Ich meinte dass Begierde durch Gleichmut geläutert werden kann.
Wenn ich etwas begehre, dann ist da kein Gleichmut. Weswegen ich das spezifische Begehren nicht mit einem Gleichmut besänftigen kann.
Fällt mir auf, dass da ein unheilsames Begehren ist, habe ich Möglichkeiten, um zurück zu einer Gleichmütigkeit hinsichtlich des Begehrens zu kommen.
Grundsätzlich ist es wahrscheinlich richtig, zu sagen: dass ein Abstand von den Begierden auf längere Sicht zu einer begehrungsfreieren Gewöhnung führt.
Trotzdem sind aber da ja immer noch weitere unerkannte Begehrungen, die einen vielleicht gemütlich dort halten, wo es sonst weiter nichts abzulehnen oder zu wünschen gibt.
Das ist mir zu kompliziert/zu theoretisch
Das heisst ja nur, dass relative (unerkannte) begierde- und abneigungsfreie Zustände so oder so immer mal wieder anwesend sind. Zum Beispiel, nachdem man eine Begierde gestillt hat, und sonst nichts anwesend ist, was den Genuss des von der Begierde Gestilltseins stört.
Anders gesprochen: da ist ja zumeist immer noch unerkannter Daseinsdurst (ein unerkanntes Begehren, über das man deswegen nicht sprechen kann, meist nichteinmal annehmen kann, dass es "unterschwellig" doch da wäre).
Wenn die Geistesbefleckungen in ihrer Natur nach als "abhängig" als ohne eigenen Wesenkern erkannt werden, können sie auch ihre negative Zuschreibung verlieren und sich in etwas komplett anderes wandeln als Beispiel in Weisheit.
Der Punkt an dieser Sichtweise ist, dass alle Phänomene auch die Geistesbefleckungen letzlich gar keine Substanz haben, darum sind sie auch potenziell alles was möglich ist und auf der anderen Seite nichts von dem. Es gibt dann nur noch die Wandelbarkeit
Wenn ich jetzt eine Trägheit des Geistes/eine bestimmt geartete Müdigkeit als bedingt entstanden erkenne. So, dass sie Müdigkeit quasi "ertasten" kann. Dann war es mir noch nie möglich, das in "Weisheit" zu wandeln. Es war in einem solchen Momenten möglich, sich "wacher" zu machen, mehr Kontrolle zu erlangen.
Eine Geistbefleckung bei mir ist bedingt. Bedingt durch meinen Lebenswandel. Potentiell ist es möglich, und das erlebe ich auch, dass da mehr oder weniger Anwesenheit von Trübungen ist.
Da diese Trübungen keine Eigennatur haben (sie sind bedingt entstanden) können sie auch nicht potentiell alles sein, was möglich ist. Das können nur Dinge mit einer wahren Eigennatur: aus sich heraus alles was aus ihnen heraus möglich ist, zu sein.
darauf möchte ich nicht antworten. Meine Antwort würde mich entweder erhöhen("ja ich habe das im Gegensatz zu vielen anderen in samsara umherirrenden erlebt") oder ich würde mich erniedrigen(
Da wo kein Ich ist, gibt es auch nichts zu erhöhen, oder zu erniedrigen, meinst du nicht auch? Also ... das solche Erhöhungen oder Erniedrigungen ja nur vorstellungsgebunden sind?
Ein Wissen/ein Bewusstsein/eine verwirklichtere Schau anzuerkennen, das hat doch nichts damit zu tun, eine davon verschiedene Sache zu erhöhen oder zu erniedrigen.