Es ist immer gut die Ruhe des Geistes zu finden und unnötige Gedanken zu lassen.-
Beiträge von accinca im Thema „Gedanke / Vorstellung > Natur des Geistes > Spekulation und kontextuelle Relevanz > ...“
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Es gibt nicht die Wissenschaft.. Und bestimmte Erkenntnisse können schon zu einem ethischen Leben beitragen.
Du weißt doch worüber wir gesprochen haben, nämlich von Hormone usw. usw.
Ich will damit aber nicht sagen das all diese wissenschaftlichen Erkenntnisse falsch
sind oder nicht für manche interessant sein könnten, nur sie tangieren die Buddhalehre nicht.
Es gibt sicherlich unendliche Dinge in der Welt mit unendlichen Fragen und unendlich
vielen Antworten die den staunenden Kinder dieser Welt die Augen leuchten lassen.
Das will ich alles nicht bezweifeln aber das führt nicht zur Befreiung sondern nur zu weiteren Fragen.
Da kommt man auch an kein Ende in der Welt. Es ist eben nicht der Weg zum ende der Welt den
der Buddha lehrte. Aber "ohne dass man der Welt Ende erreicht hat, gibt es keine Erlösung vom Leiden." Das hat er gelehrt.
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Offensichtlich erlangt die Wissenschaft mit all ihren Theorien von Neuronen
und Hormonen und tausenden von Ansichten keine Befreiung vom Leiden.
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Wenn im PK etwas von Molekülen stehen würde, wäre das bekannt. Ganz einfach. Das wäre eine Sensation, aus Sicht der Wissenschaft. Für den Buddhismus ist das nicht weiter relevant, denn die Vorgänge auf die es ankommt, kann man auch verstehen, wenn man nicht genau weiss, warum sie so stattfinden. Wieder das Beispiel: man kann ein Auto fahren, ohne jedes Detail des Motors zu kennen.
Wobei es beim Buddha und der Buddhalehre auf das "Autofahren"
gar nicht ankommt sondern darauf das Leiden zu überwinden.
Wer sich also zu viel ums "Autofahren" kümmern wollte anstatt
kāyagatāsati zu üben, der hätte das Ziel sicher nie erlangt und noch
gedacht was er wohl für einen tollen komplizierten Körper hätte. Der
Buddha hat also nur das gelehrt was er für Leidüberwindung für notwendig hielt.
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Nichtsdestotrotz lebte Buddha zu dieser Zeit und hat vor seiner Erleuchtung diese Dinge auch gelernt bei seinen Lehrern.
Man darf dabei auch nicht vergessen, das es sich um eine andere
Kultur handelte als man vielleicht denkt. Es gab z.B zur Zeit des Buddha
gar keinen "Hinduismus". Es gab aber ein Kastensystem es gab Brahmanismus.
Und es gab die Kaste der Brahmanen die sich einzig für privilegiert hielt.
Solche Leute wie Asketen und Bettelmönche wurden nicht hoch angesehen,
sondern eher verachtet weil sie meist keine Brahmanen wahren. Es gab viele
unterschiedliche und falsche Lehren. Man denke nur an die Lehrrede vom
Hundelehrling usw. Auch ist anzunehmen, das der Asket Gotamo schon bevor
er ein Buddha wurde gut Informiert war über Kamma und Wiedergeburtsvorstellungen.
Besondere Lehrer hätte es, alleine dazu, nicht bedurft.
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Zitat
Vedana: Bitte nenne ein paar hinduistische Vorstellungen, die der Buddha in seine Lehre (angeblich) integriert haben soll. Das behaupten viele, aber dadurch wird es nicht wahrer.
ZitatKarma, Wiedergeburt usw. waren z.B. Konzepte, die der Hinduismus lange vor dem Buddhismus schon kannte. Es waren Dinge, die die Menschen zu der Zeit verstanden haben. Buddha hat sie dann verändert, und hat sie mit seiner Lehre konform gemacht. Aber er hat diese Vorstellungen aufgegriffen und nicht etwas völlig Neues aufgebaut. Es wäre ja auch unklug gewesen, alles über den Haufen zu werfen, man muss die Leute immer da abholen, wo sie stehen, sonst erreicht man sie nicht.
Das ist natürlich so eine Sache der Betrachtung.
Ich meine Luft holen bzw. ein und aus-Atmen (Atemübung)
gab es auch schon früher bei den Hindus oder sonst wo.
Aber hat der Buddha das Atmen deswegen aus dem Hinduismus integriert?
Ich glaube dazu braucht man keinen Hinduismus und so auch mit anderen
Dingen die der Buddha experimentell erforscht hat und dann bei Eignung
kennen und üben lehrte.
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Hier habe ich noch ein paar "Unzulänglichkeiten" gefunden:
25. «Was ist aber, ihr Mönche, die heilige Wahrheit von der Unzulänglichkeit?
Geburt ist Unzulänglichkeit, Alter ist Unzulänglichkeit, Krankheit ist Unzulänglichkeit, Sterben ist Unzulänglichkeit, Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung sind Unzulänglichkeit, mit Unliebem verbunden sein ist Unzulänglichkeit, von Liebem getrennt sein ist Unzulänglichkeit, was man begehrt nicht erlangen, das ist Unzulänglichkeit, kurz gesagt: die fünf Daseinskomponenten sind Unzulänglichkeit. (sankhittena pancupādānakkhandho dukkhā)
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Ich finde die Vergänglichkeit, das Elend und Leiden Alter, Krankheit und Tod
(insbesondere auch des Geistes) ist eine große Unzulänglichkeit.
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Auf alle Fälle ist die Natur des Geistes sein endloses Begehren, Alter, Krankheit, Tod und Elend.
Wenn er nicht zu bequem ist könnte er auch denken aber viel lieber läßt er sich berieseln
und folgt dem Mainstream oder der jeweiligen Kulturell vorherrschenden Meinung und Religion.
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Auch in der deutschen Sprache würde ich niemals Gedanke und Vorstellung als Synonyme sehen.
Heißt es nicht: "sag niemals nie"?:)
Der Buddha hat die Lehre jedenfalls je nach Zusammenhang dargelegt.
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Zitat
Der Geist produziert naturgemäß ohne Unterbrechung Gedanken
Ich verstehe das "naturgemäß" einfach nur so, dass da kein zusätzlicher Aufwand nötig ist. So wie das Sinnesorgan "Sehen" Sehobjekte produziert das Sinnesorgan Denken Gedanken. Während es Aufwand erfordert dem entgegenzuwirken und Stille, Gedankenstille und Verlöschen des Gedankenkreisels zu erreichen.
Eigentlich ist es noch etwas komplizierter.
Der normale Mensch befindet sich nicht in der Position frei über
die Wahrnehmung zu verfügen, sondern er unterliegt (durch Begehren
und Anhaften und Nichtwissen) dem "neurotischen" Wahrnehmungszwang.
Daher ist für ihn ein zusätzlicher Aufwand nötig dem entgegen zu wirken.
Wird dieser Wahrnehmungszwang durch Übung abgebaut, dann ist der
Zustand der Stille der natürliche Zustand mit dem geringsten Aufwand und
jede Veränderung erfordert Aufwand was es eigentlich auch schon vorher
immer wahr, aber jetzt wird es auch so bewußt erfahren. Denken, Wahrnehmen,
ist dann kein Automatismus mehr sondern erfordert eine bewußte Anstrengung.