Beiträge von Alephant im Thema „Stolz“

    Mit Fesseln bezeichnet man das, weil das fester, dauerhafter ist, als eine Hemmung. Die ersten 5 (niederen) Fesseln kann man sich vielleicht als Denk/Vorstellungs-, Sprech-, oder VerhaltensGewohnheiten vorstellen .


    Zitat
    1. Persönlichkeitsglaube,
    2. Zweifelsucht,
    3. Hängen an Regeln und Riten,
    4. Sinnenlust und
    5. Haß.

    Anguttara Nikaya X.1-20


    Ich würde diese Fesseln in einer entsprechenden Bedingungsreihe vor die Hemmungen setzen. So könnte man sehen, dass jeweilige An- oder Abwesenheit spezifischer, den Geist hemmender, Faktoren durch etwas Festeres bedingt ist (schon durch die spezifische Anlage der Skandhas?).




    :earth:

    Insofern ... ist es am Ende dann doch richtig, ohne Einschränkung zu schreiben: dass es von Gier (nach Sinnesobjekten) und oder Hass/Abneigung befreie Zustände gibt, die bedingt durch das NichtWissen (und damit klar immer durch einen Daseinsdurst, einem bis jeweils dahin nicht erkannten, und deswegen anderem Begehren/Ablehnen) sind.


    Übrig sind dann die letzten 3 Faktoren, die anwesend sein können, wenn erstere beiden unmittelbar nicht anwesend sind. Die dennoch aber bedingt durch den jeweiligen DaseinsDurst, also stärker oder schwächer ausgeprägt sind.


    Wenn keine Aufgeregtheit ist kein beständiges Ergreifen nach Vorstellungen

    Wenn keine Mattheit ist, ist kein "in sich Sinken des Geistes (zB passives Versinken in Vorstellungen)

    Wenn kein Zweifel ist, ist vielleicht Vertrauen und damit mehr Wachheit




    :earth:


    Ich möchte meine Zeilen korrigieren.


    Es gibt helle, heilsame Zustände, die werden als gier- und ablehnungslos empfunden/erlebt, und sind trotzdem bedingt durch das NichtWissen. Insofern sind das, vom Erlebenden aus beurteilt, vielleicht weniger oder gar nicht geblendete Zustände. Solange NichtWissen aber nicht vollständig überwunden wurde, insgesamt immer noch "teilbefleckte" und so gesehen "teilgeblendete" Zustände.


    ___


    Mit Anguttara Nikaya X.61-70 lässt sich anhand der Begriffe:


    - sich von NichtWissen ernährenden (bildenden/aufrechterhaltenden) Daseinsdurst,

    - sich von Anwesenheit der 5 Hemmungen ernährenden NichtWissen


    die Sache genauer anschauen.


    Zitat

    nīvarana, nīvaraṇa

    Zitat
    'Hemmungen',
    nennt man 5 den Geist hemmende und den klaren Blick trübende Eigenschaften, bei deren Anwesenheit man weder die Angrenzende (upacāra-samādhi) und Volle Sammlung (appanā-samādhi, siehe samādhi)zu erreichen, noch die Wahrheit klar zu erkennen imstande ist, nämlich:
      1. Sinnenlust (kāma-cchanda),
      2. Übelwollen (vyāpāda),
      3. Stumpfheit und Mattheit (thīna-middha),
      4. Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (uddhacca-kukkucca),
      5. skeptischer Zweifel (siehe vicikicchā).

    Anguttara Nikaya X.61-70


    Die 5 Hemmungen sind bedingt durch einen Lebenswandel der verschiedenen Anhaftungen an


    dem körperlichen Gefühl (angenehm/nicht angenehm) und dem geistigen Gefühl (angenehm/indifferent/unangenehm).


    Hierdurch (durch den Lebenswandel der Anhaftungen, und damit auch dem spezifischen lebenswandelnden Moment) ist Daseinsdurst. Ausgehend von dem wird gestartet in das Unternehmen Meditation/Erzeugung eines anhaltenderen, geistbefleckungsreineren Zustands.


    Zitat

    »Hat er aber diese fünf Hemmungen, die den Geist trübenden, die Einsicht lähmenden, überwunden, so gewinnt er, den Sinnendingen entrückt . . . die erste Vertiefung

    Die Überwindung der 5 Hemmungen während der Vertiefungen ist, wie bereits angedeutet, bloß eine zeitweilige Überwindung, eine sog. 'Überwindung durch Zurückdrängung' (vikkhambhana-pahāna, siehepahāna).

    nívarana


    Zitat

    1. »Da, ihr Mönche, gewinnt der Mönch, den sinnlichen Dingen entrückt, frei von unheilsamen Geisteszuständen, die mit 'Gedankenfassung' (vitakka) und 'Diskursivem Denken' (vicāra; siehe vitakka-vicāra) verbundene, in der Abgeschiedenheit (= 'Sammlung' siehe citt'ekaggatā, samādhi) geborene, von 'Verzückung' (siehe pīti) und 'Glücksgefühl' (siehe sukha) erfüllte erste Vertiefung.

    jhāna


    Hier ist spezifische geistobjektbegehrende Tätigkeit auch eine mögliche Bedingung für diesen bedingten AnhaftungsZustand an einem feineren (geistigen) Gefühl.




    :earth:

    Danke, accinca


    Zitat

    (61) Nicht läßt sich, ihr Mönche, ein erster Anfang der Unwissenheit (*1) derart er kennen, als ob Unwissenheit vordem nicht dagewesen und erst später entstanden wäre. Wohl aber läßt sich erkennen. daß die Unwissenheit eine bestimmte Bedingung hat (idapaccayā). Auch die Unwissenheit, sage ich, hat eine sie ernährende Bedingung (sāhāram, wtl: mit Nährstoff), ist nicht ohne solche Bedingung. Und was ist die ernährende Bedingung der Unwissenheit? »Die fünf Hemmungen«, hätte man zu antworten.

    Anguttara Nikaya X.61-70


    Beim Nachdenken heute (darüber, was ich eigentlich meine, mit dieser Zeile, die da jetzt so blöd steht) bin ich drauf gekommen, dass man ja auch nicht von einem NichtWissen überhaupt sprechen kann, und dass man es jeweils auch als bedingt betrachten müsste, aber da war ich nicht sicher genug, um das weiter zu verfolgen.


    Hier ist bei mir ein Nebel. Da mache ich mich dran, die nächsten Tage.


    Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.




    :star:

    Aka Onyx 9


    Du da sind ein paar Zeilen von mir, mit denen bin ich hier in dem Thread echt nicht zufrieden. Aber nu isses zu spät, und niemand fragt da auch genauer nach. Habe aber etwas Wichtiges besser kapiert, glaube ich.


    Wieso was wie ist das mit diesem Schein?



    :earth:

    Dass wir die heilsamen Geistesfaktoren stärken und die Wurzelleidenschaften überwinden können, ist natürlich nur möglich, weil unser Bewusstsein ein abhängig bestehendes Phänomen ist und deshalb


    darauf Einfluss genommen werden kann.


    um darauf hinzuweisen, dass es falsch ist zu sagen, bedingtes Bewusstsein ist geblendetes Bewusstsein.


    Was ist daran falsch? In Abhängigkeit von NichtWissen ist Bewusstsein.


    (geblendet ist ja etwas anderes als verblendet)


    Da gibt es gier- und begehrungslose, helle (Bewusstseins-) Zustände, und trotzdem ist das im letzten Sinn bedingt durch NichtWissen, solange es nicht überwunden wurde.




    :earth:

    auf)klärung findet auf dem "kissen" statt, - wenn denn. solange wir mit unseren gedanken beschäftigt sind, auf welche art auch immer, kann es nicht stattfinden.


    Genauer betrachtet, würde ich sogar sagen, dass das falsch ist. Ich verstehe: du willst den Wert der Gedankenfreien Betrachtung betonen. Aber es ist so nicht richtig, dass da keine Aufklärung stattfinden kann, wenn man sich mit den Gedanken beschöftigt äh beschäftigt. Es kommt drauf an, wie diese Beschäftigung ist, und welche Gedanken das sind.




    :earth:

    ach schad, ich dacht du nutzt das für iwas Witziges. :D



    Bitte sag mir Bescheid, wenn ich mich verheddere oder das sichere Ufer verlasse.



    Aufklärung findet aber nicht durch das Kissen statt. Ich sitze auch ungern auf einem Kissen.




    :earth:

    a-persönliche formulierungen gelingen dir echt gut.ich versteh deine intention was das betrifft.

    aber auch buddha sprach schon auch von mensch,wesen,charakter.es gibt im PK sogar sowas wie ein buch der charaktäre;eine ganze abhandlung.


    Was ist meine Intona äh Intention?




    :)

    Vielleicht Missverstehst du das ganze pops.

    In der DNA wurden gewisse Persönlichkeitszüge nachgewiesen. Gewisse Charaktereigenschaften. Was aber nicht bedeutet, das ich dadurch ein Selbst voraussetze. Das Selbst, das es in meiner Tradition aufzulösen gilt, ist das Ego Konstrukt der Gedanken. Dies ist das Selbst, das es aufzulösen gilt.


    Vielleicht missverstehst du auch, dass Persönlichkeitszüge nur aufgrund der bedingten Beobachtung anderer oder der ebenso bedingten Beobachtung eigenen Verhaltens ausgesagt werden. In einem Stück Materie unter dem Mikroskop ist das nicht. Es ist da vielleicht etwas, was mit den angenommenen Persönlichkeitszügen (verfestigte Prägungen/Gewohnheiten?) zu tun hat, in meinen Augen sogar nicht nur vielleicht, aber so wie du es schreibst, kann es nicht sein.


    Der Begriff "Persönlichkeitszug" ist vergeben.


    Das Selbst, was es (und das ist nicht unwichtig, zu sagen) nach Aussage des Buddha nicht gibt, und was man deswegen nicht auflösen kann, wird da mit NichtWissen und im Fall des Menschen genauer mit IchIllusion auch bezeichnet. Die Sache anatta bezieht sich in dieser Lehre nicht nur auf Gedanken, sondern auch auf die Erscheinungen, die Gefühle und das Begehren, auf alles sicher Benennbare schlechthin. Auch in einer DNA ist kein Selbst, also kein Persönlichkeitszug.



    :earth:

    Aber bedingtes Bewusstsein ist geblendetes Bewusstsein. Atta Glaube.

    Das bedeutet doch, jedes Bewusstsein ist ein verblendetes Bewusstsein, denn es gibt nur abhängiges, bedingtes Bewusstsein. Wenn bedingtes Bewusstsein stets verblendet ist, dann kann nur ein nicht-bedingtes Bewusstsein unverblendet sein. Aber ein solches Bewusstsein gibt es nicht.


    Gruß Helmut


    Mit dieser Formulierung wäre ich vorsichtiger. Vielleicht war ich schon nicht vorsichtig genug, mit dem Prädikat "geblendet". In Abhängigkeit vom NichtWissen ist im letzten Sinn jedes Bewusstsein. Verblendetes Bewusstsein ist etwas anderes als gierloses Bewusstsein zB.


    Du hast Recht mit deinem Hinweis. Ich wollte vorhin vorsichtiger formulieren, und habe gerade selber etwas begriffen, was mein Verständnis des Begriffs "Wahrnehmung" betrifft. Insofern möchte ich gern zum Thema "nichtbewusstseinsgetrübte Wahrnehmung" zitieren:


    Zitat

    A.X.6 Losgelöste Sammlung I - 6. Samādhi Sutta


    Der ehrwürdige Ānanda sprach zum Erhabenen also:


    »Mag wohl, o Herr, der Mönch eine solche Sammlung erreichen, daß er angesichts der Erde ohne Wahrnehmung der Erde ist, daß er angesichts des Wassers - des Feuers - des Windes - des Gebietes der Raumunendlichkeit - der Bewußtseinsunendlichkeit - der Nichtsheit - der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung - angesichts dieser Welt - angesichts jener Welt ohne Wahrnehmung von all diesen ist, und daß er dennoch Wahrnehmung besitzt?«


    Ja, Ānanda, das ist möglich.«


    Wie aber, o Herr, kann der Mönch eine solche Sammlung erreichen?«

    Da, Ānanda, hat der Mönch die Wahrnehmung: 'Dies ist der Friede, dies das Erhabene, nämlich: der Stillstand aller karmischen Bildungen, die Loslösung von allen Daseinsgrundlagen, die Versiegung des Begehrens, die Entsüchtung, Erlöschung, das Nibbāna!' Auf diese Weise mag der Mönch eine solche Sammlung erreichen (*1).«

    Anguttara Nikaya X.1-20




    :earth:

    ich bin mir sicher, wir beiden würden uns da prächtig unterhalten! ;)

    Die in Bamberg ist extrem schön gelegen...


    Kurz noch Spass beiseite. Das mit der Klapse hat ja keinen ganz unernsten Hintergrund. Es könnte ja mit anatta Lehre eine TotalVerleugnung angenommen werden. Aber das ist ja nicht so gemeint. Im Gegenteil ist damit ja auch verstehbar, wie es möglich ist, direkt "mitzuschwingen" mit den Stimmungen anderer Menschen, zB. Nicht nur in Form einer Massenhysterie


    ;)


    (anatta Lehre heisst für mich sicher formuliert auch: Keine Trennung verschiedener angenommener Selbste/Identitäten. Statt dieser so angenommenen Trennung aber: bedingtes Bewusstsein)


    Ausserdem gibt es da ja noch die viel feineren Formen des "MitSchwingens": Umfassendes Mitgefühl zB. Das und die Möglichkeit des besseren Erkennens sowie das Bedürfnis und das "Empfinden von Wahrheit/Aufrichtigkeit" sind ja Hinweise für Unverblendung (Abwesenheit von moha).


    Im Einzelnen lässt sich die subjektive Sicht ja graduell aufbrechen. Und das geschieht ja die ganze Zeit. Und auch hehre Wissenschaft versucht das zu tun. Man entfernt so weit wie möglich die subjektiven Ideen in den Aussagesystemen. Reduziert sich auf Eigenschaften, die überall oder in einem weiteren/fest abgesteckten Rahmen anzutreffen sind.


    Wenn man weiß, dass man die Welt nur durch die Sinne erfahren kann, weiß man vielleicht schon ein grösseres Stück. Ich-Illusion (in Form von angehafteten, unterschiedlichen Gefühlen und Begehrungen und Ablehnungen oder Nichtablehnungen und Nichtbegehrungen) ist jeweils ausgeprägter oder weniger anwesend. Und dass sogar jeden Tag in verschiedenen Situationen.




    :earth:

    Was aber nicht heißen soll, dass das kein bedingtes Bewusstsein undsoweiter ist. Aber bedingtes Bewusstsein ist geblendetes Bewusstsein. Atta Glaube. Das ist da. Das muss man hinnehmen. In aller Ruhe. Und sich dann ankucken.


    Nicht, dass wir beide noch in die Klappse kommen ;)




    :angel:

    Aussagen/Behauptungen:


    a)

    Klaus hat ein Karma

    Jonas hat ein Karma

    Maria hat ein Karma


    b)

    Klaus hat eine Prägung

    Jonas hat eine Prägung

    Maria hat eine Prägung


    c)

    Klaus ist ein Mensch, Maria & Jonas sind das auch.


    Logischer Schluss (aufs Allgemeine/das Ganze bezogen) ausgehend von den aufgestellten Behauptungen:


    "Alle Menschen haben Prägungen."


    --


    Aussagen/Behauptungen werden in Abhängigkeit aufgefasst. Zusätzlich zu den AlltagsAussagen gibt es festere/dauerhaftere Aussagen und Aussagensysteme. Deswegen sind auch festere/dauerhaftere Gesellschaften möglich, sowie bedingter "Wissenstransfer", was soviel heisst, dass eine eigene Bedeutung einem anderen in Abhängigkeit mitunter sogar recht sicher mitgeteilt werden kann, in dem Sinne, dass dort bei Aufnahme einer Aussage etwas sehr Ähnliches entsteht, wie es der vor Augen hat, der eine Aussage tätigt.


    Es lassen sich Aussagensysteme, die sich auf den Menschen beziehen voneinander abgrenzen. Beispiele:


    a) Biologie - der Mensch/Homo Sapiens ist ein Säugetier, ist ein Produkt einer Evolution, - das ist die Natur des Menschen.

    b) Religionen: der Mensch ist ein Produkt einer Gottheit - das ist die Natur des Menschen.

    c) sonstige Metaphysiken: der Mensch ist Produkt von irgendwas - so ist die Natur des Menschen.

    d) Geschichte: der Mensch ist in seiner Anschauung ein Produkt der jeweiligen Zeit - die Anschauungen über und damit des Menschen sind Produkt wechselnder Umstände, bedingt durch die Zeit.


    Benutzt man den Begriff "Mensch", nimmt man damit eine solche Bedeutungsentstehung in Kauf und möchte das ja auch, wenn man achtsam (ehrlich und in Kenntnis der Begriffe einer gemeinsamen BegriffsKultur) formuliert: "Da ist ein Mensch mit einer Eigennatur", eine Individualität (eine individuelle Ganzheit, die vom Rest abgegrenzt ist), ein Selbst.

    ______


    Es gibt andere Formulierungen, die integrieren in sich den Fakt, dass man nicht sicher sagen kann, wie da eine (eventuelle?) eigentliche Natur dessen sein soll, was immer nur wahrgenommen wird.


    Eine solche Formulierung ist zum Beispiel:


    "Da ist Wahrnehmung in Abhängigkeit".


    Mit dieser Aussage wird desweiteren keine Trennung verschiedener, angeblicher Selbste angezeigt. Es geht um ein allgemeines Phänomen.


    --


    Wenn man sagt: "Jemand hat Karma", und damit meint: da ist Begehren und Werden in Abhängigkeit, nimmt man in Kauf, dass die Vorstellung von verschiedenen "Karmas" entsteht.


    Das ist aber im eigentlichen Sinn nicht gemeint mit der Aussage: "da ist Begehren und Werden in Abhängigkeit", dass man sich solches vorstellt. Es ist nur eine Aussage direkt an den, für den die Wirklichkeit nur sein kann. Und von dort (aber nicht nur von dort) aus, ist alle Wahrnehmung in Abhängigkeit.


    Je mehr da Anwesenheit von Wissen ist, desto widerspruchsloser und konsequenter werden die Wirklichkeitsvorstellungen und deren Beschreibungen. Solche so formulierten Beschreibungen versuchen dabei unheilsamere/irreführende BedeutungsEntstehung soweit wie möglich einzugrenzen.




    :earth:

    ich vertrete die Prasaṅgika-Madhyamaka-Lehre,Tib. dbu ma thal 'gyur, und ich diskutiere gerne mit Menschen, die damit etwas anfangen könneṇ;


    Ich dachte, dass diese Linie nur von einem Linienoberhaupt sicher vertreten werden kann. Und dass es da spezifische Regeln gibt, wer eine Linie nach aussen auch vertreten darf.


    Ich weiß nicht, wie es der DL hält. Aber ich nehme an, er geht davon aus, dass jeder in seinem Rahmen etwas mit Wissen anfangen kann.


    Wie passend, diese Aussagen von dir hier im diesem Thread.




    :earth:

    Man braucht ja kein "Selbst"-Konzept, um anzuerkennen, dass ein menschliches Wesen so etwas wie Gedächtnis, Prägung und Gewohnheiten hat. Eigentlich alle Lebewesen. Nur sind auch diese nicht permanent und unveränderlich.


    Oder wenn man anerkennt, dass sie so etwas wie "Karma" haben.


    Es ist genau dieselbe Formulierungsart.


    Man setzt mit so einer Formulierung ein Ding/eine Einheit "Selbst" voraus. Warum sonst sollte man so formulieren, wenn man es nicht genauso meint?


    Ich meine damit aber nicht, dass man nicht so reden soll, wie man die Dinge sieht. Es ist sehr wichtig, das so zu tun. Mit deiner Erweiterung der gedachten Eigenschaften "Gedächtnis", "Prägung", "Gewohnheiten" (alles Begriffe, die sich schwerer von dem Begriff "Bewusstsein" trennen lassen) auf alle (Lebe-)Wesen stimmst du einer gemeinsamen (bewusstseinsbedingten) Wirklichkeit ja zu.




    :earth:

    Aravind


    Ich wüsste gar nicht, wie ich mit diesem Begriff "Karma" umgehen sollte. Ich habe mit Alaya da etwas in dem Thread Zu viel Info geschrieben, und da wurde klar, dass hier schon auch andere Formulierungen möglich sind. Ich nehme an, hier im Forum gibt es einige Threads dazu ("Karma). Ich werde mir mal genauer durchlesen.


    Die Grundkonstruktion "Jemand hat ein Karma" gefällt mir auf jeden Fall nicht. Ich möchte gerne Formulierungen benutzen, die ein Selbst, was irgendetwas hat (zB "ein Karma") , und was sich dann wiederum irgendwie auf dieses Selbst auswirkt, in der Begründung für die Folgen des Anhaftens nicht voraussetzen.




    :earth:

    Es würden auch Psychologen und jeder mit gesundem Menschenverstand sagen. Dass sich Gewöhnungen bilden. Und dass es ungute Gewöhnungen und hilfreiche Gewöhnungen gibt und dass die sich durch die Handlungen herausbilden. Dasselbe sagt btw auch der Buddha.




    :earth:

    Werte mkha'.


    Ich beziehe mich auf meine Sicht der Sachlage. Und weil es nur eine Richtung gibt, nämlich die Samsaras, habe ich das bei mir so angegeben.


    Ich bezweifle, dass es gross jemanden hilft, wenn woanders iwelche Logos oder Werbung oder ein Etikett steht. Und ich weiß, dass niemand für eine Richtung sprechen kann (und damit, im Namen irgendwelcher anderer Menschen), sondern nur für sich selber. Das heisst: auch wenn das unter deinem Nick steht, ist das doch "nur" die mkha' die da schreibt, und genau deren Post habe ich kommentieren wollen. Denn wenn man ein Gefühl so betrachtet, ist es mitunter möglich, ein Gefühl zur zeitweiligen Auflösung zu bringen.


    Auch wenn dir das nicht gefällt und du genau hierauf nicht widersprechen willst oder anscheinend kannst.


    Es geht nur darum: die Wirklichkeit. Und hier um die Gefühle, die deiner Meinung nach "eben so sind wie sie sind". Nicht darum, was andere sagen oder denken.


    Es ist genau wie mit einem Auto. Wenn man es fahren (oder lenken oder stoppen) will, und es nicht kennt, muss man es untersuchen. Und dabei lieber nicht allgemein an eine andere Realität denken.


    Ich glaube nicht, alle Beiträge von irgendeiner Person hier kommentieren, oder korrigieren zu müssen. Ich bezog mich auf deinen Post. Und du könntest dich auch genau darauf beziehen und hier genau erklären, was du eigentlich meinst, oder dass es eben auch Zustände gibt, wo eine solche Betrachtung, wie ich sie vorschlage, weniger möglich ist. Und es da aber ebenso ungut ist, bestimmte Gefühle "wegzurationalisieren". Denn die Realität in Form der Gefühle ist ja da.


    Ich halte es für einen unguten Kommunikations-/Austauschstil, nicht auf die Posts/Aussagen anderer direkt einzugehen, und andere "Themen" aufzuwerfen, die mit den Inhalt des Posts weniger zu tun haben.




    :earth:


    Es ist mir bekannt, dass wenn man keine validen Punkte vorbringen kann, man sich mitunter lieber zurückzieht, anstatt nach einer passenden Antwort zu suchen, oder sich selber und die entsprechende Formulierung zu hinterfragen.

    Trauer, Schmerz, Zorn etc., all das, was ich spüre, ist nun einmal da, ... und ich sollte auch sehr genau hinsehen, mich hineinfühlen. Verinnerliche ich zeitgleich die letztendliche Natur allen Seins, realisiere ich den steten Wandel, und weiß um die Vergänglichkeit auch dieser, momentan anwesenden Geistesfaktoren. ... Die Gefühle "verschwinden" also nicht, sondern der Praktizierende gewinnt eine zunehmend stabiler werdende, korrekte Sicht der Dinge.


    LG mkha'


    Wenn man ein aufgestiegenes Gefühl genauer erfasst/umfasst, ist da direkt die Möglichkeit, es (mindestens) zur zeitweiligen Auflösung zu bringen. Man sollte bei der Gefühlsbetrachtung nicht eine letzendliche Natur allen Seins "realisieren", sondern ganz konzentriert auf der Gefühlsertastung verweilen.


    So erreicht man mitunter, dass ein Zorn, der eben nun einmal da ist, sich legt. So dass er nicht mehr da ist.




    :earth:

    Den Gefühlen entsagen ist für mich nachvollziehbar, aber zu überwinden? Wenn du damit das vernichten meinst, dann kann ich dem entgegen stellen das man, wenn man ohne Gefühle bleibt, nicht überlebensfähig ist. Wie siehst du das?


    Ich beziehe mich mit dem Begriff "Gefühl" mal hierauf.


    Zitat

    1. Kompendium über das Gefühl - vedanāsangahahttp://


    Was die Gruppe der Gefühle (vedanā) anbetrifft, so unterscheidet man da dreifaches Gefühl:

    (1) angenehmes (sukha),

    (2) unangenehmes (dukkha),

    (3) indifferentes (adukkhamasukha)


    Fünffach aber ist das Gefühl gemäß der Einteilung in:


    (1) körperliches Wohlgefühl - sukha = kāyika-sukha

    (2) körperliches Wehegefühl - dukkha = kāyika-dukkha,

    (3) Freude - somanassa = cetasika-sukha, geistiges Wohlgefühl,

    (4) Trübsal - domanassa - cetasika-dukkha, geistiges Wehegefühl,

    (5) Indifferenz - upekkhā, hier = adukkhamasukha, wörtl. 'weder Wohl- noch Wehegefühl'.


    Das hier als upekkhā (s. B.Wtb.) bezeichnete indifferente Gefühl darf man nicht verwechseln mit dem bisweilen als tatra-majjhattatā (§23) bezeichneten ethischen Gleichmut (upekkhā) der Geistesformationen-Gruppe (sankhāra-khandha).

    Seh-, Hör-, Riech- und Schmeck-Bewusstsein sind stets mit indifferentem Gefühl verbunden, Körperbewusstsein (Körperempfindung) mit Wohl- oder Wehe-Gefühl, das Geistbewusstsein aber entweder mit Freude, Trübsal oder indifferentem Gefühl.

    -----

    [Anmerkung:

    Ursache für die Gefühle ist der Sinneskontakt (phassa paccaya vedanā; s. paṭiccasamuppāda). Der Sinneskontakt (phassa) ist der führenden Bewusstseinsfaktor, der die Beziehung von Bewusstsein zum Sinnesobjekt auf Grundlage eines der fünf Sinnesorgane oder der Geistgrundlage (mano-āyatana) herstellt.

    Abhidhamma.de, Abhidhamma die systematische Lehre des Theravada-Buddhismus


    Ausführlicher habe ich diesen Abschnitt hier: Stolz gepostet.


    Diese Gefühle, oder das Anhaften an diesen Gefühlen soll überwunden werden. Da ja Ziel der Lehre des Buddha die Leidvernichtung ist, was heisst, dass die letzte Ursache bedingter Gefühlsentstehung überwunden werden soll, denke ich dass man sicher sagen kann: es sollen (auch) die Gefühle überwunden werden.


    Den Zusammenhang, den du herstellst zwischen "lebendig sein" und Gefühl halte ich nicht für falsch. Ohne das Gefühl werden keine Entscheidungen getroffen und findet auch keine Instinktreaktion ohne ein mehr an Kontrolle statt. Also kein Leben ohne Gefühl. Was dann die Biologie in Bezug auf die GefühlsErfahrungsmöglichkeiten von Kleinstorganismen oder auch Insekten sagt, das weiß ich allerdings nicht. Dass Insekten sich ebenso von "angenehm" angezogen fühlen und "unangenehm" vermeiden, in dem Moment, indem "unangenehm" erfahren wird, glaube ich schon.




    :earth:

    oder würde einer den körper, die worte, die gedanken, von mir aus auch die "gefühle" eines tathagatha oder eines arhat als unrein bezeichnen? und heisst es nicht:"Lauter, ihr Mönche ist das Bewusstsein, doch es wird zuweilen...." A.I.11


    Der Körper ist unrein, denn er ist vergänglich. Auch die Worte sind der Vergänglichkeit unterworfen und auch nicht-selbst. Es sind leere Codierungen nur. So wie alle Worte.


    Da ist ein Bewusstsein im Unterschied zu einem anderen "lauter", oder "rein". Trotzdem ist es in Abhängigkeit entstanden.


    ---


    Zu den "verschiedenen" Ursachen:


    Vielleicht hilft der Satz "Nichtwissen bedingt sich selber fort". Um da genauer durchzublicken, gibt es entsprechende Differenzierungen.


    Ich fühle mich aber ab hier und auch mit der moha/avijja Geschichte nicht mehr sicher in meinen Zeilen.




    :earth:

    accinca


    Wovon (auch durch NichtWissen bedingtes) heilsames Begehren abzugrenzen ist, denn hier ist keine Verblendung anwesend.


    Ich sehe gerade, der Begriff "Begehren" ist (logischerweise) vergeben für die Dinge, die spezifisch über die fünf Sinne wahrgenommen werden. Insofern ist meine Begriffswahl hier falsch.


    Ich meinte damit, dass man sich zB auch heilsamen Vorstellungen hingeben kann und damit etwas festigt.




    :earth:

    darum wird sie, unter dem Namen moha, Verblendung, als die verwerflichste von den 3 Wurzeln des Bösen bezeichnet.

    Kann mich allerdings nicht erinnern wo das stehen sollte.

    Wenn da der Gedanke "Ich bin" besteht dann ist das sowohl Begehren als Unwissen bzw. Verblendung.


    Mir ist vorhin aufgefallen, dass ich auch andere Formulierungen in diesem Eintrag nicht gut finde. Mir ging es darum, zu zeigen, wie man das NichtWissen als eine bereits aufgelöste DaseinsFessel, oder als eine, die mit dem Rest nichts zu tun hätte, begreifen kann. Was meiner Ansicht nach stattgefunden hat oder immernoch so ist, keine Ahnung.


    Ich sehe es auch so wie du. Hier im Text ist mit "verwerflichste aller 3 Wurzeln" gemeint, dass Verblendung (moha) in den unheilsamen Bewusstseinsarten immer anwesend ist.


    Wovon (auch durch NichtWissen bedingtes) heilsames Begehren abzugrenzen ist, denn hier ist keine Verblendung anwesend.


    So verstehe ich das bisher.




    :earth:

    Statt Gier / Begierde als Gefühl zu bezeichnen, ist es wohl angemessener sie als einen Geistesfaktor aufzufassen, der zu den Wurzelleidenschaften bzw. den 10 Fesselungen gehört.


    Das finde ich auch besser. Da ist dann die Gier zum einen eine Wurzelbedingung.


    Zitat

    2. Kompedium über die Wurzeln - hetusangaha http://

    § 54 In der Gruppe der Wurzelbedingungen (hetu) unterscheidet man sechs Wurzelbedingungen:

    1. Gier (lobha) [sekundärer unheilsamer Cetasika*],
    2. Hass (dosa) [sekundärer unheilsamer Cetasika],
    3. Verblendung (moha) [primärer unheilsamer Cetasika**],
    4. Gierlosigkeit oder Uneigennützigkeit(alobha) [primärer sobhana-Cetasika],
    5. Hasslosigkeit oder Güte (adosa) [primärer sobhana-Cetasika],
    6. Unverblendung oder Wissen (amoha) [sekundärer sobhana-Cetasika] (vgl. §3)

    ---

    *Bewusstseinsfaktor, der nicht mit jedem unheilsamen Bewusstsein verbunden ist;

    **Bewusstseinfaktor, der mit jedem unheilsamen Bewusstsein verbunden ist.

    Abhidhamma.de, Abhidhamma die systematische Lehre des Theravada-Buddhismus


    Und davon trennt man das Gefühl:


    Zitat

    1. Kompendium über das Gefühl - vedanāsangahahttp://

    Was die Gruppe der Gefühle (vedanā) anbetrifft, so unterscheidet man da dreifaches Gefühl:

    (1) angenehmes (sukha),

    (2) unangenehmes (dukkha),

    (3) indifferentes (adukkhamasukha)

    Fünffach aber ist das Gefühl gemäß der Einteilung in:

    (1) körperliches Wohlgefühl - sukha = kāyika-sukha

    (2) körperliches Wehegefühl - dukkha = kāyika-dukkha,

    (3) Freude - somanassa = cetasika-sukha, geistiges Wohlgefühl,

    (4) Trübsal - domanassa - cetasika-dukkha, geistiges Wehegefühl,

    (5) Indifferenz - upekkhā, hier = adukkhamasukha, wörtl. 'weder Wohl- noch Wehegefühl'.

    Das hier als upekkhā (s. B.Wtb.) bezeichnete indifferente Gefühl darf man nicht verwechseln mit dem bisweilen als tatra-majjhattatā (§23) bezeichneten ethischen Gleichmut (upekkhā) der Geistesformationen-Gruppe (sankhāra-khandha).

    Seh-, Hör-, Riech- und Schmeck-Bewusstsein sind stets mit indifferentem Gefühl verbunden, Körperbewusstsein (Körperempfindung) mit Wohl- oder Wehe-Gefühl, das Geistbewusstsein aber entweder mit Freude, Trübsal oder indifferentem Gefühl.

    -----

    [Anmerkung:

    Ursache für die Gefühle ist der Sinneskontakt (phassa paccaya vedanā; s. paṭiccasamuppāda). Der Sinneskontakt (phassa) ist der führenden Bewusstseinsfaktor, der die Beziehung von Bewusstsein zum Sinnesobjekt auf Grundlage eines der fünf Sinnesorgane oder der Geistgrundlage (mano-āyatana) herstellt.

    Aufgrund von Sinneskontakt wird das Objekt gleichzeitig wahrgenommen und gefühlt. Wahrnehmung und Gefühl sind zusammen in phassa geboren. Kennzeichend für den Sinneskontakt ist das Zusammenwirken von drei Dingen:

    1. Sinnesorgan,

    2. Sinnesobjekt und

    3. Bewusstsein mit dem führenden Geistfaktor phassa.

    Ohne diese kann kein Sinneskontakt entstehen. Im einzelnen stellen die drei Dinge (Sinnesorgan, Sinnesobjekt und Bewusstsein) 18 Elemente dar:



    Sinnesorgan Sinnesobjekt Bewusstsein
    (1) Seh-Organ (cakkhâyatana) (6) Seh-Objekt (rūpa°) (12) Seh-Bewusstsein
    (2) Hör-Organ (sota°) (7) Hör-Objekt (sota°) (13) Hör-Bewusstsein
    (3) Riech-Organ (ghāna°) (8) Riech-Objekt (gandha°) (14) Riech-Bewusstsein
    (4) Schmeck-Organ (jivhā°) (9)Schmeck-Objekt (rasa°) (15) Schmeck-Bewusstsein
    (5) Körper-Organ (kāya°) (10) Körper-Objekt (phoṭṭhabba°) (16) Körper-Bewusstsein
    (11) Geist-Objekt (dhamma-dhātu) (17) Geist-Element (mano-dhātu)*
    " (18) Geist-Bewusstseins-Element
    (mano-viññāna-dhātu)

    Abhidhamma.de, Abhidhamma die systematische Lehre des Theravada-Buddhismus


    ---


    In der Kette des bedingten Entstehens wird das NichtWissen als letztbezeichenbare, und so gesehen erste und letzte Ursache der LeidEntstehung genannt.


    Daneben spricht man von den zehn DaseinsFesseln, die natürlich alle bedingt durch NichtWissen sind, was man in dieser Tabelle nicht sehen könnte (und meinen könnte, es wäre getrennt vom Gefühl und vom Bewusstsein zB):


    Zitat

    samyojana

    'Fesseln'. Es gibt 10 die Wesen ans Dasein kettende Fesseln, nämlich:


    Zitat
    1. Persönlichkeitsglaube (sakkāya-ditthi, siehe ditthi),
    2. Zweifelsucht (siehe vicikicchā),
    3. Hängen an Regeln und Riten (sīlabbata-parāmāsa; upādāna, 3),
    4. Sinnliches Begehren (siehe kāma-rāga),
    5. Groll (vyāpāda),
    6. Begehren nach Feinkörperlichkeit (rūpa-rāga),
    7. Begehren nach dem Unkörperlichen (arūpa-rāga),
    8. Dünkel (siehe māna),
    9. Aufgeregtheit (siehe uddhacca),
    10. Unwissenheit (siehe avijjā).

    samyojana


    Aber:


    Zitat

    avijjā

    'Nichtwissen, Unwissenheit, Verblendung',

    ist ein Synonym von moha (siehe mūla) und gilt als die Grundwurzel alles Übels in der Welt, da sie eben den Erkenntnisblick der Wesen verschleiert und sie die wahre Natur der Dinge nicht erkennen läßt.


    Sie ist es, die den Wesen das Dasein als etwas Unvergängliches, Glückbringendes, Persönliches und Liebliches (nicca, sukha, attā, subha) vortäuscht und sie nicht erkennen läßt, daß doch alles in Wirklichkeit etwas Vergängliches, Elendes, Unpersönliches und Unreines (anicca, dukkha, anattā, asubha) ist.

    Vgl. vipallāsa, tilakkhana.


    Da avijjā die Grundlage alles Begehrens und Hassens, alles Übels und Leidens ist, darum wird sie in der Formel von der 'Bedingten Entstehung' (siehe paticcasamuppāda) als Erstes genannt; und da sie, wenn auch nur in ganz feinem Grade, noch bis zur Erreichung der Arahatschaft (vollkommenen Heiligkeit) besteht, darum wird sie unter den an das Dasein kettenden 10 Fesseln (siehe samyojana) als letzte genannt.


    Insofern aber alle Gier und aller Haß in der Verblendung wurzelt und mit allem unheilsamen Bewußtsein untrennbar verbunden ist, darum wird sie, unter dem Namen moha, Verblendung, als die verwerflichste von den 3 Wurzeln des Bösen bezeichnet.

    avijjā




    :earth: