Beiträge von Schroedinger im Thema „Das einzige, was da ersteinmal ist, sind die Wahrnehmungen“

    Ellviral:

    Das ist dann die Angstfreiheit die man in der ersten Zeit garnicht versteht, ein Wohlgefühl das scheinbar keine Ursache hat, weil die Ursache ausgerissen ist, die Angst um Mein, Ich, Selbst ist weg. Ein Wohlgefühl ohne irgendeinen Grund. Später legt man das als Mitgefühl aus was auch intellektuell nicht stimmig ist und dann bin ich auf Wohl-Wollen gegenüber allen lebenden Wesen, einschließlich mich gekommen und seit dem begegnet mir mein Leben und ich begegne dem Leben.
    Ps. Angst??? erscheint nur hier um Mein, Ich, Selbst. Außerhalb dieser Welt ist es fast ganz verschwunden und taucht nur bei Existenzbedrohung auf und dann ist es Sorge und Furcht, keine Angst.


    Das sind ja alles körperliche Vorgänge, die als Begierde, Angst, Hass bezeichnet werden. Ich fand daher die Debatte über Metta und die Praxis ganz interessant, weil man da ja zuerst Metta für sich entwickeln soll. Das ist plausibel hinsichtlich dieses körperlichen Punkts. Wohlwollen dem Körperlichen heisst ihn von Begierde, Angst und Hass und anderem zu befreien und gelassen sein. Dabei kommt das ja aus der Erinnerung, der Erfahrung, vergangenem Erleben und ist gegenwärtig bloß Gedankenkram (Geistesobjekte), das auf die Zukunft projiziert wird. Aber wie es morgen wirklich ist, weiß ich ja nicht. Ich weiß nicht, wer ich morgen sein werde. :)

    Ellviral:
    Tychiades:


    In MN 1 werden die Wahrnehmungen des Weltlings mit den Erkenntnissen/Einsichten des Bikkhu verglichen und dann die Folgerungen daraus weiter vertieft.


    Die Wahrnehmungen eines Weltlings sind IMMER Täuschungen. Er nimmt das Erdelement wahr, erkennt aber nicht, was es ist. Der Bikkhu erkennt es, nämlich als Täuschung/Illusion, und er soll das durchschauen, d.h. er hat es noch nicht durchschaut. Er lässt sich von der Täuschung noch in die Irre führen.

    Kann es sein das der Weltling die Seins-bestand-teile NUR? als , Das ist mein, das bin ich , das ist mein Selbst wahrnimmt und eben nicht erkennen kann das, dies nicht mein, nicht mein ich, nicht mein Selbst ist? Wenn das die Täuschung ist gibt es keinen Zweifel mehr an der Wahrnehmung eines Objektes. Jedes Ding ist da, aber eben nie Mein, Ich, Selbst.


    Der Weltling

    Zitat

    »Wer nicht von den drei Fesseln (Persönlichkeitsansicht, skeptischem Zweifel und Haften an Regeln und Riten) befreit ist und sich auch nicht auf dem Wege befindet, jene drei Dinge zu verlieren, diesen Menschen bezeichnet man als Weltling«


    ist gefangen in der Persönlichkeitsansicht. Dadurch erfährt er dukkha und daran könnte er erkennen, dass seine Ansicht verblendet ist. Wenn er sich dem Dharma zuwendet, wird er was von den kkhanda, den Daseinsgruppen erfahren und er wird erkennen, dass

    Zitat

    Für alle Wesen, mit Ausnahme des Heiligen (arahat), sind diese fünf Gruppen »Gruppen des Anhaftens« (upādāna-kkhandha), und zwar in dem Sinne, daß sie Objekte des Anhaftens bilden.


    Hier kann man dann weiter lesen und kommt wieder zum Erdelement usw.
    http://www.palikanon.de/wtb/khandha.html


    Immer wenn einer dukkha erfährt, erfährt er auch Anhangen und dass da immer noch ein Mein, Ich und Selbst ist, wenn es auch noch so gering ist. Immer dann, wenn dir was weggenommen wird oder du etwas verlierst oder du etwas hergeben willst, musst etc. kannst du das erleben, empfinden und wahrnehmen.
    Immer dann, wenn du etwas gewinnst und Freude aufkommt, kannst du Anhangen empfinden und wahrnehmen. Meistens nimmt man den Gewinn und die Freude wahr, aber das ist eben nicht das, was durchschaut werden soll. Gewinn und Freude darüber sind wie Schleier vor der Vergänglichkeit von allem. Die Freude hingegen, die aufkommt, wenn einer diese Illusionen durchschaut, ist von anderen Art. Sie befreit einfach vom Dasein UND Nicht-Dasein. Das ist ja einfach nur eine Unterscheidung - letztlich sind die Dinge sowohl da, als auch nicht da.

    pops:


    Ich möchte im Folgenden Thread nocheinmal über:


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m001z.html
    sprechen. Im speziellen eigentlich nur über den ersten Vers.


    In MN 1 werden die Wahrnehmungen des Weltlings mit den Erkenntnissen/Einsichten des Bikkhu verglichen und dann die Folgerungen daraus weiter vertieft.


    Die Wahrnehmungen eines Weltlings sind IMMER Täuschungen. Er nimmt das Erdelement wahr, erkennt aber nicht, was es ist. Der Bikkhu erkennt es, nämlich als Täuschung/Illusion, und er soll das durchschauen, d.h. er hat es noch nicht durchschaut. Er lässt sich von der Täuschung noch in die Irre führen.
    Der Arahant hat nun durchschaut und sieht, dass Wahrnehmung Illusion ist. Daraus folgt dann das Aufgeben der Begierde, des Hasses und der Verblendung. (Arahant II - III - IV). Der Arahant hat es aber icht vollständig bis zum Ende durchschaut. Das hat erst der Tathagata I und der Tathagata II hat daraus dann die Konsequenzen gezogen und es vollständig vernichtet.


    Was also erst einmal da ist, das sind die Täuschungen. Diese resultieren aus den Empfindungen, die immer subjektiv, nämlich "mein" sind. Da dieses MEIN aber die grundlegende Täuschung ist, die Wurzel aller Dinge, folgt daraus eben die Verblendung und Hass und Gier.