Man setzt mit so einer Formulierung ein Ding/eine Einheit "Selbst" voraus.
Pops, das ist doch Quatsch. Dadurch, dass ich davon ausgehe, dass es Dich als Ding gibt, unterstelle ich doch nicht, dass Du ein Selbst hast. (Gilt übrigens auch für meinen Schreibtisch).
Wenn Du davon ausgehst, dass es Dich als Ding nicht gibt, sollten wir diese Diskussion schnell einstellen! Sonst komm ich noch in die Klapse...
Liebe Grüße,
Aravind.
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Aussagen/Behauptungen:
a)
Klaus hat ein Karma
Jonas hat ein Karma
Maria hat ein Karma
b)
Klaus hat eine Prägung
Jonas hat eine Prägung
Maria hat eine Prägung
c)
Klaus ist ein Mensch, Maria & Jonas sind das auch.
Logischer Schluss (aufs Allgemeine/das Ganze bezogen) ausgehend von den aufgestellten Behauptungen:
"Alle Menschen haben Prägungen."
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Aussagen/Behauptungen werden in Abhängigkeit aufgefasst. Zusätzlich zu den AlltagsAussagen gibt es festere/dauerhaftere Aussagen und Aussagensysteme. Deswegen sind auch festere/dauerhaftere Gesellschaften möglich, sowie bedingter "Wissenstransfer", was soviel heisst, dass eine eigene Bedeutung einem anderen in Abhängigkeit mitunter sogar recht sicher mitgeteilt werden kann, in dem Sinne, dass dort bei Aufnahme einer Aussage etwas sehr Ähnliches entsteht, wie es der vor Augen hat, der eine Aussage tätigt.
Es lassen sich Aussagensysteme, die sich auf den Menschen beziehen voneinander abgrenzen. Beispiele:
a) Biologie - der Mensch/Homo Sapiens ist ein Säugetier, ist ein Produkt einer Evolution, - das ist die Natur des Menschen.
b) Religionen: der Mensch ist ein Produkt einer Gottheit - das ist die Natur des Menschen.
c) sonstige Metaphysiken: der Mensch ist Produkt von irgendwas - so ist die Natur des Menschen.
d) Geschichte: der Mensch ist in seiner Anschauung ein Produkt der jeweiligen Zeit - die Anschauungen über und damit des Menschen sind Produkt wechselnder Umstände, bedingt durch die Zeit.
Benutzt man den Begriff "Mensch", nimmt man damit eine solche Bedeutungsentstehung in Kauf und möchte das ja auch, wenn man achtsam (ehrlich und in Kenntnis der Begriffe einer gemeinsamen BegriffsKultur) formuliert: "Da ist ein Mensch mit einer Eigennatur", eine Individualität (eine individuelle Ganzheit, die vom Rest abgegrenzt ist), ein Selbst.
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Es gibt andere Formulierungen, die integrieren in sich den Fakt, dass man nicht sicher sagen kann, wie da eine (eventuelle?) eigentliche Natur dessen sein soll, was immer nur wahrgenommen wird.
Eine solche Formulierung ist zum Beispiel:
"Da ist Wahrnehmung in Abhängigkeit".
Mit dieser Aussage wird desweiteren keine Trennung verschiedener, angeblicher Selbste angezeigt. Es geht um ein allgemeines Phänomen.
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Wenn man sagt: "Jemand hat Karma", und damit meint: da ist Begehren und Werden in Abhängigkeit, nimmt man in Kauf, dass die Vorstellung von verschiedenen "Karmas" entsteht.
Das ist aber im eigentlichen Sinn nicht gemeint mit der Aussage: "da ist Begehren und Werden in Abhängigkeit", dass man sich solches vorstellt. Es ist nur eine Aussage direkt an den, für den die Wirklichkeit nur sein kann. Und von dort (aber nicht nur von dort) aus, ist alle Wahrnehmung in Abhängigkeit.
Je mehr da Anwesenheit von Wissen ist, desto widerspruchsloser und konsequenter werden die Wirklichkeitsvorstellungen und deren Beschreibungen. Solche so formulierten Beschreibungen versuchen dabei unheilsamere/irreführende BedeutungsEntstehung soweit wie möglich einzugrenzen.