Beiträge von Helmut im Thema „Freude“

    1. Nibbānapañhā Sutta
    (1) "Nirvāna, Nirvāna, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder, Nirvāna?"
    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Nirvāna".

    2. Arahattapañhā Sutta

    (2) "Heiligkeit, Heiligkeit, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder Sāriputto, Heiligkeit?"

    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Heiligkeit".[/lz]

    Das würde ja bedeuten, dass Nirvana und Heiligkeit identisch wären, da die jeweiligen Definitionen gleich ist.


    Gruß Helmut

    Alles Unbeständige ist Dukkha, also ungenügend, unvollständig, denn es ist unbeständig, weil es unvollständig, ungenügend ist.

    Kann man Unbeständigkeit wirklich mit unvollständig gleichsetzen? Dann wären unbeständige Phänomene wie zum Beispiel ein Haus ein unvollständiges Haus. Kann aber ein unvollständiges Haus existieren?


    Gruß Helmut

    Besitzt Du zufällig ein Haus, eine Wohnung, eine Bude, ein Zelt, Kleidung, Haut? Ist das jemals vollständig gewesen oder wird es je vollständig sein? Ja auch super fast vollständig ist unvollständig.

    Ich habe den Eindruck, wir verwenden die beiden Begriffe unterschiedlich. Unbeständigkeit ist für mich ein Charakteristikum eines Produktes und bedeutet, dass sich das aus Ursachen und Bedingungen entstandene Produkt von Moment zu Moment verändert.


    Vollständigkeit heißt für mich, dass alle Ursachen, Umstände und Bedingungen für die Entstehung eines Phänomens gegeben sind, weil es sonst gar nicht erst entstanden sein kann.


    Die Produkte sind aufgrund ihrer Unbeständigkeit auch dem Verfall ausgesetzt und vergehen dadurch und existieren dadurch dann irgendwann nicht mehr. Diesen Verfallsprozess kann man natürlich als einen Prozess auffassen durch den ein Produkt immer unvollständiger wird und dann irgendwann nicht mehr existent ist.


    Gruß Helmut

    Alles Unbeständige ist Dukkha, also ungenügend, unvollständig, denn es ist unbeständig, weil es unvollständig, ungenügend ist.

    Kann man Unbeständigkeit wirklich mit unvollständig gleichsetzen? Dann wären unbeständige Phänomene wie zum Beispiel ein Haus ein unvollständiges Haus. Kann aber ein unvollständiges Haus existieren?


    Gruß Helmut

    Wenn ich Dir sage, ein Bonbon schmeckt nach Orange, wirst Du eine Vorstellung bekommen, ...

    Vorausgesetzt dein Gesprächspartner weiß wie eine Orange schmeckt, weil er schon mal das Fruchtfleisch einer Orange gegessen hat.


    Gruß Helmut

    Ich bin der Ansicht, dass die Lehre des Buddha weder weltverneinend noch pessimistisch ist. Er hat auch nicht gelehrt, dass alle bedingt existierenden Phänomene wie eine Krankheit sind, die es auszumerzen gilt. Dann wären auch die wahren Pfade (4.Edle Wahrheit) eine auszumerzende Krankheit, weil sie abhängig bestehen. So hat es der Buddha aber nicht gelehrt. Wenn man die Suttas liest, in denen Buddha die vier Wahrheiten erläutert hat, wird man weder Pessimismus noch Weltverneinung finden, aber man wird auch keine Gleichsetzung von Leben und Leid finden. Es gibt Leid im menschlichen Leben. Das wissen wir alle. Aber es gibt mehr als nur Leid in unserem Leben.


    Ich finde, die Lehre des Buddha ist sehr optimistisch, weil sie aufzeigt, wie wir die Leiden, die es nun mal in unserer Welt gibt, überwinden können, um einen Zustand zu erlangen, in dem es die Leiden und ihre Ursachen nicht mehr gibt. Dieser Zustand wird in der 3.Edlen Wahrheit beschrieben.


    So kann man aus den vier Wahrheiten eine langfristige, positive Perspektive gewinnen, die man dann dem eigenen Denken und Handeln zu Grunde legen kann. Schritt für Schritt können dann die unheilsamen Handlungen reduzieren werden und dementsprechend kann man den eigenen Geist durch heilsame Handlungen umwandeln kann. So wird er dann ruhiger und friedvoller und mitfühlender.


    Gruß Helmut

    Ich denke, beim Lesen der Sutten muss man die Vier Edlen Wahrheiten stets im Hinterkopf haben. Dann wird auch klar, was die Intention des Buddha ist: Leiden und ihre Ursachen erkennen und mit dem Pfad das Leiden samt seinen Ursachen aufgeben. Nur darum geht es.


    Der Buddha hat keine allgemeine, umfassende Weltbeschreibung abliefern wollen. Das hatten schon andere gemacht. Es geht im Dharma doch darum, was ist das Leiden. Das hat der Buddha in SN 56:11 ausgeführt. In MN 141 ist es ausführlicher dargestellt. Dann geht es darum, kann dieses Leiden überwunden werden. Da dies möglich ist, hat Buddha eben auch den Pfad und die Beendigungen gelehrt.


    Der größte Teil der Sutten ist doch nur eine Ausdifferenzierung der Vier Edlen Wahrheiten.


    Gruß Helmut

    Auch mit der grundsätzlichen Bewertung des Lebens als suchtinduziertem Irrweg der in Leid und Verzweiflung enden muss bin ich überhaupt nicht einverstanden.

    Dies ist meiner Meinung nach auch nicht die Position des Buddha Sakyamuni. Weder aus Samyutta Nikaya noch aus Majjhima Nikaya lese ich diese Position heraus. Das schließt natürlich nicht aus, dass es Menschen gibt, die Buddhas Lehre so interpretieren. Das würde ich aber für eine falsche Interpretation halten.


    Gruß Helmut

    Pessimistisch finde ich die zitierte Aussage aus dem Samyutta Nikaya nicht. Der Buddha lehrte ja nicht einfach, alles ist Leid und daran kann man nichts ändern. Der Buddha hat ja auch aufgezeigt, dass das bedingte Leiden überwunden werden kann und das nicht nur im Rahmen der Vier Edlen Wahrheiten.


    SN 45:8:


    "Und was, ihr Mönche, ist Rechte Ansicht? Das Wissen vom Leiden, das Wissen vom Entstehen des Leidens, das Wissen vom Ende des Leidens und das Wissen vom Pfad, der zum Ende des Leidens führt: Dies wird Rechte Ansicht genannt."(1)


    Der letzte Satz im Zitat sagt ja auch nicht aus, wenn die Leid verursachenden Sechsheiten überwunden sind, dann gibt es nichts mehr, sondern es gibt einen Bereich, in dem die Leidensursachen überwunden sind. Wenn der letzte Satz des Zitates bedeuten würde, wenn die Leiden samt ihren Ursachen überwunden sind, dann gibt es nichts mehr, dann würde es keinen Sinn machen den Pfad zu üben.


    Gruß Helmut


    1 zitiert nach Bhikkhu Bodhi, In den Worten des Buddha, Stammbach 2011, S.221

    Wenn ich mich über etwas freue, also zum Beispiel Freude erlebe, weil jemand etwas Gutes, Hilfreiches getan hat, dann ist dies doch kein Leid, sondern diese Freude ist doch etwas Heilsames.


    Wenn ich die Vergänglichkeit des Heilsamen über das ich mich freue nicht verstehen und akzeptieren kann, dann entsteht doch erst Leiden. Das Leiden entsteht doch dadurch, dass ich nicht erkenne, das etwas Heilsames vergänglich ist und deshalb nicht akzeptieren kann, dass es vergeht, und erwarte, dass es nicht vergehen darf.


    Gruß Helmut