Beiträge von mukti im Thema „Ajahn Thanissaro und Wiedergeburt“
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Geronimo:mukti:
Jedenfalls hätte man keinen Grund alles aufzugeben, wenn mit dem Tod ohnehin alles vorbei wäre. Das hatten wir ja schon öfter - die Buddhalehre ermöglicht ein entspanntes Leben, alles andere ist Unsinn. "Nimm' nichts zu ernst, im Grunde ist das Leben eh nur eine Illusion" - Anatta für einen seichten Charakter.
Ich glaube da beiśt sich der Affe in den Schwanz. Es steht und fällt eben alles mit dem Begehren. Wer möchte das schon aufgeben, so ganz ohne Garantien.
Alles wurzelt im Begehren, sehe ich auch so. Und es ist vielleicht das Schwierigste auf der Welt, das Begehren aufzugeben. Hinter jeder Weltanschauung steht das Begehren, man kann Gesinnung und Ansicht daran erkennen.
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nibbuti:Elliot:
Nach wie vor halte ich für eine Hauptmotivation der metaphorischen Umdeutung den darin begründeten Versuch, einen dann deutlich bequemer mit weltlicher Lebensweise vereinbaren achtfachen Pfad etablieren zu können ... das Begehren tritt dann leichter in den Hintergrund ...
Na, ob der Buddha das wohl auch so sieht?Zitat7. "Und was, ihr Bhikkhus, ist richtige Ansicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt? 'Es gibt Gaben, Dargebrachtes und Geopfertes; es gibt Frucht und Ergebnis guter und schlechter Taten; es gibt diese Welt und die andere Welt; es gibt Mutter und Vater; es gibt spontan geborene Wesen; es gibt gute und tugendhafte Mönche und Brahmanen auf der Welt, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben und erläutern.' Dies ist richtige Ansicht, die von den Trieben beeinträchtigt wird, die an Verdiensten teilhat, die auf der Seite der Vereinnahmung zur Reife gelangt." - M 117
Ohne richtige Ansicht wird man nicht von den Trieben frei werden. Zuerst muss man von falscher Ansicht zu richtiger Ansicht kommen.
Zitat8. "Und was, ihr Bhikkhus, ist Richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist? Die Weisheit, die spirituelle Fähigkeit der Weisheit, die Geisteskraft der Weisheit, das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung, der Pfadfaktor der Richtigen Ansicht [5] in einem, dessen Geist edel ist, dessen Geist triebfrei ist, der den Edlen Pfad besitzt und den Edlen Pfad entfaltet: dies ist Richtige Ansicht, die edel, triebfrei, überweltlich, ein Faktor des Pfades ist."
Wer also im Samsara bleiben will, dem genügt richtige Ansicht mit Trieben, wer aussteigen möchte, erlangt die triebfreie Ansicht noch dazu. Das Zweite hebt das Erste ja nicht auf, sondern geht noch darüber hinaus. Auch jemand mit triebfreier Ansicht weiß, dass es gute und schlechte Taten und ihre Frucht gibt usw., er hängt sich halt nicht mehr daran, hat ein anderes Ziel.
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Elliot:
Nach wie vor halte ich für eine Hauptmotivation der metaphorischen Umdeutung den darin begründeten Versuch, einen dann deutlich bequemer mit weltlicher Lebensweise vereinbaren achtfachen Pfad etablieren zu können: Das Begehren nach Dasein, Nicht-Dasein und Sinnesvergnügen als Ursache von Dukkha und erneutem Werden tritt dann leichter in den Hintergund: ...Jedenfalls hätte man keinen Grund alles aufzugeben, wenn mit dem Tod ohnehin alles vorbei wäre. Das hatten wir ja schon öfter - die Buddhalehre ermöglicht ein entspanntes Leben, alles andere ist Unsinn. "Nimm' nichts zu ernst, im Grunde ist das Leben eh nur eine Illusion" - Anatta für einen seichten Charakter.
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Also ich finde immer nur zwei Gründe warum man sich überhaupt mit solchen Lehren befasst. Der Eine ist dass man gerne wissen möchte, was es mit diesem Leben eigentlich auf sich hat, das einem plötzlich geworden ist. Der Andere ist, dass man hier wieder raus möchte, wenn man Leiden erfährt.
Wenn ich wüsste, dass nach dem Tod alles für immer vorbei ist, wäre es einfach: Man lebt halt ein Leben über das man nichts weiß, weil es nun mal da ist, vermeidet Leiden so gut es geht, und das war's dann. Wenn man zufällig so schwer beschädigt wird, dass man nur mehr als sabbernder Lappen in seinem Elend liegt, schneidet man sich eben den Lebensfaden ab. Ein paar Jahre mehr oder weniger tun nichts zur Sache.
Es ist ja nicht so, dass ich um jeden Preis sein möchte - wenn ich nicht da bin, geht mir nichts ab, wie allnächtlich im Tiefschlaf. Ewiges Leben kann mir gestohlen bleiben. Aber es lässt sich keine Gewissheit finden über des Lebens Ende, ewiger Himmel oder ewige Hölle scheinen völlig absurd, die Gestaltungen gehen wohl weiter, ich habe den Köder geschluckt, die Angel sitzt im Schlunde. Du musst dich loslösen, jetzt, wo du ein Mensch bist, was sonst?
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Im Visuddhi Magga hab ich grade was dazu gesehen:
ZitatVis. XIII. 3. Das im Erinnern an frühere Daseinsform bestehende Wissen (pubbe-nivāsânussatī-ñāna)
In der Besprechung über das im Erinnern an frühere Daseinsform bestehende Wissen hat man unter "früherer Daseinsform" die in den früheren Geburten dagewesenen Daseinsgruppen (Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen, Bewußtsein) zu verstehen, d.i. die einst existiert habenden, Leben gehabt habenden, in der eigenen Daseinskontinuität aufgestiegenen und wieder verschwundenen Erscheinungen (dhamma), nämlich die im eigenen Gebiete (gocara) dagewesenen, durch das eigene oder auch durch fremdes Bewußtsein erkannten und begrenzten Erscheinungen. Beim Sicherinnern an die den Daseinsweg vollendet Habenden usw. aber sind diese bloß dem Erleuchteten erkennbar.
"Erinnerung an frühere Daseinsform" bezeichnet diejenige Erinnerung (sati), vermittels derer man sich an frühere Daseinsformen erinnert.
Als "Wissen" gilt das mit jener Erinnerung verbundene Wissen. Wegen dieser Erinnerung an frühere Daseinsformen heißt es also: "(er richtet seinen Geist) auf die Erinnerung an frühere Daseinsformen, d.i. auf die Erreichung und Erlangung dieses Wissens."
"Mannigfach" bedeutet: "vielartig", oder auf viele Weise dargestellt und beschrieben.
"Frühere Daseinsform" bedeutet: von dem unmittelbar vorausgegangenen Dasein ab rückwärts gehend, die hier und dort das Dasein verlebt habende Daseinskette.
"Er erinnert sich" besagt soviel wie: indem er die Daseinsgruppen der Reihe nach oder auf Grund von Abscheiden und Wiedergeburt verfolgt, erinnert er sich.Es folgen eine Anleitung und weitere Erklärungen: http://www.palikanon.com/visuddhi/vis13.html
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Elliot:Zitat
„Man erinnert sich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, ...
(MN 119)
... dann soll diese Geburt des Wesens als "Wiedergeburt" verstanden werden. Das ist eine Definition von "Wiedergeburt".1. Ob dieses sich Erinnern dann eine Illusion ist oder ob reale Vorgänge in der Vergangenheit dabei erinnert werden, wird sich in den wenigstens Fällen und schon gar nicht hier per Diskussion allgemein entscheiden lassen.
2. Dass dieses sich Erinnern nur metaphorisch gemeint sein kann oder eine Illusion sein muss, weil es sich nicht mit einer Anatta-Lehre vereinbaren lässt, die die Essenz des Buddhismus darstellen soll, ist unzutreffend.
Viele Grüße
ElliotJa, wenn man Wiedergeburt metaphorisch interpretiert muss man auch annehmen, dass dem Palikanon an vielen Stellen etwas hinzugefügt wurde, mit der Absicht dem Volksglauben zu genügen oder um der Sittlichkeit auf die Sprünge zu helfen. Da würde man dem Buddha oder den Mönchen eine List unterstellen die bisher nicht entdeckt wurde, und niemandem von all den Gelehrten und Praktizierenden wäre bisher aufgefallen, dass sich das nicht mit anatta vereinbaren ließe. Und das alles nur weil nicht sein kann, was sich nicht augenblicklich erkennen lässt von einem gewöhnlichen Menschen.
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Maybe Buddha:mukti:
"Das ganze Konzept ist als mythischer Unsinn entlarvt", weil ich es nicht verstehe, Einhörner und Feen im Garten gibt es nicht, weil ich sie nicht sehe, Telepathie gibt es nicht, weil ich sie nicht erlebe. Ich will nichts unterstellen, aber läuft das nicht darauf hinaus: Was ich nicht mit den Sinnen wahrnehmen und dem Intellekt verstehen kann, ist mythischer Unsinn, das gibt es nicht?
Nicht grundlegend Unsinn...
Aber warum sollte ich, um mal andersherum zu fragen, davon ausgehen es gibt Telepathie, Feen und Einhörner?
Ganz allgemein:
Es gibt ja gewisse Naturgesätze. Und in Anbetracht dieser, erscheinen manche Dinge als logisch und nachvollziehbar und im Einklang mit diesen Gesetzen und andere Dinge eher nicht.
Was nützt die Weisheit wenn man sie verwirft? Nichts, denn dann ist es keine Weisheit...Es sind nicht alle Naturgesetze erforscht. So viele Dinge, die man früher für unmöglich hielt, sind heute selbstverständlich. Ich halte mich da offen, und erkläre nicht für unmöglich, was ich nicht wahrnehmen kann und was nicht erwiesen ist. In den buddhistischen Überlieferungen wimmelt es von Göttern, Geistern und übersinnlichen Phänomenen, und nicht nur dort, in allen Kulturen in der gesamten Menschheitsgeschichte. Ich kann es nicht wahrnehmen, und für die logische Nachvollziehbarkeit bedarf es eines Postulats, etwa das, was als feinstofflich bezeichnet wird. Ich sehe keinen Grund, solche Möglichkeiten von vornerein abzulehnen, nur weil es vielleicht gerade nicht modern ist. Das verstehe ich unter Anderem als Weisheit, hier keinen absoluten Standpunkt einzunehmen, weil mein Wissen und Erkennen dazu eben nicht ausreicht.
Und ich muss mich nicht bei Unbewiesenem am naturwissenschaftlichen Stand orientieren, als eine Art dogmatischer Religion, die sich erst vor Kurzem allgemein durchgesetzt hat. -
Maybe Buddha:
Was ist die Welt? Was ist Alles?Der Buddha hat dies beantwortet...
Er hat gesagt, dass die Welt in diesem sechs Klafter langen Körper eingeschlossen ist, und die Bestandteile von Körper und Geist alles sind, ja. Man kann anhand dieser Aussage die Wiedergeburten negieren, muss aber nicht, und kaum ein Buddhist tut das, sondern erkennt an, dass sie auf überweltliche Weise gesehen werden können. Solange die Identität mit Körper und Geist besteht, ist er alles und die Welt ist darin eingeschlossen.
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Aha, da hab ich was übersehen, das sich auf meinen Eintrag bezieht. Na denn, und dann ist Schluss für heute, ist ja wieder mal eine intensive Diskussion, liebe Forumsteilnehmer.
Onda:mukti:Ich muss aber gestehen, dass ich vergnügt zuschaue bei diesem Spielchen, wo Moderator, Ex-Moderator und ein intellektuell redlicher Brandstifter auf der Spielwiese eines Buddhalandes über den Buddhismus triumphieren.
Was wäre das für eine Lehre, über die ein paar Kerlchen so schnell triumphieren könnten? Nicht der Rede wert wäre eine solche Lehre.
Es geht hier nicht um die Destruktion einer Lehre.Es geht um:
"Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, (*1) nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben."Onda
Ich kann nichts unheilsames und verwerfliches erkennen, die Anhänger des Buddha, ob Laien oder Mönche, haben sie durch die Jahrtausende nicht getadelt, ich kenne nicht mal eine buddhistsische Sekte, die das tut. Und vor Unheil und Leiden hat mich diese Lehre oft bewahrt.
Naja, und das mit dem Demontieren, also deine persönliche Auseinandersetzung in Ehren, aber da kommen schon missionarische Züge durch, von wegen Irrlehre und so, um nur eins herauszugreifen.
Allen eine gute Nacht und entschuldigt bitte eventuelle Derbheiten meinerseits,
mukti -
Na Onda, wirst du meine Frage diesmal beantworten?
Wenn sich die Arupa Jhanas gefallen lassen müssen, nach logischen Prinzipien analysiert zu werden, nachdem es ja nach deiner Aussage, wie alles ausser Nibbana, auch Konzepte sind: Dann kannst du wohl Raumunendlichkeit, Bewusstseinsunendlichkeit, Nichts und weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung logisch erfassen?
Oder kannst du es nicht, und entsorgst die Jhanas mitsamt der Wiedergeburt, oder lässt du sie nun doch bestehen obwohl du sie nicht logisch erfassen kannst?
mukti:Onda:
Wer mit Konzepten (Begriffen) jongliert, muss in der Lage sein, sie zu definieren.
Der Buddha hat übrigens eine ganze Reihe von Konzepten verwendet. Er hat sie zu einem System zusammengefügt, das wir als Buddha-Dharma bezeichnen. Alle Elemente dieses Konzeptes sind der Definition zugänglich. Unzugänglich für Konzepte ist lediglich die Sphäre des nibbana. Die Lehre, die den Weg dorthin bahnt, bleibt ein System von Konzepten, das sich gefallen lassen muss, nach logischen Prinzipien analysiert zu werden.Onda
Ach, und wie definierst du die Arupa Jhanas, und erklärst sie logisch:
5. Die fünfte Stufe und erste der arupa-jhana heißt „Die Unendlichkeit des Raumes“.
6. Die sechste Stufe bezeichnet das „Unendliche Bewußtsein“.
7. Die siebte Stufe ist die „Basis des Nichts“.
8. Stufe acht heißt „Weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung“. -
Elliot:mukti:
Wenn Wiedergeburt nur als moralisches Konzept betrachtet wird, dann lässt man es vielleicht fallen, wenn man es nicht braucht.
Wenn Wiedergeburt nur als moralisches Konzept betrachtet wird, dann kann die Lehre des Buddha viel leicher so verdreht werden, dass das Verlangen nach Dasein mit Befreiung vereinbar ist, beispielsweise.Viele Grüße
ElliotJa beispielsweise. Ich bezweifle auch, dass der Verzicht auf jedes "Belohnung-Strafe" Konzept und der Verweis auf Eigenverantwortlichkeit für sittliches Verhalten ausreicht, im Allgemeinen jedenfalls nicht, sonst gäbe es keine Gesetze und alle wären Heilige.
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Elliot:mukti:
Die logischen Argumente für oder gegen Wiedergeburt sind intellektuell auf beiden Seiten nicht haltbar, oder nicht endgültig schlüssig durchzuziehen. Manchen mag es scheinen, sie hätten einen endgültigen Beweis dafür oder dagegen gefunden, und das dann verteidigen. Dabei blenden sie aber nur anderes aus und bleiben bei ihrer Argumentationslinie. Ich glaube nicht, dass sich auf diese Art Weisheit entwickeln und Wahrheit entdecken lässt.
Das ist klar, es lässt sich diskursiv letztlich weder das eine noch das andere hier "beweisen". Aber es können durchaus Missverständnisse ausgeräumt werden, die offenbar zu der irrigen Annahme geführt haben, die Aussagen das Palikanons zu Anatta und Wiedererscheinen stünden in unvereinbarem Widerspruch zueinander.Viele Grüße
ElliotMag sein, ich bin gespannt ob sich diese Annahme hier abschaffen lässt durch rein logisches Argumentieren.
Gruß, mukti
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Axel Benz:mukti:
Einhörner und Feen im Garten gibt es nicht, weil ich sie nicht sehe, Telepathie gibt es nicht, weil ich sie nicht erlebe.
Nein, sondern weil du sonst 99% des Wissens, das du tagtäglich ganz selbstverständlich benutzt und auf seine Verlässlichkeit baust, über Bord werfen müsstest und weil nicht (nur) du sie nicht siehst oder erlebst, sondern weil niemand irgendwas sieht, was nicht mit anderen Hypothesen besser erklärt werden könnte.mukti:Ich will nichts unterstellen, aber läuft das nicht darauf hinaus: Was ich nicht mit den Sinnen wahrnehmen und dem Intellekt verstehen kann, ist mythischer Unsinn, das gibt es nicht?
Dann tu es einfach nicht. Geht es jetzt um 'sehen und erleben', wie du oben schreibst? Viele Dinge sehe und erlebe ich nicht, kann aber - indem ich ihre Existenz hypothetisch annehme - Voraussagen treffen, die erstens so am einfachsten zu erklären sind (einfach in dem Sinne, dass ich möglichst wenig voraussetzen muss) und zweitens von Anderen unabhängig überprüft werden können.
Oder geht es um 'mit den Sinnen wahrnehmen und dem Intellekt verstehen'? ich wüsste nicht, wie du Aussagen über etwas treffen willst, das du nicht mit den Sinnen wahrnimmst: Wie sollte es sonst in dein Bewusstsein gelangen? Und mit was sonst verstehen, als mit dem Intellekt? Auch Dinge wie Intuition entziehen sich nicht einer intellektuellen Erklärung, wichtiger: Sie sollten ab und zu mit dem Intellekt überprüft werden. Die Liebe meiner Frau spüre ich (auch) mehr oder weniger intuitiv und sehe sie auch nur an ihren Auswirkungen. Sollte sie eines Tages nur noch durch Zettel mit mir kommunizieren, sich Scheidungsratgeber kaufen und das Schloss auswechseln, müsste ich meine Intuition rational überprüfen und den neuen Verhältnissen anpassen.99% des Wissens, auf das du dich täglich selbstverständlich verlässt, ist das, was durch Sinne und Verstand wahrnehmbar ist. 1% also nicht? Bei mir sind es mehr, im lebenslangen Durchschnitt bleibt jedenfalls etwas, das mich den alleinigen Wahrheitsanspruch, den mir Sinne und Verstand vermitteln, über Bord werfen lässt. Wenn du z.B. Gedanken deines Gegenübers hörst und aussprichst, und dein erstauntes Gegenüber bestätigt das soeben gedacht zu haben, dann sind Hypothesen in dieser Sache nicht mehr relevant für dich. Du kannst aber darüber allerhand Vermutungen anstellen, wenn es jemand anderer sagt und du es nicht selber erlebt hast.
Im Traum ereignen sich die phantastischsten Dinge, und ich bin mit meinen Gefühlen und Gedanken live dabei, ebenso wie gerade jetzt, aber nach dem Erwachen denke ich: Ich hatte eine Traumillusion, das jetzt ist meine wahre Realität. Warum? weil sie länger dauert. Steven La Berge hat den Klartraum wissenschaftlich bewiesen, oder doch zu 99%, und ich kenne luzides Träumen. Wenn ich 20 Stunden im luziden Traum wäre, wäre es meine Realität, und das physische Bewusstsein wäre der Traum, und zwar ein recht beengender im Vergleich. Ja, die Realität, die ist nicht so absolut wie wir denken.
Wiedergeburt ist genau das für mich, was du schreibst: "Viele Dinge sehe und erlebe ich nicht, kann aber - indem ich ihre Existenz hypothetisch annehme - Voraussagen treffen, die erstens so am einfachsten zu erklären sind (einfach in dem Sinne, dass ich möglichst wenig voraussetzen muss) und zweitens von Anderen unabhängig überprüft werden können." Freilich ist es nicht genau dasselbe was du meinst, aber für mich ist Wiedergeburt zum Leben die einfachste Erklärung, bei der ich weder Zufall noch einen unerforschlichen Ratschluss Gottes voraussetzen muss, und sie ist von anderen überprüft worden, das kann ich nun glauben oder nicht, aber meine Gründe reichen aus es ihnen zu glauben.
Über intuitives und diskursives Denken jetzt nur soviel, dass diskursiv auf logischem Schließen beruht, während Intuition unmittelbare Erkenntnis aufblitzen lässt.
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Mabuttar:
Es ist richtig, dass du auf die Begrenztheit der Sinne als Erkenntnismittel hinweist. Allerdings würde ich es weiter fassen.
Ich würde eher sagen, "alles was dem rationalen Empirismus" nicht standhält ist anzuzweifeln. Es gibt ja viele Dinge die wir nicht sehen, um die wir aber doch wissen, wie Schall- und Farbspektren, Radioaktivität und sogar Neutrinos, die wir aber von bestimmten Kausalitäten ableiten.
Ja nicht mal ein Elektron hat jemals jemand gesehen ^^. Aber es kann darauf geschlossen werden.Ein Einhorn hat bisher niemand gesehen. Gut theoretisch ist ja sogar möglich, dass einem Pferd ein Horn wächst, z.B. durch Züchtung oder Genmanipulation.
Wiedergeburt kann man nicht empirisch objektiv feststellen. Auch weil einfach bei 2 verschiedenen Wesen Alles anders ist.
Und "eigene Wiedergeburten" zu sehen, wie soll man das feststellen ?
Wenn ich heute Nacht träume, dass ich als Einhorn herumrenne, bin ich dann wirklich mal dieses Einhorn gewesen ?Rational ist es nur unter moralischen Gesichtspunkten. Aber seit wann richtet sich die Natur nach menschlicher Moral ?
Anicca, dukha und anatta ist im Feld der Rationalität und des Empirismus.
Hinzu kommt, Wenn Körper und Geist ohne Wiedergeburtstheorie erklärt werden können, dann braucht man sie auch nicht.Anzweifeln bedeutet aber nicht ablehnen. Es gibt zwei Möglichkeiten, ich mag mich für die eine entscheiden, kann die andere aber nicht ausschließen, nur weil ich sie rational empirisch nicht nachvollziehen kann. Spektren, Teilchen usw. die sinnlich nicht direkt wahrnehmbar sind, können durch ihre Wirkung nachgewiesen werden, es mag auch etwas rational nachzuweisen sein, für das es überhaupt keine sinnliche Überprüfungsmöglichkeit gibt. Dennoch bleibt ein beträchtlicher Teil unerforschter Dinge, dazu gehört die Wiedergeburt.
Zur Frage Träume und Identität: Wenn ich träume ein Einhorn zu sein, dann bin ich in diesem Moment ein Einhorn, ebenso wie ich im Wachzustand ein bestimmter Mensch bin. Beides sind angenommene Identitäten.
Ebenso wie ich mich im Wachzustand an eine Traumidentität erinnern kann, könnte ich mich auch an eine andere vorangegangene Identität erinnern. Im Traum habe ich einen anderen Traumkörper angenommen, bei der Wiedergeburt einen anderen physischen Körper, da ist kein grundlegender Unterschied.Wenn Wiedergeburt nur als moralisches Konzept betrachtet wird, dann lässt man es vielleicht fallen, wenn man es nicht braucht. Aber nur weil man etwas nicht braucht, bedeutet das nicht dass keine Wahrheit darin enthalten sein kann.
Ich verstehe nicht, wie man zu dem Schluss kommt, dass es sogenannte Wiedergeburt unmöglich geben kann. Ich weiß nicht sicher, dass es sie gibt, aber aus vielen Gründen glaube ich daran, ich mag mich irren. Wenn mir jemand nachweisen kann dass ich mich irre, werde ich den Glauben fallenlassen. -
nibbuti:mukti:
Gehen wir von höchster, unübertrefflicher Weisheit und Wahrheit aus, worin besteht sie?
wie ist es mit der Buddhawahrheit vom Leid & von den Ursachenoder mit Dhammawahrheit die ersichtlich, unmittelbar wirksam, von weisen Menschen jedem für sich verständlich ist
Gut, das verstehe ich auch unter Weisheit und Wahrheit. Die Buddhawahrheit vom Leid und den Ursachen ist nicht ersichtlich ohne Annahmen und Wissen, blinder Glaube ist dazu nicht hilfreich, solange er blind bleibt und nicht aus Vertrauen besteht.
Die Dhammawahrheit ist von weisen Menschen ersichtlich und unmittelbar wirksam, und diese Weisheit die nötig dazu ist, geht nicht nur von Wissen, sondern auch von Annahmen aus. So würde ich deine Frage also erstmal beantworten.
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Axel Benz:mukti:
Man kann aber nicht mit Recht sagen: Was ich nicht kenne, das gibt es nicht.
Die logischen Argumente für oder gegen Wiedergeburt sind intellektuell auf beiden Seiten nicht haltbar, oder nicht endgültig schlüssig durchzuziehen.mukti:Weil ja nicht sein kann, was man nicht verstehen kann, nicht?
Ich sehe nicht, dass einer der 'Skeptiker' die Haltung 'Was ich nicht kenne, das gibt es nicht' vertritt. Ich sehe eher die Haltung 'Was ich erstens nicht kenne und was mit meinem ganzen anderen Wissen kollidiert, was zweitens auch Andere, deren Meinung mir vertrauenswürdig erscheint, nicht vertreten wird und was drittens keine oder sogar eine zweifelhafte Auswirkung auf meinen Lebenswandel hat, das sollte ich nicht nur deswegen glauben, weil es so geschrieben steht. Auch der Hinweis, ich sei einfach noch nicht 'weit genug fortgeschritten' um es selbst zu sehen, ist ein schwacher Einwand: Diese Begründung kann man auch gegen den Unglauben an Einhörnern, Telepathie oder Feen in meinem Garten anführen.'
Vielleicht siehst du, dass eine solche Argumentation sehr weit von dem von dir unterstellten Primitiv-Materialismus entfernt ist."Das ganze Konzept ist als mythischer Unsinn entlarvt", weil ich es nicht verstehe, Einhörner und Feen im Garten gibt es nicht, weil ich sie nicht sehe, Telepathie gibt es nicht, weil ich sie nicht erlebe. Ich will nichts unterstellen, aber läuft das nicht darauf hinaus: Was ich nicht mit den Sinnen wahrnehmen und dem Intellekt verstehen kann, ist mythischer Unsinn, das gibt es nicht?
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nibbuti:
@ mukti
es gibt drei Arten etwas auszuschließen:
basierend auf direktem Wissen, basierend auf indirektem Wissen & basierend auf Unwissenheit
denkst du, dass Weisheit & Wahrheit durch Annahmen zustande kommt, die auf Unwissenheit & blindem Glauben basieren?
ZitatAuf zweierlei kommt, Kaccāyana, diese Welt zumeist hinaus, auf Sein & auf Nichtsein. - S 12.15
Das kann ich wegen der mir undeutlichen Begriffe nicht direkt beantworten. Vielleicht sinngemäß:
Das Zustandekommen von Weisheit und Wahrheit setzt Unwissenheit voraus, weil sie ja erst entwickelt werden müssen. Entwickelt werden sie durch Wissen und Annahmen, nicht durch blinden Glauben.
Von welcher Art Weisheit und Wahrheit sprechen wir aber hier? Weisheit in Bezug auf was und Wahrheit worüber?
Gehen wir von höchster, unübertrefflicher Weisheit und Wahrheit aus, worin besteht sie? -
Axel Benz:
Es sind solche Aussagen, die das ganze Konzept als mythischen Unsinn entlarven.Weil ja nicht sein kann, was man nicht verstehen kann, nicht?
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malsehen:mukti:
Ich bin kein Verfechter der sogenannten Wiedergeburt, ein solches Spiel muss ich verlieren, alle Figuren lassen sich wegrationalisieren. Der Versuch, einem Materialisten die schamlose Hingabe an den Verstand auszutreiben, ist mir viel zu anstrengend. Es wollte ja sogar der Buddha zuerst nicht lehren, weil die Lehre zu tiefgründig und zu schwer zu verstehen ist für die Welt, die dem Vergnügen hingegeben ist. Ich muss aber gestehen, dass ich vergnügt zuschaue bei diesem Spielchen, wo Moderator, Ex-Moderator und ein intellektuell redlicher Brandstifter auf der Spielwiese eines Buddhalandes über den Buddhismus triumphieren. Ist aber im Grunde ein uraltes Spiel in vielen Varianten, es ermüdet bald.
Ich wüsste nicht, über was ich triumphieren wollen sollte. In meinen Augen ist "der Buddhismus" nichts, über das es zu triumphieren gilt. Ich selbst als User hoffe, dass buddhistische Erkenntnisse und Wirkungen realer und nutzbringender sind, als der Überbau der Begrifflichkeiten (Konzepte?), um den wir uns hier drehen. Wenn dem so ist, dann ist "der Buddhimus" etwas fließendes, dynamisches. Die Weisheit oder Wahrheit dahinter ist mglweise eben keine statisch-eherne aber verbrämt-unerkennbare, sondern etwas immer wieder neues und dadurch zeitloses. Wie gesagt, ich hoffe das. Wenn dem nicht so ist, wäre es recht unnütz, triumphieren zu wollen. Eine statische Wahrheit wäre in meinem Weltbild bestenfalls temporär existent (aka vergänglich).
Mein Ansinnen ist bestenfalls eines, das bestimmte – in meiner Wahrnehmung eben verbrämende – Elemente be- und hinterfragt. Das mag für manchen häretisch erscheinen, weil es "den Buddhismus" unterhölt und damit negiert. Ich kann nur mein Hoffen zum Ausdruck bringen, dass das, was man "den Buddhismus" nennt nicht ein so schlicht ins Wanken zu bringendes, statisches Gebäude ist. Das meinte ich mit meinem Gedanken dazu, die Dinge, die ggf. originär sind zu nehmen und zu erforschen und zu entwickeln.
Mein persönliches Erleben ist das, dass ich spüre: Da liegt eine Wahrheit/Weisheit, ich/wir müssen sie nur in mir/uns und mit mir/uns entwickeln. Andere Erleben es als eine Wahrheit/Weisheit, die da ist, und die es zu entdecken gilt. Ich bin fern davon, einem von beiden Hoheit zuzusprechen. Warum sollte aber die erste Möglichkeit nicht sein können, ohne gleich dem etwas bitter schmeckenden Begriff Brandstifter zu begegnen?
Ich sehe in Ondas Angang keine Brandstiftung. Ich erlebe jemanden, der auf der Suche ist und der sich die in vielen komplizierte Worten dargelegte Dinge in einer für ihn zugänglichen Form serschließt. Aber er soll gerne selbst etwas dazu sagen.
Zu Moderator und Ex-Moderator: Ich als Moderator sehe mich nicht als "Dhamma-Wächter". Ein Moderator ermöglicht Gespräche. Ich habe bisher das Gefühl, dass mir meine persönliche Befindlichkeit, nichts bewachen zu müssen die Chance gibt, in Diskussionen nicht auf Basis des "dieses kommt meinem Dhamma-Verständnis nahe und jenes nicht" moderieren zu müssen. Das macht mich als Moderator nicht fehlerfrei, aber in einem Forum mit so breit gestreuten Ansichts- und Menungsspektrum finde ich das sogar erleichternd. Als Moderator will und muss ich nicht darauf schauen, ob ein Posting "buddhistisch korrekt" ist, sondern darauf, dass zwischen unterschiedlichen Menschen offen gesprochen werden kann.
Als User spreche ich auch über Themen wie Spiritualität im 21. Jhdt, was daran buddhistisch daran sein könnte (und was nicht), weil es mir wie oben gesagt um eine Entwicklung geht. Ich kann nicht verhindern, dass das manche befremdet oder ihnen gar unangenehm/unpassend erscheint. Eine Begrenzung der Diskussion auf Buddhismus, wie er sich spätestens bis zum Jahre XXXX manifestiert hat, konnte ich noch nicht wahrnehmen, lasse mich aber gerne informieren…Weder an deiner Moderatorentätigkeit noch an deiner Meinung als User noch am Forum finde ich grundsätzlich etwas auszusetzen. Ich fand diese Konstellationen nur grade etwas skurrill, verglichen mit einer Sanhga, das ist alles. Mir ist schon klar dass dies auch ein Forum über den Buddhismus ist, nicht nur ein buddhistisches Forum. In diesem Sinn ist "Brandstifter" auch nicht ernst gemeint, der Begriff geht auf den Buddha zurück, der OrdensmItglieder mit abweichenden Ansichten so bezeichnet hat, wenn sie diese energisch im Orden verlauten ließen.
Das "Triumphieren" habe ich zum Vergleich mit dem Schachspiel angebracht, bezüglich deiner Bemerkung, dass die Gegner nicht imstande wären, ihre geschlagenen Figuren im Endspiel loszulassen, also dem offenbaren Sieger seinen Sieg nicht gönnen wollen.Der Sieg liegt bei allen Kämpfen oder Spielen dieser Art immer beim Verstand, dem Intellekt, dem logischen Folgern, dem Beweisbaren: Zeige mir auf, dass der Buddha bei seiner Erleuchtung seine Wiedergeburten gesehen hat, oder dass sie in höheren Jhanas zu sehen sind, sonst bist du geschlagen. Das geht aber nicht, wenn man diese höhere Sicht nicht selber entwickelt, lässt sich nicht feststellen, ob es diese Sicht überhaupt gibt. Man kann aber nicht mit Recht sagen: Was ich nicht kenne, das gibt es nicht.
Die logischen Argumente für oder gegen Wiedergeburt sind intellektuell auf beiden Seiten nicht haltbar, oder nicht endgültig schlüssig durchzuziehen. Manchen mag es scheinen, sie hätten einen endgültigen Beweis dafür oder dagegen gefunden, und das dann verteidigen. Dabei blenden sie aber nur anderes aus und bleiben bei ihrer Argumentationslinie.
Ich glaube nicht, dass sich auf diese Art Weisheit entwickeln und Wahrheit entdecken lässt. -
malsehen:
Schönes Bild, das mit dem Schachspiel. Dabei muss meiner Erinnerung nach ein jeder Spieler in Kauf nehmen, dass im Verlauf des Spiels immer mehr seiner Figuren vom Brett veschwinden (aka "geschlagen werden"). Ja, dies gilt im Schach – gleich gute Schachspieler vorausgesetzt – für beide Spieler.
Warum habe ich aber bei den Verfechtern immer das Gefühl, sie wollen die vom Brett genommenen Figuren immer wieder ins Spiel bringen? Auf dem Weg in’s Endspiel muss man im Schach teilweise einen Haufen von dem, was man am Anfang auf dem Brett hatte, loslassen können…Ich bin kein Verfechter der sogenannten Wiedergeburt, ein solches Spiel muss ich verlieren, alle Figuren lassen sich wegrationalisieren. Der Versuch, einem Materialisten die schamlose Hingabe an den Verstand auszutreiben, ist mir viel zu anstrengend. Es wollte ja sogar der Buddha zuerst nicht lehren, weil die Lehre zu tiefgründig und zu schwer zu verstehen ist für die Welt, die dem Vergnügen hingegeben ist. Ich muss aber gestehen, dass ich vergnügt zuschaue bei diesem Spielchen, wo Moderator, Ex-Moderator und ein intellektuell redlicher Brandstifter auf der Spielwiese eines Buddhalandes über den Buddhismus triumphieren. Ist aber im Grunde ein uraltes Spiel in vielen Varianten, es ermüdet bald.
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Onda:
Wer mit Konzepten (Begriffen) jongliert, muss in der Lage sein, sie zu definieren.
Der Buddha hat übrigens eine ganze Reihe von Konzepten verwendet. Er hat sie zu einem System zusammengefügt, das wir als Buddha-Dharma bezeichnen. Alle Elemente dieses Konzeptes sind der Definition zugänglich. Unzugänglich für Konzepte ist lediglich die Sphäre des nibbana. Die Lehre, die den Weg dorthin bahnt, bleibt ein System von Konzepten, das sich gefallen lassen muss, nach logischen Prinzipien analysiert zu werden.Onda
Ach, und wie definierst du die Arupa Jhanas, und erklärst sie logisch:
5. Die fünfte Stufe und erste der arupa-jhana heißt „Die Unendlichkeit des Raumes“.
6. Die sechste Stufe bezeichnet das „Unendliche Bewußtsein“.
7. Die siebte Stufe ist die „Basis des Nichts“.
8. Stufe acht heißt „Weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung“. -
Onyx9:mukti:
Ja das ist der Punkt. Bei Werden in diesem Leben gibt es keinen unveränderlichen Wesenskern, wenn das Werden einen weiteren Körper entstehen lässt, dann muss es einen geben. Ich werde aufgrund von Begehren, aber mein Werden durch die Geburt liegt nicht an meinem Begehren. Mein Zustand wird durch mein Kamma selber geschaffen, aber dass ich in einem bestimmten Zustand geboren wurde liegt nicht an meinem Kamma. Da passt nichts zusammen.
Naja, deswegen sagt Mahayana: Trägersubstanz, "Träger der Handlungen", eine "Restanhaftung"; ist aber trotzdem "frei von einem unveränderlichen Wesenskern".
Wobei Zen sich aus gutem Grund nicht darüber auslässt; es warnt aber vor der Kultivierung von Hass, Gier und Unwissenheit ( "mache", "verursache" kein schlechtes Karma ) und ansonsten:" Unser Karma hat keine Selbst-Natur, sondern ist durch unseren Geist erschaffen. Wenn unser Geist ausgelöscht ist, wird unser Karma ausgelöscht sein."Aufschlussreich, was Mahayana da sagt. Ansonsten gäbe es ein erstes Bewusstwerden das mit der Geburt beginnt, aus dem Nichts in einen bedingten Zustand hinein, und nach dem Tod wäre wieder nichts, ewige Bewusstlosigkeit, obwohl nicht alle Handlungen zur Auswirkung gekommen sind und noch Begehren besteht.
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Elliot:
Mit sunnata hat die Frage "Wiedergeburt: Ja/Nein?" eigentlich nur insoweit zu tun, als dass Onda mit einigen seiner Sekundär- und Kommentarliteraten offenbar das Missverständnis der brahmanischen Zeitgenossen den Buddha teilt, ein unveränderlicher Wesenskern (Atman) sei erforderlich für ein Wiedererscheinen im Sinne eines erneuten Werdens.
Ja das ist der Punkt. Bei Werden in diesem Leben gibt es keinen unveränderlichen Wesenskern, wenn das Werden einen weiteren Körper entstehen lässt, dann muss es einen geben. Ich werde aufgrund von Begehren, aber mein Werden durch die Geburt liegt nicht an meinem Begehren. Mein Zustand wird durch mein Kamma selber geschaffen, aber dass ich in einem bestimmten Zustand geboren wurde liegt nicht an meinem Kamma. Da passt nichts zusammen.
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Elliot:Zitat
"Und was, Puṇṇa, ist Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt [8]? Der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel, mit dunklem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die hell, mit hellem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel und hell, mit dunklem und hellem Ergebnis ist: dies nennt man Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt. (MN 57)
Viele Grüße
ElliotUnd weiter:
ZitatNach diesen Worten sagte Puṇṇa, der Sohn der Koḷiyer, der Asket mit der Ochsenübung zum Erhabenen: "Großartig, ehrwürdiger Herr! Großartig, ehrwürdiger Herr! Das Dhamma ist vom Erhabenen auf vielfältige Weise klar gemacht worden, so als ob er Umgestürztes aufgerichtet, Verborgenes enthüllt, einem Verirrten den Weg gezeigt oder in der Dunkelheit eine Lampe gehalten hätte, damit die Sehenden die Dinge erkennen können. Ich nehme Zuflucht zum Erhabenen und zum Dhamma und zur Sangha der Bhikkhus. Möge der Erhabene mich von heute an als Laien-Anhänger, der zu ihm lebenslang Zuflucht genommen hat, annehmen."
Recht hat er gehabt, der Punna.