mukti:Axel Benz:Sie endet mit dem Tod. Ob sie durch den achtfachen Pfad (zwangsläufig) aufgehoben wird, kann weder ich noch sonstwer sagen. Wie auch? Über mich selbst kann ich mich irren, in andere kann ich nicht hineinsehen.
Aha, danke für die klare Antwort Axel. Das war für mich immer die Frage warum ich mich anstrengen soll die Ich-Illusion aufzuheben, wenn ich ja nur auf den Tod zu warten brauche. Da fällt für mich das Motiv weg, es hätte auch gar keinen Sinn überhaupt die Ich-Illusion aufheben zu wollen während des Lebens. Denn sollte das Leben irgendwann völlig ungenießbar werden, mache ich einen Kopfsprung aus dem 15. Stock, das ist wesentlicher einfacher als den achtfachen Pfad mit dem Zweck zu gehen, die Ich-Illusion aufzuheben.
Das was nach dem Tod passiert, ist meines Erachtens nicht mit dem dualistischen Verstand zu begreifen - warum sich also damit befassen?
Es scheint jedoch Menschen zu geben, die die Sicherheit eines Lebens nach dem Tode benötigen, um sich nicht in nihilistischen Vorstellungen zu verlieren und sie nicht den Sinn ihrer Praxis verlieren. Für diese Menschen mag der traditionelle Weg notwendig sein.
Und dann gibt es Menschen, die diese Sicherheit nicht benötigen - die Seelenwanderung - und dennoch so intensiv wie nur möglich praktizieren. Und für diese ist ein säkularer Weg gut genug.
Das Lustige daran (und damit kann sich der Säkulare genüsslich ein Hintertürchen offen halten): Wenn es denn eine Seelenwanderung geben sollte, so wird das ethisch korrekte und hingebungsvolle Praktizieren wohl ausreichen, um die Bedingungen für eine günstige Wiedergeburt (vielleicht sogar als Hausloser) zu schaffen.