Vajrakaya:
accinca:
Das stimmt eben so nicht!
Vajrakaya:
Hör mal lieber Freund. Du kannst gerne sagen, dass das nicht mit deiner Ansicht übereinstimmt oder mit der deiner Schule. Mehr aber kannst du nicht sagen. D.h. kannst du natürlich schon, aber das ist bedeutungslos.
accinca:
Für die Lehre des Buddha sind alle anderen Lehren
die damit nicht übereinstimmen insofern bedeutungslos.
Das was du unter Leerheit verstehst ist etwas anderes als das, was im Mahayana als Leerheit gelehrt wird. Aber es gibt nicht den geringsten Widerspruch zur Lehre deines Gotama.
Kannst du das verstehen? Kannst du das verstehen, dass wenn du denkst "Leerheit" das etwas anderes ist als die "Leerheit" des Mahayana? Deswegen ist es vollkommen unfruchtbar mit dir über das Wort "Leerheit" zu diskutieren.
Einen wichtigen Aspekt der Leerheit des Mahayana findest du hier:
Zitat
S.12.15. Der Sproß aus dem Hause Kaccāyana - 5. Kaccānagotta Sutta
1. Ort der Begebenheit: Sāvatthī.
2. Und es begab sich der würdige Sproß aus dem Hause Kaccāyana [27] dorthin, wo der Erhabene sich befand. Nachdem er sich dorthin begeben und den Erhabenen ehrfürchtig begrüßt hatte, setzte er sich zur Seite nieder.
3. Zur Seite sitzend, sprach dann der würdige Sproß aus dem Hause Kaccāyana zu dem Erhabenen also: "Rechte Einsicht, rechte Einsicht, Herr, sagt man. In wie weit, Herr, gibt es nun rechte Einsicht?"
4. "Auf zweierlei (Möglichkeit) kommt, Kaccāyana, diese Welt zumeist hinaus [28], auf Sein und auf Nichtsein.
5. Für den nun, Kaccāyana, der den Ursprung der Welt der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt ,Nichtsein' (heißt); für den aber, Kaccayana, der die Aufhebung der Welt der Wirklichkeit gemäß mit richtigem Verständnis betrachtet, gibt es das nicht, was in der Welt ,Sein' (heißt).
6. Durch Aufsuchen, Erfassen und Dabeiverbleiben [29] ist ja, Kaccāyana, diese Welt zumeist gefesselt. Wenn nun jemand [30], Kaccāyana, dieses Aufsuchen und Erfassen, das Wollen des Denkens, sein Eindringen und Darinbeharren nicht aufsucht, nicht erfaßt, nicht dazu den Willen hat in dem Gedanken: es ist in mir kein Ich [31], - und wenn er dann daran, daß Leiden alles ist, was entsteht und Leiden alles ist, was vergeht, nicht zweifelt und kein Bedenken hat und infolge seines ausschließlichen Vertrauens [32] schon das Wissen hievon besitzt - in so weit, Kaccāyana, gibt es rechte Einsicht.
7. ,Alles Ist', das, Kaccāyana, ist das eine Ende. ,Alles ist nicht, das ist das andere Ende. Diese beiden Enden vermeidend, verkündet in der Mitte der Tathāgata seine Lehre:
8. Aus dem Nichtwissen als Ursache entstehen die Gestaltungen; aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewußtsein usw. usw. Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zu stande. Aus dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung des Nichtwissens folgt Aufhebung der Gestaltungen; aus der Aufhebung der Gestaltungen folgt Aufhebung des Bewußtseins usw., usw. Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zustande."
Alles anzeigen
Die Leerheit des Mahayana ist das, was der Gotama im oben zitierte Sutta gelehrt hat:
Die oben unterstrichene Aussage ist genau das:
Zitat
Keine der folgenden Aussagen ist korrekt
Alles ist
Alles ist nicht
Alles ist und ist nicht
Weder ist Alles noch ist Alles nicht
Das Tetralemma ist also nur eine andere Ausdrucksweise.
Als Beweis für diesen "mittleren Weg" gibt es nun verschiedene analytische Herangehensweisen wie z.B. das abhängige Entstehen, welches auf die logisch-analytisch herleitbare Tatsache abzielt,
1. dass es nichts gibt, das aus sich selbst entsteht,
2. dass es nichts gibt, das durch anderes entsteht / erzeugt wird,
3. dass es nichts gibt, das sowohl aus sich selbst als auch durch anderes entsteht, und
4. dass es nichts gibt, das ohne Ursache entsteht.
Wichtig hierbei ist, dass es sich um eine logisch-analytische Betrachtung handelt, welche auf die letztendliche Bestehensweise abzielt, d.h. umgangsprachliche, konventionelle Ausdrucksweisen und die entsprechenden nicht-analytischen, oberflächlich-empirischen Denkweisen werden dadurch nicht außer Kraft gesetzt.
Die Leerheit enthält 3 Aspekte der Unwahrheit
I. Unwahrheit von Identität
II. Unwahrheit des Entstehens (s. oben, abhängiges Entstehen)
III. letztendliche Unwahrheit
Was meint "Unwahrheit"? "Unwahrheit" meint, dass die Phänomene anders erscheinen als sie tatsächlich sind. Sie erscheinen dem gewöhnlichen Geist "wahr", "existierend" sind aber so wie sie erscheinen "unwahr", "falsch" und trügerisch. Die Funktionalität/Wirkungsweise der Phänomene wird aber durch die Enthüllung ihrer Bestehensweise nicht aufgehoben.
So, ich habe fertig 
Möge dir dieser Einblick, der dir trotz anfänglichem Unwillen gegeben wurde, weiterhelfen. Aber um wirklich zu verstehen, müsstest du dich mit Nagarjuna und mit Prajnaparamita beschäftigen. Dazu ist aber vielleicht deine karmisch bedingte Aversion zu groß.
Vielleicht kann dich aber ein Bildnis von Prajnaparamita etwas günstig stimmen: 
