Beiträge von Mirco im Thema „Karma, die unliebsame Diskussion“

    bel:

    Übersinnlich? Nö, einfach nur die Dinge sortieren. Du kannst dem oben Gesagten nicht folgen und hättest nicht auch selbst drauf kommen können? Meine Herren!


    ich gebe zu, ich bin manchmal etwas sehr denkfaul.


    Gruß,
    Mirco

    Hallo Matthias,

    Matthias65:

    [Geronimo,] meinst Du, dass beim Töten von Lebewesen die Motivation eine entscheidende Rolle spielt ?


    Oh ja. Die Tat bestimmt die Art der Konsequenz und die Motivation ihre Intensität.


    Wenn Dir einer vor's Auto springt wird er auch durch Deine Beteiligung getötet. Es war aber nicht Deine Absicht.





    Gruß

    Dhamma zum Gruße,

    freeman:
    Mirco:

    Hallo freeman,

    na, ob das Dein Glück ist, bezweifle ich mal stellvertretend für Dich. Herzliche Grüße

    Aha, ist denn Deine Anschauung/Schauung unwandelbar? Herzliche Grüße,
    freeman


    ups, da habe ich doch glatt das un- vor wandelbar überlesen.


    Gut, dass unserer beider Anschauungen wandelbar sind.


    :)

    Hallo Markus,

    Markus Bertulat:

    Erzeugt dieser ein Karma?


    Jederman's Taten haben Folgen.



    Markus Bertulat:

    Kann gemäß der buddhistischen Lehre ein geistig behinderter Mensch das Nirwana erreichen?
    In einem der nächsten Leben? Oder hat ein geistig behinderter Mensch keine Aussicht das Nirwana zu erlangen?


    Nibbana kann nur den ereilen, der zu allen Teilen der achtfachen Methode fähig ist. Wenn der geistig Behinderte in diesem
    Leben nicht zu allen Teilen der achtfachen Methode fähig ist, kann er NIbbana in diesem Leben nicht erleben.


    Die geistige Krankheit wird die Wirkung früherer Taten sein. Wenn das negative Kamma aufgebraucht ist und ausreichend
    Gutes getan wurde, wird auch dieser Mensch als Mensch wieder geboren werden, der den Dhamma-Weg gehen kann.




    Herzlich,
    Mirco

    Dhamma zum Gruße, Markus,

    Markus Bertulat:
    Mirco:

    So ist uns das Grundgrüst in die Wiege gelegt worden.


    Ich nehme das jetzt mal im Bezug zu meinem vorherigen Beitrag wörtlich.
    Ein richtig buddhistisches Gewissen (Karma-Feeling) hat man, wenn einem der Pali-Kanon schon als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen wird. Deswegen fällt das Verstehen der Karma-Lehre in späteren Jahren schwerer, weil man (in Deutschland) in der Kindheit, Jugend, ... anders geprägt wurde.


    ich meine eine Art von intuitiver Grundtugend, die unabhängig von Konzepten in jedem Menschen angelegt ist.


    Gruß

    HAllo,

    vimokkha:

    Die Mönche und Nonnen bekennen auch ihre Verfehlungen und das ist ein Akt der Reue. Das gehört zur Reinigung dazu. Wir sind nicht unschuldig. Um aber in Samadhi einzutreten müssen wir unschuldig sein. Und das geht nur über bekennen. Und zwar aufrichtig. Man muss manchmal sehr lange suchen um den Grund der Gewissensunruhe aufzuspüren. Sie abereinfach abzuschalten, ist unmöglich. Wir lernen daraus. Wir lernen auch daraus uns zu schützen, um überhaupt auf dem Weg bleiben zu können und sei es nur mit einem Fuß, der andere wird folgen.


    Nicht umsonst spricht Buddha in seinem letzten Satz von der Unausweichlichkeit des Reuegefühls. Es wird immer aufkommen solange wir nicht heilsam von unheilsam unterscheiden können und die Anstrengung darauf aufbauen. Es ist also eine recht gute Richtschnur zum Selbstschutz. Nur vor der Aversion die zu Selbstanklage führt muss man sich hüten. Nicht aber vor der Einsicht und der Besonnenheit.


    Einfach: Ja.
    Fortschritt immerhin :) !


    Gruß,
    Mirco

    Hallo, Markus,

    Markus Bertulat:

    Mal im Ernst: Es gibt keine Menschen ohne Gewissen.


    ich glaube, die fünf Silas umfassen eine Art natürliches Grundgewissen, gleich für alle Menschen.
    So ist uns das Grundgrüst in die Wiege gelegt worden.


    Gruß,
    Mirco

    accinca:
    Losang Lamo:

    Also, Sätze die mit "Niemand entgeht..." überhaupt beginnen, klingen zwar schön dramatisch,
    müssten jedoch gerade aus buddhistischer Sicht völlig falsch sein. :P

    Warum?


    Ja, warum?


    Gruß

    Hallo 'freeman',

    Mirco:

    ja, denn weder besitzen noch sind wir es.


    freeman:

    Darum aber, Anando: ' Durchaus reine, allerhöchste Armut wollen wir erringen': so habt ihr, Anando, euch wohl zu üben."


    da liegt Potential zur Verwechslung.


    Ich meinte, 'es nicht persönlich zu nehmen'.


    Nebenbei ist das Zitat sehr aus dem Zusammenhang gezogen. Welche Lehrrede ist das?


    Habe gegoogelt. Ist M121 und vom Neumann falsch übersetzt. Es heißt Leerheit, nicht Armut. Der Link führt Dich zur richtigeren Übersetzung.


    Richtiger:


    Zitat

    Daher, Ānanda, solltest du dich so üben:
    'Wir wollen in reine, vollendete, unübertreffliche Leerheit eintreten und darin verweilen.'



    Gruß,
    Mirco

    freeman:
    Mirco:

    Modifikation:
    Niemand entgeht der Wirkung der Innenansicht, der Innenwahrnehmung.


    Ok, gerne auch ohne Possessivpronomen. :)


    ja, denn weder besitzen noch sind wir es. Es geschieht bloß.


    Gruß,
    Mirco

    freeman:

    Wenn ich Karma in einem Satz definieren müsste, der das mir Wichtigste bezüglich Karma enthält, dann würde ich diesen Satz in etwa folgendermassen formulieren:


    Absolut niemand entgeht seiner eigenen Innenansicht, seiner eigenen Innenwahrnehmung.


    Modifikation:


    Niemand entgeht der Wirkung der Innenansicht, der Innenwahrnehmung.


    Gruß,
    Mirco

    vimokkha:

    Das ist der Chan-Modus:

    Zitat

    "Was nun ist rechte Achtsamkeit? Da weilt der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt. Er weilt bei den Gefühlen in Betrachtung der Gefühle ... beim Geist in Betrachtung des Geistes ... bei den Geistobjekten in Betrachtung der Geistobjekte, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt. Das gilt als rechte Achtsamkeit." DN22

    Zitat

    "Wenn er mit dem Geist ein Geistesobjekt erfährt, ist er nicht begierig nach ihm, wenn es angenehm ist, lehnt es nicht ab, wenn es unangenehm ist."

    aus M38. Begierde und Trübsal heißt im Chan einfach " ohne Zu,-und Abneigung ", soweit ich weiß. Das ist der schlichte erste und immer zu pflegende Medi-Modus sowohl im Chan als auch im Theravada, soweit ich weiß.


    aber das ist doch nichts für eine Unterhaltung. Da sollte man freundlich zuhören und das gehörte Erwägen.
    Haben der Buddha oder Sāriputta etwa ihren Fragenstellern nicht freundlich gesinnt zugehört, erwägt und geantwortet?


    Du benutzt hier etwas, um vor unangenehmen Gefühlen ("zugetextet werden") weg zu laufen. Das ist unfair und unehrlich.


    Dann lieber sagen:"' 'Tschuldigung, aber das wird mir gerade zu viel. Ich kann nichts mehr aufnehmen. Gerne ein anderes Mal. Danke." Das wäre eine angemessene und ehrliche Reaktion.


    Gruß,
    Mirco

    Hallo,

    vimokkha:

    Mich hat heute ein Bikkhu derart zugequatscht, daß ich in den Zen_Modus gewechselt bin.
    Da versteh ich dann wieder wieso das Studieren ein Hindernis ist.


    was ist denn der Zen-Modus?


    Gruß,
    Mirco

    Hallo 'vimokkha',

    vimokkha:

    Ich hatte mal ein Erlebnis, das mich tief geprägt hat. Am Tisch mit einer Sangha erzählte eine Frau von ihrer Krebserkrankung. Sie machte sich bittere Vorwürfe, sie habe sich wohl falsch verhalten. Sie war ganz aufgelöst. Die Anwesenden schwiegen hartnäckig. Beides erschien mir äußerst seltsam. Eine Begründung lass ich hier aus. Kurz darauf holte der Vorsteher nachts die Polizei um einen Mann zu entfernen, der wohl psychotische, aber für die Sangha ungefährliche Schübe hatte. Nicht den Krankenwagen. Ich hab dann meine Sachen genommen. Nicht überall wo Buddhismus drauf steht ist auch Buddhismus drin. So ist das eben - weltweit. Alle Gute!


    Eigentlich wollte ich nur sagen, ja, so etwas wie das von Dir geschilderte lässt mich von den meisten Gemeinschaften fernbleiben.


    Im Grunde genommen hege ich ja aber die Ansicht, dass, wenn mir in einer Geminschaft etwas fehlt, ich derjenige sein sollte, der es hineinbringt. Wenn ich mir aber wie der einzige vorkomme, der richtig von falsch unterscheiden kann, verlässt mich doch der Mut, Gelassenheit und vor allem die Geduld. Mehr Geduld könnte bei mir eventuell dazu führen, nicht gleich die Flucht zu ergreifen, auch wenn ich mir mal wieder auf verlorenem Posten vorkomme.



    Herzlich,
    Mirco

    Hallo 'vimokkha',


    alles gut. Nur: abrupt, Bruch, Unterdrückung?


    Ich glaube nicht, das Unterdrückung von irgendetwas eines der Mittel des Buddha gewesen ist, egal was im Kanon dazu steht.


    Gruß

    Hallo 'vimokkha',

    vimokkha:

    *Da ist diese Empfindung. ( Sati )
    *Dies ist nicht mein, das bin ich nicht.
    *Er denkt nicht daran, denkt nicht darüber nach.
    *Unabhängig lebt er und an nichts in der Welt haftet er.


    Klingt so zwanghaft "Bloß nicht dran denken".
    Das geht doch gar nicht. Der erste Gedanke kommt ja ungefragt.
    Nicht weiter drüber nachdenken finde ich schon passender.


    Herzlich,
    Mirco

    Hallo 'vimokkha',

    vimokkha:

    scheint ... das Thema bei Vimokkha
    ein Weder-Noch-Empfinden und ein Unwohl-Empfinden auszulösen.


    Da sagt der Buddha wie damit umzugehen ist.


    magst Du mich grad mal erinnern, was da überliefert ist?



    Herzlich,
    Mirco

    Hallo 'bel',


    Nun, ich bin an dieser Stelle offen für Neues.


    sammā vāyāma bezieht sich m.E. darauf, unheilsame Zustände zu erkennen,
    sie zu beenden und heilsame Zustände zu erzeugen und sie aufrecht zu erhalten.


    Das Verstehen von "Kamma-Häufungen"(??) ist m.E. intellektuell nicht möglich,
    da es hierfür übersinnliche Fähigkeiten braucht.


    Selbst wenn es möglich wäre, verstehe ich nicht, was das mit sammā vāyāma zu tun haben sollte.


    bel:

    Denn wenn Du die Entschlossenheit aufbringen könntest - was eine Übung des Pfades ist, sammā vāyāma - das Problem wenigstens intellektuell zu durchdringen, würde auch dadurch Deine Praxis selbstredend eine andere sein.


    Ich hatte die Entschlossenheit bereits und die Übung des gedanklichen Erkundens hat mich zu obenstehendem Ergebnis geführt, nämlich das es gedanklich nicht zu durchdringen ist.


    Und inwiefern wäre die Praxis eine andere?



    Herzliche Grüße,
    Mirco

    Hallo 'sarvamitra',

    sarvamitra:

    Das war eine provokative Frage bezüglich der Häufung bestimmter Opfergruppen.


    wenn Du dorthin fühlst: tut provozieren Dir wirklich gut?



    sarvamitra:

    Hätte auch ein anderes Beispiel wählen können. Indien als Bezug zu Karma
    fand ich angebrachter, als schon wieder die Shoa zu bemühen!


    Wie diese Häufung "karmisch zu erklären sei.


    Darüber habe ich mir früher auch schon häufiger den Kopf zerbrochen.


    Meine Antwort: es ist halt so.
    Es hat keine Einfluss auf meine tägliche Übung, wenn ich dieses Wissen intellektuell
    besäße und die Antwort lässt sich zudem nicht erdenken. An entsprechender Stelle der
    Entwicklung wird mir dazu (nebenbei) Einsicht gewährt werden.


    Herzliche Grüße,
    Mirco