Die "totale" Achtsamkeit

  • Zweifelsfrei, 100 Prozent eindeutig würde ich auch nicht sagen. Aber das hat man eh selten.


    Liebe Grüße

  • Raphy



    Zitat

    Wird da, ihr Mönche, der unbelehrte gewöhnliche Mensch von einem Wehgefühl getroffen, dann ist er traurig, beklommen, er jammert, schlägt sich stöhnend an die Brust, gerät in Verwirrung. So empfindet er zwei Gefühle: ein körperliches und ein gemüthaftes.


    […]Ebenso nun auch, ihr Mönche, wenn der unbelehrte gewöhnliche Mensch, von einem Wehgefühl getroffen, traurig, beklommen ist, jammert, sich stöhnend an die Brust schlägt, in Verwirrung gerät, dann empfindet er zwei Gefühle, ein körperliches und ein gemüthaftes. […]

    (Hervorhebung von mir)


    Samyutta Nikaya 36


    Wenn man das, was er schreibt, als „jammern“ bezeichnet, fügt er wohl etwas hinzu.


    Überzeugt bin ich da noch nicht.


    Darüber zu berichten, was man fühlt ist für mich nicht per se = jammern.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

    Einmal editiert, zuletzt von Deepa ()

  • Nanavira Thera "Notizen zu Dhamma" gelesen?

    Bin noch dabei. :)


    Nebenbei: Die Briefe, die er geschrieben hat, sollen seinen theoretischen Teil "Notizen zum Dhamma" noch besser beleuchten, verständlicher machen.

    Doch es führt auch dazu das ich selber immer mehr ein Außerirdischer werde der Sprache und Denken der Menschen nicht wirklich versteht.

    Erleuchtung geht mit Weisheit - Klarheit einher. Wenn Du Menschen nicht mehr verstehst, dann sicher nicht, weil Du an Weisheit zugenommen hast - klarer siehst.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Bin noch dabei. :)


    Nebenbei: Die Briefe, die er geschrieben hat, sollen seinen theoretischen Teil "Notizen zum Dhamma" noch besser beleuchten, verständlicher machen.

    Doch es führt auch dazu das ich selber immer mehr ein Außerirdischer werde der Sprache und Denken der Menschen nicht wirklich versteht.

    Erleuchtung geht mit Weisheit - Klarheit einher. Wenn Du Menschen nicht mehr verstehst, dann sicher nicht, weil Du an Weisheit zugenommen hast - klarer siehst.

    Man oh man das war jetzt aber eine Rakete, das Feuerwerk wird mindesten 2000 Jahre anhalten.

  • Dann wäre die Alternative: Nicht zeigen (weder verbal noch nonverbalen), wenn man physische Schmerzen hat.


    Ich denke laut... ^^

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Ich will da auch garnicht auf meiner Interpretation beharren.


    Aber wenn ich sage ein Arahant hat kein psychisches Leid und dann kommt jemand mit der Sutta M144, die mit dem Selbstmord, dann muß ich zugeben, dass man diese Sutta so interpretieren kann, dass ein Arahant doch psychisches Leid hat.


    Ja, wenn der Arahant in der Sutta gefragt wird und er berichtet was er fühlt, dann muß das kein Jammern ein. Er könnte von mir aus auch Jammern. Das Jammern könnte einfach die natürliche Reaktion dieses Körper-Geist-Systems sein, mit starkem Schmerz umzugehen.


    Von daher könnte man dann auch sagen, der Selbstmord war die natürliche Reaktion dieses Körper-Geist-Systems um mit starkem Schmerz umzugehen. Alles ohne psychisches Leid.


    Von mir aus.


    Liebe Grüße

  • Hm...ich lasse es mal wirken.


    Mit fehlt definitiv Wissen, was die Schriften betrifft. Daher kann ich lediglich sagen, welche möglichen Deutungen ich sehe und wie ich zu den Schlussfolgerungen komme.


    Wenn man physische Schmerzen hat - z.B. am Finger, dann kann es helfen, physischen Druck auszuüben, um den Schmerz zu lindern.


    Man kann physische Schmerzen auch lindern indem man die Hand eines anderen drückt - mir fällt da gerade der Geburtsvorgang ein. ^^


    Ebenso kann es den physischen Schmerz lindern, wenn man sagt: „Es tut so weh..,als würde jemand ein Messer in meinen Kopf bohren.“



    Wann ist es im buddhistischen Kontext „jammern“...*denk* ^^


    Fügt jemand in dem Fall etwas hinzu oder lindert er lediglich den physischen Schmerz...das ist wohl ein wichtiges Kriterium.


    Der soz. Rahmen könnte auch eine Rolle spielen. Löse ich bei dem anderen Leid (physisch/psychisch/emotional) aus, wenn ich xy mache.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

    Einmal editiert, zuletzt von Deepa ()

  • Er beschreibt doch genau was er fühlt, er beschreibt ein Gefühl als nicht sein Ich usw. wo gibt es da irgendeinen Zweifel das er keinen Selbstmord begeht? Wo gibt es da auch nur ein Haarbreit Interpretation? Ich verstehe das Denken von normalen echt nicht. Das ist mir viel zu anstrengend. Buddha selber erklärt und zeig es auch noch. Was gibt es da zu bedenken?

  • Ja, wenn der Arahant in der Sutta gefragt wird und er berichtet was er fühlt, dann muß das kein Jammern ein. Er könnte von mir aus auch Jammern. Das Jammern könnte einfach die natürliche Reaktion dieses Körper-Geist-Systems sein, mit starkem Schmerz umzugehen.


    Von daher könnte man dann auch sagen, der Selbstmord war die natürliche Reaktion dieses Körper-Geist-Systems um mit starkem Schmerz umzugehen. Alles ohne psychisches Leid.

    Was ich weiß, gelesen, gesehen und gehört habe, ist es durchaus "normal", dass der Körper seine Re-Aktionen auf Schmerz genauso zeigt wie auf Freude, selbst bei sehr "hochentwickelten Menschen" - ob die nun Arahants genannt werden oder wie auch immer jemand sie bezeichnet, z.B. heilig. Auch Jesus und viele Märtyrer haben gelitten und es dennoch ertragen - so die Überlieferung. Da hab ich von Jugend an "hingeschaut", um dieses Geheimnis zu ergründen und auch umsetzen zu können, falls es mich mal betrifft.


    Dennoch ist es etwas anderes, ob ich mein Leid beklage oder es mehr oder ertragen kann. Ich z.B. habe eigentlich immer Schmerzen, bin aber so daran gewöhnt, dass es mich selten behindert. Bei einer falschen Drehung kann es sein, dass ich vor Schmerz "in die Luft springe", aber das ist nur eine Reaktion des Systems, danach verhalte ich mich wieder, als wäre nichts passiert.


    Ich bin keine Arahantin, aber ich bin sicher, dass es große graduelle Unterschiede gibt, wie Schmerz empfunden und ausgehalten wird. Hätte jemand Buddha gefoltert, hätte er sicher auch gestöhnt oder sogar geschrien.


    Warum ist das so wichtig zu wissen? Wichtig ist für mich nur, wie kann ich mit Schmerzen umgehen, was kann ich erforschen in meinem Inneren, an meinem eigenen Erleben?


    Würde ich Schmerzen oder schwere Behinderung (Pflegefall mit Arschabwischen) im Alter nicht mehr aushalten können, so denke ich heute, würde ich mich durch eine Pille "befreien lassen".

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich verstehe das Denken von normalen echt nicht.

    :D Da kommse auch noch hin ^^

    :rofl::lol: mein Vater sagte immer wieder zu mir: Da kommst Du auch noch hin :erleichtert:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Die Vermutung liegt nahe. Ggf. gibt es Menschen, die in der Lage sind, sich in einen Zustand zu versetzen, indem es keine Schmerzen gibt - vergleichbar mit einer Betäubung.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Ich verstehe das Denken von normalen echt nicht.

    :D Da kommse auch noch hin ^^

    :rofl::lol: mein Vater sagte immer wieder zu mir: Da kommst Du auch noch hin :erleichtert:

    Hahaha...welch weiser Mann - und Humor hatta auch noch :lol::rofl:

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Was habe ich wahrgenommen, dass Ralphy eine andere Meinung vertrat und Großteils darin bestärkt wurde. Das Feedback war so viel, dass ich nicht alle Beiträge lesen konnte.


    Die psychische, mentale, spirituelle oder wie immer man es nennen mag spielt eine große Rolle im Umgang mit Leid. Sie kann Leid erst gar nicht entstehen lassen, aber was ich nicht so stehen lassen will, dass es nur in "unserer" Hand liegt und dass der Körper gar keine Rolle spielt. Es gibt leider viele Menschen, die von einer Sekunde auf die andere niederschmetternde körperliche Diagnosen bekommen und das aus dem Nichts.


    Es ist nicht immer die Psyche, die körperliche Erkrankungen entstehen lässt, da habe ich sehr viele Beispiele. Also für mich leidet schon der Körper auch und klar geht dieses Leid über den Geist. Ich bin nicht so tief in der Lehre wie andere und es gibt ja auch Menschen, die spirituell nicht so weit sind wie einige hier.


    Wenn jemand lebensgefährlich verletzt in einem Auto liegt und mit dem Tode ringt, dann bin ich mir unsicher, egal wie dieser Mensch vorbereitet ist, dass es schwer sein muss, von einer Sekunde auf die andere mit schwerstem körperlichen Leid konfrontiert zu sein oder bei einer totbringenden Diagnose, wo man erfährt in 3 Tagen ist man tot.


    Die Kraft der Lehre schätze ich unglaublich und sie kann sehr hilfreich in vielen schweren Lebenssituationen sein, aber es gibt viele Menschen, die wie aus dem Nichts herausgerissen werden und viele davon sind da garantiert überfordert, was ich verstehen könnte, selbst bei Menschen, die tief in der Lehre sind.

  • Hier ist ein etwas älterer Artikel zum freiwilligen Dahinscheiden von verschiedener Mönche im Palikanon. https://journals.ub.uni-heidel…ticle/download/8609/2516/

    Es werden verschiedene Sutten erwähnt . Z.B. auf der PDF-Seite 13-14 Vakkali oder Godhika ( Samyutta Nikaya 22.81-90 oder

    sam04_25.html ). Ich habe es nur kurz überflogen aus Zeitgründen. Diese waren aber keine Aharants. Sie haben aus Gründen der Erkrankung den Freitod gewählt, und sind in dem Moment Aharants geworden.

    Ich habe aber jetzt im Schnelldurchlauf keinen Aharant gefunden, der einen Freitod gewählt hat.

  • Die psychische, mentale, spirituelle oder wie immer man es nennen mag spielt eine große Rolle im Umgang mit Leid. Sie kann Leid erst gar nicht entstehen lassen, aber was ich nicht so stehen lassen will, dass es nur in "unserer" Hand liegt und dass der Körper gar keine Rolle spielt. Es gibt leider viele Menschen, die von einer Sekunde auf die andere niederschmetternde körperliche Diagnosen bekommen und das aus dem Nichts.

    Wenn Du die Wiedergeburt als gegeben anerkennst, ist es so: Es konmt nicht aus dem Nichts.


    Es liegt in „unserer“ Hand.


    Wobei - wie ich es verstehe, es auch Menschen geben kann, die sich Dir (wem auch immer) gegenüber heilsam o. unheilsam verhalten können. Das wiederum geht auf ihr „Karma-Konto“.

    Wenn jemand lebensgefährlich verletzt in einem Auto liegt und mit dem Tode ringt, dann bin ich mir unsicher, egal wie dieser Mensch vorbereitet ist, dass es schwer sein muss, von einer Sekunde auf die andere mit schwerstem körperlichen Leid konfrontiert zu sein oder bei einer totbringenden Diagnose, wo man erfährt in 3 Tagen ist man tot.


    Wie schwer es ist - was genau an Dukkha anwesend ist, wird davon abhängen, wie weit die Person in ihrer Entwicklung ist.

    Die Kraft der Lehre schätze ich unglaublich und sie kann sehr hilfreich in vielen schweren Lebenssituationen sein, aber es gibt viele Menschen, die wie aus dem Nichts herausgerissen werden und viele davon sind da garantiert überfordert, was ich verstehen könnte, selbst bei Menschen, die tief in der Lehre sind.

    Ja - das sehe ich ähnlich. Was nicht gegen die Lehre als solche spricht. Wie ich es verstehe - das schrieb ich oben bereits - hängt die Art und Weise d. Dukkha davon ab, wie weit jemand in seiner Entwicklung ist.



    Ich kann bis zu einem gewissen Grad an physischem Schmerz immer noch „gut drauf sein“. Iwann ist die Grenze bei mir überschritten und dann würde ich sicher (zumindest zum aktuellen Zeitpunkt) stöhnen, schreien und ggf, einiges mehr tun ^^

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • @cinnamon


    Ich habe einen Link angeklickt und bisher d. Part gelesen: Samyutta Nikaya


    Liest Du da etwas, was diese Aussage stützt?


    Zitat

    Diese waren aber keine Aharants. Sie haben aus Gründen der Erkrankung den Freitod gewählt, und sind in dem Moment Aharants geworden.

    Ich habe aber jetzt im Schnelldurchlauf keinen Aharant gefunden, der einen Freitod gewählt hat.


    Weshalb sind sie in dem Moment Aharants geworden - was waren die Gründe?


    Zitierst Du bitte?

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Deepa
    Als ich Kind war hatte ich einen schweren Unfall. Ich wurde fast 10 x am Bein operiert. Ich war Monate im Krankenhaus und hatte fürchterliche Schmerzen.


    Es ist korrekt, der Schmerzimpuls läuft über das Gehirn. Ich war damals knapp 10 Jahre alt und in meiner geistigen Entwicklung nicht in der Lage hier mental dagegen zu halten. Das Bein tat sehr weh.


    Ob ich an Wiedergeburt glaube, das kann ich nicht beantworten. Ich versuche mich in der Gegenwart so gut es geht durchzuschlagen. Vieles ist gut, wie es ist, es gäbe Menschen, die dieses Leben nicht lebenswert sehen würde. Mein Zugang dazu ist, ich gehöre zu den privilegierten Menschen dieser Erde trotz dem es eben nicht leicht war und ist.


    Im Vergleich, wenn ich auf die Welt sehe geht es mir ausgezeichnet. Ich bin sehr zufrieden.

  • Hallo 8sam

    das zu beurteilen oder zu werten steht mir nicht zu.

    Alles Gute auf Deinem Weg

    Susann❤️🙏

  • @cinnamon


    Zitat

    Diese waren aber keine Aharants. Sie haben aus Gründen der Erkrankung den Freitod gewählt, und sind in dem Moment Aharants geworden.

    Ich habe aber jetzt im Schnelldurchlauf keinen Aharant gefunden, der einen Freitod gewählt hat.

    Liebe cinnamon,

    das Verlöschen muss vorher stattgefunden haben. Wer will denn bestätigt haben, dass sie nach ihrem Tod Aharants geworden seien.

    Das halte ich für eine falsche Information oder Interpretation.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Also es waren drei Freitode, Vakkali (S.22.27), Godhika (S.4.23) und Channa (M.144).

    Über Channa sagt der Buddha:

    Zitat

    "Sāriputta, wenn man diesen Körper ablegt und an einem neuen Körper anhaftet, dann sage ich, ist man tadelnswert. Davon war im Bhikkhu Channa nichts zu finden; der Bhikkhu Channa nahm das Messer untadelig".

    Ebenso bei Vakkali: "Mit stützelosem Bewußtsein aber ist Vakkali, der edle Sohn, verloschen." Und bei Godhaka: "Ohne daß seine Seele eine Stätte gefunden hätte, ihr Bhikkhus, ist Godhika, der Sohn aus gutem Hause, in das Nirvana eingegangen."


    Dass die drei Bikkhus ihr Leben selber beendet haben, dafür gibt es also zwei mögliche Erklärungen: Entweder ein Arahant kann noch unter Schmerzen leiden, und zwar geistig, so dass er sie loswerden möchte, oder sie waren keine Arahants und erst durch intensivste Achtsamkeit im Todesmoment hat sich der letzte Rest Verblendung bis zu engültigem Nibbana aufgelöst.


    Letzteres würde bedeuten dass Nibbana bereits zu Lebzeiten vollständig ohne Leid ist, das wäre schlüssig und eine angenehme und Motivationsbegünstigende Vorstellung. Vielleicht stimmt es auch gar nicht dass die Mehrzahl im Theravada der Ansicht ist dass es bei Nibbana zu Lebzeiten noch einen Rest an Leid gibt, wie ich vorhin geschrieben habe. Vielleicht habe ich daraus, dass mir das in der Mehrzahl so bekannt ist, eine falsche Schlussfolgerung gezogen.

  • Aber hat der Zehnjährige immer gejammert, geklagt, um Mitleid gebettelt, oder hat er den Schmerz als eben sehr schmerzhaft empfunden, als eben jetzt so und nicht zu ändern hingenommen das eben wehtut. Ist es ihm nicht manchmal auf den Keks gegangen, wenn die Ihn bemitleidenden nur mit ihrem Vorstellen wie, das wohl wehtut, belastet waren? War es nicht nach einiger Zeit wichtiger jemanden dazuhaben, der mit dem Jungen spricht, mit ihm wenigstens lächelt, einfach mit ihm lebt? Das Bein muss heilen aber der Junge ist doch gesund, der hat sich doch als gesund und normal gefunden, hatte eben ein kaputtes Bein.


  • Zitat

    Dass die drei Bikkhus ihr Leben selber beendet haben, dafür gibt es also zwei mögliche Erklärungen: Entweder ein Arahant kann noch unter Schmerzen leiden, und zwar geistig, so dass er sie loswerden möchte, oder sie waren keine Arahants und erst durch intensivste Achtsamkeit im Todesmoment hat sich der letzte Rest Verblendung bis zu engültigem Nibbana aufgelöst.

    Ein Arhat ist ein Mensch, der alles an Leiden erleiden kann und es auch tut. Aber er ergreift sie nicht, haftet nicht an ihnen, stützt sich nicht auf sie.


    "Sāriputta, wenn man diesen Körper ablegt und an einem neuen Körper anhaftet, dann sage ich, ist man tadelnswert. Davon war im Bhikkhu Channa nichts zu finden;..."

    Hier ist es gleich ob an einem sichtbaren oder unsichtbaren oder einem weder sichtbaren noch unsichtbaren Körper angehaftet wird, das ist verwerflich. Wer in dieser Weise, einen besseren Körper anhaftend, das Messer nimmt, begeht verwerflichen Selbstmord.


    "Mit Stütze-losem Bewußtsein..." wenn das Bewusstsein auch nur an einen Augenblick denkt, sei er schön, nicht schön oder weder schön noch nicht schön, begeht verwerflichen Selbstmord, weil er sein Bewusstsein auf etwas stützt. Ein Beispiel von mir: Als ich wieder mal soweit war, war da plötzlich eine Stütze: "Da werden die aber heulend an deinem Grab stehen." Nächster Gedanke: "Hallo da hast du überhaupt nichts von. "Genau und für andere bring ich mich nicht um.


    "Ohne daß seine Seele eine Stätte gefunden hätte..." Wenn die Seele ein Zuhause findet, Hölle, Paradies, Himmel, Wiedergeburt dann ich das ein verwerflicher Selbstmord. Wenn ich mich in einen besseren Aufenthaltsort, als Seele bringen will dann ist das verwerflich. Meine Seele ist hier und die hat nichts zu leiden, das ist Illusion und ergreifen von Schmerz, Kummer, Trauer, usw als darunter will ich leiden ergriffen wird.


    Alle Drei wurden vom Buddha als Nichtwiederkehrer bezeichnet und daran gibt es keinen Zweifel. Wer daran Zweifelt, zweifelt an Buddha, an den Weltenlehrer und damit an den drei Juwelen. Alle Gelübde sind in einen Schlag, eines Gedanken zerbrochen.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Was mir noch dazu einfällt:

    Zitat

    "Sāriputta, wenn man diesen Körper ablegt und an einem neuen Körper anhaftet, dann sage ich, ist man tadelnswert. Davon war im Bhikkhu Channa nichts zu finden; der Bhikkhu Channa nahm das Messer untadelig".

    Demnach hatte Channa kein Begehren nach einem neuen Körper, weil er aber kein Arahant war, gab es noch Anhaftung an den gegenwärtigen Körper. Andernfalls wäre er ja von seinem Zustand unberührt gewesen, bei völligem Gleichmut. Wenn er aber das Messer untadelig genommen hat, dann muss er gewusst haben dass ihm kein neuer Körper mehr entsteht. Er hat sich mit dem Körper zugleich seiner letzten Anhaftung entledigt.


    Bei gewöhnlichem Freitod ist das nicht so, Schopenhauer hat es treffend formuliert: "Der Selbstmörder verneint nicht das Dasein, sondern die Umstände durch die es ihm geworden ist". Er hätte also gerne weitergelebt, aber auf angenehmere Weise und weil das unmöglich schien, hat er sich umgebracht, ohne den Daseinstrieb zu beenden. In Channa gab es dagegen keinen Wunsch mehr nach Dasein, nach einer Stütze um das Bewusstsein festzumachen als ein "Ich bin", keinen Daseinstrieb.

  • Achtsamkeit als permanenter Zustand halte ich für einen Mythos. Es wechseln sich stets Achtsamkeit und Unachtsamkeit ab - alles andere wäre extrem ungesund.

    Das sehe ich nicht so.


    Was ich mich nach dem Lesen der ersten Seite frage: Ist solches Aufmerksamsein wie beim Autofahren überhaupt dem gleich, was buddhistische Lehre unter "Achtsamheit" versteht?