Beiträge von Hotei im Thema „Wenn ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?“

    Ellviral:

    Zitat

    Hast Du das mal erfahren? dieses immer wieder gefragt werden: "Wer bist Du?"


    Nö. Nur einmal hat einer nix akzeptiert von/an mir mir,da wär ich fast von der Klippe gesprungen.Das war aber ein durchgeknallter,selbsternannter Schweizer Therapeut.

    Also die Frage ist berechtigt,nur der Mensch neigt halt dazu die Antwort an der falschen Stelle zu suchen,weil er was zum Festhalten braucht,weil er ja noch nicht weiß, wer er ist,was die Wirklichkeit ist,seine Wirklichkeit.Mit der Frage> Wer bin ich <(wenn nicht dies und das) sind noch andere stille Fragen verbunden:Wer ist es der den Dharma versteht ,ihm zuhört, wer leidet...wer spricht ? Die drücken eine Ursuche aus und eine Urfrage,die aus Dukkha,der Ungestilltheit entsteht. Jemand der schließlich sagt: >Erlöst bin ich<,nur so jemandem stellt sich diese Frage nicht.




    Viele Grüße
    Hotei

    void:

    Zitat

    Die Ausgangsfrage "Wenn ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?" ist ja schon zweifelhaft.


    Auf Jeden hat sie mit Zweifel zu tun und der ist völlig berechtigt,wenn er sich denn als unkörperlicher Gedanke zeigt.
    Es ist die verborgene Frage unserer Existenz: Wer bin ich, wenn nicht dies und das ?
    Aber dieser Frage entzieht sich schließlich die Grundlage und ebenso der Antwort durch die Wesenschau:



    Und weil das so schrecklich trocken ist, dichten die Outdoorfreaks halt noch ein bischen vor sich hin:



    Und wenn sie viele.viele immerzu fragende und testende Schüler um sich rum haben,dann unterbrechen sie solche (noch rethorischen ) Fragen ( noch rethorische Zweifel ) oder führen den Dialog bis der Schüler den Faden verliert ( das zeigt ihnen an,dass diese noch keine "unerschütterliche" Kenntnis/Antwort haben ) und dann werfen sie noch den "Schlüsselbund" hinterher. Rinzai Gigen pflegte die Ärmel zu schütteln,als ob er Staub abschütteln würde.Und das kommt dann ja auch voll hin.




    Viele Grüße
    Hotei

    Sherab Yönten:

    Die Lösung ist ganz einfach. Du bist reines Bewusstsein. Du hast keine individuelle Identität. Du kannst aber eine Identität annehmen

    [/quote]


    Zitat

    Das wurde hier bereits gefühlte 1000 mal geschrieben. Es gehört halt eine Zeit der meditativen Kontemplation dazu, um das zu erkennen. Diese Einsicht kann man nicht durch Schreiben in einem Forum künstlich erzeugen.



    Kurze Kontemplation während des Schreibens ist auch nicht übel,dann weist man eine Zeile nicht dem Falschen zu. :D Im übrigen wurde das o.g. "erkannt"weil zuviel kontempliert wurde,reingedeutet.Davor warnt Buddha ja ausdrücklich.Er nannte es "ergötzen".Das Wort kommt von Götze.




    Viele Grüße
    Hotei

    @ Jiun:


    Zitat

    Aber diese Illusion ist auch Wirklichkeit.


    Ah so,es ist überall.vollkommen und alldurchdringend.hab ich doch glatt "vergessen" :)


    ich sag nur "zuwenden" ,weil der >wahre mensch< irgendwie im tandien ist,sozusagen.und dort rührt er *schulterzuck* >den großen ozean zu milch<.


    "hinwenden" wär vielleicht günstiger.bodhidharma saß jedenfalls vor >der wand<. abgewendet. das mein ich.



    Soweit mein Verständnis.
    genug geschwätzt von form und nicht-form;existenz und nicht-existenz.( plödZen :P )
    Hotei

    @ Jiun:
    Du schreibst schon wie ein Soto.Hör bitte,bitte auf damit oder ich verlieren den Glauben. ;)
    Wenn Samadhi abwenden ist,dann ist es ein zuwenden.
    Es heisst sogar: Wende Dein Licht um.Oder:Ergreife die Leerheit.Oder:Beachte das Eine.Naja und das ist doch der Nabel der Welt?Wenn auch ein unbegrenzter.
    Rinzai redet unentwegt von Buddhanatur* ( der wahre Mensch ) *schulterzuck*
    Aber ich such das doch nicht !
    Oder doch?
    Ich meine,jedes Koan ist doch Suche nach du weisst schon.Wer bin ich.



    Auweia,ich muss jetze echt weiter...


    Vielen Dank!
    Hotei


    Zitat

    Klammere dich nicht an Worte und schon gar nicht an meine.


    Zu spät. :roll:

    Koshoni:

    Zitat

    Und wenn deine Worte der Illusion entsprechen, wenn deine Worte, die aussagen, das die Wirklichkeit eine Illusion ist, selbst der Illusion entsprechen, da du sie hier in der scheinbaren Illusion sagst, aufschreibst, wie wahr kann dann das, was du von dir gibst, wie wahr kann dann diese Erkenntnis sein? Und wenn die Erkenntnis, das die Wirklichkeit eine Illusion ist, nicht wahr ist, weil sie ebenfalls der Illusion e entspricht, welche Gültigkeit hat sie dann noch?


    Selbstfindungsphase?
    Ich bin.
    Na Hauptsache "männlich",was.


    8)







    Viele Grüße
    Hotei

    @Jiun Ken:

    Zitat

    Leere Weite ist für mich z.B. auch kein luftleerer Raum.


    Wohlwahr.


    Zitat

    Deshalb kann ich auf die Frage, "wer bist du?" auch locker mit meinem Namen antworten.


    Du bevorzugst ( noch ) deinen Namen.Namarupa.Rinzai Gigen ( gest.866 ) sagt dazu: "Vertraut nicht dem in euch,was sich als körperliche Vorstellung oder gedankliche Verkörperung zeigt.Früher oder später wird es wieder der Vergängänglichkeit zum Opfer fallen."


    Zitat

    Oder ich kann mit Bodhidharma sagen: "Ich weiß es nicht."


    Die Frage war: "Wer bist Du der Du mir gegenüberstehst ?" und nicht: Wie ist Dein Name?


    Zitat

    Oder auch "Leere Weite, nichts von heilig"; alles ist wie es ist; nichts dem wir uns im Besonderen zuwenden oder von dem wir uns abwenden müssten.


    Natürlich muss man sich ihm ( der Buddhanatur ) zuwenden mit Haut und Haar; wie sollte sonst "Körper und Geist abfallen" ?


    Zitat

    Wirk-lichkeit ist das, was wirkt.


    Der Wille.Karma.




    Viele Grüße
    Hotei

    sherab: Anhaftung am Dharma.


    Du meinst Anhaftung an der Lehre auf dem Papier,dem Studium?Weil am Dharma als universelles Prinzipk kann man ja gar nicht anhaften,zumal,wenn das Prinzip verwirklicht ist,ist da kein "man" und kein "wer".Das mit der höchsten Wahrheit würde ich mir nicht zweimal überlegen.So meint doch Wirklichkeitsergründung die Wahrheitsergründung und die vier edlen Wahrheiten sind ja auch Warheit.Ganz abgesehen vom Wahrheitsgehalt der Worte Buddhas nach seinem Erwachen.Ich würde mich nicht verrückt machen lassen von Leuten die an Geistformationen festkrallen und darin den Weg ausmachen.Ganz sicher kommt der einem dann unendlich lang vor :D






    Viele Grüße
    Hotei

    Geronimo:
    Hotei:


    Angenehmes Wohlgefallen löst sich ab einem gewissen Punkt auf.Antworten werden von indirekten Fragen abgelöst,die direkt beantwortet werden in einer Praxis,die Niemand anpreist. :P


    Das mag zwar stimmen, hilft aber, so formuliert, nicht unbedingt dem weiter, der hier fragt: "Wenn ich kein Selbst habe, wer bin ich dann?".


    Nun so wie die heilige Taube auf die Täuflinge hinunterschweben,in generöser Attitüte,hilft vermutlich auch nicht.Abgesehen davon,dass diese Frage immer noch eine philosophische ist,enthält sie doch im gefühlten Kern die existenzielle Frage:Wer bin ich? und sie enthält auch schon die vorläufige Antwort:Auf philosophischem Wege ist sie nicht zu klären,was im Laufe solcher Feds sich denn noch bestätigt.ist das nicht wunderbar hilfreich?


    Zitat

    Man erkennt mit der Zeit das die Dinge einfach okay sind, wie sie sind. Das können schöne Dinge, aber auch unschöne sein. Wir können dann sowieso nicht mehr fliehen, also ist es das klügste Frieden mit Ihnen zu schließen.

    Eben.




    Viele Grüße
    Hotei

    Geronimo:

    Fragen wie diese lösen sich irgendwann, bei entsprechender Praxis, in höchst angenehmes Wohlgefallen auf. Und werden ab einem gewissen Punkt auch eher indirekt beantwortet.


    Angenehmes Wohlgefallen löst sich ab einem gewissen Punkt auf.Antworten werden von indirekten Fragen abgelöst,die direkt beantwortet werden in einer Praxis,die Niemand anpreist. :P

    @ Accinca:

    Zitat

    "Buddha-Natur" ist eben nur eine Vorstellung und daran kann
    man Anhaften.


    Ne,vom Erleuchtungs-Wesen kann man sich Vorstellungen machen,ganz grobe und meditativ ganz subtile,grob nur als Begriff,subtil als Selbst-Rest.
    Grob wenn man Es noch gar nicht realisiert hat,subtil,wenn man Es realisiert hat,aber noch nicht durchdrungen,was verwirklicht heisst.
    Wusstest Du,dass man die Buddha-Natur ( Tathagatha ) in den Augen sehen kann? (Meister erkennen den Grad der Verwirklichung sogar schon am Gang des Schülers)
    Dieser hier,dieser Ehrwürdige ( Ajahn Jumnien ): .Garantiert hat er das Erwachte in sich gefunden.
    Wenn der Erleuchtungsgeist,das Auge der Weisheit, nicht schon da wäre,getrübt von den Klesha,wie hätte er ihn realisieren können.Das ist keine Frage. ;)



    Metta!
    Viele Grüße
    Hotei

    accinca:

    Naja, eigentlich geht es in der Lehre des Buddha darum die grundlegende
    Natur des Geistes mit seinen Gewohnheiten der begrifflichen Bildungen und Vorstellungen
    als schal, als leeren Wahn zu erkennen. Wäre das auch nur für einen Moment tief genug
    erkannt, dann wäre die Idee einer Buddhanatur sofort Geschichte. So aber wird daran
    angehangen wie an klebrigen Honig.


    Was ist denn "Das Auge das sich selber nicht sehen kann",was erkennt denn der "Wirklichkeit gemäß": Anatta,Dukkha,Anicca,was kann die GeistesINHALTE transzendieren?
    Das wird Buddha-Natur genannt und daran kann "man" gar nicht anhaften. Man kann sich nur ( grobe und subtilste ) Vorstellungen von bilden und daran anhaften.Dann verschwindet das Weisheitsauge hinter den willkürlichen Geistformationen wie der Mond hinter den Wolken.Aber der Mond ist noch da.In Echt jetzt.


    49
    Betrachten wir alle Daseinsformen mit Gleichmut,
    So kehren wir zurück zur ursprünglichen Natur.
    Jinjinmei



    Viele Grüße
    Hotei

    Sohei:

    Zitat

    Und zumindest ein Hinayani glaubt anscheinend ziemlich genau zu wissen was "die Lehre Buddhas ist" (und nicht ist) - und glaubt daran.


    Wen meinst Du mit Hinayani ? Hinayana ist eine Geisteshaltung. Und jeder Mahayani der den Ariya- Pfad noch nicht betreten hat,ist auch "einer".


    Ansonsten: was die Lehre ist und was nicht, sagen die Theravadin,steht im PaliKanon. Und ist ja auch gut so.Tripitaka.


    Ja und da steht halt nicht drin der Begriff.Steht nur Tathagatha drin.Auge der Weisheit. Oder Umrisse des Glanzes. Oder Bewusstsein getrennt von Allem.Oder "das Todlose".Schulterzuck.Ist ja auch so ein Essenz-Begriff. So zur Vereinfachung. Das man nicht immer so weit ausholen muss.


    Bin mir aber sicher,dass so ein Theravada-Bikkhu mal ne Abhandlung über Buddhanatur geschrieben hat.So ein kluger.Aber hab ich keine Lust zu suchen.


    (sa-upádisesá nibbána-dhátu) (an-upádisesá nibbána-dhátu)/ Pali -Beispiele zu Dathu


    ( tathāgata-dhātu )/Sanskrit - Buddhanatur.


    Manche schüttel halt das Wort "Natur".Dabei kommt das Wort TheraVada auch nur ein einziges mal-aber immerhin ;) -im PaliKanon vor.Hab ich bei einem Bikkhu gelesen.Und wieviele Sutren sind das? Um die 8000 ?*schulterzuck*





    Viele Grüße
    Hotei

    Accinca:

    Zitat

    Auch wenn die Mahayanis das nicht wahr haben wollen.
    (Wäre doch so schön romantisch gewesen)


    Wir glauben nun mal an Tathata und Mahamudra und das Auge der Weisheit und das ursprüngliche `Gesicht`.Die Meister beschreiben Es ganz logisch und vernünftig.Wir können das nicht.Es ist ganz sinnlos zu versuchen einen Mahayani von der BuddhaNatur,von Trikaya,vom ursprünglich lauteren BewusstSein abzubringen.Obwohl ich Dir einen Minimal-Erfolg schon mal gönnen würde. ;)




    Viele Grüße
    Hotei



    Es wird sich auch nicht mit Buddh-Natur identifiziert.Das steht hier:


    Zitat

    Die Form der Buddha-Natur aufweisend und den Leib aller Buddhas offenbarend, - diese Vollmondgestalt, an der uns nichts fehlt und nichts zuviel ist: dieser Geist ist der Buddha.


    Buddha-Natur heißt erleuchtetes "Potential",in ihrer aufgewiesenen ( menschlichen ) Form ist sie Sammyak SamBodhi. Das Todlose wird gar nicht benannt,auch wenn Keizan es hier "dieser Geist ist der Buddha" nennt, hebt er diese Benennung in der Einleitung schon auf:"Wer ist ein solcher? Von jeher kennt man nicht seinen Namen. Man darf ihn nicht Leib, man darf ihn nicht Geist nennen."


    Hier wird im PK von Buddha Natur gesprochen:

    Zitat

    "'Bewußtsein, das nicht irgendetwas zuweist [6],Unendlich ist, Getrennt von Allem leuchtet


    MN49
    In der Sutra spricht Buddha mit Brahma und sagt ihm,er hätte daran keinen Anteil( Kein Wissen,keine Verwirklichung):


    (6) Viññāṇam anidassanam, "nicht-indikatives Bewußtsein" ist das Bewußtsein eines Arahants. Es determinierts nichts als Grundlage für die Ich-Illusion, es ist "durchsichtig", "nicht auffindbar".


    "Vollmondgestalt" - "wahres Gesicht".





    Viele Grüße
    Hotei

    OlliP:

    Hallo,


    mal angenommen die Sache mit Anatta stimmt und ich habe gar kein Selbst. Wer bin ich dann? Die Frage ist sicher schon tausend Mal gestellt worden ... Wenn ich an das denke was ich in meinen buddhistischen Büchern geschrieben steht, wäre die Antwort sowas wie "du bist deine eigene Buddha-Natur". Aber was bedeutet das nun? Ich habe mir eine eigene Antwort überlegt: Ich bin alles mögliche. Jetzt regt sich in mir der Verdacht, dass diese Antwort zu "heroisch" ist. Wie würdet ihr die Frage beantworten was man ist, wenn man kein Selbst hat?


    Gruß, Oliver


    Jiun Ken hat vorhin im Chat einen weisen Satz gesagt,aber leider kann ich ihn nicht mehr aufrufen.


    Diese Frage ist "philosophisch" nicht zu lösen.
    Ich möchte mal mit Keizan antworten.
    Man wird allgemein fündig in dieser Frage in den Meister-Texten.
    Irgenwann kriegt man auf den Schirm warum die Meister durchaus von Selbst und sogar von Seele sprechen(aber nicht dem Skandha-Selbst,Geist,Seele)es ist anschaulicher,gleichzeitig brechen sie die Anatta-Lehre nicht.Der Text ist nur noch "im Cache" auffindbar.Wenn Du willst schicke ich ihn Dir.




    Viele Grüße
    Hotei