Beiträge von accinca im Thema „Lehrreden- Strukturierung einprägen“
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Elliot:
"Freund Visākha, die Neigung zur Begierde ( rāgānusayo ) ist nicht in Hinsicht auf jegliches angenehme Gefühl zu überwinden. Die Neigung zur Abneigung ( paṭighānusayo ) ist nicht in Hinsicht auf jegliches schmerzhafte Gefühl zu überwinden. Die Neigung zur Unwissenheit ( avijjānusayo ) ist nicht in Hinsicht auf jegliches weder-schmerzhafte-noch-angenehme Gefühl zu überwinden."
So kann es kommen wenn man Dinge aus dem Zusammenhang reißt.
Aber du kannst ja nach belieben noch etwas Neigung zu Unwissenheit usw. behalten wollen.
Kann ja jeder machen wie er geneigt ist bzw. woran er anhaftet.
Reden wir aber nur von den sog. Vertiefungen, dann stimme ich dir zu, da kann man noch
Neigung bzw. Anhaftungen behalten. Diesen Zusammenhang darf man aber nicht außeracht lassen. -
Elliot:
Sehe ich nicht ganz so.
Hängst du an Worten?Elliot:Da stehen zum Beispiel rāgānusayānaṃ, paṭighānusayānaṃ und avijjānusayānaṃ:
..wenn dort nichts gefunden wird, woran man sich ergötzen könnte, was man willkommen heißen könnte und woran man sich festhalten könnte, dann ist dies das Ende der Neigung zur Begierde ( rāgānusayānaṃ ), der Neigung zur Abneigung ( paṭighānusayānaṃ ), der Neigung zu Ansichten, der Neigung zum Zweifel, der Neigung zum Dünkel, der Neigung zur Begierde nach Werden, der Neigung zur Unwissenheit ( avijjānusayānaṃ )..
Natürlich, dann ist ja auch kein Anhaften/Neigung mehr.
Wenn ein Kleinkind nicht "Ich" denkt hat es trotzdem die Neigung "Ich" zu denken, eben
das ist sein Anhangen denn durch Anhangen ist ja Geburt die es ohne Anhangen/Neigung
gar nicht geben würde. -
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Elliot:accinca:
Und warum gibt es dann kein Entstehen der Daseinsgruppen mehr?
Weil es ohne zukünftiges Werden keine zukünftige Geburt gibt und ohne Geburt keine Daseinsgruppen entstehen:
Sag mal, machst du das mit Absicht? -
Zitat
Drei Arten des Daseins, gibt es: sinnliches Dasein, formhaftes Dasein, formloses Dasein.
Wodurch schwingt, weiter Werden/Dasein hin?
Weil die Wesen, durch das Nichtwissen gehindert (Hemmung des Nichtwissens) und durch
den Durst gefesselt (verstrickt), bald da und bald dort sich ergötzen, deshalb schwingt
weiter Werden/Dasein hin.
Und wodurch schwingt weiterhin Werden/Dasein nicht mehr?
Durch die Nichtwissensberuhigung, durch die Wissensgewinnung,
durch die Auflösung des Durstes, schwingt weiterhin Werden/Daasein nicht mehr. M 42 -
Elliot:
Ja, man muss nur lesen und da steht, dass Anhangen die Bedingung für Werden ist und nicht, dass Unwissenheit und Anhangen die Bedingungen für Werden sind:..
Aber die richtigen Stelle ist auch wichtig.Zitat
Meistens wird gesagt Nichtwissen und Durst.Zitat„Darum aber, Anando, ist dies eben der Anlaß, dies die Abkunft, dies die Entwicklung,
dies die Bedingung des Werdens/Daseins, und zwar Anhangen. D15
«Wenn der Geistesformationen Wahrnehmungen, wodurch auch immer bedingt,
an den Menschen der Reihe nach herantreten und da kein Entzücken, kein Entsprechen,
keinen Halt finden (kein Anhaften), so ist das eben das Ende der Lustanhaftungen, so ist
das eben das Ende der Ekelanhaftungen, so ist das eben das Ende der Glaubensanhaftungen,
so ist das eben das Ende der Zweifelanhaftungen, so ist das eben das Ende der Dünkelanhaftungen,
so ist das eben das Ende der Anhaftungen der Daseinslust, so ist das eben das Ende der
Anhaftungen und Nichtwissens, so ist das eben das Ende vom Wüten und Blutvergießen,
von Krieg und Zwietracht, Zank und Streit, Lug und Trug: da werden diese bösen,
schlechten Dinge restlos aufgelöst.» M 18Elliot:Wenn Anhaften aufhört, dann hört auch (zukünftiges) Werden auf, aber das heißt nicht, dass es kein Dasein (d.h. keine Daseinsgruppen) mehr gibt, sondern "nur", dass es kein künftiges Entstehen der Daseinsgruppen mehr geben wird:..
Also wenn es kein Entstehen der Daseinsgruppen mehr gibt (wann auch immer das sein mag) dann gibt es eben
kein Entstehen der Daseinsgruppen mehr. Und warum gibt es dann kein Entstehen der Daseinsgruppen mehr?
Weil Nichtwissen und Anhangen (aus dem neues Nichtwissen entstehen würde) aufgehoben sind - lehrte der Buddha!.ZitatErhabene nun sprach also:
"Die Vorstellung der Vergänglichkeit, ihr Mönche,
wird sie entfaltet und häufig geübt:
- bezwingt alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-Wahn.
Wie ein Landmann, ihr Mönche, zur Herbstzeit mit einer
großen Pflugschar pflügend all die weitverzweigten Wurzeln
durchschneidet, ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die
Vorstellung der Vergänglichkeit, wird sie entfaltet und häufig
geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie wenn ein Grasmäher, nachdem er das Gras geschnitten,
es oben anfaßt und es dann nach unten hin schüttelt, es abschlägt
und schwenkt, ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung
der Vergänglichkeit, wird sie entfaltet und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie bei einem Bündel Mango-Früchte, das mit dem Stiel abgeschnitten
wird, alle am Stiel hängenden Früchte eben folgen müssen, ebenso auch,
ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit, wird sie entfaltet
und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie alle Dachsparren eines Giebelhauses zum Giebel hin verlaufen,
zum Giebel streben, im Giebel zusammentreffen, der Giebel als ihr
Höchstes gilt, ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung
der Vergänglichkeit, wird sie entfaltet und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie von allen Wurzeldüften der des dunklen Sandel als der beste gilt,
ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit,
wird sie entfaltet und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie von allen Edelholzdüften der des roten Sandel als der beste gilt,
ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit,
wird sie entfaltet und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
-sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie von allen Blumendüften der des Jasmin als der beste gilt,
ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit,
wird sie entfaltet und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie alle kleinen Fürsten dem Weltherrscher zu Diensten sind,
der Weltherrscher als der höchste gilt, ebenso auch, ihr Mönche,
bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit, wird sie entfaltet
und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie der Glanz aller Sternbilder nicht den sechzehnten Teil des
Mondenglanzes erreicht, der Mondenglanz als der höchste gilt,
ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit,
wird sie entfaltet und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn.
Wie bei klarem, wolkenlosem Herbsthimmel die Sonne, sich über die
Nebel erhebend, alle Dunkelheit im Luftraum vertreibend, leuchtet, glüht
und strahlt: ebenso auch, ihr Mönche, bezwingt die Vorstellung der
Vergänglichkeit, wird sie entfaltet und häufig geübt:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- sie bezwingt alle Körper-Gier,
- sie bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-Wahn.
Wie nun entfaltet, ihr Mönche, wie, häufig geübt,
bezwingt die Vorstellung der Vergänglichkeit:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- alle Körper-Gier,
- Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-wahn?
'So ist die Körperlichkeit, so ist das Entstehen
der Körperlichkeit, so ist das Vergehen der Körperlichkeit.
So ist das Gefühl - die Wahrnehmung - so sind die Gestaltungen -
so ist das Bewußtsein, so ist ihr Entstehen, so ist ihr Vergehen.'
So entfaltet, ihr Mönche, so häufig geübt, bezwingt die Vorstellung
der Vergänglichkeit:
- alle Sinnlichkeits-Gier,
- bezwingt alle Körper-Gier,
- bezwingt alle Daseins-Gier,
- bezwingt alles Nichtwissen und
- vernichtet allen Ich-Wahn."S22 102So kann man es auch sagen:
ZitatWelche Dinge aber, ihr Mönche, sind weise zu überwinden?
Nichtwissen und Daseinsbegehren (bhavataṇhā).
Diese Dinge, heißt es, sind weise zu überwinden.
Welche Dinge aber, ihr Mönche, sind weise zu überwinden?
Nichtwissen und Daseinsbegehren. Diese Dinge, heißt es, sind
weise zu überwinden. A 4, 251 -
Elliot:
Sagtest du nicht: muß man nur lesen?
Weil Nichtwissen und Anhangen die Bedingung für Werden bzw. Dasein ist und
ohne es zu keinem Dasein kommen könnte.
So jedenfalls der Buddha:Zitat„Durch Anhangen bedingt ist Werden/Dasein', das ist da wohl gesagt worden.
Das muß nun, Anando, in folgender Weise auch verstanden werden, wie durch Anhangen
bedingt Werden/Dasein ist.
Wenn es nämlich, Anando, kein Anhangen gäbe, ganz und gar nicht, nicht irgend irgendwo,
bei keinem zu keinem, als wie etwa Hang zur Lust, oder Hang zur Ansicht, oder Hang zu
Tugendwerk, oder Hang zur Selbstbehauptung, Anhangen also überhaupt nicht wäre:
könnte nun wohl bei der Auflösung des Anhangens Werden/Dasein zum Vorschein kommen?"„Gewiß nicht, o Herr."
„Darum aber, Anando, ist dies eben der Anlaß, dies die Abkunft, dies die Entwicklung,
dies die Bedingung des Werdens/Daseins, und zwar Anhangen.D 15
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Elliot:
Wieso ist das völlig egal??
Weil es darum doch gar nicht ging. Entscheidend ist doch
nur das Geburt sich von Nichtwissen ableitet und dadurch bedingt ist.
Deswegen gibt es ja auch bei Auflösung des Nichtwissen keine Geburt mehr.
Das es dann auch kein "Werden" bzw. Dasein geben kann ist selbstredend. -
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Elliot:
Blue_,
Wenn man wie ich die Auffassung vertritt:
Mit dem Urpsrung von Geburt ist der Ursprung von Unwissenheit,
Mit dem Aufhören von Geburt ist das Aufhören von Unwissenheit
Und wie kommt dann Geburt wenn nicht durch Unwissen bedingt?
Der Buddha wollte ja zur Auflösung von Unwissen und Wollen kommen,
denn die sind ja nach seiner Auffassung die Wurzel allen Leidens. -
Ist ja klar, wenn wirklich alles durch Unwissen und Anhangen Bedingt ist, dann ist alles nur "geistig".
«Was für zwei Dinge sind wertzuhalten?
Einsicht und Besonnenheit; diese zwei Dinge sind wertzuhalten.
Was für zwei Dinge sind auszubilden?
Ruhe und Klarsicht; diese zwei Dinge sind auszubilden.
Was für zwei Dinge sind zu durchschauen?
Begriff und Form; diese zwei Dinge sind zu durchschauen.
Was für zwei Dinge sind aufzuheben?
Unwissen und Daseinsdurst; diese zwei Dinge sind aufzuheben.Daher lehrte der Buddha das Gegenseitige zusammen Entstehen und Vergehen.
Zitat26. Gerade so, Verehrter, wie wenn da zwei Rohrbündel an einander gelehnt stünden. Ganz ebenso, Verehrter, entsteht aus Name und Form als Ursache das Bewusstsein; aus dem Bewusstsein als Ursache entsteht Name und Form.
Was meint er nun wenn er sagt: "Nāmañca rūpañca - diese zwei Dinge sind zu durchschauen"?
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Elliot:
Ah, verstehe. Du bist ein Anhänger des Vijñānavāda?
Das Wort habe ich noch nie gehört.
Aber den Vers aus dem Dhammapada habe ich schon gehört:ZitatDer Geist den Dingen geht voran,
die Geist geprägt, die Geist gemacht.
Und was ich noch gelesen habe in den Lehrreden ist
die bedingte Folge:Zitat"Durch Bewußtsein ist Nama-Rupa
und durch Nama-Rupa ist Bewußtsein."
Braucht man nur zu lesen steht ja in den Lehrreden. -
Elliot:
Worauf möchtest Du hinaus?
Dass die Unterscheidung von Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen und Bewusstsein lediglich "begriffliche Abgrenzungen" seien?
Natürlich sind es Einteilungen des Daseins in fünf Aspekte dieses Daseins und Einteilungen
sind "begriffliche Abgrenzungen" eines Vorgangs im Bewußtsein wobei der Inhalt dieses
Bewußtsein eben diese Aspekte des Daseins ausmachen - und es gibt keine Existenz
darüber hinaus. -
Elliot:Zitat
Der scheinbare Bestehen vieler Dinge liegt eigentlich nur in Begrifflichen Abgrenzungen...
Es geht eben nicht nur um "begriffliche Abgrenzungen".
Vom weltlichen Standpunkt offensichtlich nicht. Das Dasein ist eben nicht leicht zu verstehen.
Eine Übung ist z. B. wenn man das Dasein schon einmal auf Fünf Komponenten (khandhas) reduziert.
Dann ist die scheinbare Vielfalt schon mal viel weniger. usw. -
Elliot:
Stattdessen genügt ein Blick in die Lehrreden:
Zitat"Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit von Dukkha? Geburt ist Dukkha; Altern ist Dukkha; Tod ist Dukkha; Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung sind Dukkha; nicht bekommen, was man sich wünscht, ist Dukkha; kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha [3]."
"Und was, Freunde, ist Schmerz? Körperlicher Schmerz, körperliches Unbehagen, schmerzhaftes, unbehagliches Gefühltes, geboren aus körperlichem Kontakt - dies wird Schmerz genannt."
"Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt? Es ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration."
(Majjhima Nikāya 141: Die Darlegung der Wahrheiten - Saccavibhaṅga Sutta)
Möglicherweise war Nagarjuna ja nicht für Zahnschmerzen zuständig, sondern nur für einen Teil von Dukkha, seine Lehre also eine Art "kleines Fahrzeug".Von Nagarjuna habe ich keine Ahnung und der ist mir auch egal aber
was die Lehrrede anbelangt hat das doch die immer wieder sich
bedingenden Bedingtheiten zur Voraussetzung. Deswegen heißt es
ja auch:
>"Aller Bedingtheiten Bedingungen und deren Auflösung lehrte der Buddha."<Und "Aller" bedeutet natürlich auch Raum und Zeit und Zahnschmerzen.
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Elliot:
Welche Rolle spielt das bei Zahnschmerzen?
Ja , welche Rolle spielt die Weisheit der Lehre bei Zahnschmerzen oder
bei der Blinddarmoperation? Oder bei Probleme mit der Waschmaschine?
Darüber könnte man ja mal "Philosophieren". Ist ja ein Problem wenn
man nicht weiß warum der Buddha diese Lehre mit anatta dargelegt hat. -
Elliot:
Ich nehme an, Du beziehst Dich auf diese Stelle:...
Ich beziehe mich auf manche Stellen. So ist die Aufzählung einer Zusammen
bestehenden gegenseitigen Folge ist eben etwas anderes als wenn z.B.
Wiedergeburtsmöglichkeiten aufgezählt werden. Ersteres heißt in Pali
übrigens: paticca-sam-uppāda. Daher ist das die Aufzählung der
Aspekte die durch ihr zusammen bestehen das Dasein erhalten.Das Verständnis oder Nicht-Verständnis dieses Zusammenhanges hat nämlich
was mit dem Verstehen der Ichlosigkeit zu tun. Der Ananda hat auch mal gedacht
er würde die gegenseitig bedingte Folge verstehen bis der Buddha ihm eines
besseren belehrt hat:
"Ananda sagte:Zitat"Erstaunlich, o Herr, außerordentlich ist es, o Herr, wie tief
doch dieser Bedingungszusammenhang der Erscheinung ist und in
welche Tiefe er hinableuchtet. Und dennoch scheint er mir
ganz und gar klar zu sein."Darauf antwortet der Erwachte:
"Sage das nicht, Ananda, sage das nicht, Ananda, tief ist wohl
dieser Bedingungszusammenhang der Erscheinung, und er leuchtet
tief hinab: doch weil diese Wahrheit nicht erfaßt wird, nicht
erfahren wird, darum kann dieses Geschlecht im Netz der Ansichten
verfangen, dem Abweg, der üblen Fährte, dem Verderben, dem
Kreiswandel nicht entkommen. "" (Digha-Nik. 15)
Und wo bleibt jetzt bei deiner Betrachtungsweise diese Tiefe? -
Elliot:
Also, damals war 80 Jahre sicher schon alt:
Deine Zitate zeigen das du die Lehre nicht richtig verstehst weil
zwischen Wortlaut und Sinn der Zusammenhang fehlt. Für dich haben
diese Begriffe immer den gleichen Sinn egal in welchen Zusammenhang
sie gesagt wurden. Deswegen hast du hier keinen Zugang zur Lehre.ZitatA.II. 20-21
Zwei Umstände, ihr Mönche, führen zum Schwinden und Untergang der wahren Lehre. Welche zwei?Verkehrter Wortlaut und mißverstandener Sinn.
Der Sinn verkehrten Wortlauts aber ist irreführend. Diese beiden Umstände, ihr Mönche,
führen zum Schwinden und Untergang der wahren Lehre.
Zwei Umstände, ihr Mönche, führen zum Fortbestand der wahren Lehre, zu ihrer Erhaltung
und Ausbreitung. Welche zwei?Rechter Wortlaut und wohlverstandener Sinn.
Der Sinn rechten Wortlautes ist nämlich wohlverständlich.
Diese beiden Umstände, ihr Mönche, führen zum Fortbestand der wahren Lehre,
zu ihrer Erhaltung und Ausbreitung.A.III. 43
Bei drei Voraussetzungen, ihr Mönche, ist es angebracht, anderen die Lehre zu weisen. Welches sind die drei?Wenn derjenige, der die Lehre verkündet, ihren Sinn und Wortlaut versteht;
wenn derjenige, der die Lehre hört, ihren Sinn und Wortlaut versteht;
wenn beide, Verkünder und Hörer, Sinn und Wortlaut der Lehre verstehen.A.III. 44
Unter drei Bedingungen, ihr Mönche, ist der Vortrag der Lehre erfolgreich. Welches sind diese drei?Wenn derjenige, der die Lehre verkündet, ihren Sinn und Wortlaut versteht;
wenn derjenige, der die Lehre hört, ihren Sinn und Wortlaut versteht;
wenn beide, Verkünder und Hörer, Sinn und Wortlaut der Lehre verstehen. -
Elliot:Zitat
"Freund, in der ersten Vertiefung sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf. Auf diese Weise sind in der ersten Vertiefung fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten."
Ja, natürlich kann man ohne die niravana auch in die erste Vertiefung eintreten und darin verweilen.
Man kann aber auch iddhis ausbilden oder zu nibbana vordringen. Worauf immer der Geist sich richtet.Elliot:(Majjhima Nikāya 43: Die längere Reihe von Fragen und Antworten - Mahāvedalla Sutta)
Aber das allein genügt ja nicht, um Unwissen zu beenden.
Es kommt immer darauf an was man damit macht.Elliot:
Immerhin gestehst du eine gegenseitige Bedingung zwischen Unwissen und Geburt zu.
Ohne Unwissen keine Geburt und ohne Geburt kein Unwissen. Aber es gibt ja noch andere Ursachen. -
Ellviral:accinca:
Ja, richtig aber das trifft auf alle vier Wahrheiten zu.Wenn die erste Wahrheit erkannt wird trifft sie sofort auf alle Wahrheiten zu sonst wäre da noch was hinter DEM leben. Die Erste ist ja die Startposition für alle anderen. Die erste Wahrheit des Buddha ermöglichte ihm und allen Menschen erst das Aufschlüsseln und erkennen der anderen.
Ja, das sagst du so und man kann hoffen das es auf viele zutreffen wird. Garantien gibt es aber keine.
Es ist wie wenn du in einem fremdem brennenden Haus bist und plötzlich die Gefahr
und das Leiden erkennst aber keinen Ausgang finden würdest. Alleine die Erkenntnis
des Leidens reicht da nicht aus dem Leiden zu entkommen oder das Feuer zu löschen,
man muß auch den einzig praktikablen Weg finden und davon nicht abweichen.
Nicht umsonst spricht der Buddha von vier Heilswahrheiten.
Es ist wie beim Arzt und dem Kranken. Wenn der Arzt nur das Leiden erkennt nicht
aber seine Ursache. Keine Ahnung hat ob und wie man die Krankheit besiegen kann
und keine vernünftige Therapie kennt, dann hat er schlechte Karten. -
Doris Rasevic-Benz:
Der Buddha war allerdings nur deswegen vom Leiden befreit, weil er am Leben nicht angehaftet und damit überwunden hat.
Das Leben bleibt aber vergänglich und somit leidhaft.
Wenn das nicht erkennt wird, kann keine Ablösung davon erlangt werden.
Das ist unmöglich und daher heißt es in vielen Lehrreden von einem der es geschafft hat
und nun unmittelbar vor der vollständigen Befreiung steht:
"und unerschütterlich, richtet er seinen Geist auf die Erkenntnis der
Triebversiegung: 'Dies ist das Leiden', erkennt er der Wirklichkeit gemäß;
'Dies ist die Entstehung des Leidens', erkennt er"
Was er zuvor immer nur teilweise verstanden hat, das versteht er nach
Aufhebung des letzten Rest von Nichtwissens jetzt vom ersten mal vollständig
und in jeder Hinsicht. Vor allem auch in der endgültigen Bedeutung. Wie
wahr die vier Heilswahrheiten sind wird ihm jetzt erst vollständig klar.