Beiträge von Monika im Thema „Die "totale" Achtsamkeit“

    Guten Morgen Marcel,

    dieser Thread läuft unter der Bezeichnung "Die totale Achtsamkeit". Außerdem ist es der Bereich des Forums für Anfänger.

    Was hat das alles noch damit zu tun?


    Ich frage, kannst Du, Marcel, nicht Deine ganzen persönlichen Betrübnisse in einer persönlichen Chronik unterbringen?

    Was hat das noch mit Buddhismus zu tun?

    Was kann da ein Anfänger draus lernen? Sieht dieser nicht vielleicht, dass die Lehre nix nützt?


    Ich denke, dieser Thread gehört geschlossen, denn es sind ja alles Wiederholungen persönlicher Probleme.


    Zum Beispiel hier:

    Zu viel Denken kann auch krank machen. Achtsamkeit heißt für mich im Hier und Jetzt zu sein, dem Aufmerksamkeit zu schenken mit dem ich spreche oder das was ich gerade tue, egal welche Tätigkeit es ist. Manchmal durchatmen in der Arbeit um wieder zurück zu mir zu kommen. Gehmeditation.

    Ich achte nicht so sehr auf meine Gedanken oder Gefühle sondern mehr auf die Handlungen, die bewerte ich leider, was ja Aravind schon "kritisch" sah, zurecht.

    Hast Du Dich je mit wirklicher Achtsamkeit im Sinne Buddhas beschäftigt?


    Und hier:

    Ich lese wenig, aber die Beschreibung klingt einfach und es sind kurze Kapitel wie ich es verstand, zwei Faktoren, die gut für mich sind

    Ohne Lehrer und ohne viel Lesen drehst Du Dich weiter im Kreis Deiner scheinbar nie enden wollenden Leiden.


    Wo bleiben die Moderatoren?

    _()_

    Selbst kann ich verändern. Das ist mit Arbeit an sich selbst verbunden und Zeit.

    Das verstehe ich nicht. Die Zeit läuft doch sowieso immer weiter, und währenddessen machst Du dies oder das, bist Du dabei immer wieder achtsam, dann ist das doch gut. Und meditieren? Oder auf dem Sofa liegen und reflektieren? Du schreibst, Du lebst allein, also müsstest Du doch viel Zeit haben, oder?


    Diese kannst Du z.B. auch mit dem Lesen guter Bücher verbringen. Früher habe ich gern buddhistische Videos gesehen. Da gibt es eine ganze Reihe, die zum Nachdenken anregen. Und sie bringen Dich vielleicht in eine andere Verfassung.

    Du hast Recht, bei denen die Fortschritte machen, da ist kein Stillstand, wobei diese Menschen sicher was tun.

    Ja, aber auch da kann Stillstand eintreten. Wir sind ja nicht immer gleich. Und ich schaue nicht auf Fortschritte, das ist schließlich kein Wettkampf.

    Also mit dem Reichtum anderer habe ich keine Probleme, also im Sinne von Neid, vielleicht eher mit der Persönlichkeit, dass Reichtum oft nicht demütig macht. Viele Menschen, die ich kenne klagen auf hohem Niveau, das ist in ärmeren Ländern anders. Oft sind die Menschen trotz Armut dort zufriedener, freundlicher, respektvoller.

    Ja, das stimmt. Viele klagen auf hohem Niveau. Ich kann das aber kaum ändern, möchte trotzdem nicht in einem anderen Land leben, denn ich glaube nicht daran, dass es besser in anderen Ländern ist, in denen Armut herrscht. Da herrscht auch u.U. noch mehr Kriminalität. Auch Thailand ist nicht mehr was es war. Und Indien schon gar nicht.

    Ich arbeite immer an Verbesserungen, gerade in Sachen Achtsamkeit, ich bin aber sehr kritisch, da muss ich weniger nachdenken.

    Wann musst Du weniger denken? Wenn Du kritisch bist? Was heißt denn für Dich Achtsamkeit? Wie stellst Du das an. Achtest Du nur auf Deine Füße, wo Du hintrittst? Oder achtest Du auf Deine Gedanken und Gefühle, auf Deinen Hass und Deine Gier?

    Was glaubst Du, ist Verblendung?

    _()_

    Es tut mir leid, Marcel, dass es Dir so ergeht.

    Ich sende permanent achtsam Gutmütigkeit aus und säe die totale Egalität oder Zorn, verstehe ich nicht.

    Ich möchte Dich inständig bitten, nicht zu glauben, Du würdest "permanent achtsam Gutmütigkeit aussenden". Ich befürchte, das nervt andere.


    Gehe einfach in Dich und lass die anderen sein wie sie sind.

    Oder aber: Verlass diesen Ort, an dem Du Dich gequält fühlst - wenn möglich.


    Das Alles klingt unerträglich.

    Aber wenn Du Dich niedermachst, dann haust Du ja in die Kerbe, die andere vermeintlich schlagen.


    Gibt es denn keine buddhistische Gruppe in Deiner Nähe? Ich weiß, dass es Buddhisten gibt, die viele Kilometer fahren, um eine Gruppe zu besuchen.


    Ich wünsche Dir, dass Du dieses leidige Thema endlich loswirst und Frieden in Dir findest.

    _()_ Monika

    Nun, es ist nicht mein Ziel gar nichts mehr zu denken, manchmal ja wie in der Meditation, wobei das auch dort kein Ziel ist sondern es sollte geschehen. Mein ICH im eigentlichen Sinne kann ich nicht abschalten.

    Auch davon habe ich nicht geschrieben. Es geht nicht darum, nichts mehr zu denken. Auch ich denke viel und das auch gern, aber möglichst nicht diskursiv. Mein ICH kann ich auch nicht abschalten. Das hat ja auch seine Funktion. Aber es ist nicht mein Regisseur. Wenn ich merke, dass dieses ICH in unheilsamen Gebieten umherstreifen will, dann stoppe ich es. Wer dieses ICH, das es zum Stoppen bringt, ist? Ich nenne es den Beobachter oder Zeugen.

    Zitat

    Das diskursive Denken ist die heute gebräuchlichste Form des Denkens. Als diskursiv (von lat. discurrere, auseinanderlaufen) oder sukzessiv (von lat. succedere „nachfolgen“, eigentlich „von unten nachrücken“, aus sub „unter“ und cedere „einhergehen“[1]) bezeichnet man ein Denken, das von einem bestimmten Begriff zu einem bestimmten anderen logisch fortschreitet und das ganze Gedankengebilde aus seinen Teilen aufbaut. Im weiteren Sinne wird das Denken diskursiv genannt, insofern es begrifflich ist, im Gegensatz zur intuitiven Erkenntnis durch Anschauung [2]. Höhere Erkenntnisformen wie Imagination, Inspiration und Intuition sind grundsätzlich nichtdiskursiv.

    Wo wie auch Wegweisend schreibt:

    Zitat

    Anfangs dachte ich hier in diesem Forum beim Lesen von Beiträgen, naja, das ist doch klar, so ist es, aber dann habe ich genauer gelesen und nachgedacht, es fiel mir auf, dass dieses Wissen zwar bei mir vorhanden war, aber es ist nicht vollkommen in das Bewusstsein gedrungen. Deshalb lese ich jetzt manches öfters und was anfangs ganz klar erscheint bedarf oft eines tieferen Eindringens

    :like:


    Natürlich lohnt es sich nicht gekränkt zu fühlen, aber es geschieht trotzdem öfter als man es gerne möchte. Es ist eines der zentralsten Problem Themen der Psychologie.

    Auch dies schrieb ich nicht, dass es sich nicht lohnt. Ich merke, dass Du immer wieder etwas dazufügst oder veränderst. Das ist nicht der Sinn meiner Worte. Auch ich kenne das Gekränktsein. Gerade letztens "geschah" es mir wieder. Aber ich habe nicht den Kränker weiter befeuert, sondern mein Gekränktsein unter die Lupe genommen. Und ich bin fündig geworden. Habe aber auch gleichzeitig wieder gespürt, wie schwer es ist, sich der Verteidigung zu entziehen. Aber das geht auch, letztlich mit "Gewalt" "nu lass endlich los - da ist nichts". 8)


    Auf der einen Seite hat sich durch den Umzug hierher die Situation vollkommen verändert, aber auch hier gibt es Gegebenheiten, die verletzen können. Ich begann, mich bewusst mit der Achtsamkeit für mich und für die in meinem Umfeld leben Personen auseinander zu setzen. Lange bin ich noch nicht am Ziel, aber ich merke, wie sich ein gewisser Gleichmut einschleicht, ohne dass ich bewusst versucht habe, diesen zu erreichen, der begonnene Pfad der Achtsamkeit lässt mich diesen spüren.

    :)_()_

    Guten Morgen Marcel

    Ich bin auch oft sehr nachdenklich, wenn ich sehe, dass meine Fortschritte nicht so vorhanden sind, wie ich es mir vornehme.

    Das habe ich nicht gemeint. Ich bin nicht traurig über meine noch nicht vorhandenen Fortschritte. Ich nehme mir nichts mehr vor. Ich lebe von Moment zu Moment. Die Lehre ist aber für mich genauso wie das tägliche Zähneputzen. Da denke ich nicht drüber nach, was zu tun ist. Wenn etwas zu tun ist und ich kann das umsetzen, dann tue ich es. Mehr nicht. Und ich habe keine Ansprüche mehr an mich. Ich akzeptiere mich so wie ich bin und übe weiter. Ich bin aber nicht mehr die, die ich mal war. Kommt vielleicht doch ein "Rückfall", dann beschäftige ich mich damit und suche nach der Ursache. Mehr nicht.


    Gerade der Anspruch, seine "Fortschritte zu bilanzieren", führt zu Unzufriedenheit. Darum geht es nicht, es geht um Öffnung, nicht um Schließung.

    Beleidigen oder Kränken kann mich "jeder", weil wie ich schon sagte, ich sehe die großen Unterschiede nicht bei den Menschen. Das kann auch jemand sein, der mir fremd ist. Oft kommen diese Situationen sehr unerwartet.

    Eben daran siehst Du, wo die Ösen bei Dir sind, in die andere für ihre Haken benutzen können. Wenn Du nichts mehr hast, in das sich andere einhaken können, dann kannst Du auch nicht mehr verletzt werden.

    Schau sie Dir genau an. Es können Dünkel, Stolz, Überheblichkeit, Sentimentalität und dergleichen sein. Jedenfalls nichts, worüber es sich zum Gekränktsein-fühlen lohnt.

    _()_

    Es tut mir leid, was du da an Leid erlebt hast, auch wenn du es heute mit anderen Augen siehst. Wobei ein Stück Wehmut so wie ich das heraus lese ist geblieben.

    Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Nicht das vermeintliche Leid als solches verursacht mir einen Stich ins Herz, sondern die versäumte Zeit, in der ich nicht versöhnlich war und mich im Recht glaubte.


    Das ist ein gehöriger Unterschied. Heute bin ich sehr vorsichtig, was Schuld und Sühne anbelangt. Ich weiß einfach inzwischen, dass uns unsere Gefühle und möglichen Schlussfolgerungen sehr täuschen können. Es muss sich - und das schon lange - niemand mehr bei mir entschuldigen und ich bitte möglichst sofort um Verzeihung, wenn ich jemanden verletzt habe, egal ob zu Recht oder nicht.

    Ich werde immer wieder gekränkt, beleidigt und da denke ich mir, soll ich zu denen hingehen und mich entschuldigen? Für was? Wenn es einen Grund gäbe würde ich es sofort tun, aber es wäre skurril wenn ich das tun würde.

    Ja, warum solltest Du Dich bei jemandem entschuldigen, der/die Dir nicht wichtig ist.


    Aber wer kann Dich denn eigentlich beleidigen, kränken? :?

    Kennst Du das Lied: "Was kann mir schon geschehn ..." (Das singe ich gern, wenn ich in die Kränkungsfalle gerate)

    Ich verstehe deine Intention schon, dass ich das Problem lösen muss und nicht die anderen, aber da fehlt mir der Gleichmut. Vieles habe ich verändert, aber in allem bin ich nicht zu recht gekommen, das ist ein langer Lernprozess.

    Dann musst Du wohl weiter üben. Wie wir alle mehr oder weniger. Das kann Dir keiner abnehmen. Gleichmut ist ein Geschenk, sobald Du ihn genug entwickelt hast. Wo sollte er herkommen, wenn nicht aus Dir heraus?

    Da fehlt mir wohl noch viel Praxis und Kontakte mit ähnlich gesinnten Menschen, mehr Beschäftigung mit der Lehre wie du es geschrieben hast, es hat dein Leben positiv verändert.

    Eben.

    _()_

    Hallo Marcel,

    meine Brüder und ich haben 20 Jahre keinen Kontakt gehabt. Aus meiner Sicht waren sie böse. Als ich jedoch tiefer in die buddhistische Lehre einstieg, bröckelte allmählich meine Sicht.


    Ich wollte mich mit meinem ältesten Bruder versöhnen, aber der lehnte ab. Ich wusste nicht, dass er zu dieser Zeit bereits an Parkinson litt. Mich quälte jedoch immer wieder das Bedürfnis, mich mit ihm zu versöhnen. In der Zwischenzeit habe ich mich innerlich mit meinen Brüdern versöhnt. Dann fuhr ich einfach zu ihm. Er war bereits im Pflegeheim. Dort hab ich ihn dann besucht. Ich bin förmlich zusammengebrochen, als ihn sah. Es tat mir unheimlich leid, was geschehen war. Aber die versäumte Zeit ist nicht wieder zurückzuholen.


    Ich rief dann meinen jüngeren Bruder an, der auch keinen Kontakt mehr zu ihm hatte, und informierte ihn.

    Wir haben uns dann alle versöhnt. Aber der Schmerz bleibt bis heute, wenn ich an die Vergangenheit denke. Denn heute sehe ich Vieles anders.

    wie kann ich mich mit so einem Menschen versöhnen, weil der ändert sich ja nicht, was ich auch verstehe, heißt das Konfliktpotential ist permanent da. Das bedeutet für mich, dass ich keine Lösung habe. Ein Streit ist sehr einfach, tut mir leid usw.

    Auch meine Brüder haben sich nicht grundlegend verändert. Das Leben hat sie verändert. Der Kontakt zu meinem jüngeren Bruder ist da, aber nicht so, wie mein Herz sich das wünscht. Der ältere ist bereits seit 20 Jahren verstorben.


    Es geht nicht darum, ob sich jemand ändert, denn wozu solltest Du Dich versöhnen. Du versöhnst Dich um Deinetwillen - für Deinen inneren Frieden, reichst ihm aber um seinetwillen die Hand. Und streiten? Dazu gehören mindestens 2.

    _()_

    Guten Morgen Marcel,

    ich war lange Jahre alleinstehend. Das habe ich wiederum lange Jahre vermisst, nachdem ich mich wieder für einen Partner entschieden hatte. Im Grunde ist "man" immer allein. Es gibt nur wenige Partnerschaften, die nicht in unterschiedliche Richtungen schauen.

    Die Zeit der Pflichtbesuche und gesellschaftlichen Verpflichtungen liegt hinter mir aufgrund meines Alters.

    Das kann ich gar nicht glauben. Bist Du älter als ich? Ich werde im November 72.

    Also ich habe noch Pflichtbesuche. Das liegt aber nicht daran, dass es wirklich eine Pflicht wäre, sondern ich bin lieber allein. Die Besuche sind jedoch notwendig, also wirklich wichtig, denn sie halten die Familie zusammen und pflegen die Freundschaften.

    Aufgrund meines fortgeschrittenen Alters kenne ich kaum Familien mit kleinen Kindern. Meist sind diese schon längst ausgezogen. Was trotzdem bestehen bleibt ist die Zeitlosigkeit.

    :? ?

    Wobei du ja die Antwort schon gegeben hast, es führt der Weg wohl nur über das Innere selbst. Das Leben im Hier und Jetzt, schon ein sehr häufig benutzter Begriff mittlerweile beinhaltet für mich im Idealfall eine Form der Dauerachtsamkeit und Meditation. Es muss möglich sein, sich nicht von Äußerlichkeiten abhängig zu machen und/um ein zufriedenes Leben zu führen.

    Es ist möglich.


    Ich habe Meditationsgruppen besucht, die Volkshochschule, bin allein in die Berge gereist, allein mit Studienreisen nach Spanien gereist, allein nach Indien ...


    Aber grundsätzlich ging ich nur zur Arbeit und war abends und am Wochenende allein. Manchmal fühlte ich mich auch einsam, das war immer so gegen 17 Uhr am Sonntagnachmittag. Ich habe dann darüber reflektiert.


    Ich war in einer besonderen - merkwürdigen - Phase, als in mir immer wieder der Gedanke aufkam, dass es doof ist, im Alter alleine in einer 3 Zimmer-Wohnung zu leben. Es gefiel mir nicht, dass plötzlich Gefühle und Sehnsüchte aufkamen, die ich schon als vergangen betrachtet hatte. Da betete ich zu Gott und sagte: "wenn es denn schon sein muss, dann bitte jemand, den ich kenne."


    Und kurz danach rief ein Mann an, den ich seit 34 Jahren nicht gesehen hatte. Wir verabredeten uns. Ich war so verblüfft. Damals geschahen mir immer wieder sehr "merkwürdige Dinge". Und so sah ich das als Wink des Himmels an.

    Obwohl ich schon Vorbehalte hatte, habe ich mich auf diese Beziehung eingelassen. Wir sind jetzt seit 17 Jahren verheiratet. Und inzwischen bereue ich es nicht mehr. Ich habe mehr dazu gelernt, vor allem über mich. Und ich bin trotz Beziehung freier geworden. Aber ich bin auch allein, denn mein Mann teilt nicht meine geistigen Interessen.


    Das ist jetzt zwar nicht das, was ich über das Alleinsein schreiben wollte. Aber es ist das, was der Wahrheit entspricht. Es gibt keine Alternativen und Garantien. In jedem Fall muss "man" an sich arbeiten, will "man" denn frei sein und der Lehre folgen.


    Im übrigen: Auch als Mönch oder Nonne kann es sehr einsam sein oder stressig, weil es auch im Kloster noch Hass und Gier gibt - und vor allem Unwissenheit, wie ich Biografien entnehmen konnte. Was ja auch menschlich ist. Die Schüler kommen ja nicht "fertig ins Kloster" und das Leben da ist sicher sehr gewöhnungsbedürftig und hart.


    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.

    _()_ Monika

    Nun wie fühlt ihr euch? Ich finde es hat sich viel verändert, wobei der Buddhismus mit all diesen Änderungen, die ich so wahrnehme genau Nichts zu tun hat. Das spiegelt sich auch in "mir", was ich gute finde.

    Guten Morgen Marcel,

    ja, wie fühle ich mich? Wie immer, die meiste Zeit gut und mal eben nicht so.

    Es hat sich viel verändert, aber das beeinträchtigt mich nicht. Durch die Pandemie wird ja gerade deutlich, dass sich immer alles verändert. Sonst wird das nur nicht so schnell wahrgenommen.


    Und Kriegsgeschrei gibt es auch immer mal mehr, mal weniger. Israel und arabische Staaten finden wirtschaftlich zusammen. Armenien und Ascherbaijan, Griechenland und Türkei ... lassen wieder die Säbel rasseln.

    Ich hoffe irgendwie, dass die Mitglieder hier trotz einer veränderten Situation sich nicht ganz so beeindrucken lassen, wie ich die Masse der Menschen so erlebe und ja sicher, es ist auch an mir nicht spurlos vorüber gegangen.

    Es verändert schon. Aber mein Blick ist sowieso meistens nach innen gerichtet.

    Aber ich habe deutlicher denn je erkannt, wie ich leben soll, das Beste von mir raushole und wie mein Umfeld automatisch dann auch was davon hat. Das ist für mich Fortschritt.


    Ich bin auf viele Menschen sehr offensiv zugegangen, habe viel zugehört, wenig gesprochen und habe gespürt, wie sehr sie das schätzen, wenn da mal wer kommt, der anders ist und über andere Themen spricht.

    Das freut mich für Dich :D:like:

    Doch eine Beobachtung möchte ich noch festhalten, was ich oft höre, dass sich die Kontakte zwischen den Menschen verändert haben, also gar nicht mal wie man es sich wünschen würde, dass sie mehr aufeinander zugehen sondern eher sich zurückziehen. Ich spreche hier nicht von Buddhisten sondern Menschen, die ich so kenne und die mir ihre Erfahrungen dann und wann mitteilen.

    Was ist daran verkehrt. Wer weiß, wie froh so mancher ist, dass gewisse Pflichtbesuche oder gesellschaftliche Verpflichtungen und dergleichen wegfallen. Mich betrübt das nicht. Und in meinem Umfeld kenne ich auch niemanden, den das betrübt. Es zeigt sich jetzt, wer wirklich gute Freunde hat.


    Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.

    _()_

    @cinnamon


    Zitat

    Diese waren aber keine Aharants. Sie haben aus Gründen der Erkrankung den Freitod gewählt, und sind in dem Moment Aharants geworden.

    Ich habe aber jetzt im Schnelldurchlauf keinen Aharant gefunden, der einen Freitod gewählt hat.

    Liebe cinnamon,

    das Verlöschen muss vorher stattgefunden haben. Wer will denn bestätigt haben, dass sie nach ihrem Tod Aharants geworden seien.

    Das halte ich für eine falsche Information oder Interpretation.

    _()_

    Ja, wenn der Arahant in der Sutta gefragt wird und er berichtet was er fühlt, dann muß das kein Jammern ein. Er könnte von mir aus auch Jammern. Das Jammern könnte einfach die natürliche Reaktion dieses Körper-Geist-Systems sein, mit starkem Schmerz umzugehen.


    Von daher könnte man dann auch sagen, der Selbstmord war die natürliche Reaktion dieses Körper-Geist-Systems um mit starkem Schmerz umzugehen. Alles ohne psychisches Leid.

    Was ich weiß, gelesen, gesehen und gehört habe, ist es durchaus "normal", dass der Körper seine Re-Aktionen auf Schmerz genauso zeigt wie auf Freude, selbst bei sehr "hochentwickelten Menschen" - ob die nun Arahants genannt werden oder wie auch immer jemand sie bezeichnet, z.B. heilig. Auch Jesus und viele Märtyrer haben gelitten und es dennoch ertragen - so die Überlieferung. Da hab ich von Jugend an "hingeschaut", um dieses Geheimnis zu ergründen und auch umsetzen zu können, falls es mich mal betrifft.


    Dennoch ist es etwas anderes, ob ich mein Leid beklage oder es mehr oder ertragen kann. Ich z.B. habe eigentlich immer Schmerzen, bin aber so daran gewöhnt, dass es mich selten behindert. Bei einer falschen Drehung kann es sein, dass ich vor Schmerz "in die Luft springe", aber das ist nur eine Reaktion des Systems, danach verhalte ich mich wieder, als wäre nichts passiert.


    Ich bin keine Arahantin, aber ich bin sicher, dass es große graduelle Unterschiede gibt, wie Schmerz empfunden und ausgehalten wird. Hätte jemand Buddha gefoltert, hätte er sicher auch gestöhnt oder sogar geschrien.


    Warum ist das so wichtig zu wissen? Wichtig ist für mich nur, wie kann ich mit Schmerzen umgehen, was kann ich erforschen in meinem Inneren, an meinem eigenen Erleben?


    Würde ich Schmerzen oder schwere Behinderung (Pflegefall mit Arschabwischen) im Alter nicht mehr aushalten können, so denke ich heute, würde ich mich durch eine Pille "befreien lassen".

    _()_

    Ich schreibe von jemandem der vollkommen Erwacht ist und psychisches Leiden vollkommen überwunden hat. Derjenige hat weder das Bedürfnis zu leben, noch das Bedürfnis zu sterben.

    Hallo Raphy,

    der Buddha sprach ja auch davon, dass wir uns weder das Leben noch den Tod wünschen sollten.


    Andererseits "denke ich";), dass sicher eine Erleichterung da war, als er sich zum Sterben niederlegte, denn laut Legende? soll er ja eine vergiftete Speise zu sich genommen haben, obwohl er das wusste oder hätte wissen müssen.

    Was sagt mir das?


    Ich wünsche mir weder das Leben noch das Sterben, aber es wäre schön, wenn ich einfach - wenn es zu schwierig wird - nicht mehr aufwache.

    Und da verstehe ich Dich gut Ananda


    Nur die buddhistische Lehre, und mein "Spezieller Humor" und Gespräche mit "geistreichen, tiefsinnigen, humorvollen", lässt mich durch halten, Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute um MInute, Sekunde um Sekunde.

    Mich auch.

    _()_

    Dir Psyche leidet nur wenn sie von einem Ego beherrscht wird und ja dann wird der Körper krank.

    Kann man es überhaupt in diesen Leben, und vor allen im weltlichen so aufgeben?

    Ein "Ego" salopp gesagt, brauchste, ansonsten würdest nur herumliegen und wärst nicht mal fähig zu gehen , oder Klosett zu benutzten und müsstest künstlich ernährt werden. Außer man ist ein Zombie, dann kannste laufen, fressen, ächzen, und mit den Zähnen klappern, und hast kein Ego. Vermute ich mal, war und bin kein Zombie und kenne kein persönlich.

    Hallo Ananda,

    das ist klar. Das verstehe ich nicht unter Ego. Wie ich Raphy und Ellviral verstehe und auch selbst denke, geht es bei der Faehigkeit, kein Leid zu erleben und dennoch den Schmerz als Schmerz zu erkennen, um das Ergebnis der Geistesschulung.


    Aus eigener Erfahrung - wenn auch nur kurzzeitig - weiss ich, dass das möglich ist. In diesem Moment ist der Geist frei von Leid und Schmerz, denn auch der Schmerz wird ja über das Gehirn gesteuert. Da ist, wie Raphy beschreib, nur eine Empfindung.


    _()_

    Vor Schicksalsschlägen, Leid oder Krankheit schützt sie nicht, wie auch? Wenn man davon betroffen ist, kann dies sehr hilfreich sein, besser als wenn man "Nichts" hat an das man glaubt.

    Guten Morgen Marcel,

    nein, vor Schicksalsschlägen sind wir nicht gefeit. Aber wie wir damit umgehen. Und das hat im Buddhismus nichts mit Glauben zu tun, sondern mit Erfahrung. Im Laufe der Jahre entsteht Gewissheit, egal was passiert. Denn es gibt keine Hoffnung auf eine geistige Evolution der Menschheit oder auf eine Veränderung von Naturgewalten - da ist niemand vor gefeit.


    Natürlich hilft ein Glaube an einen Gott oder Götter auch, wenn er stark genug ist.


    Ich aber bin froh, dass ich diesen Glauben abgelegt habe, denn ich sehe, dass ich durch den Pfad ganz andere Mittel zur Verfügung habe, die mich vor viel Leid auch bewahren können.

    _()_

    Meine Fragen laufen letztendlich immer auf die selbe Antwort raus, wer die Lehre lebt und praktiziert bleibt von vielen negativen Dingen verschont.

    Das denke ich auch, aber auch Ellviral hat Recht.

    Er geht nur anders damit um. Hält das für nicht erwähnenswert, weil es geht ihn ja eben nicht wirklich was an, weil er die vier Wahrheiten einigermaßen anwenden kann.

    Außerdem sehe ich Vieles, das als negativ für andere erscheint, gar nicht negativ. Das fängt schon bei Corona an und hört beim Klimawandel auf.

    _()_

    Kann man achtsam schlafen, irgendeine Form von Kontrolle zu haben?


    Ich kenne ein paar wenige Menschen, die habe mir dies gesagt, sie könnten es, schlafen die denn dann?

    Ja, Marcel, das kenne ich auch. Viele Jahre in den 90ern habe ich so geschlafen - eigentlich wie in Meditation - und mich sehr erfrischt gefühlt. Die medizinischen Aussagen über den Schlaf sind sehr pauschal und treffen nicht auf alle Menschen zu, schon gar nicht, wenn sie erfolgreich praktizieren.

    Wenn jemand nur schwer einschlafen kann, ist das sicher ein Zeichen für fehlende Herzensgüte.

    Liebe Sanne,

    das halte ich für eine sehr gewagte Äußerung, auch wenn sie von Ayya Khema kommt.

    Ich kann oft nicht gut einschlafen - mehrmals die Woche.


    Das liegt bei mir sicher daran, dass ich zu früh ins Bett gehe, zu lange drin bleibe und zu ausgeruht bin - aber nicht weil mir Herzensgüte fehlt.

    _()_

    Das ist der Anfängerbereich

    Hallo Marcel,

    wer als Anfänger hier reinschaut, wird gleich wieder verschwinden - vermute ich. Deshalb empfehle ich, Beiträge, die sich nicht mit dem Thema der Achtsamkeit (von total ganz zu schweigen) richtig auseinandersetzen, Beiträge, die Dich persönlich betreffen, ins Buddhistische Cafehaus oder in eine persönlichen Chronik zu setzen.


    Hier wäre natürlich auch die Moderation gefragt gewesen.

    und wenn ich nicht schreiben darf über Themen, die für mich von Wichtigkeit sind oder dies fehl am Platz ist, werde ich es unterlassen.

    Diese zum Beispiel.

    Endlosschleife sehe ich keine, wenn ich Beobachtungen mache und ich habe keine Ahnung zu euren Vermutungen und will die gar nicht kommentieren.

    Dann kommt es auch nicht zu solchen Vermutungen, die eigentlich nichts mit Achtsamkeit zu tun haben.

    _()_

    Sehe ich auch so und diese Gefühle sind dann auch eine gute Prüfungsgrundlage ob man sich veräppelt fühlt oder gekränkt - später dachte ich - eigentlich egal ob nun ein son oder Marcel oder Horst den Text verfasst. Was sollte das für ein Unterschied sein

    Sicher, Schneelöwin, aber in Endlosschleifen immer wieder dieselben "Leiden" durchzukauen, halte ich nicht für sinnvoll.

    _()_

    Hallo Marcel,

    was hat das alles noch mit "totaler Achtsamkeit" zu tun?


    Ich bin hier raus, denn ich bin entweder nicht Deiner Meinung über diese Aussage

    Zitat
      • Die Menschen die anders denken, da wird versucht sie mundtot zu machen und es melden sich auch immer weniger kritische Stimmen zu Wort so mein Empfinden

    oder ich will auch gar keine Meinung dazu haben, weil ich nicht auf dem Weg der "Gesellschafts-Forschung" bin, sondern auf dem Weg des Buddha.


    _()_


    PS: Deine Beiträge ähneln sehr den Beiträgen von Son.

    Moin Marcel,


    Mir ist bewusst, dass eine buddhistische Gemeinde, die in "ihrer" Welt und Lehre lebt dies nicht so stark wahrnimmt.

    Ich denke eher, dass uns Buddhisten das noch viel eher klar war und ist als jedem Menschen, dem bisher nur die Spaßgesellschaft und der Konsum Freude machten.


    Ja, die Zukunftsträume sind für viele sicher erstmal zerplatzt. Aber das ist ja auch gut so. Wer immer noch oder immer wieder glaubt, er/sie sei unsterblich und dieses Leben könnte ausgebeutet werden bis zum geht nicht mehr, der wurde vielleicht eines besseren belehrt. Nämlich: dass alles vergänglich ist. Dies wurde noch nie so klar wie jetzt. Wer das nicht begreift, dem ist nicht zu helfen. Natürlich gibt es - so wie zu Kriegszeiten - immer welche, die an der Katastrophe verdienen. Damit meine ich jetzt nicht die Maskenhersteller.


    Dennoch bezweifel ich, dass diese zum Teil wertvollen Erkenntnisse dauerhaft zu einer Veränderung in der Gesellschaft werden.

    Aber auch das ist aus meiner Sicht ein typisch menschliches Verhalten - es ist der Überlebenstrieb - Verdrängen.

    Wenn ich Interviews höre von Deutschen, was ihnen alles gefehlt hat, dann schlage ich die Hände überm Kopf zusammen - die Armen. Auch hier schreibe ich nicht von denen, die durch die Corona-Krise ihr ganzes Vermögen, ihr Unternehmen verloren haben, denn das ist ein heftiger Schlag.


    Eine Freundin von mir hilft Menschen aus Syrien, sich zu integrieren durch Sprachkurse, Amtswege, Wohnungssuche etc. Es sind zwei Familien, die noch vor 4 Jahren auf der Balkanroute bis hierher gelaufen sind und alles verloren und sehr gelitten haben. Heute erwarten sie anstelle einer normalen Wohnung ein Haus mit vielen Zimmern. Die ersten Wünsche waren Smartphon, Flach-TV, große Wohnung u.ä. Ihre Wunschliste ist lang. Ihr Leid scheinen sie vergessen zu haben. Sie denken, Deutschland ist reich, hier bekommen sie alles geschenkt.


    Sicher sind nicht alle Menschen so, aber der Großteil vergisst schnell.


    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag

    _()_

    "Alle" finden Psychotherapie als Allheilmittel oder zumindest eine Hilfe. Wie lebten denn meine Eltern und Großeltern, da gab es keine Therapie sondern Krieg.


    Psychische Schwäche ist mir in meiner Familie nicht bekannt, andere Schwächen ja.

    Guten Morgen Marcel,

    unsere Eltern und Großeltern hatten andere Probleme, das ist klar. Aber waren sie deshalb seelisch gesund? Wieviel Gewalt gab es damals noch in den Familien, weil das "normal" war.

    Viele Menschen, die ich kenne haben Therapien gemacht, sogar kluge Menschen erstaunlicherweise. Es ist ein Standardprozedere wenn die Medizin nicht mehr weiter weiß und es ist ein gutes Geschäft.

    Nur kluge Menschen machen Therapien. Alle anderen werden irgendwann dazu gezwungen sein. Meine Therapien waren nie verordnet, sondern da bin ich freiwillig auf eigene Kosten hingegangen, weil ich wissen wollte, was für Muster mich immer wieder "beherrschen".

    Ich bin wohl wie dein Vater, ich liebe keine schwachen Menschen, so wurde ich nicht konditioniert.

    Du liebst keine schwachen Menschen, dann darfst Du natürlich auch nicht schwach sein, weil dann darfst Du natürlich auch Dich nicht lieben. Klingt das hart?


    Dass Du so konditioniert wurdest bedeutet ja nicht, dass das so richtig ist und Du so bleiben musst.


    Ich liebte auch keine Schwäche. Aber ich habe gelernt, mich von "das liebe ich", "das liebe ich nicht" zu verabschieden. Denn genau diese Vorlieben und Abneigungen sind ja laut Buddha Anzeichen von Gier und Hass. Willst Du frei werden, musst Du davon Abstand nehmen.


    Vielleicht ist dieser Unterschied "schwache Menschen" zu "Schwäche" erheblich, denn schon mit der Ausdrucksweise verändert sich auch das Bewusstsein.


    _()_