Beiträge von xxx im Thema „Theravada, Mahayana, Vajrayana - Methoden“

    Es ist schön, dass es uns gelingt eine gewisse Gemeinsamkeit zu finden und diese zu betonen, statt auf den Differenzen herumzureiten 👍


    Der Titel dieser Diskussion handelt von den verschiedenen herangehensweise einzelnen buddh. Schulen betreffend der Lehre Buddhas. Deshalb liess ich mich dazu verleiten, Stellung zu beziehen, obwohl ich von vornherein wusste, dass ich damit Widerstände provozieren würde.

    Da Widerstände überwunden werden müssen, betrachte ich mein Wirken immer auch ein wenig als Belehrung. Deshalb habe ich bewusst absolut formuliert.


    Auch wenn ich nun etwas sachter formuliere, halte ich einen verführerischen Weg, der in meiner Wahrnehmung zu einseitig auf Metta und Boddhichitta fokussiert, nicht für zielführend im Hinblick auf Befreiung bezw. erlöschen in Nibbana.


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    xxx , was Du persönlich beobachtet hast, wurde offensichtlich durch Deine persönlichen Be- und Verurteilungen gefiltert. Dieses dumme Zeug ist ziemlich unerträglich zu lesen.

    Es ist gut, Unerträglichkeit (dukkha) bewusst zu erfahren, Dukkha zu erkennen. Das ist ja meine Kritik am Mahayana, dass er Dukkha aus dem Weg geht, versteckt, verdrängt.

    Dabei ist das erkennen (d.h aktiv Leiden) von Dukkha die Grundlage.

    Da du nun ein Aspekt von Dukkha spürst, brauchst du nur noch in Versenkung (z.B Anapanasati) seinen Ursprung aufzuspüren... 😊


    Zitat

    21. "Wenn sein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich ist, richtet er ihn auf das Wissen von der Vernichtung der Triebe. Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist Dukkha.' Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha.' ......'MN 39. 



    Meine Meinung zum Thema ist folgende:


    Der ursprüngliche „Palibuddhismus“ führt durch strenge Askese, Disziplin und Anstrengung auf dem Übungsweg des achtfachen Pfades zur Befreiung des Geistes und damit zur Vernichtung Leids d.h. zum Erlöschen in Nibbāna .


    Dies geschieht als eigenverantwortlicher Asket, der abgeschieden, z.B einsam im Wald, meditierend, seinen Geist läutert.

    Nur an den Uposatha-Tagen ( etwa zweimal im Monat an Voll-, Halb- und Neumondtagen) kamen/kommen buddhistische Mönche zusammen um sich gegenseitig die Mönchsregeln (Patimokkha) in Erinnerung zu rufen, eigene Verfehlungen zu „beichten“ und falls nötig zu sühnen (Nobody is Perfect 😇).


    Die späteren Mahayana und Vajrayana Schulen berufen sich zwar auch auf Buddha, haben sich im Gegensatz zum Palibuddhimus, mehr als Religion im klassischen Sinne etabliert.:

    Es geht nun primär um Ablenkung vom Leid, beziehungsweise Verdrängung des Leidens und nicht mehr um dessen endgültige Vernichtung.


    Deshalb wird der Geist in diesen Schulen auch nicht befreit werden können sondern lediglich beschäftigt und abgelenkt. Triebe werden nicht vernichtet sondern im Gegenteil geschürt: Alles ist möglichst bunt, harmonisch, liebevoll und konfliktfrei. Mann/Frau soll sich möglichst wohl, aufgehoben und geborgen fühlen.


    Statt sich anzustrengen in Nibbhana zu erlöschen bemüht man sich zusammen mit anderen gemeinsam Leid zu verdrängen und sich von den Realitäten abzulenken.


    Dabei lehrte Buddha einst, man solle seine ganze Energie in die eigene Befreiung stecken. Nur wer selber befreit ist, unterstützt andere sich zu befreien und nicht bloß sich abzulenken. Er erreicht dies durch sein Beispiel, durch stille unbemerkte Einflussnahme.


    Was Buddha bezüglich Bodhichitta hält ist jedenfalls eindeutig:


    Zitat

    16. "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich. Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich.

    MN8