Beiträge von EinGedanke im Thema „Lehrreden- Strukturierung einprägen“

    Es geht nicht um irgendwelche Zitate sondern das Prinzip.
    Und wenn es schon um Zitate geht sind hier Beispiele dafür was Nagarjuna über Zeit schrieb:


    "How could time exist without an entity? Time is dependent on an entity. If no entity exists, how will time exist?" MMK19:6


    "Like an illusion, like a city of fairies, like a dream, thus have arising, abiding, and ceasing been explained." MMK7:34


    "The stream of existence is not acceptable in the three times. How can there be a stream of existence if it does not exist in the three times?"MMK21:21


    "I praise the fully enlightened Buddha,
    the best of teachers,
    who taught the dependently arisen,
    unceasing, unborn,
    not annihilated, not permanent,
    not a unitiy, not a plurality,
    with no coming, and no going,
    the auspicious, free from conceptual elaboration"


    "Whatever exists dependently, such a thing is essentially peace. Therefore both what is arising, and arising itself, are peace." MMK7:16


    "In a relative sense everything is impermanent, but in the absolute sense nothing is permanent or impermanent." Sunyatasaptati.


    "There is no origination. There is no destruction. The customary usage of origination and destruction however has been expounded by the Buddhas for practical purposes." Yuktisastika


    "Unarisen, unceased, like nirvana, is the nature of things." MMK18:7


    Nagarjuna hat das niemals gemacht? Ach wirklich? Die genannte Analyse führt zum selben was in diesen Zitaten umschrieben wird, nur mal so am Rande.

    Nagarjuna hat auf verschiedenen Wegen Werkzeuge formuliert, die man auf alles beziehen kann. Sorry, jedoch trifft das was ich dem Post über manche "Zen-Leute" geschrieben habe offensichtlich voll und ganz zu, denn ansonsten würde es offensichtlich nicht zu so einer Verwirrung bezüglich des "Objektes" Zeit kommen können.

    Langsam habe ich wirklich den Eindruck es mit geistig beschränkten zutun zu haben. Bitte nicht persönlich nehmen. Nagarjunas erster Absatz unterscheidet sich in keinster Weise von dem was ich erwähnt habe. Ich habe lediglich als "Entität" den gegenwärtigen Moment als Objekt der Analyse ausgemacht. Es ist offensichtlich, dass Nagarjuna sich auf viele Sutten bezogen hat, wobei ich hier nicht der richtige Ansprechpartner bin um diese ausfindig zu machen. Dabei ist das alles ohnehin irrelevant, denn ansonsten müsstet ihr in der Lage sein diese Analyse zu widerlegen ohne euch auf irgendetwas externes beziehen zu müssen. Hier das Zitat:


    "Assertion: No entity arises in any of the four possible ways:
    (a) from itself, (b) from a distinct cause, (c) from both itself
    and something distinct, or (d) without cause."


    Wer versucht hier wen zu "veralbern"?
    blue_aprico scheint nicht zu verstehen, dass sich die "Analyse der Bedingungen" auch auf den Moment beziehen kann...

    Wie gesagt, wenn ihr an irgendwelchen genauen Zitaten hängt ohne einfach mal die Kontemplation an und für sich zu analysieren, dann ist euch meinerseits in keinster Weise zu helfen. Falscher Thread, falsche Konversations-Partner. Vielleicht liest es jemand mit einem offenen Geist.

    @nibutti
    Genau, wie man sieht sind viele dieser Dinge im Pali-Kanon zu finden. Auf nichts anderes bezog sich Nagarjuna, jedoch hat er viele Dinge auf eine prägnante Weise verdeutlicht.


    @blue_aprico
    ?
    Offensichtlich bezog sich die Analyse des Moments auf seine Bedingungen. Und offensichtlich kann ein "Sutta" durchaus sehr effektiv sein.

    @blue_aprico


    Oh, ich bin mir ziemlich sicher, dass die Gelug-Leute darüber bescheid wissen. Alle tibetischen Traditionen müssten über diese Analyse bescheid wissen.


    Es ist Nagarjunas erster Absatz des Mūlamadhyamakakārikā.
    "Diamond Silvers Reasoning"
    Eine solche Analyse kann man im Prinzip auf alles beziehen, zu den effektivsten Arten gehört die die sich auf Zeit bzw. Momente bezieht.


    Achja und auf dich bezieht sich das natürlich auch:


    Zitat

    Schön langsam ohne etwas zu überstürzen oder es gleich für Schwachsinn zu befinden. Das hat wirklich sehr viel Potential und es wird mit Sicherheit nicht sofort wirken.

    Ich kann nichts versprechen, aber versuch doch einfach mal darüber zu reflektieren:




    Schön langsam ohne etwas zu überstürzen oder es gleich für Schwachsinn zu befinden. Das hat wirklich sehr viel Potential und es wird mit Sicherheit nicht sofort wirken.

    So simpel ist es auch nicht. Ich weiß was Osho geschrieben hat und es lässt sich in die selbe Kategorie eingliedern in was irgendwelche Ken Wilbers und Krishnamurtis veröffentlicht haben. Also keine Sorge, von einem blinden Glauben habe ich nicht geschrieben. Gerade über Osho habe ich mich gerade auf Buddhaland auch schon mal näher geäußert.

    Es läuft wieder darauf hinaus ob man sich entweder:


    a. an über 2000 Jahre alten Schriften orientiert die unzählige male durch Politik und Streitereien und weiß der Teufel was durchgegangen sind (samt unzähligen Übersetzungen), wobei vor allem zu Beginn der letzten Jahrhunderte die Praxis voll und ganz verloren ging
    b. sich an der eigenen Interpretation dieser Schriften orientiert
    c. sich an ausschlieißlich wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert
    d. sich ausschließelich an irgendwelchen westlich-philosophischen Denkweisen orientiert (na, kann sich noch einer an Shankar erinnern?)
    e. sich an lebenden Menschen orientieren die über sehr viele Jahre in dieser Tradition befinden und dementsprechend sehr viel Erfahrung haben über diese Dinge "anders zu sprechen"
    f. sich an lebenden Menschen orientieren die sich über sehr viele Jahre mit verschiedenen buddhistischen Traditionen beschäftitgt haben und dementsprechend sehr anschauliche Vergleiche anstellen können, basierend auf der eigenen Erfahrung
    g. sich an lebenden Menschen orientieren die sich mit nicht nur buddhistischen (und verschiedenen b. Richtungen) sondern auch durch andere spirituelle Richtungen anhand der eigenen Erfahrungen auskennen und dementsprechend über diese Dinge auf eine lebhafte Weise sprechen können und anschauliche Vergleiche auf eine Weise äußern können die dem Menschen von heute entspricht
    h. an der eigenen Erfahrung
    orientieren.


    Ich tendiere stärker Richtung g. und h., bei anderen sieht es anders aus.

    Alle, wirklich alle Kettenglieder bestehen in wechselseitiger Abhängigkeit. Nichts kann für sich alleine stehen. Deswegen ist es theoretisch möglich sofort in die Unkonditioniertheit zu treten, weil genau das eine solche interdependente Abhängigkeit ausmacht. Alles was in einer nicht-linearen Abhängigkeit steht, erscheint letztendlich nicht, obwohl es diesen Anschein hat.

    Und jetzt nimmst du scheinbar nama wortwörtlich. Wie accinca es vorher erwähnt hat und ich es auf meine eigene Weise erläutert habe, existiert kein linearer Prozess der 12-Kettenglieder. Genauso kann ich hinzufügen, dass der Ursprung der Gestaltungen Nicht-Wissen ist. Was bringt dir diese Bemerkung?

    Du nimmst sowohl Geburt, als auch Altern und Tod wortwörtlich. Obwohl nichts davon eine wirkliche, unabhängige Grundlage haben kann außerhalb vom Nicht-Wissen. Geburt von was? Tod von was? Die beschriebenen Zustände stellen keinen absoluten Standpunkt dar.


    Körper sind aus der direkten "First-Person" Perspketive nichts weiter als impermanente Empfindungen. Genauso verhält es sich mit allem anderen. Du scheist auf diese Dinge genauso wie ein Wissenschaftler zu schauen, auf eine objektive Weise. Aber genauso ist der Ursprung des Körpers der Samen des Vaters, als auch das Ei der Mutter und bilden zusammen mit Nahrung, Sauerstoff und Erdanziehungskraft bis zum Tod das Bestehen für ein solches Lebewesen, dass aus sich selbst heraus, unabhängig von allem anderen nicht existieren kann.

    Aus einer relativen Perspektive ja, weil es keinen Menschen geben kann der nicht altern wird. Aus einer absoluten Perspektive nein, da niemals jemals tatsächlich geboren wurde und damit letzendlich niemals tatsächlich sterben vermag.


    Wenn man von Geburt spricht, muss man schon von etwas konkretem sprechen, wenn man schon von einem Tod spricht, muss man schon von etwas konkretem sprechen. Was wurde als konkretes geboren und ist damit imstande als etwas konkretes zu sterben?


    Ein Körper?
    Ein Bewusstsein?
    Gefühle?
    Geistige Gestaltungen?
    Wahrnehmung?


    Am ehesten würde man den Körper als ein solches etwas ansehen. Beziehe die Analyse des Fahrrads auf den Körper, macht es einen Unterschied?


    Offensichtlich ist nichts davon permanent. Sobald man das vollständig versteht, sollte man darüber kontemplieren wie es nicht einmal ein Kommen und Gehen geben kann.
    Dann ist nichteinmal Geburt und Tod ein Thema, sondern allgemein, dass etwas geschieht ist fragwürdig.

    Wie gesagt, unabhängig von irgendwelchen philosophischen Sichtweisen läuft es darauf hinaus wie Kommen und Gehen erlebt wird. Entweder als das, oder als Nicht-Erscheinen.


    Was den subjektiven Pol betrifft, ist es natürlich sehr viel komplexer als bei einem einfachen Gegenstand. Gerade aus dieser subjektiven Perspektive heraus ist es durchaus möglich sich selbst als etwas unabhängiges von den Aggregaten zu erleben, was in vielen hinduistischen Richtungen als Teil des Pfades angesehen wird (Atman) und auch von mir selbst erlebt worden ist. Daher kommt auch dieser eternalistische Eindruck, der auch wieder mehr sein kann als einfach nur eine philosophische Sichtweise, sondern etwas dass tatsächlich dazu führt, dass Realität so erlebt wird.

    Nicht befreite Menschen leiden aufgrund ihres Nicht-Wissens. Wobei wie gesagt, die Sichtweise darauf inwiefern ein Arhat vollständig realisiert ist, ist etwas dass sich zwischen Theravada und Mahayana unterscheidet. Leiden tut er jedenfalls nicht, was nicht bedeutet, dass er keine unvorteilhaften Dinge erlebt. Aus der Perspektive eines vollständigen Buddhas wäre dies ne andere Geschichte, weil dieser aus Mahayana-Sicht einen vollständigen Zugang zu etwas hat was manchmal als Dharmadhatu oder Dharmakaya bezeichnet wird.


    Wir sind hier in der Theravada-Sektion, deswegen wolte ich eigentlich ursprünglich nicht auf dieses Thema eingehen, es ist so, dass man aus der Mahayana-Sicht zwischen zwei Arten von Verschleierungen unterscheidet. Die erstere ist emotional, d.h. wenn sie gelöst ist leidet man einfach nicht.
    Die zweitere wird als "Wissens-Verschleierung" bezeichnet. Aus ihrer Sicht ist ein Arhat noch kein Buddha. Jedoch scheint diese Interpretation sehr viel mit dem zu tun zu haben was vom Visuddhismagga ausging. Es ist sehr schwer zu beurteilen was Theravada letztendlich ist. Z.B. das Abhidarma wird als ziemlich problematisch angesehen. Die Theravada-Richtung aus Birma z.B. die in ihrem kontemplativen Pfad das was im englischen als "cessation" (bhanga) bezeichnet wird, in ihrer Einsichts-Struktur eingebettet hat, wird als etwas angesehen was weder notwendig ist, noch zur letztendlichen Realisation führt (der Realisation die zur Buddhaschaft führt).


    Vieles davon hängt von der vorher genannten Impermanenz und der Wahrnehmung von Zeit ab, die aus einer Sunyata-Sichtweise ein Kommen und Gehen im absoluten Sinne verneint. Was nicht wie gemeinhin von vielen aus der Theravada-Richtung als reine philosophische Sichtweise angesehen wird, sondern eine sich tatsächlich praktisch auswirkende Perspektive etabliert. Es wird so gesehen, dass wenn der subjektive Pol gelöst worden ist, hat der objetkive Pol immer noch die Eigenschaft sich durch ein kommen und gehen zu charakterisieren. Aus der Mahayana-Sicht ist etwas was als "Nicht-Erscheinen" bezeichnet wird Erleuchtung, was ein ultimatives erscheinen und vergehen ausschließt.

    Elliot
    Inhärenz kann zunächst z.B. etwas sein was sich auf den subjektiven oder auf den objektiven Pol bezieht.


    Hier ein anschauliches Bespiel für die objektive Seite:


    https://emptinesscafe.files.wo…nsight_sidebarbicycle.jpg


    Würde z.B. ein Fahrrad über Inhärenz verfügen würde es zwei Möglichkeiten geben, entweder würde sich das was das Fahrrad ausmacht (seine Eigennatur) innerhalb der Teile oder außerhalb davon befinden. Wir stellen fest, dass es da nichts geben kann was außerhalb dieser Teile sein könnte. Können wir die Inhärenz/Essenz/unabhängige Eigennatur des Fahrrads innerhalb der Teile finden?
    Nein, ein Reifen ist kein Fahrrad, ein Lenkrad ist kein Fahrrad und auch ein Sitz ist kein Fahrrad, usw. Das Fahrrad im Fahrrad ist nicht auffindbar.


    Alles was wir sehen und erleben sehen wir wie durch einen Filter der jeder Erscheinung eine unabhängige Eigennatur (Inhärenz) gibt. Diese scheinbaren "Dinge" werden von uns deswegen als wahrhaft existent angesehen und dies erzeugt alle Probleme die mit so einer Fehl-Wahrnehmung zusammenhängen. Was wir nicht sehen können ist der Filter der alles verzerrt. Deswegen ist es wie ein mieser Zaubertrick.


    Diese Art von Analyse kann man auch auf das scheinbare Subjekt selbst beziehen und man stellt früher oder später fest, dass ein solches Selbst auch nicht existent sein kann, da wir ausschließlich die Teile eines menschlichen Lebewesens ausmachen können, nämlich die Aggregate.
    Ein Stromeingetretener realisiert dies, jedoch hat diese Erkenntnis sich nicht voll und ganz entfaltet. Ein Arhat dagegen schon, deswegen erlebt er weder Geburt noch Tod. Für Menschen mit einer gewöhnlichen Perspektive würde es allerdings schon so aussehen als wenn ein Arhat altert, Krank wird und letztendlich stirbt. Aus seiner Perspektive passiert es jedoch nicht, da er befreit ist.


    Von einem relativen Standpunkt ist das richtig, dass Dinge enstehen und vergehen. Von einem absoluten Standpunkt aus gesehen passiert das allerdings nicht.


    Dieses Beispiel mit dem Fahrrad ist allerdings nur die Analyse eines Objektes. Wenn man, wie ich es an dem Beispiel mit der Analyse dieses Augenblickes gezeigt habe, Temporalität kontempliert und ihre Leerheit realisiert, dann ist es so als wenn man allen Phänomenen gleichzeitg den Boden unter den Füßen wegreißen würde.


    Zeit ist wieder von einem relativen Zeipunkt aus gesehen legitim und wichtiges Instrument im alltäglichen Leben, jedoch hat es keine intrinsische Wirklichkeit. Nur durch einen Filter erleben wir Kausalität. Aus der absoluten Perspektive passiert gewissermaßen gar nichts, es scheint nur so als wenn etwas passieren würde.


    Dies alles zeigt also in die Richtung dessen was Freiheit ermöglicht, das Unkonditionierte. Jedoch ist dieses Unkonditionierte nicht außerhalb des Konditionierten zu finden. Deswegen sind Bedingtes Enstehen und Leerheit beides ein Synonym für das gleiche. Auch aus diesem Grund kommen solche Aussprüche wie Samsara = Nirvana.
    So als wenn du dein alltägliches Leben aus einer Perspektive siehst die kein Leid erzeugt, weil der Filter vernichtet wurde.

    @blue_aprico
    Noch konkreter als oben werde ich es wohl nicht beschreiben können. Das hier:


    Zitat

    Es gibt aber nun mal kein intellektuelles, ergo konzeptionelles Verstehen welches korrekt - vollständig, umfassend und leidlich von Dauer sein kann, so dass es als "Brücke für non-konzeptuelles Verständnis" dienen kann.


    ist allgemein eine Krankheit an der vor allem Zen Leute leiden. Sie verstehen Nagarjuna überhaupt nicht, verstehen den Wert eines korrekten, analytischen Verständnisses nicht, haben sich nie und wenn überhaupt nur oberflächlich damit auseinandergesetzt, meinen jedoch gleichzeitg sehr genau bescheid zu wissen wie es funktionieren kann und wie nicht. Diese Analyse von der ich spreche, führt zu einer Ansicht die gewissermaßen keine Ansicht ist, zu der die meisten jedoch garantiert nicht kommen werden wenn sie einfach nur wie Schaafe auf ihrem Zafu sitzen und nicht verstehen können was Rechte Ansicht wirklich ist und wie rechte Ansicht sowohl eine relative, als auch eine absolute Bedeutung haben kann.


    Es gibt sehr viele Extreme, sei es das Extrem einem hinduistischen Eternalismus zu fröhnen (gerade das ist etwas was viele Zen-Leute unbewusst tun, weil sie es vorziehen bloß nicht ihren Intellekt zu benutzen) oder auch Nihilismus, der weder Wert auf Moral noch Praxis legt.


    Andere Extreme an denen meist Buddhisten verschiedener Traditionen selbst leiden ist etwas was man an den letzten Konversationen dieses Threads sehen kann. Entweder ein enges umklammern von Schriften (Theravada) oder ein dogmatisches "unser konzeptueller Geist/Intellekt kann uns nicht behilflich sein um Leerheit zu realisieren, deswegen müssen wir einfach Nichts-Tun" (Dzogchen, Mahamudra, Zen). Das sind alles Extreme, meiner Ansicht nach. Nichts davon ist an sich falsch, wenn man jedoch nur auf eine dieser Seiten beharrt, neigt man dazu in einer Sackgasse zu landen.
    Deswegen fahren die Leute am besten, die sich nicht alleine auf eine Tradition stützen.


    Elliot
    Temporalität und Kausalität sind relative Beschreibungen die nur solange als absolut betrachtet werden können, solange man sie nicht analysiert und ihre letztendliche Falschheit (ihnen eine absolute Wahrheit zuzuschreiben) erkannt hat. Das widerspricht der buddhistischen Lehre nicht.


    Wenn etwas erscheint gibt es nur diese 4 Möglichkeiten wie es erscheinen könnte:
    -durch sich selbst
    -durch etwas anderes
    -durch beides
    -ganz ohne Ursache


    Mann kann diese Analyse z.B. global auf diesen Moment beziehen. Dieser Augenblick kann unmöglich aus sich selbst heraus entstehen, weil ein Entstehen für etwas das bereits da ist eine sinnlose Umschreibung ist und zu existieren, bevor es entstanden ist, ist eindeutig unmöglich.
    Wenn dieser Moment durch etwas anderes als sich selbst entstanden ist, so müsste dieses etwas (irgendein Faktor, eine Kraft oder Energie) etwas sein, dass während der Gegenwart oder der Vergangeheit existiert. Es kann jedoch nicht aus etwas gegenwärtigem entstehen, denn dies würde wieder den ersten Fall bestätigen, dessen Falschheit ich erläutert habe.
    Jedoch kann es ebenso nicht aus einem vergangenem Moment enstehen, weil der vergangene Moment komplett erloschen sein muss damit der gegenwärtige präsent sein kann und wie soll etwas, dass komplett verschwunden ist, etwas produzieren?
    Die dritte Möglichkeit ist auch unmöglich, da sie nur die Probleme der ersten zwei Optionen aufhäuft.
    Die letzte Möglichkeit müsste sein, dass dieser Moment weder aus sich selbst, noch aus etwas anderem heraus ensteht, also ohne Ursache. Jedoch hängt die Art und Weise wie sich dieser Augenblick entfaltet ganz klar von vorherigen Momenten ab.
    Damit ist jede dieser Optionen letztendlich falsch. Man muss genau und langsam darüber reflektieren, es verdauen und dessen Konsequenz voll und ganz erleben.


    accinca
    Verständlich, da du alles was nicht Theravada ist nicht akzeptierst und damit leider deinen Horizont einschränkst.

    @blue_aprico
    Deine Interpretation meiner Wort entspringt offensichtlich nicht dem was ich geschrieben habe. Das der "konzeptuelle Geist Leerheit realisiert", habe ich nicht geschrieben. Jedoch, dass der erste Schritt dieser Analyse als Brücke für non-konzeptuelles Verständnis dienen kann, welches dann nicht mehr auf der operativen Basis des konzeptuellen Geistes läuft.


    accinca
    Nein, ich spreche von einer wesentlich elementareren Ebene. Nicht davon ob es einem unbedingt bewusst ist oder nicht, sondern einfach, dass es nur so erscheint und von da an kann man weiter gehen und immer subtiler werdende Phänomene falscher Wahrnehmung erleben. Deswegen sind z.B. Jhana-Zustände extrem anders als unsere normalen geistigen Zustände da hierbei weniger fabriziert wird, jedoch immer noch fabriziert wird. Genauso verhält es sich mit der Einsicht in Nicht-Selbst, Dukkha und Impermanenz, diese wäre in dem Falle uns "bewusst" und würde zur Befreiung führen, allerdings wäre die Fabrikation von z.B. Zeit damit nicht unbedingt beendet. Das kann man auf den anderen Thread beziehen, denn genau deswegen gibt es Mahayana und deswegen ist ein Arhat noch kein Buddha.
    Ich habe in meinem Post Inhärenz im buddhistischen Sinne definiert und damit nicht das gemeint was sich vielleicht westliche Philosophen darunter vorstellen oder was im Wörterbuch steht.
    Normales "Dasein" hängt von Gier, Hass und Ignoranz ab und andersherum genauso. Wäre auch nur irgendwas davon inhärent, wäre Befreiung nicht möglich.


    Elliot
    Die 12-Kettenglieder wurden nicht dazu verwendet um einen zeitlichen, kausalen Prozess zu erläutern. Jedenfalls ist es nur nachrangig dazu geeignet und das nur als eine relative Beschreibung. In erster Linie ist es ein geschicktes Mittel. Wobei der Unterschied zwischen Begehren und Ergreifen auch nur marginal ist, weil beides auch voneinander abhängt.
    Die Aggregate laufen nicht in einem linearen Prozess ab, sondern enstehen interpendent zusammen. D.h. alles läuft gleichzeitg ab und man kann auch viele andere Beziehungen zwischen den Aggregaten aufzeigen wie z.B. zwischen Wahrnehmung und Bewusstsein, oder Sankhara und Avijja, oder Sankhara und Bewusstsein, usw. und auf die eine oder andere Weise deren Leerheit kontemplieren. Wie ich in meiner Antwort zu accinca geschrieben habe ist nicht einmal Nicht-Wissen inhärent und deswegen ist auch Befreiung möglich.