Beiträge von Noreply im Thema „Mitgefühl - wie bekomm ich das besser auf die Reihe?“

    Ach ja, gerade fällt mir aus meiner praktischen Erfahrung auf: Metta führt bei mir zu mehr karuna, aber definitiv nicht zu mehr, sondern zu weniger Mitleid.


    (ganz im klassischen Sinne: Mit Gleichmut das aufnehmen, was da ist, und das tun, was zu tun ist. )


    Ich glaube auch, dass man Mitgefühl nicht direkt entwickeln kann,sondern, dass sich das über Metta festigt. Jemand andere Erfahrungen?

    Es ist einfach da und keine "Beziehungen" sind mehr so wie sie waren, jeder Versuch sie wieder so zu machen wie sie geglaubt mal waren scheitern und schaffen persönliches am Ich/Ego leiden. Ich glaube nicht das es da was festigendes gibt, nur das wenn ich Mitgefühl verlasse Probleme bekomme.

    Ich hatte es immer so verstanden, dass Mitgefühl über Mitleid hinausgeht. Das es die Fähigkeit ist, die Gefühlsregungen anderer Menschen nachvollziehen zu können, die durch Verblendung entstanden sind. Also nicht nur ihr Leid, auch die auslösenden Gefühle und Anhaftungen an sie. Wenn Mitgefühl sich entwickelt hat (und man kann es nach meiner Auffassung nicht forcieren), nimmt man diese Gefühlszustände wahr und beurteilt sie nicht weil man an seinem eigenen urteilenden Selbst nicht mehr festhält.

    Für mich besteht ein Unterschied zwischen Mitgefühl und dem christlich inspirierten Mitleid (das ich jedoch auch für eine grosse Errungenschaft der Zivilisation halte)

    Mir macht es so Sinn, kann aber auch falsch sein. :)

    So hab ich es erfahren. Das anerzogene Mitleid haben, mit was auch immer, war weg und ein Empfinden da das ich nur mit Mitgefühl umschreiben kann. Alle irgendwie anerzogenen Verhaltensweisen von Mitleid, egal durch welche Organisation, war verschwunden, nicht langsam sondern auf einen Schlag. Ich hab sogar versucht Mitleiden wieder zu entdecken, doch das hat mir viel Leiden gebracht. Ich habe zum Mitgefühl Zu-flucht genommen.

    Ich möchte nur kurz auf die "vier Unermesslichen" hinweisen und die Terminologie, weil sie in diesem Thread gemischt wurde (so wie ich das lese): Güte (mettā), Mitleid/Mitgefühl (karuna), Mitfreude (muditā), Gleichmut (upekkhā).

    Mitleid ist nicht Mitgefühl. Sagt schon ganz klar die drei verwendeten Worte. Wenn hier kein Unterschied empfunden werden kann zwischen mitfühlen und mitleiden brauch ich gar nicht mehr weiter machen. Denn wenn ich Mitgefühl schreibe und jemand Mitleid liest kommt mein ganzer Kontext durcheinander. Mitleid ist Dukkha-erzeugend, auf beiden Seiten.

    Es ist mir übrigens egal welcher Übersetzer karuna auch mit Mitleid übersetzt. Womöglich mal Mitleid oder Mitgefühl. So ist der sowieso schon langweilige Text im Deutschen nicht ganz so langweilig.

    Das Dir die Emotionalität fehlt kann ich verstehen. Dieses auch von Gefühl begleitete Mitgefühl. Auch Emotionen zu fühlen wenn Du Mitgefühl zeigst. Kenn ich nur zu gut! Doch ich habe viel Herzenswärme, mein HerzGeist ist voll da. Und ich habe gelernt das wenn ich mich "wohl"Fühle ist das genug. Ich vermeide Emotionen also das aufbauschen durch Vorwürfe das ich nicht emotional beteiligt bin. Mein erfahren ist das Emotionen immer Leiden erzeugen, Mitgefühl nie. Beim Mitgefühl ist mein Ego nicht mehr beteiligt und stellt keine weiteren Anforderungen mehr. Mitleiden fesselt mitfühlen hilft frei zu werden. Du hast doch schon lange erkannt worum es geht! Warum lässt Du dich von Schreiberlingen dazu bringen Zweifel am Mitgefühl zu wecken?