Beiträge von Elliot im Thema „Befreiung“

    Mir ist ein Fehler unterlaufen bei den Verknüpfungen zu den Zitaten. Daher sicherheitshalber noch einmal: Durch die ersten drei Arten der Handlungen sind Wesen an ihre Handlungen 'gebunden', sie erzeugen Gestaltungen, die zum Wiederwerden führen. Durch die vierte Art von Handlung jedoch wird Karma aufgelöst:



    Daher kann es auf diese Weise zur Befreiung kommen:


    Zitat

    ... "Mit dem Überwinden von Glück und Schmerz und dem schon früheren Verschwinden von Freude und Trauer, tritt ein Bhikkhu in die vierte Vertiefung ein, die aufgrund von Gleichmut Weder-schmerzhaftes-noch-Angenehmes und Reinheit der Achtsamkeit in sich hat, und verweilt darin. Damit verläßt er die Unwissenheit, und dem liegt keine Neigung zur Unwissenheit zugrunde." (Majjhima Nikāya 44: Die kürzere Reihe von Fragen und Antworten - Cūḷavedalla Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    gbg:

    In einem Handbuch zum Buddhismus.


    Steht in dem Handbuch denn auch etwas zu "Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt?


    Der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel, mit dunklem Ergebnis ist; ...


    Zitat

    "... Und wo hören diese unheilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Hier geschieht es, daß unheilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören.... (Majjhima Nikāya 78: Samaṇamaṇḍikāputta - Samaṇamaṇḍikā Sutta)


    ... und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die hell, mit hellem Ergebnis ist;


    Zitat

    "... Und wo hören diese heilsamen Absichten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da tritt ein Bhikkhu mit der Stillung der anfänglichen und anhaltenden Hinwendung des Geistes (zum Meditationsobjekt) in die zweite Vertiefung ein, die innere Beruhigung und Einheit des Herzens ohne anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes enthält, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Konzentration entstanden sind. Hier geschieht es, daß heilsame Absichten ohne Überbleibsel aufhören [6]."(Majjhima Nikāya 78: Samaṇamaṇḍikāputta - Samaṇamaṇḍikā Sutta)


    ... und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel und hell, mit dunklem und hellem Ergebnis ist: dies nennt man Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt." Daher:

    Zitat

    Sollte ein Bhikkhu wünschen: 'Möge ich durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen', dann soll er die Sittlichkeit erfüllen, sich der inneren Herzensruhe widmen, die Meditation nicht vernachlässigen, Einsicht pflegen und in leeren Hütten wohnen." (Majjhima Nikāya 6: Sollte ein Bhikkhu wünschen - Ākaṅkheyya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    gbg:

    Vielleicht gerade deshalb, weil das Leben auch hier und da Annehmlichkeiten bereithält gelangen so wenige zur Befreiung. Und so habe ich gelesen: Wenn die Ausführung von Taten die Menschen karmisch binden würde gäbe es keine Befreiung, da Taten nicht zu vermeiden sind.


    Wo hast Du das gelesen? Es kommt natürlich auf die Art der Handlung an. Es gibt auch Handlung, die nicht zu erneutem Werden, sondern zur Befreiung führt:


    Zitat

    Und was, Puṇṇa, ist Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt [8]? Der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel, mit dunklem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die hell, mit hellem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel und hell, mit dunklem und hellem Ergebnis ist: dies nennt man Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt. Dies sind die vier Arten der Handlung, die von mir verkündet wurden, nachdem ich sie mit höherer Geisteskraft unmittelbar selbst verwirklicht hatte." (Majjhima Nikāya 57: Der Asket mit der Hundeübung - Kukkuravatika Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    gbg:

    Und die Ablegung des Körpers, allg. der Skandhas die die Persönlichkeit ausmachen führt zur entgültigen Befreiung? (Oder was ist noch zur Befreiung nötig?)


    Das Ablegen des Körpers ist ohnehin unausweichlich:


    Zitat

    "Aggivessana, dieser Körper, der aus materieller Form besteht, sich aus den vier großen Elementen zusammensetzt, von Mutter und Vater gezeugt wurde und mittels gekochtem Reis und Reisbrei aufgebaut wurde, ist der Vergänglichkeit unterworfen, unterworfen der Abnutzung und dem Abrieb, der Auflösung und dem Verfall. Er sollte als vergänglich, als Dukkha, als eine Krankheit, als ein Geschwür, als ein Stachel, als ein Unglück, als Leid, als fremd, als etwas, das sich auflöst, als leer, als Nicht-Selbst betrachtet werden. Wenn man diesen Körper so betrachtet, überwindet man die Gier nach dem Körper, die Verliebtheit in den Körper, die Unterwürfigkeit gegenüber dem Körper." (Majjhima Nikāya 74: An Dīghanakha - Dīghanakha Sutta)


    Aber ohne vorherige Befreiung gibt es halt erneut Geburt, Alter, Krankheit, Schmerz und Tod, also keine Ende von Dukkha:


    Zitat

    Und was, Puṇṇa, ist dunkle-und-helle Handlung mit dunklem-und-hellem Ergebnis? Da erzeugt jemand eine körperliche Gestaltung, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist, eine sprachliche Gestaltung, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist, eine geistige Gestaltung, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist [7]. Nachdem er eine körperliche Gestaltung, eine sprachliche Gestaltung, eine geistige Gestaltung, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist, erzeugt hat, erscheint er in einer Welt wieder, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist. Wenn er in einer Welt wiedererschienen ist, die sowohl leidbringend, als auch nicht-leidbringend ist, berühren ihn sowohl leidbringende, als auch nicht-leidbringende Kontakte. Von sowohl leidbringenden, als auch nicht-leidbringenden Kontakten berührt, fühlt er sowohl leidbringende, als auch nicht-leidbringende Gefühle, Glück und Schmerz vermischt, wie im Fall der Menschen und einiger Himmelswesen und einiger Wesen in den niedrigeren Welten.

    So geschieht das Wiedererscheinen eines Wesens aufgrund eines Wesens: man erscheint aufgrund der Handlungen, die man begangen hat, wieder. Wenn man wiedererschienen ist, berühren einen Kontakte. So sage ich, daß die Wesen die Erben ihrer Handlungen sind. Dies nennt man dunkle-und-helle Handlung mit dunklem-und-hellem Ergebnis." (Majjhima Nikāya 57: Der Asket mit der Hundeübung - Kukkuravatika Sutta)


    Daher ja auch:


    Zitat

    "Was ein Lehrer, der auf das Wohlergehen seiner Schüler aus ist und Mitgefühl für sie hat, aus Mitgefühl für seine Schüler tun sollte, das habe ich für euch getan, Cunda. Dort sind Bäume, dort sind leere Hütten. Meditiert ( jhāyatha ), Cunda, seid nicht nachlässig, ihr sollt es später nicht bereuen müssen. Dies ist unsere Anweisung an euch. Dies ist unsere Anweisung an dich." (Majjhima Nikāya 8: Selbstentsagung - Sallekha Sutta)


    Denn:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Ursprung von Dukkha? Es ist das Begehren, das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt; nämlich Begehren nach Sinnesintensität, Begehren nach Dasein und Begehren nach Daseinsmöglichkeit. Dies wird die Edle Wahrheit vom Ursprung von Dukkha genannt."

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Aufhören von Dukkha? Es ist das restlose Verschwinden und Aufhören, das Aufgeben, der Verzicht, das Loslassen und Zurückweisen eben jenes Begehrens. Dies wird die Edle Wahrheit vom Aufhören von Dukkha genannt." (Majjhima Nikāya 141: Die Darlegung der Wahrheiten - Saccavibhaṅga Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Zwischen Nibbana:


    Zitat

    "Dann, ihr Bhikkhus, nachdem ich selbst der Geburt unterworfen war, die Gefahr in dem, was der Geburt unterworfen ist, erkannt hatte und die ungeborene höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna suchte, erlangte ich die ungeborene höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein, Nibbāna; ... Das Wissen und die Schauung erwuchs mir: 'Meine Befreiung ist unerschütterlich; dies ist meine letzte Geburt; jetzt gibt es kein erneutes Werden mehr.'" (Majjhima Nikāya 26: Die Edle Suche - Ariyapariyesanā Sutta)


    ... und Parinibbana:


    Zitat

    Einmal hielt sich der ehrwürdige Ānanda bei Rājagaha im Bambushain, dem Eichhörnchen-Park auf, nicht lange nachdem der Erhabene endgültiges Nibbāna erlangt hatte ... (Majjhima Nikāya 108: Mit Gopaka Moggallāna - Gopakamoggallāna Sutta)


    ... kann es durchaus noch Schmerz geben:


    Zitat

    "Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit von Dukkha? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha ... "Und was, Freunde, ist Schmerz? Körperlicher Schmerz, körperliches Unbehagen, schmerzhaftes, unbehagliches Gefühltes, geboren aus körperlichem Kontakt - dies wird Schmerz genannt." (Majjhima Nikāya 141: Die Darlegung der Wahrheiten - Saccavibhaṅga Sutta)


    Dann, nachdem der Erhabene die Sakyer von Kapilavatthu mit einem Vortrag über das Dhamma einen Großteil der Nacht hindurch unterrichtet, aufgefordert, aufgerüttelt und ermuntert hatte, sagte er zum ehrwürdigen Ānanda: " Ānanda, sprich zu den Sakyern von Kapilavatthu über den Schüler in Höherer Schulung, der den Weg betreten hat. Ich fühle mich im Rücken unbehaglich. Ich will ihn entspannen." (Majjhima Nikāya 53: Einer in Höherer Schulung - Sekha Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Das Eintreten und Verweilen in der "Herzensbefreiung, der Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist" bedeutet ja nicht, in Nibbana zu verweilen:



    Viele Grüße
    Elliot

    Zitat

    "Ich verstehe Nibbāna und den Pfad und Weg, der zu Nibbāna führt. Und ich verstehe auch, wie jemand, der diesen Weg betreten hat, hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen wird." (Majjhima Nikāya 12: Die längere Lehrrede vom Löwenruf - Mahāsīhanāda Sutta)


    "Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'" (Majjhima Nikāya 27: Die kürzere Lehrrede über das Gleichnis von der Elefantenspur - Cūḷahatthipadopama Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    sonnenschein:

    Die Lehre und die Praxis führen zum Erkennen der Leerheit und das ist die Befreiung von der Identfikation mit Formen.


    Ja, es gibt ja auch die sogenannten formlosen Bereiche:



    sonnenschein:

    Man könnte auch sagen die Lehre und Praxis führt zu nichts.


    Na, hoffentlich nicht:


    Zitat

    Aber es wurde mir klar: 'Dieses Dhamma führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen im Nichtsheit-Gebiet.' Weil ich mit jenem Dhamma nicht zufrieden war, ließ ich es zurück und ging fort." (Majjhima Nikāya 85: An Prinz Bodhi - Bodhirājakumāra Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Zum Beispiel. Irgendwas wird sich schon finden. Und zur Not vielleicht doch meditieren:


    Zitat

    ... "Dies, Brahmane, ist meine Anweisung an jene Bhikkhus, die sich in der höheren Schulung befinden, deren Geist das Ziel noch nicht erreicht hat, die nach der höchsten Sicherheit vor dem Gefesseltsein trachten. Aber diese Dinge tragen sowohl zu einem angenehmen Verweilen hier und jetzt, als auch zu Achtsamkeit und Wissensklarheit bei, bei jenen Bhikkhus, die Arahants sind [2], mit vernichteten Trieben, die das heilige Leben gelebt haben, getan haben, was getan werden mußte, die Bürde abgelegt haben, das wahre Ziel erreicht haben, die Fesseln des Werdens zerstört haben und durch letztendliche Erkenntnis vollständig befreit sind." (Majjhima Nikāya 107: An Ganaka Moggallāna - Ganakamoggallāna Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Syia:

    Oder auch nicht. Was mache ich jetzt nur mit meiner Freizeit, wenn Meditation und Studium der Lehre doch zu nichts führt ? :shock:


    Irgendein Ehrenamt übernehmen vielleicht? Oder ein neues Hobby suchen.


    Viele Grüße
    Elliot

    Danke für den Tipp. Das macht natürlich alles viel einfacher, wenn man gar nicht mehr zu meditieren braucht und einfach so seinen Launen nachgehen kann und sich das dann auch Befreiung nennt.


    Viele Grüße
    Elliot

    sonnenschein:

    Befreiung bedeutet nicht etwas besonderes zu sein oder erreicht zu haben sondern die Vorstellung von einem unveränderlichen "Ich" los zulassen.


    Na, dann bin ich ja beruhigt. Ich dachte schon, Befreiung wäre etwas anstrengendes und man müsste sich dazu womöglich längere Zeit aufmerksam und mit geradem Rücken irgendwo hinsetzen, oder so. Aber die Vorstellung von einem unveränderlichen "Ich" kann ich ja auch viel bequemer in der Badewanne oder bei einem schmackigen Bierchen loslassen.


    Viele Grüße
    Elliot

    sonnenschein:

    Alle wahren spirituellen Wege befreien uns letztendlich von der Vorstellung dass irgendwo etwas "wahres zeitloses" ist oder sein kann was nicht schon hier und jetzt zu finden ist.


    Ah ja. Da scheint ein uralte Vorstellung zu sein:


    Zitat

    Nach diesen Worten, rieb der Wanderasket Māgandiya seine Glieder und sagte: "Dies ist jene Gesundheit, Meister Gotama, dies ist jenes Nibbāna; denn jetzt bin ich gesund und glücklich und nichts bereitet mir Leid." (Majjhima Nikāya 75: An Māgandiya - Māgandiya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Doris Rasevic-Benz:

    Also alles eine Frage der Haltung und der Einstellung. Mittlerer Weg?


    Kommt darauf an, was Du unter "Mittlerer Weg" verstehst:


    Zitat

    "'Der Mittlere Weg, der vom Tathāgata entdeckt wurde, vermeidet beide Extreme; er gibt Schauung, gibt Wissen, er führt zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna.' So wurde gesagt. Und wovon abhängig wurde dies gesagt? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Sammlung. Also geschah es in Abhängigkeit von diesem, daß gesagt wurde: 'Der Mittlere Weg, der vom Tathāgata entdeckt wurde, vermeidet beide Extreme; er gibt Schauung, gibt Wissen, er führt zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna.'"


    (Majjhima Nikāya 139: Die Darlegung von Konfliktfreiheit - Araṇavibhaṅga Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Doris Rasevic-Benz:

    Was denn jetzt? Gerade eben war das Haushälterleben noch ein Hindernis wegen seiner Mühsal und Sorgen.


    Ja, gehupft wie gesprungen: Das Festhalten an Mühsal und Sorgen führt genausowenig zur Befreiung, wie das Schwelgen in Sinnesvergügen:


    Zitat

    "Es gibt diese fünf Hindernisse, Student. Was sind die fünf? Das Hindernis der Sinnesbegierde, das Hindernis des Übelwollens, das Hindernis von Trägheit und Mattheit, das Hindernis von Rastlosigkeit und Gewissensunruhe, und das Hindernis des Zweifels. Dies sind die fünf Hindernisse. Der Brahmane Pokkharasāti wird von diesen fünf Hindernissen beeinträchtigt, gehemmt, aufgehalten und eingehüllt. Daß er einen übermenschlichen Zustand, Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist, kennen, sehen, verwirklichen oder ausüben könnte - das ist unmöglich."


    (Majjhima Nikāya 99: An Subha - Subha Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Doris Rasevic-Benz:

    Na, das ist aber mehr als viele Männer sonst so arbeiten.


    Eben. Deshalb ziehen viele Männer der Befreiung ja auch das gemütliche Haushälterleben vor:



    Viele Grüße
    Elliot

    Sukha:


    Wobei da aber im Allgemeinen auch niemandem gebratene Tauben in den Mund fliegen und es noch genug zu tun gibt:


    Zitat

    "Aber, Anuruddha, auf welche Weise weilt ihr so?"


    "Ehrwürdiger Herr, was das betrifft, wer von uns auch immer zuerst vom Dorf mit Almosenspeise zurückkehrt, bereitet die Sitze vor, stellt Wasser zum Trinken und Waschen bereit, und stellt den Abfalleimer auf seinen Platz. Wer von uns auch immer zuletzt zurückkehrt, ißt, was an Essen übrigblieb, falls er das wünscht; ansonsten wirft er es dort weg, wo nichts Grünes wächst, oder wirft es dort ins Wasser, wo nichts lebt. Er räumt die Sitze und das Wasser zum Trinken und Waschen weg. Er räumt den Abfalleimer weg, nachdem er ihn ausgewaschen hat, und er fegt den Speisesaal. Wer auch immer feststellt, daß die Behälter für das Trinkwasser oder das Waschwasser oder das Wasser für die Latrine fast oder ganz leer sind, kümmert sich darum. Wenn sie zu schwer für ihn sind, ruft er jemanden mit einem Handzeichen herbei, und mit vereinten Kräften bewegen sie diese, aber deswegen fangen wir nicht zu sprechen an. Aber alle fünf Tage sitzen wir die ganze Nacht hindurch zusammen und erörtern das Dhamma. Auf jene Weise weilen wir umsichtig, eifrig und entschlossen." (Majjhima Nikāya 31: Die kürzere Lehrrede bei Gosiṅga - Cūḷagosiṅga Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Das könnte wohl gehen mit dem Haushälter, wenn ihm das "Abschneiden von Geschäftigkeiten" gelingt:



    ... und das "Entfalten von Gleichmut, der auf Einheit beruht" gelingt:


    Zitat

    ... Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird [3], bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört." (Majjhima Nikāya 54: An Potaliya - Potaliya Sutta)


    ... und schliesslich sogar dieser "Gleichmut, der auf Einheit beruht" überwunden wird:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, indem ihr euch auf Nicht-Identifikation stützt und euch darauf verlaßt, überwindet den Gleichmut, der einheitlich ist, auf Einheitlichkeit beruht, und überschreitet ihn. So wird er überwunden; so wird er überschritten." (Majjhima Nikāya 137: Die Darlegung der sechsfachen Grundlage - Saḷāyatanavibhaṅga Sutta)


    Denn:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, dieser höchste Zustand erhabenen Friedens ist vom Tathāgata entdeckt worden, nämlich Befreiung durch Nicht-Anhaften, indem man den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der sechs Grundlagen für Kontakt [14] der Wirklichkeit entsprechend weiß. Ihr Bhikkhus, das ist der höchste Zustand erhabenen Friedens, der vom Tathāgata entdeckt worden, nämlich Befreiung durch Nicht-Anhaften, indem man den Ursprung, das Verschwinden, die Befriedigung, die Gefahr und das Entkommen im Falle der sechs Grundlagen für Kontakt der Wirklichkeit entsprechend versteht." (Majjhima Nikāya 102: Die Fünf und Drei - Pañcattaya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Losang Lamo:

    Wenn man also gerade dabei ist, die Leerheit zu realisieren, alles löst sich auf, vor allem das Ich... und im Nebenzimmer prügeln sich die Kinder - das bringt einen doch irgendwie wieder raus. :lol:


    Es kann ja sogar noch schlimmer kommen:



    Losang Lamo:

    Meine Vermutung: die Verbindung zwischen Leerheitsrealisation und "Welt" müsste die Liebe sein (Metta, Karuna). Sie bewirkt, dass man sich nicht vollkommen angeekelt von allem abwendet, sondern bereit ist, da zu sein, zu helfen - und zu erkennen, dass auch die konventionelle Wahrheit gegeben ist...


    Das allein führt aber nicht zur Befreiung:


    Zitat

    ... Ich führte jene gute Praxis ein, und spätere Generationen führten jene gute Praxis, die von mir eingeführt worden war, weiter. Aber jene Art guter Praxis führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen in der Brahma-Welt. (Majjhima Nikāya 83: König Makhādeva - Makhādeva Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot