Beiträge von Elliot im Thema „Was sind eigentlich Karma und Wiedergeburt?“

    kesakambalo:

    Hallo,
    Es gibt gute und böse Taten durch einen Menschen. Beide Seiten werden gegeneinander aufgerechnet.
    Daraus ergibt sich die Art des nächsten Lebens.
    Falls einer ganz schlau ist, begeht er keine bösen Taten mehr, bereut sie sehr intensiv und wendet sich den guten Taten zu, dann hat er eventuell das Glück hat, nicht mehr wiedergeboren zu werden und muss auch nicht mehr leiden.


    Da müsste man aber schon sehr großes Glück haben.


    Zitat

    "Ihr Haushälter, wenn jemand, der ein Verhalten pflegt, das im Einklang mit dem Dhamma steht, rechtschaffenes Verhalten, sich wünschen sollte: 'O möge ich doch durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen!', so ist es möglich, daß er durch eigene Verwirklichung mit höherer Geisteskraft hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt. Warum? Weil er ein Verhalten pflegt, das im Einklang mit dem Dhamma steht, rechtschaffenes Verhalten."


    (Majjhima Nikāya 42: Die Brahmanen von Verañja - Verañjaka Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    happygolucky:

    Ich habe Schwierigkeiten damit den Unterschied zu erkennen und wäre dankbar wenn mir jemand dabei helfen könnte. :?


    Das Überwinden von Gier, Hass und Verblendung ist schon mal ein notwendiger Abschnitt des Weges:



    Aber an dieser Stelle ist Dukkha noch kein Ende gemacht.


    Viele Grüße
    Elliot

    fotost:

    Wollen wir wirklich um Worte streiten?


    Ja, natürlich.


    Dieses DBU vertritt halt eine andere Wahrheit, als die, die in den Lehrreden beschrieben wird.


    Hat sich eine für viele Menschen leichter verdauliche Wahrheit auf die Fahnen geschrieben.


    Viele Grüße
    Elliot


    Wobei Gier, Hass und Verblendung ja nicht die Ursache von Dukkha sind, sondern die Wurzel des Unheilsamen;



    Viele Grüße
    Elliot

    kesakambalo:

    Hi,
    ich hab mal reingeschaut und dachte wie materialistisch ihr doch seid. In der unbeliebten Längeren Sammlung steht drin warum. Der Ursprung des Menschen ist ein Leuchtwesen, das vom Jenseits auf die Erde kommt, weil es da ermüdete, hat Materie, Nahrung zu sich genommen und wurde zum Menschen.
    Da gibt es den Teufel, Brahma, der Rat der dreiunddreißig Götter mit Sakko dem Götterkönig und noch etliche Geister und Co.
    Im Prinzip ist die Lehre monotheistisch und der Rest nur rankendes Beiwerk. Lest halt mal nach, da ihr das sonst sowieso nicht glaubt!


    Ganz so ist es ja nicht:



    Viele Grüße
    Elliot

    In diesem Zusammenhang ist "Höchster Gott" die Übersetzung von Issara bzw. Ishvara.


    Aber auch diesem wird der Buddha sicher nicht Unsterblichkeit zugeschrieben haben.


    Die Frage, ob es einen Anfang der Welt gegeben hat und ob es ein Ende der Welt geben wird, oder nicht, bleibt aber unbeantwortet:


    Zitat

    "Māluṅkyāputta, wenn die Ansicht besteht 'die Welt ist ewig', kann das heilige Leben nicht gelebt werden; und wenn die Ansicht besteht 'die Welt ist nicht ewig', kann das heilige Leben nicht gelebt werden."


    (Majjhima Nikāya 63: Die kürzere Lehrrede an Māluṅkyāputta - Cūḷamāluṅkya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    mukti:

    Hier geht es aber nicht darum Gott als Ursache auszuschließen oder nicht. Der Konjunktiv bedeutet nicht dass etwas möglich ist.


    Es ist wohl eher so gemeint, dass es zwar einen allmächten höchsten Gott geben mag, aber dann war dieser gnädig genug, dem Asketen Gotama keine Steine in den Weg zu legen, auf dem er es abschließend zu angenehmen triebfreien Gefühlen gebracht hat.


    Es wäre ja durchaus denkbar, dass ein zorniger höchster Gott sein Karma herausfordert, indem er strebsame Bhikkhus ein vorzeitiges Ableben ereilen lässt, so dass diese dann ihre Arbeit in einem anderen Dasein fortführen müssen.


    Viele Grüße
    Elliot

    Man könnte sagen, Monotheismus wird nicht ausgeschlossen, ein solcher würde aber auch keinen bedeutenden Unterschied machen:



    Viele Grüße
    Elliot

    fotost:

    Liebe Grüße Elliot,


    also Du möchtest von dem von accinca zitierten Text gern auf einen anderen anschließenden Text weitergehen. Gern.


    Nein. Wie kommst Du darauf?


    Accinca hatte an dieser Stelle doch gar keinen Text zitiert.


    Ich habe nur Deine Frage anhand der Fortsetzung des von mir zuvor zitierten Textes beantwortet:


    fotost:

    Könntest Du bitte erläutern, wie Du von dem zitierten Text auf Wiedergeburt außerhalb eines Lebens kommst?


    Ich sehe es nicht. Da steht letztlich, daß es verschiedene Welten gibt.


    Viele Grüße
    Elliot


    Das kommt dann im darauffolgenden Abschnitt:


    Zitat

    "Darüber erwägt ein Weiser so: 'Wenn es eine andere Welt gibt, dann wird dieser gute Mensch bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode an einem glücklichen Bestimmungsort, ja sogar in der himmlischen Welt wiedererscheinen. Aber egal, ob das Wort jener guten Mönche und Brahmanen wahr ist oder nicht, einmal angenommen, es gibt keine andere Welt: dieser gute Mensch wird trotzdem hier und jetzt von den Weisen als eine sittsame Person gelobt, als einer mit richtiger Ansicht, der die Lehrmeinung der Bejahung vertritt. Wenn es aber andererseits eine andere Welt gibt, dann hat dieser gute Mensch einen doppelt guten Wurf gemacht: weil er von den Weisen hier und jetzt gelobt wird, und weil er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in glücklichen Umständen, ja sogar in der himmlischen Welt wiedererscheint. Er hat diese unbestreitbare Lehre richtig angenommen und übernommen, auf eine Weise, daß sie sich in beide Richtungen erstreckt und die unheilsame Alternative ausschließt.'"


    (Majjhima Nikāya 60: Die unbestreitbare Lehre - Apaṇṇaka Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Axel:
    fotost:

    Mehr kann man nicht wissen :)


    Oh, mit dieser Meinung sind wir aber eine kleine, radikale Minderheit... :grinsen:


    Ihr seid vermutlich auch keine guten und tugendhaften Mönche, die diese Welt und die andere Welt durch Verwirklichung mit höherer Geisteskraft erfahren haben.



    Viele Grüße
    Elliot

    Mogwai-Tree:

    Ich habe kürzlich viel über Wiedergeburt und Karma nachgedacht. Woher kommt es, dass eine derartig undogmatische Religion wie der Buddhismus über Dinge Ausdruck gibt, die eigentlich an der irdischen Erfahrung vorbei gehen? Denn darauf basiert der Buddhismus doch schließlich, auf der Erfahrung... Oder wird es in buddhistischer Literatur vielleicht sogar deutlich erklärt, sodass es keine wirkliche Diskussionsgrundlage gibt?


    Also, es wird in "buddhistischer Literatur" bestätigt, wie du schon selbst sagst, das Wissen basiert letztlich auf Erfahrung:



    Viele Grüße
    Elliot