Beiträge von Lux

    nyalaana:

    War da nicht ein 1. Konzil wo man sich noch recht einig war, es war ja auch von Ananda geleitet.


    Ich kenn mich ja nicht so gut aus, aber das 1. Konzil wurde meiner Meinung nicht von Ananda geleitet, ist aber auch fast nebensächlich.


    nyalaana:

    Theravada war auch damals schon eine monastische Tradition. Unter welchen Gesichtspunkten haben sie die Texte ausgewählt, die aufgenomen wurden. Ich behaupte das der erhalt der Theravadaschule und ihrer monastischen Tradition auch damals schon eine Rolle gespielt hat


    Wenn dem so sein sollte, wurde der Palikanon sehr genau kompiliert vom Orden. Ich denke, es könnte sein, andererseits ist mir die Zusammenstellung unter diesem Blickwinkel sehr stringent. Weiterhin unterschied die Lehre des Buddha schon immer zwischen Hauslosen und "Hausleuten". Inwieweit die Theravadaschule die ganze Angelegenheit so anders errinnert? Es gibt im PK Unstimmigkeiten die auch überliefert worden sind, zB. Devadetta dem die ganze Angelegenheit irgendwie nicht "Hauslos" genug erschien. Im ganzen PK finden sich Details die nicht immer passen können. Daher müßte es viel mehr Überschneidungen oder Gegensätzlichkeiten geben.


    Mabuttar:

    Wie man aber auch schon im Palikanon erkennen kann hat Buddha nicht nur für Mönche geredet, sondern eben auch für Haushälter. Ich denke das so einige Lehrreden die Buddha für Haushälter gehalten hat eben nicht im Palikanon auftauchen.


    Ja, es gibt eine Vielzahl von Lehrreden für "Hausleute". Insgesamt ist die Praxis jedoch zwischen Bikkhus und "Laien" unterschiedlich dargestellt. Für "Laien" ist ein anderer Praxisschwerpunkt in den Lehrreden überliefert. Auch können nur Mönche die vollständige Befreiung erlangen. Die Vielzahl der Lehrreden, in denen "Laien" eine andere Praxis erklärt wird ist auffällig, bestenfalls gibt es leichte Überschneidungen, da auch mal ein "Hausmann" unter einer zweier/dreier Zuhörerschaft gesessen hat. Ich kann in der ganzen mittleren Sammlung mich nicht erinnern, dass der Buddha "Laien" wie Ordinierte mit dem gleichen Wissen und Anleitungen unterrichtet hat.


    Wie gesagt, hab keine Ahnung von vielen, hat aber nicht auch Dogen irgendwo erwähnt, die vollständige Heiligkeit ist nur Mönchen möglich.


    Letztendlich war es ein großes Glück für uns, das die Lehre auf diese Art überliefert worden ist. Im historischen Kontext betrachtet kann ich mir schwerlich vorstellen, dass diese Lehre im Rahmen eines "Laienbuddhismus" überliefert worden wäre.


    Aber ja, es scheint eine Lehre von Mönchen für Mönche zu sein. Die Praxisunterweisungen von heute sind nicht die von gestern für "Laien".

    [quote]von Kusala am 07.02.2012, 10:39


    Für Hausleute gilt es seine Familie zu schützen und sich in die Gemeinschaft mit einzubringen.
    Auch für den rechten Lebenserwerb ist zu sorgen um ein gewisses Maß an Wohlstand zu erlangen.
    Dafür muss man hinaus und sozialisieren./quote]


    Genau hier sehe ich die Schwäche in der Überlieferung oder im Gesamtkonstrukt Palikanon.


    Der rechte Lebenserwerb ist auch so ein Feigenblatt. Was nutzt der schönste rechte Lebenserwerb, wenn ich hinnehme das mit Steuergeld Drogenkriminalität, Krieg und Waffenhandel – geschiebe am Ende der Welt finanziert wird. Nur als Beispiel ... Egal, wenn sich andere nicht daran halten auf die Einstellung kommt`s an ...


    Vielmehr sehe ich diese beschriebenen rudimentären Verhaltensanweisungen für „Hausleute“ als Beispiel um ein reibungsarmes funktionieren zwischen den verschiedenen Gesellschaftsteilen zu gewährleisten. Was erstmal ja auch in Ordnung ist, für einen Gründer einer spirituellen Freiheitsbewegung der auf diese verschiedenen Gesellschaftsschichten notwendigerweise auch angewiesen ist. Die Haine, Essensspenden, usw. und die Rekrutierung von arbeitsfähigen, wehrfähigen Teilen der Gesellschaft in die „Hauslosigkeit“ darf den gesellschaftlichen Frieden nicht gefährden, oder?


    Das Ganze hat dann noch einen ethischen/moralischen Überbau bekommen, der in die Lehre der Widergeburt eingeflossen ist. Wer wie aufgrund welcher Taten in welchen Bereichen wiedererscheint. Die moralinsaure Einfärbung ist ein schwarzer Fleck in der Überlieferung. Beispiel: Ein Mönch amüsiert sich über die Merkfähigkeit eines anderen, im nächsten Leben kann er sich als Mönch keine zwei Zeilen merken.


    Im PK sind viele dieser moralisierenden Karmageschichten aufgeführt. Wer oder was entscheidet denn, was die rechte Moral ist? Ist ein aufbegehren gegen Drogenanbau, -handel und die dadurch verursachten vielfältigsten, weltweiten Verwerfungen moralisch notwendig oder weil gesellschaftskonform „unrecht“.


    Ist das eintreten für die Legalisierung von Rauschmitteln moralisch gefordert oder unmoralisch. Ist Gehorsamsverweigerung beispielsweise moralisch legitim oder Strafbewährt. Ist Durchhaltevermögen eine Tugend oder ist es Engstirnigkeit, usw usw..


    Ich meine, es geht darum die Dinge nicht zu ich, mein oder mein selbst zu machen. Soll heißen sich darin nicht zu verwickeln, keine Welten zu erschaffen. Mit der Zeit sollen ja einige, die schon eine Weile auf dem Weg unterwegs sind, hier eine gewisse Geschicklichkeit entwickelt haben.


    Natürlich sind Veränderungen von Mißständen anzugehen aber das Leben ist kurz und wir werden die Dinge nicht nach unseren Vorstellungen formen können. Für ein ethisches Leben benötigen wir kein Buddhismus und sicher auch keine Religionen.


    Ich finde es ist etwas viel verlangt von einem spirituellen Weg, Antworten auf weltliche Handlungsanweisungen zu verlangen.

    Hi,


    mach es wie du magst. Es gibt je nach Tradition und Schulrichtung unterschiedliche Standpunkte. Besser oder schlechter gibt es für mich nicht.


    Sei einfach geschickt in der Wahl der zur Verfügung stehenden Mittel.


    Wenn offen, dann mindestens halb geschlossen. Fokus weit oder fixiert auf einen Punkt. Der Punkt kann ca 1 m vor dir liegen. Entscheide selbst was zur Beruhigung Deines Wesens beiträgt, fokussierte Wahrnehmung eines Punktes oder weit fokussiert ohne bestimmende, visuelle Wahrnehmung. Die Verschiebung des fixierten Punktes auf 1,5 m hat vielleicht auch wieder eine Wirkung, einfach probieren.


    Nutze manchmal am Anfang einer Sitzung halbgeöffnete Augen um runterzukommen oder zu später Stunde, wenn eine gewisse Grundmüdigkeit nicht weichen will.


    Manche Argumentieren, dass der Ablenkungsfaktor und die Entstehung von Müdigkeit mit geschlossenen Augen höher ist. Ich empfinde dem ist nicht so. Für die Übung und Entwicklung von Konzentration, halte ich für mich die geschlossenen Augen für förderlicher. Ansonsten geht es um die geschickte Wahl der Mittel vor, während und nach der Versitzung.


    Nun ist es aber so, dass manche nur sitzen, andere visualisieren Buddhas, andere möchten Licht sehen, andere die Welt mit Ihrem Herzen durchdringen undsoweiter. Es gibt verschiedene Techniken die sich im Lauf der Zeit herausgebildet haben, je nach Tradition und Schulrichtung. In den Lehrreden des Palikanons sind die Techniken glücklicherweise nur rudimentär überliefert, daher die Vielzahl der beschriebenen oder besser gelehrten Methoden.


    Alles Gute

    Hallo Max Power,


    darf ich fragen wie lange du schon praktizierst?


    Erlebnisse wie von dir geschildert tauchen manchmal auf, nach ein „bisschen training“ oder am anfang einer praxis die sich stabilisiert.


    Ich stimme Kusula voll und ganz zu. Wenn es dich interessiert, recherchiere in dieser richtung weiter, ist möglicherweise hilfreich.



    Es gibt eine methodische ausbildung die genau diese von dir beschriebenen phänomene nutzt und weiterentwickelt als mittel zum zweck.


    Versuch nicht an diesem phänomen anzuhaften, dh. es zu wiederholen, genau da wieder zu landen!

    Erlebnisse dieser art können der turbo-treibstoff für die eigene meditative schulung werden aber bei auch ein riesiges hindernis.


    Versuch vielmehr zu analysieren wie deine meditation und die bedingungen vor deiner meditation sich gestaltet haben und dann schau mal weiter.


    Viel Glück

    Hallo Monika, Hallo Lauscher,


    vielen Dank für das wieder herstellen. Finde es gut, dass der Thread einigermaßen clean bleibt. Naja und wo gehobelt wird fallen Späne. Das Löschen gewisser Beiträge, ob es nun gefällt oder nicht, ist mit einer guten Motivation geschehen.


    Das daraus entstandene Störgefühl wenn es auch andere dadurch erwischt, hast du ja aufgelöst. Der Vorgang des Auflösens, bei gleichzeitiger zunehmender Sensorik für Vibrationen ist ebenfalls sehr interessant zu beobachten, wird lockerer und effektiver. Und nein, es hat nichts mit Verdrängung oder immer schön ersetzen zu tun. Vielmehr wird alles immer geschmeidiger.


    Ok, zurück zum Thema. Die Wahrnehmung von Nicht-Ich lässt sich nicht verkopfen. Auch ist es nicht ein Flow, der mal kurzzeitig eine nette Wohlfühlwatteblase bildet in der „samsara durch nibbana“ ersetzt wird. Es geht um diese erlebte Wirklichkeit, die ein Verständnis für Fragen wie „wer erlebt das“ eröffnet.


    Antworten finden aus einer Art der unverzögerten Gefühlsebene statt (?) Mag die Begrifflichkeit nicht, aber es rutscht vom Kopf ins Herz und die Antworten erscheinen entkoppelt von der Verstandesebene. Auf dieser Ebene erscheint dann auch wirkliches Mitgefühl. Nicht aufgesetzt, nicht geübt, nicht moralisch, nicht antrainiert, frei von spirituellen Konventionen, es strahlt. Ebenfalls kommen die anderen Komponenten in das erleben die von den Störfaktoren überdeckt sind, wie schon aufgeführt.


    Dazu fällt mir die Story ein, wird ein buddh. Mönch gefragt nach einer Kurzinterpretation der Lehre: Kein Ich, keine Probleme! Darüber lässt sich in wunderbarer Weise immer wiederkauend die ganze Lehre intellektualisieren, irgendwann glaubt man auch noch das ganze durchschaut zu haben, ein bisschen Leerheit zu und fertig. Dann ist alles eins und sowieso alles LEER! Oder aber, aus der ganzen Lehre wird moralinsaurer Kopfbuddhismus. Und was es alles gibt. Meine Lehre, mein Lehrer, mein Erleben, meine Sicht …


    Es gehört einfach dazu, auch mal anderen über die Schulter zu schauen und dazu gehört eine Unvoreingenommenheit die ein natürliches Ergebnis des Weges ist. In dem Weg anderer können dann auch ähnliche zielführende Aspekte erkannt werden. Es gibt so viele Wege wie Pilger. Und der Weg ist eigentlich ganz einfach, es geht um die „ursprüngliche Natur des Geistes“. Ich mag diesen –ismus in der Lehre nicht, diesen Alleinvertretungsanspruch der letztendlichen Realität und schon gar nicht den Dünkel der harten Abgrenzung in Form von un… unbuddhistisch und wo immer dieses un… vorgesetzt wird.

    DAS ist aber nicht der Ausgangspunkt des Threads. DAS, WER lässt sich nicht verbalisieren. Vielmehr rollt sich schlagartig die Lehre von hinten auf, krempelt sich um und alles ist im Herzen klar. Die Lehre erscheint im Kopf und man kann nur noch nicken und sagen, ja stimmt!


    Das großartige an der überlieferten Lehre ist doch eigentlich der offen liegende Weg. Wie zum Beispiel „Grundlagen der Achtsamkeit“, nur machen, aus ernsthaft und schwierig wird irgendwann mühelos und danach erschließen sich auch die anderen Felder der Praxis. Es befeuert sich alles miteinander und die Qualitäten müssen dann irgendwann ein Prozess anstoßen, oder? Und dass ist eigentlich der Punkt, die Dinge kommen ins Rollen, ins Erleben.


    Interessant sind natürlich offene Fragen … der Buddha hat ja auf Fragen was die letztendliche Realität ist keine Antwort gegeben. Vielleicht ist der Begriff zeitlos verbunden mir der Frage WER erlebt DAS ein guter Aufhänger. Egal. Alles Gehirnakrobatik.


    Aber Lauscher, was meinst du mit: Nichts ist umsonst und es gibt kein Zufall. Auch diese Erkenntnis gehört dazu.

    Hallo Lauscher,


    hast Du meinen kompletten Beitrag rausgeworfen? Hat er Dir nicht gefallen? Fände es erfreulich, wenn Du schon Auszüge von diesem wiedergibst, den ganzen Post wieder reinzustellen.


    Die Erfahrung ist wohl bei manchen reversibel. Aber die Eindrücke die aus diesen Erfahrungen gewonnen worden sind sicherlich nicht. Irgendwie wünscht sich ja jeder den Big Bang und fertig. Aber, der Prozess der Ablösung ist wohl eher Salamischeibentaktik, es fällt Stück für Stück was ab und die Erkenntnis wächst.


    Das macht doch Hoffnung für die weitere Entwicklung und gibt die Möglichkeit mit dem vorhandenen Dukkha jetzt von einem anderen, neuen Standort zu arbeiten.


    Die Perspektive verändert sich und verschiedene Qualitäten verstärken sich. Der Zweifel löst sich auf, Willenskraft nimmt zu, Integration der Lehre in den Alltag verbessert sich, das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten steigt, das Vertrauen in den Weg lässt sich nicht mehr erschüttern.


    Aber Erfahrungen dieser Art führen natürlicherweise zu Fragen, die aufgrund des eigenen Erlebens spannend sind. Würde mich jetzt sehr gern auf einzelne Aspekte meines ursprünglichen Beitrags, in diesem Zusammenhang beziehen …


    Bis dahin

    Hallo Hanzze,


    danke für deine Antwort. Ich denke nicht in Kategorien von westlich und östlich. Mich interessiert auch keine westliche Überheblichkeit. Wer oder was soll das sein? Wie willst du das aufrechnen oder darstellen? Verallgemeinerung?


    Wer sich in den Silas übt erfährt Unterstützung durch den 8-fachen Pfad. Ganz einfach. SilaSamadhiPrajna. Wer sitzt und einen einfachen Zugang zu den Vertiefungen hat, entwickelt Prajna. Daraus entsteht natürlich auch wieder eine Stärkung der anderen beiden Teile, Sila und Samadhi. Was sich gegenseitig wieder befruchtet. Ich sehe diese drei Bereiche als eins aber auch als Gleichung.


    Sila ist auch „nur sitzen“. Wer darüber hinaus sich anstrengen muß, in der Übung der fünf Sila, naja da wird dann schon viel passieren. Kann gar nicht anders sein! Mir kommt es so vor, dass manche dieses Sila als steiniges moralinsaures Gebiet betrachten. Die Dinge entstehen aus sich selbst mit der Praxis. Und ja, die Integration der Praxis und der Ergebnisse in den Alltag ist immer auch ein Übungsweg. Der aber von den Ergebnissen von Sila, Samadhi und Prajna geprägt ist.


    Daher kann ich deine Meinung nicht teilen, dass eine Praxis auch einer fortgeschrittenen Technik für Laien nichts bringt. Das führt mich wieder dahin zurück dich zu fragen, woher diese Feststellung kommt?


    Wer meint er sollte trockene Sila Praxis, verbunden mit ein bisschen metta und dana in einer Großstadt betreiben und nicht das Rüstzeug für diese Praxis (in der Welt) hat, für den wird der traditionelle Übungsweg der Silapraxis, von Ordinierten aus dem Osten, ganz schön lustig. Das mit der Hauslosigkeit und dem Befreiungsweg ist ein eigenen Thread wert. Aber auch hier bin ich anderer Meinung.

    Eine Übung die nur auf ein rein ethisches Verständnis beruht ist für mich wie zwanghaftes Trockenschwimmen. Aber die Menschen sind verschieden, ja. Daher haben wir auch die Wahl verschiedene Schwerpunkte in unserer Praxis je nach Neigung auszuwählen.


    Sitzen hat nur ein Sinn und Ziel, Befreiung.


    Für alles andere gibt es autogenes Training, Sport oder viele andere Techniken um eine Verbindung zu sich selbst herzustellen. Um sich selbst mal zu fühlen und einen Kontext zur Umwelt herzustellen, wie du so schön sagst.


    Wer aber nen bisschen spirituell und kuschlig sein möchte, ja. Der kann aus dem ganzen eine schöne Philosophie machen. Schaden wird es möglicherweise nicht …


    Alles Gute

    Hallo Hanze,


    kann schon sein das im traditionellen Theravada in den asiatischen Ländern der Fokus für „Laien“ auf metta als Meditationsobjekt liegen soll. Klingt in meinen Ohren etwas monastisch, dieser Hinweis. Deutet darauf hin, dass hier Alleinstellungsmerkmale gegenüber den „Laien“ wegschwimmen könnten. Die Theravada – Praxis hier im Westen beinhaltet doch in wunderbarer Weise so viele Möglichkeiten, warum sich da selbst begrenzen?


    Ebenfalls finde ich den Hinweis wenig hilfreich, dass Laien wenn diese weltliche Verantwortung tragen und andere Techniken seriös betreiben möchten, nicht die notwendige Geistesreinheit besitzen sollen?! Verstehe ich nicht, ist für mich keine ernsthaft überzeugende Argumentation, insbesondere die Warnung dass andere Techniken zu einer Abstumpfung führen sollen.


    Das Vorbringen von einseitigen Ansichten die wohl nur aus den Ursprungsländern stammen können, finde ich gelinde gesagt etwas ärgerlich.


    Das ganze kann abwertend verstanden werden gegenüber denjenigen die ernsthaft das Dhamma „in der Welt“ praktizieren und auch vermitteln. Auch vor dem Hintergrund das es hier im Westen eigentlich nur so genannte Laien gibt. Mit „in der Welt“ ist die Praxis im Hier und Jetzt gemeint, im Westen, mit all seinen Freiheiten und Verpflichtungen usw..


    Deine Sichtweise wird möglicherweise in einzelnen Regionen verschiedener Länder des monoastischen Theravada zwischen Orden und Laien Realität sein. Wer hier jedoch, diese Ansichten in dieser Art verbreitet, sollte auch treffliche Begründungen für die Darlegung seiner Meinung nachreichen können.


    Diese Techniken, Jhanas sind ja im Westen nicht erst seit gestern bekannt. Ganz abgesehen davon, realisieren viele Schüler im Westen die tieferen Stadien der Versenkungen im „weltlichen“ Leben. Nur gibt es leider immer noch wenige Lehrer die diese Techniken umfänglich, frei von Ihrer scholastischen oder sonstiger Ansichten vermitteln können oder wollen. Das ist unter anderem auch der Grund warum wir uns hier austauschen.


    An Norbert: Frei nach Ayya Khema: Metta kann leicht bis in die 3. Vertiefung führen oder so. Ayya Khema hat das Thema metta sehr betont ebenso wie die Jhanas in Ihren Lehrdarlegungen.


    Inwieweit die Einsichten an die erreichte Tiefe der Jhanas gebunden sind, könnte ein interessanter Austausch werden.


    Alles Gute

    Zitat

    Und laut dem Lehrer von mirco lehren alle anderen eine "falsche Meditation"
    Da kann es schon mal zu Verwirrungen kommen.


    Mirco
    Schon mal darüber nachgedacht warum alle Schüler Deines Lehrers "Metta" als Objekt bekommen?



    Metta ist ein gutes Objekt. Metta kann praktiziert werden mit den Faktoren die in die Vertiefungen führen. Dann hat es einen Namen:


    Metta-Vertiefungen


    Original Bezeichnung in Pali reiche ich gerne nach. Metta-Vertiefungen würde ich als „soft chill“ Jhanas bezeichnen. Manche Lehrer sind der Meinung, dass diese Zustände ausreichend sind für den Befreiungsweg.


    Würde auch Vertiefungen als soft chill bezeichnen, wenn die Vertiefungsmerkmale als Objekt verwendet werden, der Zugang kann Metta oder eine beliebige Atembetrachtung sein. Wobei Metta schon gut geeignet ist um sich „einzuschwingen“.

    Die Atembetrachtung als ganzes im Körper oder im Nasen- Rachenraum zu verfolgen empfand ich als müheloser. Die Betrachtung des Atems ausschließlich im Bereich der Oberlippe in all seinen Nuancen, empfand ich nochmals als ganz anderen „schnack“. Insbesondere den Atem zu verfolgen wenn das Volumen und die Frequenz geringer werden. Den Atem mehr unter dem einen als unter den anderen Nasenflügel zu verorten und einen möglichen Wechsel des Atems auf der Oberlippe festzustellen empfand ich als sehr „konzentrative Anstrengung“.


    Wie bereits schon von Kusula gesagt, geht die Entwicklung vom Groben zum Feinen. Das heißt für mich, dass ich meine Wahrnehmungsfähigkeit immer weiter sensibilisiere. Nach einiger Zeit wurde es immer mühleloser die Aufmerksamkeit auf diesen kleinen Fixpunkt im Bereich der Oberlippe zu halten.

    Manchmal gönne ich mir Atembetrachtungen die einen größeren Aufmerksamkeitsbereich mit einschließen, Nase-Rachen-Heben-Senken-Kleidungskontakt auf der Haut. Meistens nutze ich einen weiter gefassten Bereich als erste Runde zum Warmlaufen oder ich den Eindruck habe, dass nicht genügend Energie vorhanden ist. Manchmal aber auch für eine letzte Runde.

    Im Vergleich dieser beiden Herangehensweisen tendiere ich eher zur subtilen Betrachtung des Atems, es verlangt mehr „Entwicklung“.


    Soll heißen, wer bei der Atembetrachtung in diesem Bereich Widerstand empfindet, wie auch immer der sich zeigt, der hat da vielleicht noch einiges im sitzen, gehen, stehen und liegen „abzuarbeiten“, oder? Andererseits besteht auch die Möglichkeit mit den Qualitäten der gröberen Atembetrachtung zu arbeiten …


    Es ist leider so, dass wir in unseren Breitengraden wohl eher auf Selbsterfahrung und Austausch angewiesen sind, da Lehrer die über einen vergleichenden Praxisweg verfügen, äußerst rar sind. Auch die Sekundärliteratur noch lebender Autoren lässt sich an einer Hand abzählen. Im Ergebnis wird nur der eigene Weg präferiert, andere Ansichten werden kaum berücksichtigt.


    Die einen Lehrer/Schüler sagen so und die anderen sind anderer Meinung. Bin mal gespannt wie sich das in nächster Zeit entwickelt. Die Argumentationen für oder gegen Einspitzigkeit, was mit „konzentrativ“ gemeint ist, wie viel oder wenig ausreichend ist, gehen da schon weit auseinander.

    Hallo Raphy,


    die Praxis anderer ist mir nicht bekannt, ich weiß nicht ob es „Genießer“ oder „Kämpfer“ sind. Ob deren Praxis „seicht“ oder „nur formell“ ist. Ich denke jeder gibt sein Bestes auf seinem Weg. Unsicherheiten oder Zweifel insbesondere über den eigenen Weg als auch über die Praxis anderer sind nicht sonderlich hilfreich. Was Empfehlungen angeht, was für wen praktikabel ist, darüber darf sich jeder selber klar werden. Das gehört mit zum Weg, zur Selbsterforschung, ebenfalls wie ein Lehrer.


    Es gibt so viele Wege wie Pilger. Die Jhanas sind nur Mittel zum Zweck. Über den Zweck sind sich die meisten einig, nur über die Mittel wird doch gern gestritten. Gern auch innerhalb einer „Fraktion“. Die Jhanapraxis ist nicht ganz unumstritten.


    Wie von Dir aufgeführt sorgt die Praxis für gute Gefühle auch im Alltag und schafft eine Bereitschaft sich auch die „unschönen Dinge“ anzuschauen, d.h. es könnte ein ausklammern stattfinden? Was ist mit den neutralen Dingen? Und, wie gehst Du wirklich mit den schönen Dingen um?


    Es geht jedoch um mehr, wie onda das auch angeführt hat. Es geht um Selbstwahrnehmung von Moment zu Moment im inneren und äußeren und um die Betrachtung der drei Wesensmerkmale. Die Entwicklung geht auch hier von der groben zur subtilen Wahrnehmung. Um diese Klarheit zu entwickeln sind die Jhanas eine hervorragendes Mittel wenn Sie genügend Kraft in der formalen Praxis entfalten können. Das ganze ist also ein Übungsweg, in dem immer weiter losgelassen wird um die Jhanafaktoren zu entfalten.


    no name

    Hallo,


    Jhana für normale Menschen, warum nicht? Es gibt in der Literatur Beispiele das im Alltag oder besser jenseits der formellen Praxis Jhanazustände erreicht werden. Der Buddha errinnerte sich wie er in seiner Jugend unter dem Schatten eines Baumes saß und in die erste Vertiefung eintrat. Du beschreibst auch ähnliche Zustände im Alltagsbewußtsein. Mir sind wie du es schön beschrieben hast, auf der gröberen Ebene im Alltag auch Vertiefungszustände oder besser Gefühle bewußt. Wobei ich mich dann meistens im gehen oder fahren befinde.


    Bin der Meinung, dass Gefühlszustände die auf Grund von Konzentration entstehen nicht unbedingt gleich Jhanas sein müssen. Soll heißen, nur weil eine gewisse Geistesruhe verwirklicht ist und angenehme Gefühle aufsteigen muss das nicht eine Vertiefung/Vertiefungszustand sein. Auch wenn diese Gefühlszustände eine Entsprechung in der Beschreibung der einzelnen Jhanas finden.


    Für mich hat es im Alltag eher mit Geistesklarheit zu tun. Die Dinge in jedem Augenblick in Ihrer Soheit zu sehen bzw. langsam zu erkennen. Hier liegt für mich der Vorteil in der Praxis der Vertiefungen. Der Geist ist klar und gefestigt jenseits der Praxis. Somit verwirklicht sich der Spruch meditaion ist Leben und Leben ist meditation. In den einfachen alltäglichen Dingen im jetzt, als auch im komplizierten Tagesgeschehen wo einfach Konzentration in der Sache gefordert ist. Daraus entfalten sich auf natürliche Weise nicht nur Freude und Mitgefühl. Und, das koppelt sich auf die formelle Praxis zurück. In der Sache bin ich daher Deiner Meinung. Nur das mit dem zu "seicht", da weiß ich nicht was du meinst.


    lg
    no name