Hallo ihr Lieben,
der Vergleich mit den Christen hinkt ein wenig, da es hier ein Ritual gibt, in welchem die Zugehörigkeit zum Christentum vor Zeugen bestätigt wird: Die Taufe. Die macht natürlich niemanden zum guten Christen, aber man gehört "offiziell" zur christlichen Gemeinde.
Nimmt man vor sich selbst Zuflucht ist man vielleicht ein Buddhist, aber es ist eben nicht "offiziell" bezeugt. Manche Menschen brauchen das, als Ansporn, als Beweis ihrer Gruppenzugehörigkeit, ggf. auch als identitätsstiftendes Ritual. Da man der Bezeugung durch andere Menschan anhaftet, macht einen dieser Wunsch wahrscheinlich eher zu einem "schlechteren" Buddhisten . Andererseits bestärkt es eventuell das Bemühen, da man ja vor anderen entschieden hat, der Lehre zu folgen. Man ist also (mental/real?) unter Kontrolle der Gemeinde.
Vor mir habe ich die Zufluchtnahme schon mehrfach bekundet - ohne großes Brimborium. Ich scheue mich dennoch, mich vor anderen einen Buddhisten zu nennen. Keine Ahnung warum. Vielleicht weil ich doch noch nicht zu 101% überzeugt bin, oder weil es DIE eindeutige Definition von Buddhismus nicht gibt.
Die vier edlen Wahrheiten und den achtfachen Pfad zu akzeptieren, genügt das, um sich Buddhist zu nennen?
Auch wenn die Interpretation buddhismusweit sehr unterschiedlich ausfallen kann? In meiner Interpretation akzeptiere ich diese und NUR diese , d.h. keine Nirvana (außer metaphorisch im Diesseits), keine Buddha-Götter à la Vajrayana, kein Gebetsmühlendrehen, etc.. Insofern bin ich Buddhist
LG
Milou