[quote]von Kusala am 07.02.2012, 10:39
Für Hausleute gilt es seine Familie zu schützen und sich in die Gemeinschaft mit einzubringen.
Auch für den rechten Lebenserwerb ist zu sorgen um ein gewisses Maß an Wohlstand zu erlangen.
Dafür muss man hinaus und sozialisieren./quote]
Genau hier sehe ich die Schwäche in der Überlieferung oder im Gesamtkonstrukt Palikanon.
Der rechte Lebenserwerb ist auch so ein Feigenblatt. Was nutzt der schönste rechte Lebenserwerb, wenn ich hinnehme das mit Steuergeld Drogenkriminalität, Krieg und Waffenhandel – geschiebe am Ende der Welt finanziert wird. Nur als Beispiel ... Egal, wenn sich andere nicht daran halten auf die Einstellung kommt`s an ...
Vielmehr sehe ich diese beschriebenen rudimentären Verhaltensanweisungen für „Hausleute“ als Beispiel um ein reibungsarmes funktionieren zwischen den verschiedenen Gesellschaftsteilen zu gewährleisten. Was erstmal ja auch in Ordnung ist, für einen Gründer einer spirituellen Freiheitsbewegung der auf diese verschiedenen Gesellschaftsschichten notwendigerweise auch angewiesen ist. Die Haine, Essensspenden, usw. und die Rekrutierung von arbeitsfähigen, wehrfähigen Teilen der Gesellschaft in die „Hauslosigkeit“ darf den gesellschaftlichen Frieden nicht gefährden, oder?
Das Ganze hat dann noch einen ethischen/moralischen Überbau bekommen, der in die Lehre der Widergeburt eingeflossen ist. Wer wie aufgrund welcher Taten in welchen Bereichen wiedererscheint. Die moralinsaure Einfärbung ist ein schwarzer Fleck in der Überlieferung. Beispiel: Ein Mönch amüsiert sich über die Merkfähigkeit eines anderen, im nächsten Leben kann er sich als Mönch keine zwei Zeilen merken.
Im PK sind viele dieser moralisierenden Karmageschichten aufgeführt. Wer oder was entscheidet denn, was die rechte Moral ist? Ist ein aufbegehren gegen Drogenanbau, -handel und die dadurch verursachten vielfältigsten, weltweiten Verwerfungen moralisch notwendig oder weil gesellschaftskonform „unrecht“.
Ist das eintreten für die Legalisierung von Rauschmitteln moralisch gefordert oder unmoralisch. Ist Gehorsamsverweigerung beispielsweise moralisch legitim oder Strafbewährt. Ist Durchhaltevermögen eine Tugend oder ist es Engstirnigkeit, usw usw..
Ich meine, es geht darum die Dinge nicht zu ich, mein oder mein selbst zu machen. Soll heißen sich darin nicht zu verwickeln, keine Welten zu erschaffen. Mit der Zeit sollen ja einige, die schon eine Weile auf dem Weg unterwegs sind, hier eine gewisse Geschicklichkeit entwickelt haben.
Natürlich sind Veränderungen von Mißständen anzugehen aber das Leben ist kurz und wir werden die Dinge nicht nach unseren Vorstellungen formen können. Für ein ethisches Leben benötigen wir kein Buddhismus und sicher auch keine Religionen.
Ich finde es ist etwas viel verlangt von einem spirituellen Weg, Antworten auf weltliche Handlungsanweisungen zu verlangen.