Beiträge von accinca im Thema „Buddhadasa“

    Das was wir "Ich" nennen, ist ein Sammelbegriff für die Skandhas. Das "Ich" hat also keine inhärente Existenz und befindet sich in einem ständigen Wandel. Dieser Wandel ist aber nicht so radikal, dass das "Ich" ständig völlig ausgelöscht wird, sprich der Inhalt der Skandhas sich komplett ändert, gerade hinsichtlich der Geistesformationen.

    Klar das dies nur so genannt wird aber gar nicht wirklich ein Ich und Eigen ist.

    In wieweit sich diese dukkhakkhandhas jeweils ändern oder besser sagen wir

    wie unterschiedlich sie jeweils erscheinen kann verschieden sein. Wenn z.B jetzt

    ein bestimmtest Gefühl (einer der Khandhas) entsteht und ein neues Gefühl

    mit fast gleicher Intensität und Qualität entsteht können wir das ja nicht unterscheiden

    und glauben das Gefühle eine gewisse Stabilität haben. Und so mir den anderen Khandhas.

    Die grobe Achtsamkeit des Menschen die zu einer groben Wahrnehmung führt, läßt es

    leider nicht zu das der Mensch die Dinge richtig erkennt. Aus diesem Grunde erscheint

    der Anblick in einer relativ festen Welt zu leben in der alle Gefühle nur durch einen materiell

    existierenden Körper möglich sind. Das ist aber nicht die Sicht eines Buddha.

    Und die Frage, was da eigentlich wiedergeboren werden soll, wenn kein Selbst vorhanden ist, konnte mir auch noch niemand beantworten -

    Ich glaube das hier der Punkt ist um den es eigentlich geht.

    Dieser Satz geht von einer bestimmten Vorstellung von Wiedergeburt aus

    und einer bestimmten Vorstellung von einem Selbst.

    Beide Vorstellungen sind falsch und daraus ergibt sich der Widerspruch.

    Es gibt nach der Lehre keine Wiedergeburt eines Selbst denn ein Selbst

    ist ja gar nicht vorhanden. Also gibt es auch keine solche Art von Wiedergeburt.

    In sofern liegen wir gar nicht auseinander sondern stimmen überein.

    Wiedergeburt ist eben nur ein oberflächliches Wort das in der Lehre des Buddha

    keine brahmanische wortgetreue Bedeutung hat. Die hat der Buddha nämlich abgelegt.

    Trotzdem gibt es nach der Lehre eine weitere Fortsetzung des Lebens bzw. Daseins

    über den körperlichen Tod hinaus für alle die Begehren (noch) nicht auflösen konnten.

    Dieses Begehren bezeichnet der Buddha als Dasein fortsetzend, wieder zu neuen Dasein

    führend (taṇhā ponobhavikā):

    Zitat

    Und was, ihr Mönche, ist die Wurzel des Übels?

    Es ist dieses Begehren, das Wiedergeburt erzeugende, mit Lust-Gier verbundene, hier und dort sich ergötzende, nämlich das Begehren nach Sinnlichkeit, nach Dasein, nach Nichtsein.

    (kāmataṇhā, bhavataṇhā, vibhavataṇhā) Dies, ihr Mönche, wird die 'Wurzel des Übels' genannt." (Khandha-Samyutta)

    Und das ist nämlich was der Buddha gelehrt hat, nämlich die Wurzel des Leidens.

    Ein wirkliches Selbst ist also weder für das Leben jetzt noch für ein Weiterleben

    notwendig solange es bewußtes und unbewußtes Begehren gibt und nur dieses

    Weiterleben wird in der Lehre des Buddha mit dem Wort "Wiedergeburt" bezeichnet

    ganz ohne Selbst und es ist auch der Unterschied zwischen einem normalen Menschen

    und einem befreiten Arahat. Wenn es diesen Unterschied nicht gäbe würde es weder

    einen Buddha noch eine Lehre geben.

    Dem Buddha scheinen diese Themen so wichtig gewesen zu sein, dass er sie vor Meditationspraxis und philosophischen Abhandlungen setzte. Und anscheinend auch als Türsteher. War derjenige nicht "begeistert und vertrauensvoll" gab es auch keine Kernlehre.

    Das hätte dann wohl auch wenig Zweck gehabt.

    Das Verständnis wäre nicht ausreichend gewesen.

    Wie ich immer sage: ohne Kamma, Samsaro und Wiedergeburt

    macht die Lehre von der Befreiung vom Leiden keinen Sinn.

    Dieser Tendenz wollte Buddhadasa entgegenwirken.

    Das sehe ich aber anders. Bei den Mönchen wollte er dem entgegenwirken

    das sie sich nicht mit einer bequemen Wiedergeburt zufrieden gaben. Aber

    nicht so bei den Laien und erst recht nicht bei "normalen" Leuten wie es z.B.

    die Kālāmer waren. Weniger Leiden ist immerhin weniger Leiden und viele

    gingen eben einen langsameren Weg und manche bleiben auch stehen. So

    verschieden ist das eben.

    relativiert dabei bestimmte volksreligiöse Vorstellungen von Karma und Wiedergeburt. Ich gehe damit vollkommen konform, und halte es für eine fatale Fehlentwicklung, dass diese Elemente in vielen (wohl den allermeisten) buddhistischen Schulen eine so überragende Bedeutung erlangen konnten.

    Wenn man wie der Buddha ein kammavāda (Lehrer des Kamma) ist

    der in einem kammabhava lebt , ist das aber auch nicht all zu verwunderlich.