Elliot:
Maybe Buddha:
Dann kann es doch auch möglich sein das Buddha aufgrund der damaligen Umstände und weil er vielleicht neue Mitglieder werben wollte oder vielleicht weil gewisse Menschen fest am Wiedergeburtsglauben hingen, Wiedergeburt deshalb in seine Reden einbaute...?
Auf jeden Fall wird der "naive" Wiedergeburtsglaube ja deutlich zurückgewiesen:
Zitat
... Dann fragte ihn der Erhabene: " Sāti, ist es wahr, daß folgende schädliche Ansicht in dir entstanden ist: 'So wie ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, verstehe, ist es ein und dasselbe Bewußtsein, das den Kreislauf der Wiedergeburten durchläuft, nicht ein anderes.'?"
(Majjhima Nikāya 38: Die längere Lehrrede über die Vernichtung des Begehrens - Mahātaṇhāsaṅkhaya Sutta)
Und es wird auch klar gesagt, dass Wiedergeburt - in welcher Form und Art und Weise auch immer - nicht das Ziel der Lehre ist:
Zitat
... "Wiederum führt ein Bhikkhu das heilige Leben aus dem Grund, weil er folgendermaßen nach einer bestimmten Gattung von Dasein als Himmelswesen strebt: 'Durch diese Sittlichkeit oder durch die Einhaltung dieser Regeln oder durch diese Askese oder durch dieses heilige Leben werde ich ein höheres oder niedrigeres Himmelswesen werden', und somit neigt sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung. Da sein Geist nicht zu Eifer, Hingabe, Beharrlichkeit und Anstrengung neigt, ist das die fünfte Kette im Herzen, die er nicht gesprengt hat.
(Majjhima Nikāya 16: Die Wildnis im Herzen - Cetokhila Sutta)
Trotzdem wird ebenso klar gesagt, dass eine Ansicht, derzufolge Handlungen über den Tod hinaus keine Wirkung haben, nicht mit der Lehre vereinbar ist:
Zitat
"Sandaka, da vertritt irgendein Lehrer solch eine Lehrmeinung und Ansicht wie diese: 'Es gibt keine Gaben, nichts Dargebrachtes oder Geopfertes; keine Frucht oder Ergebnis guter und schlechter Taten; nicht diese Welt, nicht die andere Welt; keine Mutter, keinen Vater; keine spontan geborenen Wesen; keine guten und tugendhaften Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern [1].
Eine Person besteht aus den vier großen Elementen. Wenn sie stirbt, kehrt Erde zurück und geht zum Erdkörper zurück, Wasser kehrt zurück und geht zum Wasserkörper zurück, Feuer kehrt zurück und geht zum Feuerkörper zurück, Wind kehrt zurück und geht zum Windkörper zurück; die (Sinnes-)Fähigkeiten werden in den Raum übertragen. Vier Männer mit der Bahre als fünftem tragen die Leiche weg. Die Begräbnisrede reicht so weit wie das Leichenfeld; die Knochen bleichen; die Knochen enden in Asche. Großzügigkeit ist nur Gerede. Wenn jemand die Lehrmeinung geltend macht, es läge ein Sinn darin, so ist es leeres, falsches Geschwätz. Narren und die Weisen werden bei der Auflösung des Körpers gleichermaßen abgeschnitten und vernichtet; nach dem Tode existieren sie nicht.'" ...
... Nach dieser Lehre hier sind wir beide genau gleich, wir sind beide in Gleichheit angelangt, und doch sage ich nicht, daß wir beide bei der Auflösung des Körpers gleichermaßen abgeschnitten und vernichtet werden, daß wir nach dem Tode nicht existieren werden. ...
... "Dies ist der erste Weg, der das heilige Leben verneint, der vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, verkündet worden ist, dem folgend ein Weiser das heilige Leben gewiß nicht führen würde, oder wenn er es führen würde, er den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist, nicht erlangen würde."
(Majjhima Nikāya 76: An Sandaka - Sandaka Sutta)
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Viele Grüße
Elliot
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Genau das ist zb einer der Punkte, weshalb ich auch denke, das der Buddha nicht an Wiedergeburt glaubte.
Denn in den Geschichten über Wiedergeburt, klingt es als würde er diesen "naiven" Wiedergeburtsglauben teilen.
Als wäre es ebend das Bewusstsein, bzw das was wir Persönlichkeit nennen (Bewusstsein, Wahrnehmung, Gefühl, Ansichten, Meinungen tec.) was wiedergeboren wird.
Geht dann aber jemand auf den Buddha ein zu dem Thema, zb durch fragen wie "Ist also das Bewusstsein, welches wiedergeboren wird?" oder ähnliche Fragen, verneint der Buddha es immer.
Der Buddha spricht zwar von Wiedergeburt, wie die "naive" Wiedergeburt, an die damals geglaubt wurde, führt aber durch seine weiteren Eräuterungen zb Anatta oder weiterführende Fragen zur Wiedergeburt, immer weiter weg von diesem Thema, nämlich mMn dorthin, das nichts ausser dem Leiden ständig neu entsteht, da es "Seele etc" nicht gibt und alles unpersönlich ist.
Der nächste Punkt von dir spricht ebenfalls in diese Richtung. Viele glaubten sie müssten wiedergeboren werden um ihr gesamtes Kamma abzubauen. Auch hier wiederum redet der Buddha zu ihnen über Wiedergeburt, führt aber dann wieder davon weg, weil es, wie du ja selbst sagst, nicht das Ziel ist.
Wenn du folgendes sagst und zitierst:
Zitat
Trotzdem wird ebenso klar gesagt, dass eine Ansicht, derzufolge Handlungen über den Tod hinaus keine Wirkung haben, nicht mit der Lehre vereinbar ist:
"Sandaka, da vertritt irgendein Lehrer solch eine Lehrmeinung und Ansicht wie diese: 'Es gibt keine Gaben, nichts Dargebrachtes oder Geopfertes; keine Frucht oder Ergebnis guter und schlechter Taten; nicht diese Welt, nicht die andere Welt; keine Mutter, keinen Vater; keine spontan geborenen Wesen; keine guten und tugendhaften Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern [1].
Eine Person besteht aus den vier großen Elementen. Wenn sie stirbt, kehrt Erde zurück und geht zum Erdkörper zurück, Wasser kehrt zurück und geht zum Wasserkörper zurück, Feuer kehrt zurück und geht zum Feuerkörper zurück, Wind kehrt zurück und geht zum Windkörper zurück; die (Sinnes-)Fähigkeiten werden in den Raum übertragen. Vier Männer mit der Bahre als fünftem tragen die Leiche weg. Die Begräbnisrede reicht so weit wie das Leichenfeld; die Knochen bleichen; die Knochen enden in Asche. Großzügigkeit ist nur Gerede. Wenn jemand die Lehrmeinung geltend macht, es läge ein Sinn darin, so ist es leeres, falsches Geschwätz. Narren und die Weisen werden bei der Auflösung des Körpers gleichermaßen abgeschnitten und vernichtet; nach dem Tode existieren sie nicht.'" ...
... Nach dieser Lehre hier sind wir beide genau gleich, wir sind beide in Gleichheit angelangt, und doch sage ich nicht, daß wir beide bei der Auflösung des Körpers gleichermaßen abgeschnitten und vernichtet werden, daß wir nach dem Tode nicht existieren werden. ...
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Ich stimme dir zu, das völlig klar ist, das Handlungen nach dem Tod weitere Wirkungen nach sich ziehen.
Das bestreit glaub ich keiner. Weder die die an Wiedergeburt glauben, noch die die nicht daran glauben.
Das Handlungen, auch nach dem Tod, weitere Wirkungen nach sich ziehen ist völlig klar. Wenn du das unter "Wiedergeburt" verstehst, stimme ich dir zu. Allerdings ist dann das Wort Wiedergeburt mMn ziemlich irre-führend und nicht mehr Zeit-gemäß und angebracht, da es ja, wie man hier im Forum gut sehen kann, zu verwirrung führt.
Und das obwohl die meisten aus dem Westen kommen und grundsätzlich erstmal nichts mit dem Reinkarnations- bzw. Wiedergeburts-glauben zu tun haben.
Und wenn man das Zitat unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, wirst du feststellen, das es immer noch völlig wahr und nachvollziehbar ist, auch wenn man nicht von Wiedergeburt ausgeht bzw Wiedergeburt, als Wirkung der Taten nach dem körperlichen Tod betrachtet, wie der Buddha es erklärt.