Beiträge von hitoyou





    Hi,
    nichts für ungut, dennoch: ein Möchte-Gern-Wissender schreibt in einem Internetforum Möchte-Gern-Weisheiten.


    LG





    Der Zimmermann baut mit Holz
    Der Ingenieur mit Stahl
    Der Weise formt seinen Geist.



    Hallo Bakram


    ich habe den Artikel mir zwar jetzt noch nicht durchgelesen. Kann mit dem Begriff und was du damit meinen könntest aber etwas anfangen.


    Subjektive Gewissheit ist m.E. nach unerlässlich. Denn schaust du auf die Geistesschulung der rechten Erkenntnis, so ist die Ledigung ein wichtiges Element der Bereinigung zwischen Präferenzen und Aversionen.


    Der Versuch buddhistischer Erkenntnispraxis bedeutet ja schliesslich auch sich zu lösen von den Ego- w i r k u n g e n. Sie nicht zur Ursache seiner Erkenntnis und Gesinnung zu machen reinigt die Blockaden nicht immer wieder Ahamkara zum Opfer zu fallen. Aber die Erkenntnis- und Gewissheitswerkzeuge werden nicht in Frage gestellt, sondern eben zu rechtem Handeln angeleitet.


    Empfehlung: Die Reden Gotamo Buddhos, Mittlere Sammlung Majjhimanikayo des Pali Kanons: Erster Teil, 9., 10. Rede: Die rechte Erkenntnis, die Pfeiler der Einsicht. Übersetzt von K.E. Neumann (Meiner Ansicht die flüssigste Übersetzung).


    LG



    Hallo Bakram


    spontane Antwort: Jein. Es mag sein, dass neue Fragen auftauchen. Aber nur auf eine philosophische Art. Das existentielle Schwergewicht des Drängens der Fragen verliert sich durch das Erkennen des Erkannten. Du weisst dich auf dem richtigen Weg, du merkst dass du der Weg bist, respektive des Mitgefühls, dass du erkennst. Dessen Sinn von dir erkannt wurde. Von der Erleuchtung an, steckst du nicht mehr in der Reflexion zwischen Ich und Nicht-Ich, sondern du bist der Weg.


    LG

    Ihr verfallt dem Ego ? Dem Weltlichen ?


    Ahamkara spukt man aus. Sein Ego spukt man aus. Eure Angst spukt aus. Rituelle Reinigung, in der ihr sterbt und wiedergeboren werdet ist angesagt. Eurer Ego und eure Angst sind die Leichname....


    ...wenn ihr merkt dass ihr euren Körper verlasst, sei es indem ihr ein nahtödliches Erlebnis oder eine göttliche Erfahrung macht, auch indem ihr zu den drei Schritten Brahmas (o.dgl.) euch in der Lage seht, seid ihr auf der Siegerstrasse.



    LG



    P.S.: noch ein Beispiel aus dem Hinduismus: wer ist Shiva und wer ist der Zwerg?

    monikamarie:

    So hab ich das auch mal gesehen. Heute weiß ich, es sind erleuchtende Momente, immer wiederkehrende neue Erkenntnisse, die sogar so stark sein können, dass sie Dich aus den Angeln zu heben scheinen. Jedoch ist die Erleuchtung bezogen auf einen Buddha eine ganz andere.


    _()_ Monika



    Ich glaube zu wissen wovon du sprichst, wenn du erleuchtete Momente meinst. Meiner Ansicht bilden sich diese erleuchteten Momente auf der rechten Erkenntnis aus. Die rechte Erkenntnis ist ein Wachgerütteltsein für das Unbekannte, also dieses "nicht zu wissen, wovon man eigentlich spricht". Das Erstaunliche ist, dass es seine eigene Logik hat und auf seine Weise vollkommen sinnerfüllt ist, aber eben unteilbar, so dass sich keine normal gebräuchlichen Worte und Verweise finden lassen.


    Meinen zarten Begegnungen mit dem Erscheinen Buddhas maße ich nicht an, eine klare Aussage zu treffen. Jedoch meine ich dir zustimmen zu dürfen. Was mir dabei aufällt ist, im Hinblick auf unser Gespräch, dass es wie die erleuchteten Momente einem Jenseits, also Unbekannten oder Unerkanntem angehört.


    Ohne die rechte Erkenntnis scheint mir all das unter Verschluss zu sein. Und unter Verschluss bleiben zu sollen. Gern würde ich deine Gedanken zur rechten Erkenntnis hören.


    LG

    monikamarie:

    Hallo hitoyou,
    darunter verstehe ich das nicht, was Du beschreibst. Du sprachst von Streben und Begehren, darauf bin ich eingegangen. Was Erleuchtung ist, ist ein anderes Thema und wird mit Hinblick darauf, dass wir meinen, es schon zu seien oder niemals vorher wissen können, kontrovers an anderer Stelle diskutiert.
    _()_ Monika



    Hallo Monika


    da muss ich dir natürlich wieder recht geben.
    Der Ausgangspunkt an den ich mich hielt, bestand schlicht darin, dass Begehren und Streben, solange synonym verwenden werden können bis rechte Erkenntnis der Bezeichnung des Strebens in der Erleuchtung einen Sinn verleiht und rehabilitiert.


    Mit anderen Worten: rechte Erkenntnis und Erleuchtung sind synonym, weil sie entscheiden, ob man begehrt oder strebt.



    Wärst du so freundlich und sagst mir an welcher Stelle "was Erleuchtung ist ... mit Hinblick ..." dikutiert wurde?


    LG

    Hallo Monika


    Zitat Anfang
    Der Unterschied zwischen Begehren und Streben ist vielleicht, dass jemand begehrend ein Bedürfnis verspürt unbedingt ein Ziel erreichen zu müssen und das Nichterreichen des Zieles zu erleiden. Hingegen das Streben rechter Erkenntnis bedeutet die Erkenntnis der Grenze als auch zu erkennen, dass Grenzen notwendig sind, um überhaupt zu erfahren, dass Überwindung notwendig ist.




    Mag sein, war bei mir meistens nicht so.


    Als ich mal den Bericht über den Pferdeflüsterer im TV sah, wurde mir auch sofort klar, warum das funktioniert. Der Fokus wird durch den Flüsterer vom Pferd fortgenommen, er macht es durch Gestik und "Pferde"-Haltung vor, was er erreichen will beim Pferd. Zuvor muss er natürlich entsprechendes Wissen und Erkenntnisse erhalten haben und seinen Geist auch darauf ausrichten. Würde er also an seine Frau dabei denken, auf die er sauer ist, wird das Pferd das spüren.
    Genauso funktioniert es übrigens auch beim Dompteur mit Löwen. Er muss absolut achtsam und konzentriert auf die Löwen sein und darf sich nicht ablenken lassen. :D


    So mache ich es mit mir und anderen auch, ich übe und lebe es vor, so weit mir das bis jetzt erkennbar möglich ist. Alles andere sind Spekulationen. Ich brauche nur den nächsten Schritt, manchmal funktioniert das allerdings wie bei Dominosteinen, wenn Du verstehst, was ich meine.
    Zitat Ende




    Ich verstehe. Du hast vollkommen recht mit dem was du sagst. Und aus von dir Gesagtem erkenne ich, dass du den inneren Weg zur Erleuchtung beschreibst. Aber hör, sei es eine Dharma Gemeinschaft, seien es Pferde oder Löwen. Es handelt sich immer um ein je anderes. Erleuchtung hat meiner Ansicht mit diesem anderen in uns zu tun. Der Reiter wird das Pferd zu Höchstleistung trainieren können, für Pferdeflüstern oder Löwen domtieren ist deren Sprache zu lernen. Sprichst du mit ihnen ihre Sprache fallen die Dominosteine wie die gesprochenen Wörter, Gestiken, Mimiken und das einander verstehen ist im Fluss.


    Was ich unter Erleuchtung verstehe ist eigentlich die Erkenntnis, dass wir eine Gemeinschaft sind, sei es nun von zwei Menschen, mehreren und dass diese Gemeinschaft, der Sinn des Daseins ist. Ich werde alleine geboren und ich sterbe alleine, alles Dazwischen ist erleuchtet, wenn ich erkenne, dass die Grenze jedes Aufwachens im Bewusstwerden des einander Gemeinen liegt.
    Alle dem Gemeinen oder Gemeinschaftlichen vorherigen Schritte ausblendend, läuft es auf das gemeinsame Erfahren des Einen oder des Einander hinaus. Dharma und Tantra. Das einende Eine und worin es sich erfüllt.


    LG E

    Onda:
    Geronimo:

    Ich weiß auch nicht warum, aber wenn ich schon nur das Wort höre geht mir immer total das Herz auf. Ich habe ja auch keine Ahnung ob diese Bereiche wirklich existieren, aber irgendetwas sagt mir das das passt und das die Möglichkeit eine sehr reale ist.


    Ich denke, dass es für deine Praxis hilfreicher ist, wenn du dich einfach damit zufrieden gibst, ein Mensch zu sein.
    Warum nach "Bereichen" schielen, von denen du nicht einmal weißt, dass es sie gibt... Das Begehren ist zu überwinden.


    LG
    Onda


    monikamarie:

    Guten Morgen Geronimo,
    also ich halte mich da seit fast 50 Jahren an das, was mein Berufsschullehrer uns empfahl. Wenn Du hier (ein bestimmtes Berufsziel) ankommen willst, dann musst Du da (ein noch höheres Ziel) hinwollen. Das habe ich doch tatsächlich erreicht, ich kam da an, wovon ich zwar träumte, aber was eigentlich fast unwahrscheinlich war.


    Übersetzt heisst das: Mein Ziel ist die Erleuchtung bzw. das volle Erwachen, wenn ich auf diesem Weg dahin auf eine der genannten Stufen in den "Strom eingetreten" bin oder eine "Einmalwiederkehrende" oder sogar "Nichtwiederkehrende" "geworden" bin, dann mag das für den Moment genügen. Das Ziel aber ist das Ende des Leidens und nicht ein erneuter Versuch, darum herumzukommen ;) bzw. noch einen weiteren Umweg zu nehmen.
    Ich bin davon überzeugt, dass wir werden, was wir denken.
    _()_ Monika



    Hallo


    eine feine Gegenüberstellung. Ist das Ziel der Erleutung ein Begehren?


    Meiner Ansicht nach: das muss nicht sein, wenn man es mit rechter Erkenntnis tut. Ich weiss, dass dies euch vermutlich schon alles sagen dürfte. Dennoch verweilt das Interesse an der möglichen rechten Erkenntnis dieses höheren Zieles.


    Gibt es eine klare Unterscheidung zwischen dem Begehren und dem Streben nach einem höheren Ziel? Oder ist rechte Erkenntnis der Unterschied?


    Der Unterschied zwischen Begehren und Streben ist vielleicht, dass jemand begehrend ein Bedürfnis verspürt unbedingt ein Ziel erreichen zu müssen und das Nichterreichen des Zieles zu erleiden. Hingegen das Streben rechter Erkenntnis bedeutet die Erkenntnis der Grenze als auch zu erkennen, dass Grenzen notwendig sind, um überhaupt zu erfahren, dass Überwindung notwendig ist.



    Den Grundgedanken vermittelnd führe ich als Beispiel die Dharma Vorschriften Buddhas an. Buddha hat auf das genaueste das Verhalten eines jeden in der Gemeinschaft geregelt und Strafen bzw. Sanktionen für ein Fehlverhalten festgelegt. Eine Gemeinschaft ist nur dann ein Dharmagemeinschaft, wenn Ordensregeln befolgt sind. Ansonsten ist Leid und Zwietracht, Missgunst und Zwist vorprogrammiert. Das Streben nach einer Dharma Gemeinschaft ist aber notwendig, um ein Leben ausserhalb des Mühlenrad Existenzkreislaufes zu ermöglichen. Die Grenze ist die Überwindung als auch die Erkenntnisse der Schritte die hindern bzw. dazu führen, dass.


    Ist das Ziel einer Dharmagemeinschaft ein Begehren oder ein Schritt Richtung Ziel der Erleuchtung? Gerne würde ich michmit euch über Erleuchtung unterhalten.



    LG




    Dorje, eine wirkliche griffige Rede, die du ausgewählt hast. Und der Anfang ist so schön und wahr.


    Ich erlaube mir eine weitere Rede beizuführen, die sowohl in den Titel des Threads passt als auch auf seine Weise deine Aussage zu stützen vermag: Majjhimanikayo, 1. Teil, 4. Rede:



    9. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen sich mit einem Geist voller Übelwollen und haßerfüllter Absichten an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit ihres Geistes voller Übelwollen und haßerfüllter Absichten unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht mit einem Geist voller Übelwollen und haßerfüllter Absichten an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich habe einen Geist voll Liebender Güte. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen mit einem Geist voll Liebender Güte.' Weil ich in mir diesen Geist voll Liebender Güte erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    10. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die von Trägheit und Mattheit übermannt werden, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie von Trägheit und Mattheit übermannt werden, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht von Trägheit und Mattheit übermannt an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich bin frei von Trägheit und Mattheit. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, die frei von Trägheit und Mattheit sind.' Weil ich in mir diese Freiheit von Trägheit und Mattheit erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    11. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen sich mit einem rastlosen und friedlosen Geist an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit ihres rastlosen und friedlosen Geistes unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht mit einem rastlosen und friedlosen Geist an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich habe einen friedvollen Geist. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen mit einem friedvollen Geist.' Weil ich in mir diesen Frieden des Geistes erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    12. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die unsicher und zweifelnd sind, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie unsicher und zweifelnd sind, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht unsicher und zweifelnd an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich habe den Zweifel hinter mir gelassen. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, die den Zweifel hinter sich gelassen haben.' Weil ich in mir dieses Zurücklassen des Zweifels [1] erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    13. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die zum Eigenlob und zur Herabwürdigung anderer veranlagt sind, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie zum Eigenlob und zur Herabwürdigung anderer veranlagt sind, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht zum Eigenlob und zur Herabwürdigung anderer veranlagt an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich bin nicht zum Eigenlob und zur Herabwürdigung anderer veranlagt. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, die nicht zum Eigenlob und zur Herabwürdigung anderer veranlagt sind.' Weil ich in mir diese Nicht-Veranlagung zum Eigenlob und zur Herabwürdigung anderer erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    14. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die Bestürzung und Ängstlichkeit unterworfen sind, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie Bestürzung und Ängstlichkeit unterworfen sind, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht Bestürzung und Ängstlichkeit unterworfen an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Mir sträuben sich die Haare nicht. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, denen sich die Haare nicht sträuben.' Weil ich in mir diese Abwesenheit des Haarsträubens erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    15. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die nach Gewinn, Ehre und Ruhm trachten, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie nach Gewinn, Ehre und Ruhm trachten, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht nach Gewinn, Ehre und Ruhm trachtend an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich habe wenig Wünsche. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, die wenig Wünsche haben.' Weil ich in mir diese geringe Zahl der Wünsche erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    16. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die faul sind und es an Energie mangeln lassen, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie faul sind und es an Energie mangeln lassen, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht faul und mit mangelnder Energie an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich bin voll Energie. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, die voll Energie sind.' Weil ich in mir diese Energiefülle erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    17. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die unachtsam und nicht wissensklar sind, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie unachtsam und nicht wissensklar sind, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht ohne achtsam und wissensklar zu sein an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich bin in der Achtsamkeit verankert. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, die in der Achtsamkeit verankert sind.' Weil ich in mir diese Verankerung in der Achtsamkeit erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    18. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die unkonzentriert, mit abschweifendem Geist sind, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie unkonzentriert, mit abschweifendem Geist sind, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht unkonzentriert, mit abschweifendem Geist an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich bin von Konzentration erfüllt. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, die von Konzentration erfüllt sind.' Weil ich in mir dieses Erfülltsein von Konzentration erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    19. "Ich erwog so: 'Wann immer Mönche oder Brahmanen, die ohne Weisheit sind, die Schwätzer sind, sich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurückziehen, dann rufen diese guten Mönche und Brahmanen aufgrund der Unzulänglichkeit, die daher kommt, daß sie ohne Weisheit sind, Schwätzer sind, unheilsame Furcht und Schrecken hervor. Aber ich ziehe mich nicht ohne Weisheit, als Schwätzer an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück. Ich bin von Weisheit erfüllt. Ich ziehe mich an entlegene Lagerstätten im Dschungeldickicht im Wald zurück als einer der Edlen, die von Weisheit erfüllt sind.' Weil ich in mir dieses Erfülltsein von Weisheit erkannte, fand ich große Erleichterung darin, im Wald zu wohnen."


    20. "Ich erwog: 'Es gibt diese besonders glücksverheißenden Nächte am vierzehnten, am fünfzehnten und am achten des Halbmonats. Wie wäre es, wenn ich mich in solchen Nächten an so ehrfurchtseinflößenden, schreckenerregenden Plätzen, wie Obstgartenschreinen, Waldschreinen und Baumschreinen aufhielte? Vielleicht könnte ich jener Furcht und jenem Schrecken begegnen.' Und später hielt ich mich in solchen Nächten an so ehrfurchtseinflößenden, schreckenerregenden Plätzen, wie Obstgarten-Schreinen, Waldschreinen und Baumschreinen auf. Und während ich mich dort aufhielt, kam gelegentlich ein wildes Tier in meine Nähe, oder ein Pfau schlug einen Ast ab, oder der Wind raschelte in den Blättern. Ich dachte: 'Was nun, wenn jetzt Furcht und Schrecken kommen?' Ich dachte: 'Warum weile ich immer in Erwartung von Furcht und Schrecken? Wie wäre es, wenn ich jene Furcht und jenen Schrecken unterwürfe, während ich die Stellung beibehalte, in der ich mich befinde, wenn sie über mich kommen?'"


    "Während ich auf und ab ging, kam Furcht und Schrecken über mich; weder blieb ich stehen, noch setzte ich mich, noch legte ich mich hin, bis ich jene Furcht und jenen Schrecken unterworfen hatte. Während ich stand, kam Furcht und Schrecken über mich; weder ging ich auf und ab, noch setzte ich mich, noch legte ich mich hin, bis ich jene Furcht und jenen Schrecken unterworfen hatte. Während ich saß, kam Furcht und Schrecken über mich; weder ging ich auf und ab, noch stand ich auf, noch legte ich mich hin, bis ich jene Furcht und jenen Schrecken unterworfen hatte. Während ich lag, kam Furcht und Schrecken über mich; weder ging ich auf und ab, noch stand ich auf, noch setzte ich mich, bis ich jene Furcht und jenen Schrecken unterworfen hatte."


    21. "Brahmane, es gibt einige Mönche und Brahmanen, die die Nacht für den Tag und den Tag für die Nacht halten. Ich sage, in ihrem Fall handelt es sich um ein Verweilen in Verblendung. Aber ich nehme die Nacht als Nacht und den Tag als Tag wahr [1a]. Wenn man zu Recht von irgendjemand sagen wollte: 'Ein Wesen, das nicht der Verblendung unterworfen ist, ist in der Welt erschienen, zum Wohle und zum Glück von vielen, aus Mitgefühl für die Welt, zum Guten, zum Wohle und zum Glück von Göttern und Menschen', so bin in der Tat ich derjenige, von dem man zu Recht dies sagen sollte."


    22. "Unerschöpfliche Energie wurde in mir hervorgebracht und ununterbrochene Achtsamkeit wurde gegenwärtig, mein Körper war still und unbeschwert, mein Geist war konzentriert und einspitzig."


    23. "Ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist [2], und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind."


    24. "Mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes trat ich in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind."


    25. "Mit dem Verblassen der Verzückung, in Gleichmut verweilend, achtsam und wissensklar, voll körperlich erlebter Glückseligkeit, trat ich in die dritte Vertiefung ein, von der die Edlen sagen: 'Glückselig verweilt derjenige, der voll Gleichmut und Achtsamkeit ist', und verweilte darin."


    26. "Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, trat ich in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-Schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilte darin."


    27. "Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen der Erinnerung an frühere Leben. Ich erinnerte mich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: 'Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.' So erinnerte ich mich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten."


    28. "Dies war das erste wahre Wissen, das ich zur ersten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt."


    29. "Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen vom Sterben und Wiedererscheinen der Wesen. Ich sah mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und hässliche, in Glück und Elend. Ich verstand, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern: 'Diese geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist übel benommen haben, die die Edlen geschmäht haben, die falsche Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererschienen, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle; aber jene geschätzten Wesen, die sich mit Körper, Sprache und Geist wohl benommen haben, die die Edlen nicht geschmäht haben, die richtige Ansichten hatten und diesen in ihren Taten Ausdruck verliehen, sind bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort wiedererschienen, ja sogar in der himmlischen Welt.' So sah ich mit dem Himmlischen Auge, das geläutert und dem menschlichen überlegen ist, die Wesen sterben und wiedererscheinen, niedrige und hohe, schöne und hässliche, in Glück und Elend, und ich verstand, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern."


    30. "Dies war das zweite wahre Wissen, das ich zur zweiten Nachtwache erlangte. Die Unwissenheit war vertrieben und wahres Wissen erschien, die Dunkelheit war vertrieben und Licht erschien, wie es in einem geschieht, der umsichtig, eifrig und entschlossen lebt."


    31. "Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen von der Vernichtung der Triebe. Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist Dukkha.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies sind die Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Ursprung der Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist das Aufhören der Triebe.' Ich erkannte unmittelbar der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt.'"


    32. "Als ich so wußte und sah, war mein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Daseinstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Als er so befreit war, kam das Wissen: 'Er ist befreit.' Ich erkannte unmittelbar: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr [3].'"




    Wer hat, könnte die Rede in der K.E.Neumann Übersetzung lesen. Triebe übersetzt er mit Furcht und Angst, mir scheint dadurch noch tiefer der Ursprung von Dukkha beschrieben zu sein.


    LG