Wenn mein Bewusstsein verlöscht würde, ich kann doch nichts wahrnehmen.
Es meint natürlich nicht Bewusstlosigkeit, sondern eine Form der Wachheit, die weder wahrnimmt noch nicht wahrnimmt. Es findet also kein Ergreifen statt und somit eine Art Schwebe des Lebendigen und eine Ichlosigkeit.
Das geschieht im 8. jhana - weder-Wahrnehmung noch nicht-Wahrnehmung.
Ayya Khemma hat das in einem Vortrag sehr gut beschrieben.
Zitat Die achte Vertiefung ist im Grunde eine Verstärkung der Vierten!
Sie heißt „Weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung“ und bringt eine Ahnung davon mit sich,
was ich den „Stillpunkt“ nenne: Wenn man lange genug übt, bemerkt man eines Tages, daß der sich
bewegende Geist auch nur Dukkha ist. Das heißt, er bringt nicht nur die Dukkha erzeugenden Wünsche
hervor, sondern er ist durch seine Bewegung selbst Dukkha. Alles was sich bewegt, bringt Irritierung mit
sich, weil es sich gegeneinander reibt. So hat der Geist, auch wenn er sich nicht körperlich reibt, etwas
irritierendes an sich, solange er ständig in Bewegung ist. Es kommt irgendwann der Punkt, wo man das
sucht, was nicht mehr irritiert, was vollkommene Ruhe hat. Diese achte Vertiefung bringt zwar noch nicht
diesen vollkommenen Stillpunkt. Aber sie steuert darauf hin, weil man in dieser Stufe versucht, sogar die
Wahrnehmung des Nichts auszuschalten. In den drei vorangegangenen Stufen muß Wahrnehmung
vorhanden sein, da wir uns des jeweiligen Zustandes sonst nicht bewußt sein können. Hier aber wollen wir
nun auch die Wahrnehmung so weit verringern, bis sie sich nicht mehr auf etwas Bestimmtes richtet. Dieser
Zustand der ausgeschalteten Wahrnehmung ist dann erreicht, wenn zur Hälfte Wahrnehmung und zur Hälfte
Nichtwahrnehmung besteht. Die Wahrnehmung existiert als solche noch, aber sie hat kein Ziel mehr. Dieser
Zustand erzeugt die größte Ruhe, die wir durch Meditation erreichen können. Er regeneriert den Geist im
höchsten Maße und zeigt in die Richtung zu jenem Punkt, wo wir vielleicht loslassen können.
Bei Nagarjuna findet sich in MMK 25.24
Heilvoll ist die Beruhigung aller Wahrnehmung, die Beruhigung der Entfaltung.