Alles anzeigenVon A. Einstein stammt folgender Satz:
Der Horizont manchen Betrachters gleicht einen "Radius von Null,"den er dann als seinen Standpunkt nennt.
Durch die buddhistische Brille betrachtet würde der Satz Einsteins bedeuten: die Buddha-Lehre alleine auf die vier Paradigmen der edlen Wahrheiten zu beschränken; wäre ein Standpunkt von einem Radius nahe Null.
Religionen versuchen ihre Mitglieder mit diesen „Null Radius“ zu indoktrinieren, um damit mehr Glaubens-Freiraum zu schaffen.
Das revolutionäre und radikale an Einstein war ja gerade, dass er das erstnahm, was sich aus den Gleichungen ergab und dabei bereit war das radikal in Frage zu stellen, was als das übliche Verständnis von Raum und Zeit galt. Während andere lieber irgendwelche Konstanten erfanden um die Gleichungen zu entschärfen, und das traditionelle Verständis von Raum und Zeit zu retten. Einstein hatte also auf der einen Seite die Offenheit, Gewohntes fallenzulassen, dies kann man aber auch andererseits als ein "Vertrauen zu den Gleichungen" lesen.
Und diese Dialektik gibt es ja eben auch im Bezug auf die "edlen Wahrheiten". Gerade indem man sich darauf stützt, wird es möglich , das gewohnte Verständis von Ich und Welt in Frage zu stellten wodurch sich eben "Freiraum" ergibt.
Historisch war es , dass der Buddhismus von einer "Religion der Verneiner" ein Stück weit zu etwas Sozialerem gezähmt wurde, nachdem er als von Ashoka geförderte Staatsreligon für Frieden im Reich und das Wohl der Gesellschaft zuständig war. Der Horizont weitete sich und statt der engen Aufgabe Samsaras zu überwinden wurde der Buddhismus zu vielem anderem: Zum Zentrum von Kultur, zum politischen Machtfaktor, zum Förderer des Handwerks, zur Quelle ausgefeilter und genialer philosohischer Systeme usw. Aber gerade indem man sich mit dem Status Quo arrangierte und insfoern seinen "Horizont weitete", erschöpfte sich das Potential zur Verneinung und der aus ihr erwachsende Freiraum.
hedin02:Religionen versuchen ihre Mitglieder mit diesen „Null Radius“ zu indoktrinieren, um damit mehr
Glaubens-Freiraum zu schaffen.
Für mich stellt sich das so dar: Der „Null Radius“ - also das Potential Samsara zu druchdringen und in Frage zu stellen, wurde im weiteren Verlauf oft zu so eine "Tranzendenz" aufgeblasen, die zu allem möglichen verwendet wurde. Eben um einen Herrscher mit buddhitischer Legitimation zu versehen, oder aber als Rechtfertigung für die eigenen Machtausübung. Weswegen es für mich wichtig ist, buddhiische Konzepte in ihrem Definitiosnbereich der buddhitischen Fragestellung (der Befreiung vom Leid) zu belassen und nicht auf alle möglichen Bereiche auszudehnen.
Auch wenn ich natürlich verstehe, dass es ein Bedürfnis gibt, im Buddhismus etwas zus sehen, was ""ganzheitlich" auf alle Probleme eine Lösung weiss.