Mich beschleicht der Gedanke, dass da etwas gewesen sein muss, das die Entsagung zuallererst ermöglichte und dass dies bereits 'geistige Klarheit, emotionale Ausgeglichenheit und Freude' beinhaltete.
Körper/Geist verändern sich ständig, dagegen bin ich machtlos, ich kann die Veränderung nicht aufhalten. Werden sie nicht fälschlicherweise als Ich und Mein aufgefasst, entstehen keine Leiden (dukkha) wenn sie nicht so bleiben wie gewünscht, sich zum Unangenehmen verändern. Durch die wirklichkeitsgemäße Einsicht dass ich nicht Körper/Geist bin und dass sie mir nicht gehören, entsteht kein dukkha. Solche Einsicht sehe ich als dieses Etwas, das zuerst da sein muss, damit Entsagung möglich wird. Sie beinhaltet 'geistige Klarheit, emotionale Ausgeglichenheit und Freude' im Ansatz, als Ahnung und Ausblick und ist eine befriedigende Perspektive, eine letzte Erklärung, eine Antwort über die nichts hinaus geht, wie etwa Fragen nach Gott, Schöpfer und Selbst - weil sie das Wesentliche ist, wenn auch noch nicht wirklich gegenwärtig, bzw. voll bewusst.
Bei Entsagung denkt man ja oft, dass dies ein selbstauferlegter Zwang wäre, aber bei Konzentration auf das Wesentliche kann Entsagung die natürliche Folge sein, nahezu anstrengungslos.
Kommt darauf an wie viel oder wie stark die Kilesa im Geist sind, die Geistestrübungen mit ihrer Wurzel Gier, Hass und Verblendung. Gewöhnlich ist es ein langer und anstrengender Weg auf dem man immer stagnieren oder zurückfallen kann, solange nicht die erste Erleuchtungsstufe erreicht ist (sotāpanna).