Abgesehen davon, dass es sich nicht gehört, Zitate anderer zu verändern und dies dabei nicht anzugeben - interessiert es mich, was mit dieser Sinnentstellung gemeint sein soll, und ob vielleicht ein angemessenes Eingehen auf meine Inhalte möglich ist.
Ich denke, mit den eckigen Klammern habe ich die Veränderung deutlich genug gemacht, dass sie nicht als ungehörig gelten sollte. Zudem ist die Sinnentstellung eher eine Sinnumstellung. Ich denke, es ist aus buddhistischer Sicht wichtig, Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit und Leerheit von einem Selbst bezüglich aller Phänomene so oft als irgend möglich im Geist zu behalten, und sich von alltäglichen Vergnügungen nicht davon ablenken zu lassen. Aber letztlich bleibt das natürlich jedem selbst überlassen. Es besteht ja kein Zwang, eine buddhistische Perspektive auf die Welt einzunehmen.
Hier ein (recht drastischer) Text, der aber in Relation auf die Befreiung von Gier, Hass und Unwissenheit die buddhistische Sicht auf alltägliche Vergnügungen gut charakterisiert:
ZitatAlles anzeigenOder, Magāndiya, nimm an: ein Aussätziger mit offenen Wunden am ganzen Körper, der von Würmern zerfressen wird und mit den Fingernägeln die Wunden aufkratzt, läßt seinen Körper an einer Grube mit glühenden Kohlen dörren. Seine Freunde und Verwandten rufen einen tüchtigen Arzt, der ihm ein Heilmittel gibt, so daß er vom Aussatz geheilt wird. Nun ist er gesund, glücklich, sein eigener Herr und kann gehen, wohin er will. Dann sieht er einen anderen Aussätzigen, der seinen Körper an einer Grube mit glühenden Kohlen dörrt. Meinst du, der Geheilte würde diesen Aussätzigen beneiden um die Kohlengrube oder um die Behandlung mit dem Heilmittel?» - «Nein, Herr Gotama, denn nur, solange er krank war, bedurfte er der Behandlung mit dem Heilmittel; da er nicht mehr krank ist, bedarf er dessen nicht mehr.» - «Ebenso habe ich das Verlangen nach Sinnenfreuden aufgegeben, nachdem ich jenes Wohlbehagen erlangt hatte, das jenseits der Sinnenfreuden und jenseits unheilsamer Regungen als ein himmlisches Glück unvergänglich ist.
Oder, Magāndiya, nimm an: ein Aussätziger[2] ist geheilt worden. Wenn ihn nun zwei starke Männer an den Armen packen und zur Kohlengrube schleppen, meinst du nicht, daß er seinen Leib hin und her winden würde, um freizukommen?» - «Ja, Herr Gotama, denn die Berührung dieses Feuers ist schmerzhaft, scharf brennend und quälend.» - «Meinst du, daß die Berührung dieses Feuers erst jetzt schmerzhaft, scharf brennend und quälend ist, oder war es schon früher so?» - «Es war schon früher so, aber bei dem Aussätzigen waren infolge seiner Qualen die Sinne verwirrt, und er glaubte, während er vom Feuer schmerzlich berührt wurde, das tue ihm wohl.» - «Ebenso war schon früher die Berührung der Sinnenfreuden schmerzlich, scharf brennend und quälend, sie wird es künftig sein und sie ist es jetzt, und bei den Wesen, die von der Gier nach Sinnenfreuden nicht lassen können, sind die Sinne verwirrt, und sie glauben, während sie von den Sinnenfreuden schmerzlich berührt werden, das tue ihnen wohl.
Oder, Magāndiya, nimm an: ein Aussätziger läßt seinen Körper an einer Grube mit glühenden Kohlen dörren. Je mehr er das tut, um so unsauberer, stinkender und fauliger werden seine Wunden, und doch ist es für ihn eine Annehmlichkeit und Erleichterung wegen des Juckreizes der Wunden. Ebenso ist es bei den Wesen, die von der Gier nach Sinnenfreuden nicht lassen können: je mehr sie sich den Sinnenfreuden hingeben, um so mehr wächst diesen Wesen der Durst danach, und um so mehr werden sie von der Begierde eingehüllt, und doch ist es für sie eine Annehmlichkeit und Erleichterung infolge der fünf Sinne. Magāndiya, hast du schon jemals gesehen oder gehört, daß ein König oder ein Minister, der im Vollbesitz der fünf Arten von Sinnenfreuden ist und der den Durst nach Sinnenfreuden nicht überwunden hat, wunschlos und innerlich friedvoll war oder ist oder sein wird?» - «Nein, Herr Gotama.» - «Gut, Magāndiya, auch ich habe das niemals gesehen oder gehört. Aber alle Samanas und Brahmanen, die wunschlos und innerlich friedvoll waren oder sind oder sein werden, haben wahrheitsgemäß erkannt, wie die Sinnenfreuden entstehen und dahinschwinden, was in ihnen angenehm und was das Nachteilige ist und wie man ihnen entrinnen kann, sie haben den Durst und das Verlangen nach Sinnenfreuden aufgegeben, und so waren sie wunschlos und innerlich friedvoll oder sind es oder werden es sein.