Ich bin der Ansicht, dass die Lehre des Buddha weder weltverneinend noch pessimistisch ist. Er hat auch nicht gelehrt, dass alle bedingt existierenden Phänomene wie eine Krankheit sind, die es auszumerzen gilt. Dann wären auch die wahren Pfade (4.Edle Wahrheit) eine auszumerzende Krankheit, weil sie abhängig bestehen. So hat es der Buddha aber nicht gelehrt. Wenn man die Suttas liest, in denen Buddha die vier Wahrheiten erläutert hat, wird man weder Pessimismus noch Weltverneinung finden, aber man wird auch keine Gleichsetzung von Leben und Leid finden. Es gibt Leid im menschlichen Leben. Das wissen wir alle. Aber es gibt mehr als nur Leid in unserem Leben.
Ich finde, die Lehre des Buddha ist sehr optimistisch, weil sie aufzeigt, wie wir die Leiden, die es nun mal in unserer Welt gibt, überwinden können, um einen Zustand zu erlangen, in dem es die Leiden und ihre Ursachen nicht mehr gibt. Dieser Zustand wird in der 3.Edlen Wahrheit beschrieben.
So kann man aus den vier Wahrheiten eine langfristige, positive Perspektive gewinnen, die man dann dem eigenen Denken und Handeln zu Grunde legen kann. Schritt für Schritt können dann die unheilsamen Handlungen reduzieren werden und dementsprechend kann man den eigenen Geist durch heilsame Handlungen umwandeln kann. So wird er dann ruhiger und friedvoller und mitfühlender.
Gruß Helmut