Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Die Irrlehre vom lieben was gerade ist“

    Hi, Anna Panna ... drin aber leigt der Haken bei der Sache... Man wollte so wie "unbewusst", dass der Schmerz nachlässt, früher oder später, denn alles ist bedingt und vergänglich. Bei dem Arahant denn es gibt keine Identifikationen mehr, er kann sich sogar wegen der Schmerzen krümmen, aber er ist nichts mehr sein Körper, nichts mehr sein Schmerz. Der Schmerz aber ---- der bleibt bestehen, als der erste Pfeil, aber es gibt keinen zweiten . Der Körper stirbt auch, aber niemals so wie das "Gewahrsein" des Arahantes ; denn er ist nichts mehr sein Körper.

    Ja, Igor, klar, "unbewusst" wünscht man sich, dass der Schmerz nachlässt, auch, wenn man sich bewusst vorgenommen hat, ihn anzunehmen....

    Für mich ist es in Schmerzphasen aber nicht hilfreich, daran zu denken, wie ein Arahant jetzt damit umgehen würde, da dies wieder ein "Wollen und Wünschen" eines Zustandes bedeuten würde, den ich - in diesem Moment - nunmal nicht erreichen kann.... ;)

    Kontraproduktiv ist es in jedem Fall, den Schmerz abzulehnen, ihm Widerstand zu leisten, weil er dadurch (u.a. durch erhöhte Körperspannung) noch verstärkt wird.

    Die Vernunft gebietet aber, ebenso, wie das (Selbst-) Mitgefühl, mögliche lindernde Maßnahmen einzuleiten.

    Ich denke, diesen Zustand sehr schwer zu erreichen, und das ist das Los von sehr wenigen Individuumen in der Geschichte der Menschen

    Eben, weil das so ist, muss man sehen, wie man sich zwischenzeitlich mit dem Leben (und damit dem Leiden) "arrangiert"...

    Der Alltag, die "relative Ebene unseres Seins", ist genauso wahr, wie die "absolute Wahrheit". Letztere hat man quasi im Hinterkopf, während man die "relative Wahrheit" konkret lebt.

    Ich muss nicht lieben, was ich annehme/akzeptiere. Dies allein zu tun, erfüllt alle Voraussetzungen, um den Pfad so frei wie möglich von Leiden gehen zu können.

    Vielen Dank, liebe Monika, für deine klaren, deutlichen Worte! Im Grunde sagt einem das schon der sogenannte "gesunde Menschenverstand", aber manchmal ist dieser ja umnebelt von Kopfgeburten und/oder allzu hehren Idealen.


    Die Übung in den Brahmavihara lehrt, dass wir Mitgefühl mit dem Wesen haben sollten und wünschen sein Leiden würden sich lindern. Die eingangs kritisierte Aussagen, "das zu lieben, was gerade ist" führt zu der irrigen Aussagen wir sollten das Leiden lieben und das Wesen lieben.

    Ja, hier in diesem Widerspruch wird der Irrtum deutlich. Allerdings weist Leiden auch positive Aspekte auf: Ayya Khema sprach beispielsweise von "Dukkha als bestem Lehrmeister", weil es Menschen dazu motivieren könne, den Pfad Buddhas zu beschreiten.

    Menschen vermögen überdies "am Leid zu wachsen/reifen", wenn sie es als Möglichkeit zu innerem Wachstum begreifen, statt es abzulehnen und zu bekämpfen.
    Buddhas Weg ist der mittlere : Weder ablehnen, noch lieben.....

    die Herangehensweise von upekkhā - sie ignoriert duḥkha nicht, sondern nimmt es an als das, was es ist: bedingt und ephemer.

    ...sondern mit friedvoller Gelassenheit betrachten.


    Im Christentum neigt man dazu, das Leiden zu verherrlichen (Jesu Leiden erlöste schließlich die Welt), allerdings nur das freiwillige, aus Liebe und Hingabe auf sich genommene.

    Übrigens ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Schmerzen, denen der Leidende einen SINN geben kann, leichter ertragen werden können....

    Und wieder einmal wird mangels sachlicher Argumente ad personam argumentiert. Bedauerlich,

    Ja, es ist wirklich bedauerlich, wenn so kluge, gebildete Menschen ihr Wissen offenbar nicht respektvoll austauschen und gegenüberstellen können, ohne den Wunsch zu verspüren "Recht" zu haben und damit den Anderen als "Verlierer" da stehen zu lassen.


    Die (objektive) Wahrheit liegt ja oft genug in der Mitte....


    Dieses "Gott, ist das schlecht." erinnerte mich übrigens an den guten, alten Marcel Reich-Ranicki, wenn er ein Buch verriss. Scheinbar vergnügliche Streitereien vor amüsiertem Publikum, aber es gab immer Verlierer und dadurch einen bitteren Beigeschmack...


    Ich bedanke mich jedenfalls bei allen, die sich in diesem Thread zum Thema äußerten, ich habe auf jeden Fall dazugelernt.


    :) _()_

    Gleichmut.. ja natürlich.. aber immer mit Metta.

    Ein (ehemaliger) Theravada-Mönch antwortete mir einmal auf meine Frage:

    "Vor kurzem las ich den Spruch "Freude und Kummer sind Geschwister, die sich nie aus den Augen verlieren" - Ist nicht der GLEICHMUT die einzige Lösung, um dem Kummer zu entgehen?"

    folgendes:

    "JEDE der 4 Brahmavihara-Emotionen trägt jeweils die 3 anderen IN SICH.

    Trockene, völlig gefühllose Gelassenheit ist nicht wirkliche Gelassenheit, (sondern) auf mitfühlende und befreiende Art und Weise "berührt" sein..."

    Gleichmut sei "eine liebevolle, sanfte, vollkommene Erfülltheit, Berührtheit, Glückseligkeit, stille Freude, tiefer Frieden...


    Ich empfand diese Aussage als sehr authentisch, da äußerte sich einer, der es erkannt und erlebt hat.