Beiträge von Moosgarten im Thema „Was wird eigentlich wiedergeboren?“

    accinca:
    Moosgarten:

    Ist das für dich "die Lehre"?


    Was auch immer "das" bedeuten mag, für mich beinhaltet die
    Lehre die vier edlen Wahrheiten.


    Ok, scheint dir peinlich zu sein, möglicherweise als junger Deva unter 500 Tanzmädchen wiedergeboren zu werden. Wenigstens etwas.

    Morpho:

    Stoffelst du deine Sangha eigentlich genauso an und verlangst, dass sie dir ihr Verständnis kundtut, um sie im Anschluss zu kritisieren ?


    Niemand muß hier teilnehmen. Und niemand kann sich beschweren, wenn er keine Gelegenheit ausläßt, sich einzubringen.


    Morpho:

    du sagtest doch, deine handlung setzt sich fort und fort, wird von anderen wesen ergriffen...oder ist es okay, wenn es für andere unheilsam wird, weil es ja nicht "deine handlung" ist, die ergriffen wird...Naja, versteh ich nicht.


    Es gehören eben immer zwei Seiten dazu. Du bist hier kein Opfer, sondern mit deinem ständigen OT und ad personam (dieses Post ist wieder ein Beispiel dafür, falls du es nicht bemerken solltest) Initiator und Scharfmacher.

    Morpho:

    Ich wollte u.a. anmerken, dass Wahrnehmung Mensch, aber auch das Wort Wesen bereits Zuschreibungen erzeugt,'Ein-bildungen' auf deren Grundlage ja auch du hier disputierst. Die Vehemenz dergleichen Vertretung ist allerdings auffällig und des weiteren der andauernde Selbstbezug von Aussagen(zu personam).


    Wir wolln doch die Sache nicht vollkommenm verdrehen - nicht ich bin es, der hier immer auf der "Wiedergeburt von Wesen" und dem Fortdauern individueller Identität/Persönlichkeit über den Tod hinaus besteht.
    Es sollte doch nach all der "meditativen Durchdringung" nicht so schwer zu sagen sein, was wiedergeboren wird.
    Und deine ad personam Einlassungen bleiben auch dann, wenn du sie nicht einzeln adressierst und ich mir den Schuh sowieso nicht anziehe.

    accinca:
    Moosgarten:


    Ja, hängt offenbar mit den jeweiligen Fähigkeit sich zu konzentrieren zusammen.
    Ich bleibe da aber geduldig und harre auch noch der Antworten auf Fragen, die schon seit 2 Seite unbeantwortet sind.
    Kommen sie nicht, ist das ja auch irgendwie ne Antwort.


    Auf was wolltest du denn eine Antwort haben?


    Siehste :)
    http://buddhaland.de/viewtopic…4a315f3&start=240#p342600
    und bezog sich auf:
    http://buddhaland.de/viewtopic…4a315f3&start=240#p342557

    accinca:
    Moosgarten:

    Ich muß schon sagen, deine Ausdauer über etwas zu reden, von dem das was und wie erst noch zu klären ist - und gleichzeitig alle die Dinge zu ignorieren, die zur Klärung beitragen könnten, ist wirklich erstaunlich.


    Je weniger verschiedene Punkte in einem Post vorhanden sind
    je eher die Wahrscheinlichkeit das er berücksichtigt wird.
    Diese Medium ist für lange Schreiben und Antworten wenig geeignet.
    Die Vorstellung ich würde auf alle Dinge in einer einzigen
    Antwort eingehen ist falsch.


    Ja, hängt offenbar mit den jeweiligen Fähigkeit sich zu konzentrieren zusammen.
    Ich bleibe da aber geduldig und harre auch noch der Antworten auf Fragen, die schon seit 2 Seite unbeantwortet sind.
    Kommen sie nicht, ist das ja auch irgendwie ne Antwort.

    Morpho:

    Er erkennt Wesen unmittelbar als Wesen...". Auch dem Erzeugen von Nicht- Wesen(heit) geht eine Vorstellung voraus -eine negierende. Man verfehlt die Lehre nicht dadurch, da man etwas "unmittelbar erkennt/wahrnimmt"
    (Gewahrsein), man verfehlt sie, da man 'Klärung' im anhangenden Denken sucht.


    Richtig, Schau noch mal in das Sutta, es ist M1

    Zitat

    Er nimmt Wesen als Wesen wahr. Nachdem er Wesen als Wesen wahrgenommen hat, stellt er sich Wesen vor, er macht sich Vorstellungen in Wesen, er macht sich Vorstellungen von Wesen ausgehend, er stellt sich vor 'Wesen sind mein (Wesen)', er ergötzt sich an Wesen. Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich.

    Zitat

    Er erkennt Wesen unmittelbar als Wesen. Nachdem er Wesen unmittelbar als Wesen erkannt hat, stellt er sich nicht Wesen vor, er macht sich nicht Vorstellungen in Wesen, er macht sich nicht Vorstellungen von Wesen ausgehend, er stellt sich nicht vor 'Wesen sind mein (Wesen)', er ergötzt sich nicht an Wesen.


    Genau den Unterschied mein ich.

    Zitat

    (Gewahrsein), man verfehlt sie, da man 'Klärung' im anhangenden Denken sucht. 'Klärung' ist definiert als ein 'durchdringen'. Es ist also ein rein "meditativer" Part"...sollte sich nicht Wesen vorstellen...". Das bedeutet nichts anderes als alle Gedanken, auf subtilerer Ebene Reflexbilder, "loszulassen". "Vollkommen verfehlt" man sie auch nicht, wo man sich denn hier und da der errinnert, je nach Vermögen.


    Alles sehr nobel, nur merkt man hier nichts "Durchdringung", stattdessen immer das gleiche traurige Gebarme, "die Lehre" würde keinen "Sinn" machen, wenn nicht mein Wesen im nächsten Leben die Früchte aus diesem ernten könne. Von wegen "subtile Ebene", das ist genauso grobschlächtig reflexhaft, wie ständiges OT und andere für ihre Praxis per Ferndiagnose gute Ratschläge geben zu wollen.

    accinca:
    Moosgarten:

    Und dann definierst du noch mal neu, was das "Ziel der Lehre" sein soll - oder besser verschleierst es mit der Phrase "nicht wieder geboren zu werden" - "Ziel der Lehre" ist aber die Beendigung von Dukkha. Das ist ja deutlich klarer als der vorgenannte Ausdruck, wenn noch gefragt wird, was wiedergeboren wird.


    Das Ziel der Lehre ist die endgültige Beendigung
    jeglichen Leidens. Nicht nur vorübergehend. Und dadurch
    kann es dann folglich keine Wiedergeburt mehr geben ....


    Ich muß schon sagen, deine Ausdauer über etwas zu reden, von dem das was und wie erst noch zu klären ist - und gleichzeitig alle die Dinge zu ignorieren, die zur Klärung beitragen könnten, ist wirklich erstaunlich.

    accinca:
    Frieden-und-Freude:

    Da müssten wir jetzt ganz grundsätzlich darüber sprechen, was der Buddha lehrte.
    Ich bin der Meinung, dass Richard Gombrich in seinem Buch "What the buddha thought" zutreffend beschreibt, dass die Lehre des Buddha anti-essentialistisch ist. Mit anderen Worten: Es gibt keinen Wesenskern.


    Tja, das nenne ich unbegründet das Kind mit dem Bade auskippen.


    Und dann definierst du noch mal neu, was das "Ziel der Lehre" sein soll - oder besser verschleierst es mit der Phrase "nicht wieder geboren zu werden" - "Ziel der Lehre" ist aber die Beendigung von Dukkha. Das ist ja deutlich klarer als der vorgenannte Ausdruck, wenn noch gefragt wird, was wiedergeboren wird.


    Was nun "Sakkaya" betrifft, dann zielt das ja auf bestimmte falsche Vorstellungen über die Persönlichkeit "sakkāya-ditthi" gleichbedeutend mit Ich-Ansichten "atta-ditthi" die in zwei sich gegenüberstehenden Varianten vorkommt: a) sassata-ditthi b) uccheda-ditthi. Mit "sassata" ist auch keinesfalls nur "ewig" gemeint, sondern auch schon viel schwächere Varianten wie "sich fortsetzend", oder "sich wiederholend".
    Ähnliches gilt für uccheda - aber der gemeinsame Bezugspunkt ist nicht etwa ein zeitlicher, also der Fokus liegt nicht auf anicca, sondern der liegt auf anatta.


    Deshalb ist auch das Kriterium "ewige absolute Konstanz" nicht anwendbar - die Frage ist vielmehr, gibt es im Ganzen oder Teilen des khandha-Zusammenhanges etwas, was unabhängig von diesem oder Teilen davon a) sich fortsetzen kann (sassata) oder b) davon unabhängig von diesem oder Teilen davon verschwindet, sich auflöst usw. (ucceda).


    Es ist z.B offensichtlich vorstellbar (s. D1), daß etwas gänzlich oder teilweise von den Khandhas unabhängig, aber innerhalb dieser Kapsel veränderlich ist. Wäre dann anicca, aber nicht anatta.
    Zählt also nicht.


    Zitat

    Danach macht die Lehre keinen Sinn wenn man das Ziel der Lehre (nicht wieder geboren zu werden) auch ohne die Lehre automatisch erreichte.


    Nun zu dem sog. "Sinnproblem" - da möchte ich gern noch einmal S.5.10 hinweisen - man verfehlt einfach vollkommen die Lehre, wenn man sich ständig an Geburt und Tod und Wiedergeburt von "Wesen" hängt.


    Zitat

    Warum hängst du so am Wort "Wesen"? Das ist nur deine Irrlehre, Māra.

    accinca:
    Moosgarten:

    siehst du denn einen Unterschied zwischen dieser Stelle und den schon erwähnten in MN143, Ud.III.2 und vielen anderen der selben Art? Und falls ja, warum?


    Sollte ich jetzt wissen was du meinst?


    Klar, soll ich alles 3x zitieren?

    Frieden-und-Freude:

    Was spricht eigentlich dagegen, sich die jeweiligen Meinungen mitzuteilen, sich kurz über den Inhalt und Argumente auszutauschen. Und es damit beruhen zu lassen. Statt mit Ablehnung und Aversion zu REAGIEREN und einander beständig zu provozieren.
    Das ist ja ein sehr konkreter und praktisch relevanter Sinn von "Wiedergeburt": Durch Aversion gegenüber den Meinungen des anderen und durch das Begehren, die RICHTIGE Meinung durchzusetzen, erschaffen wir fortlaufend unser EGO.
    Permanente Wiedergeburt im "Wiedergeburts"-Thread. :)


    Ich sagt ja schon, das ist für alle Seiten ein Übungsfeld - z.B. könnte man sich schon mit Mutmaßungen über "Aversion gegenüber den Meinungen des anderen" und "Begehren, die RICHTIGE Meinung durchzusetzen" zurückhalten. Allein dieser Gedanke erzeugt schon ein Bild, das überhaupt nichts mit den tatsächlichen Gegebenheit zu tun haben kann. Man kann es schlicht nicht wissen, es sei denn man reklamiert irgendwelche Iddhis für sich.
    So hat eben jeder seine eigene Baustelle und tut gut daran, sich das bewußt zu machen.

    Morpho:

    Versuch dir dir erstmal an deine Bodhissatva "Regeln" zu halten", hast du doch gelobt, oder? Da braucht man denn keine Forenregel mehr (vorschreiben) :)


    Weißt du, mit den Bodhisattva-Gelöbnissen verhält es sich exakt so wie mit dem Wind, den sich Hōtetsu zufächert. Das ist nix, das man einem anderen ins Gesicht bläst, wie du zu glauben scheinst und immer und immer wieder tust.
    Die Regeln des Diskurses sind von anderer Natur - das sind Vereinbarungen, die sich die Menschen im Laufe einer langen Zeit gegeben und gemeinsam entwickelt haben, weil sie sich als praktisch erwiesen haben. Da gingen die Entwicklungen im Westen und Osten übrigens deutlich auseinander. Während Ostasien Sunzis und Tan Daojis Denkweise dominiert, alles sei interessengebundenes strategischen Handeln (wie) im Kriege, und es ist wohl nicht ganz abwegig anzunehmen, daß Zen mit seiner speziellen Diskurskultur auch darauf ein gewisser Reflex ist, waren die Erfordernisse der attischen Zeit von ganz anderer Art: nämlich friedlicher Problemlösungen mit Argumenten. Wie das alles fortwirkt kann man hier und da bis heute sehr gut beobachten.

    Frieden-und-Freude:

    Die Praxis des achtfachen Pfades halte ich für eine klar verständliche Lehre, die unter Praktizierenden auch Harmonie und Gemeinschaft stiftet. Im Gegensatz dazu scheint "Wiedergeburt" heutzutage eher Zwietracht unter Praktizierenden zu stiften. (Dieser Thread legt darüber Zeugnis ab. :) )


    a) das läßt sich nicht verordnen. In der Praxis einer Gemeinschaft bedeutet Harmonie herzustellen immer ein ziemlich dickes Brett zu bohren. Es erzeugt auch immer ne Menge Reibungswärme. Neben meinen eingenen Erfahrungen darin höre ich besonders auf die, die das 24h täglich über Monate und Jahre machen.
    b) für Diskurs, oder um nicht ständig dieses Buzzer zu drücken, am Inhalt orientierten Dialog, gibt es Regeln, auch ganz weltliche. Ohne diese Regeln funktioniert nichts, die Regeln anzuwenden ist Übung - um nicht zu sagen: Praxis. Unabhängig davon, was gerade spezielles Thema ist.

    accinca:
    Moosgarten:

    Ansonsten sehe ich es ebenso: die Perspektive auf die Person, wie auch die Perspektive auf Prozesse können durchaus eingenommen werden, ohne in Widerspruch zu geraten :)


    Wenn ich dich richtig verstanden habe aber
    doch anderes als z.B.: "dort wurde ich wiedergeboren, jenen Namen hatte ich dieser Familie gehörte ich an ...so erinnerte ich mich vieler früherer Leben wie an ein Leben, zwei Leben ....usw. So war mein Lebensende dann wurde ich dort wiedergeboren usw. usw. Das meinte ich mit "Perspektive auf die Person".


    Damit das Frage-Antwort-Dingens nicht ganz so einseitig verläuft: siehst du denn einen Unterschied zwischen dieser Stelle und den schon erwähnten in MN143, Ud.III.2 und vielen anderen der selben Art? Und falls ja, warum?

    accinca:
    Moosgarten:

    Richtig, diese nicht.


    Offensichtlich im Unterschied zum Buddha für den es
    ja beide Perspektiven (persönlich und unpersönlich)
    ohne Konflikt nebeneinander in einem endlosen Strom
    des Daseins gibt.


    welche Perspektive ich mir nicht zu eigen mache ist die, die man mit Verweis auf MN143 vielleicht einnehmen könnte und ich mir erlaubt habe, mit einer weiteren Stelle aus Ud.III.2. zu illustrieren.
    Ansonsten sehe ich es ebenso: die Perspektive auf die Person, wie auch die Perspektive auf Prozesse können durchaus eingenommen werden, ohne in Widerspruch zu geraten :)

    Morpho:

    Das Kernholz des Buddha Dharma ist die (selbstlose, rechte) Gesinnung oder einfach: Haltung.


    Darunter versteht leider jeder etwas anderes - und deshalb begebe ich mich nicht auf diese geschmäcklerische Ebene, anderen über "Haltung" zu referieren, ich habe auch keine Glaskugel um über deren "Gesinnung" zu befinden. Sollte mal jeder kritisch bei sich selber untersuchen - wie du selbst gerade so schön gesagt hast, in "individueller Klärung".

    Morpho:

    Solltest du von 'gakku' sprechen, das ist kein Gemeinding, sondern individuelle Klärung.


    Meinst du 'gaku'? Ja, jeder mußt das selbst tun, aber es geht, nach allem was ich "geklärt" habe, nicht allein.


    Morpho:

    Dein Verhalten könnte doch auf deine Sangha zurück fallen, insbesondere da du für sie wirbst.


    Wie kommst denn darauf, dass ich für sie "werbe"? Ist nicht nötig, ist immer rappelvoll. Und was fürn Verhalten? Das du mir andichten willst?

    Morpho:

    moos:
    "Das könnte dir so passen, wo es um einen der Kerne der Buddhalehre gibt."
    Was ist denn das Kernholz?


    Neuer Begriff - von Buddhadasa? Der schreibt "sunnata" - das ist aber nur ein anderer Begriff für "Bedingtes Entstehen" - und das wieder ist "der mittlere Weg" (Nagarjuna).


    Morpho:
    Zitat

    "So wäre es nur, wenn wir sonst nichts anderes täten - was du hiermit schon wieder anderen unterstellst."


    Wer ist denn das "wir"?


    Wen immer du mit deinen Abfälligkeiten gegenüber Diskurs meinst.
    Ich verstehe darunter übrigens mit Habermas "kommunikatives Handeln in Form verständigungsorientierter sprachlicher Äußerungen"

    pamokkha:
    Moosgarten:


    Genau das was ich zu D28 gesagt habe. Du hattes mich nach meiner Interpretation gefragt und gehst jetzt nicht darauf ein. Warum?


    Was hast du erwartet, eine Parade oder zumindest Beifall? Aber im Ernst, ich gehe doch darauf ein indem ich weiter frage. Augenscheinlich verstehe ich nicht, was du meinst.


    Nein, ich aber hätte zumindest quid pro quo deine Interpretation erwartet.


    pamokkha:
    Moosgarten:

    Ich empfehle dann immer M2 (http://www.palikanon.com/majjhima/m002n.htm). Hilft aber nach meiner unmaßgeblichen Beobachtung auch meistens nichts.


    Ist auch nicht verwunderlich, wenn man einen Link mit einer Erläuterung verwechselt.


    Ich jedenfalls nicht.


    pamokkha:
    Moosgarten:

    BTW, was soll der Buddha da geantwortet haben?


    In diesem Fall hat der Buddha nur geantwortet, dass der Mönch als Nichtwiederkehrer verschied. Was das bedeutet, ist jedem verständlich: wieder ins Dasein treten in einem reinen Gefilde.


    Das ist nur verständlich, wenn jemand ne Vorstellung hat, was "reine Gefilde" sind - möglichst solche, die mit dem sonst so Gelehrtem in Übereinstimmung und nicht in Widerspruch steht.


    pamokkha:

    Für mich interessanter ist hier aber, wie personenbezogen über das Thema gesprochen wird: "where has he been reborn? What birth has he taken? What is his afterlife? (Bhikkhu Analayo, Mindfully facing disease and death)".


    Na ja, also Analayo übersetzt da aus dem Chinesischen (Quelltext und Übersetzung liegen mir nicht vor) - und da habe ich schon mal aus sprachlichen Gründen Fragen, wie "personenbezogen" das ist.


    pamokkha:

    Und diese Themenbehandlung findet sich immer wieder in den Nikaya und Agama. Hier zwei Beispiele aus dem Digha-nikaya.


    Ich komme bei diesem Thema noch einmal auf die von Accinca angesprochene Beispiel aus D28 (gabbhāvakkantidesanā, DN 28.4) zurück: einen persönlicher Bezug, den Neumann übersetzt ("einer") findet sich im Quelltext nicht.


    pamokkha:

    Jener ist da auferstanden, dieser ist dort auferstanden. (http://palikanon.com/digha/d18.htm)


    Es steht im Pali in beiden Fällen im Gegensatz zur Übersetzung von Neumann das selbe Demonstrativ-Pronomen (asu) da - und zwar nicht, wie sonst bei personalen Bestimmungen üblich, mit Bestimmung dessen, worauf es sich bezieht.


    pamokkha:

    und in DN 14 sitzen die Mönche zusammen und unterhalten sich über Wiedergeburt als der Buddha dazu kam:
    .... Und der Buddha tadelt nicht etwa, sondern fragt:

    Zitat

    „Möchtet ihr nun, Mönche, ein lehrreiches Gespräch über frühere Daseinsform hören?" (ebenda)


    Ja und erzählt dann eine Geschichte, wie es jeweils zu Zeiten der mythischen Buddhas war. Wie die gelebt haben und wie die Umstände waren. :) Nicht grad was über Wiedergeburt.


    pamokkha:

    Eine personenbezogene Darstellung von Wiedergeburt findet sich auch in MN 143, wo der Tote zurückkommt, um sein früheres Dasein zu bestätigen:


    Ja, tolle Geschichte.
    Möget ihr alle als wunderschöne junge Devas mit der entsprechenden Manneskraft inmitten von 500 schönfüßige Brahma-Nymphen (Accharā) wiedergeboren werden - mindestens das verspricht ja der Buddha auch noch so.
    http://www.palikanon.com/khuddaka/udana/ud_3.htm#2
    Dagegen kommt keine andere Religion an.
    Obwohl, ob das dann auch Morpho gefallen würde, dann eine der dienstgebundenen 500 zu sein? Hm, Fragen über Fragen.


    pamokkha:

    Diese Perspektive scheint bei dir nicht da zu sein.


    Richtig, diese nicht.

    Morpho:

    Na unter Freidenker, Philosophen...


    Das könnte dir so passen, wo es um einen der Kerne der Buddhalehre gibt.


    Zitat

    Erstens steh ich gern in einer gütlichen und in einer Beziehung in einem Dialog


    Du könntest dazu wesentlich beitragen, indem du deine persönlichen Unterstellungen läßt.
    Aber leider bist du grad an dieser Stelle immer wieder der Initiator und Scharfmacher.


    Zitat

    Zweitens, wenn ich von dir lese entstehen ja ebenso Meinungen und Ansichten, aber wenn du da vom Grunsatz her von so was wie falsch und irregeleitet sprichst


    Schon wieder, ohne jede Begründung.


    Zitat

    Drittens passt Zen Praxis und diskursives "Ergründen" absolut nicht zusammen.


    Natürlich wird in der Zen-Literatur auch ständig diskursiv den Sachen auf den Grund gegangen. Und das ist natürlich ebenso Praxis. Wer das abstreitet, lügt einfach frech, oder kennt beides nicht - nicht die Praxis und auch nicht die Literatur.


    Zitat

    ... von dualistischer "Form", und entsprechend auch Ansichten, Entäusserung und - das Verstehen.


    So wäre es nur, wenn wir sonst nichts anderes täten - was du hiermit schon wieder anderen unterstellst.

    Morpho:

    Ich glaube, moos, spricht an sich von "Wiedergeburt" des "Ego",der Ich -Verhaftung innerhalb der Kette.


    Ja klar, wovon denn sonst? Darum gehts doch in der Lehre Buddhas, oder wie?


    Zitat

    Nur so wird mir jetzt diese ewige Kritik und Anklage leidlich verständlich.@ moos: Du zielst auch wieder auf einen wissenschaftlich geprägten Diskurs. Aber so einer ist mit "Vertrauten" nicht drin, und das kommt nicht von einer Antihaltung.


    Nein, ziele ich nicht, sondern lediglich auf einen konventionell-rationalen - denn daraus bestehen die PK-Lehreden wesentlich.
    Deine immer wieder ad personam Fehleinschätzungen kommen grundsätzlich daher - daß du völlig unbegründet mutmaßt, daß sich darin die Praxis des Gegenüber erschöpft, wo aber in der Regel aber genau das Gegenteil der Fall ist.
    Du sprichst erst von der Notwendigkeit in "Glauben" - nämlich in das, was du meinst aus dem Gelesenen zu verstehen - was, wie ich an anderer Stelle gerade anmerkte, auch wieder nur etwas Gehörtes, nicht etwa das Gesagte und schon überhaupt nicht das Gemeinte sein kann. Zumindest das kann man sich doch leicht aus der "Buddha-Lehre" erschließen.


    Zitat

    Für Grundsatzdisskussionen ist dieser Bereich auch ungeeignet.


    Wo meinst Du, wären sie dann besser aufgehoben?

    hedin02:

    Bin ich froh…..Ende der Diskussion.
    Dein bodenloser, unsinniger Opportunismus wäre in der Politik besser aufgehoben.


    Also findest du nicht, daß jemand, der empfiehlt Bedingtes Entstehen "zu vergessen", sich mit seinen Urteile über andere doch deutlich zurückhalten sollte - besonders in der Form des Nachtretens. Bringt, so sagt man "Schlechtes Karma".

    hedin02:
    Moosgarten:


    Jeder ist aber ständig Willensakten anderer ausgesetzt, die, wie du selbst geschrieben hast, Bestandteil "des Geistesstroms" sind. Oder nicht? Gibts jetzt unzählige Geistesströme so wie es unzählige Wesen gibt?


    Wäre dem nicht so, dann liefen nicht unzählige Wesen herum, jeder mit einem eigenen Charakter, Grundeigenschaften, welche nicht durch Erfahrungen aus dem aktuellen Dasein erklärt werden können.


    Wieder nur Behauptung.


    hedin02:

    Gefühl als Bedingung für Werden würde ja bedeuten, dass die Handlungen zwingend durch angenehme, unangenehme oder neutrale Gefühle vorbestimmt wären. Das ist wohl nicht so


    Nicht "bestimmt" sondern "bedingt" - und zwar immer.
    http://www.palikanon.com/samyutta/sam36.html#s36_6


    hedin02:

    Vergiss in diesem Bereich der Lehre den Patticasamupadda, der verwirrt hier nur.


    Das war ja nun wirklich dein Offenbarungseid.
    Dich verwirrt es, weil der Kern der Buddhalehre nicht mit zu deinen Theorien paßt. :)


    Habe die Ehre.

    Morpho:
    Moosgarten:


    Nur kann man eben genau das nicht in ein "nächstes Leben" (nach dem Tode :) ) "mitnehmen".


    Tsja, das sieht Buddha und Dogen und die Patriarchen allgemein nun man völlig anders.


    Das behauptest du wieder einfach nur so - und "Buddha und Dogen" als Zeugen für deine Glaubensbekenntnisse am Ring durch die Arena zu ziehen, halte ich für reichlich vermessen.


    Zitat

    Und so beschreibt dein Mondo auch die Komplexität von manifestierten(Körper-Geist-Shankara) Karma und dem latenten (nicht-manifesten, Samen-) Karma.


    Was fürn "mein Mondo"? Herrje.


    Zitat

    Achtsamkeit, Shikantaza bzw.Hishiryo ist die einzige Möglichkeit zu verhindern, dass sich unheilsames Karma als Gedanke, Wort und Handlung derart manifestieren kann, dass deine "guten Absichten" "unterliegen", oder auch die Entschlusskraft zur sg. 'Anstrengung'.


    Ja, und?


    Zitat

    Die Sache ist, an "Wiedergeburt" und Karma musst du wirklich glauben können, was nämlich zur Wiedergeburt führt ist das Karma,


    Überhaupt nicht, sondern nur wenn wir uns bemühen zu ergründen, zu erfahren - also auch zu wissen, was "Wiedergeburt" ist, entfaltet sich auch "rechte Anstrengung". Vorher sind das alles nur Lippenbekenntnisse und "Shikantaza bzw. Hishiryo" sind dann auch nur leere Worthülsen mit denen sich die Leute besoffen reden - is nicht mein Ding.
    Sog. "Latentes Karma" führt übrigens nicht zwingend zur Wiedergeburt. Das ist vollkommener Quatsch.
    "Karma" wirkt nämlich nur vermittelt - wenn seine Resultate nicht ergriffen werden, ist Schluß damit. Guckste paticcasamuppada.


    Zitat

    Dann stellt sich vielleicht die Frage "Wozu das alles?", wobei das ja ansich ne ganz legitime Frage ist.


    Ja, wage doch mal dazu ne ehrliche Antwort, dich betreffend - nur so für dich selbst.

    Frieden-und-Freude:

    Vielleicht erläutere ich mal, wie "ontologisch" gemeint ist ...
    Es geht dabei um grundlegende Aussagen über den Bereich des Seienden. Beispielsweise sind die "Individuen" in der Ontologie Schopenhauers nicht real, sondern nur Manifestationen des Willens zum Leben.


    Das ist lieb von Dir. Deshalb wollte ich dir sagen, was ich unter "Seiend" verstehe - nämlich Wirkendes. Das ist für mich im deutschen Sprachgebrauch etwas anderes als "real". Geht schon aus der unterschiedlichen Etymologie hervor.
    Auch vor 2500 Jahren hatten die Leute dazu unterschiedliche Auffassungen, z.B. dass "seinend" nur das ist, daß einen irgendwo nicht bedingten "Kern" besäße ("atta").
    Aber dann wäre dieser Kern aber auch nicht wirkend (also nicht wirklich) - und letztlich aus "Befreiung" ausgeschlossen. Bekanntlich wird das in der "Lehre" bestritten.


    Zitat

    Soweit ich das beurteilen kann, besagt die buddhistische Ontologie (trotz großer Unterschiede einzelner Richtungen) ungefähr Folgendes:
    Alles was existiert, sind nur Ströme abhängig entstehender Phänomene, die miteinander interagieren.


    Jup, und "Mensch" ist ein solches "Phänomen"


    Zitat

    Die Annahme von getrennt von allem anderen existierenden Einzelwesen ist also von vornherein eine Illusion.


    Ja klar, hab ich auch nicht anders gesagt.


    Zitat

    Man kann sogar radikaler sagen: Ein Einzelwesen gibt es gar nicht, denn es ist lediglich Teil des Stroms von Phänomenen.


    Ich sag das nicht. Inwiefern es sie "gibt", habe ich ja ausgeführt.


    Zitat

    Wenn dem so ist, bedeutet "Wiedergeburt" vermutlich nur, dass sich die Phänomene (darunter das Leiden) immer neu reproduzieren. (Ich dachte, Du hattest das so gemeint.)


    Sicher.