und Abends, aber zu keinen festen Uhrzeiten. Es variiert von Tag zu Tag ein wenig.
2. Wie oft am Tag?
Zwei Mal.
3. Länge: So nach Lust und Laune oder bestimmte Zeitvorgaben oder gar beides?
D.h. zwei mal am Tag für je 65 Minuten ist das Ziel. Leider funktioniert es nicht jeden Tag und es gibt gute und schlechte Phasen. Momentan bin ich soweit, dass ich mindestens ein Mal 65 Minuten mache.
4. Auf Stuhl oder unten aufm Kissen? Gehen, Liegen, Stehen? Wenn Kissen, welche Art von Sitztechnik? Wie sehen die Erfahrungen mit all dem aus. Falls Lotussitz, schon immer gekonnt oder nach Training und wenn ja wie lange hat´s gedauert?
Auf einem Meditationsbänkchen.
5. Habt ihr immer auf die gleiche Weise praktiziert oder irgendwann eine für euch besser funktionierende Technik gefunden? ]Habt ihr euer Wissen durch Bücher, Lehrer oder aus eigener Erfahrung entwickelt?
Ich habe mit Vipassana nach U Ba Khin/Goenke angefangen und mache das bis heute.
6. Immer nur eine Technik oder mehrere je nach Situation?
Ich mache nur die Technik nach U Ba Khin/Goenke, laut Lehrer sollte man sich auf eine Technik fokussieren, nichts vermischen oder verändern.
7. Welches Meditationsobjekt? (Atem, Metta, Gefühle, Körper, Gedanken usw.. oder mehrere)
60 Minuten die Empfindungen im Körper, danach 5 Minuten Metta.
8. Unterscheidet ihr streng zwischen Samatha und Vipassana (Also Konzentrations und Einsichts-Methoden)? Nutzt ihr beide je nach Situation, nur eins von beidem, oder beides in zusammen/auf einander folgend?
Habe ich mir noch keine Gedanken zu gemacht.
9. Versucht ihr möglichst immer in derselben Position zu bleiben, ohne sich zu bewegen auch wenn es juckt? Oder tut ihr doch etwas dagegen?
So gut es geht keine körperliche Bewegung.
10. Wie geht ihr mit Störungen von außen um? Respektiert eure Familie eure Auszeit?
Es gibt eigentlich keine Störungen von außen.
11. Wie lange praktiziert ihr schon? Falls es Unterbrechungen gab, wie lange dauerten sie und wenn ja, aus welchem Grund traten sie ein?
ca. 3 Jahre
12. Habt ihr Retreat-Erfahrungen? Und wenn ja, wie sehen die aus? (Wie lange, wie sah die Situation danach aus?)
War drei mal für 10 Tage in einem Goenka Retreat.
13. Ein Thema das vielleicht einen eigenen Thread erfordert: Habt ihr die dunkle Nacht erlebt (auch als spirituelle Krise bekannt)? Wie seid ihr damit umgegangen?Welche Auswirkungen hat es auf euer Leben, eure Umwelt und eure Praxis gehabt? Der Begriff dunkle Nacht ist mir neu. Zweifel kommt immer wieder mal hoch, verschwindet aber auch wieder.
14. Gibt es irgendwas Konkretes das eure formelle Praxis extrem stört? Eure Konzentration und Achtsamkeit irgendwie in ernsthafte Bedrängnis bringt?
Ich meditiere einfach und versuche es so gut es geht. Wenn der Geist unruhig ist etc. dann ist das eben so.
15. Habt ihr schon bestimmte Jhanas erreicht? Wenn ja, nach welcher Zeit mit welcher Technik? Ist jemals irgendwas Ungewöhnliches eingetreten?
Ich kenne mich mit Jhanas nicht wirklich aus, von daher kann ich die Frage nicht beantworten. Es gibt manchmal so Zustände, bei denen man nichts wahrnimmt aber irgendwie auch nicht "nichts wahrnimmt". Lässt sich schwer beschreiben.
16. Gibt es oder gab es konkrete Effekte die ihr lang- oder kurzfristig in eurem Alltagsleben zu spüren bekommen habt?
Irgendetwas tut sich, ich kann es aber schwierig in Worte fassen. Manchmal denkt man es hat sich dies oder jenes verbessert, und nach zwei Tagen merkt man, oh falsch gedacht, es ist fast noch schlimmer geworden
17. Irgendwelche Rituale, die euch helfen?
Wie Mirco, schreibe ich hier auch mal die Silas rein. Ist für mich jetzt kein Ritual, aber die Silas sind sehr wichtig für den Fortschritt. Ohne die ständige Bemühung die Silas einzuhalten und seine Lebensweise "moralischer" zu gestalten, macht auch die formale Meditation keinen Fortschritt.