Lieber SpektrumRot,
"den Dingen geht der Geist voran" Dhammapada.
Bevor wir begreifen, was mit den Worten gemeint ist, müssen wir am Abbau der Verblendung arbeiten. Unwissenheit verhindert die klare Sicht.
Du schreibst weiter oben
Aber der Weg wie man mit seinen Gefühlen und sich selbst umgeht, da weiß ich einfach nicht ob harte Rationalität für jeden hilfreich ist.
Man soll nicht gegen sich also seine Gefühle kämpfen und wie ich sagte man keinem Vorhalten, dass er es nicht will nur weil er Gefühle hat.
Und vor allem wenn man anfängt ganz hart seine Bedürfnisse zu „unterdrücken“, in den meisten Fällen ist man nicht ehrlich mit sich selbst.
Diesen Gefühlen geht ein ständiges Darübernachdenken und davon Träumen voraus.
Wenn Du wirkliche Befreiung wünscht, dann musst Du aufhören, Dir solche Illusionen zu machen.
Entweder erlebst Du, was Du Dir wünscht, oder Du verlierst irgendwann das Interesse.
Der Weg geht über Erkenntnis, aus meiner Erfahrung ist die Lehre Buddhas am besten dazu geeignet. Aber dazu musst Du Dich ernsthaft mit ihr beschäftigen wollen, und vorallem meditieren.
Es ist eine Geistesschulung. Das bedeutet, mit zunehmender Praxis ändert sich die Perspektive.
Und nein, es bedeutet nicht, dass Du Dich nicht mehr verlieben darfst.
Ich habe vor 21 Jahren plötzlich den Wunsch gehabt, nicht mehr alleine leben zu wollen. Darüber war ich erst gar nicht glücklich und hab gesagt "aber nur einen, den ich schon kenne". Am selben Abend - unglaublich, aber wahr - rief ein alter Freund von 1968 an. Er war Witwer geworden. Wir verabredeten uns sofort und 1/2 Jahr später bin ich zu ihm gezogen, im August 2003 haben wir geheiratet.
Wir mussten uns zusammenraufen, denn wir waren ja schon erfahrene/eigensinnige Menschen mit erwachsenen Kindern.
Aber wir haben uns gefunden und gekämpft, und zu guterletzt sehr geliebt und respektiert.
Wie Du weißt, starb er im November.
Aber ich habe ein überwiegend schönes Leben mit ihm gehabt und konnte in all den Jahren meinen Geist schulen, gerade auch durch das Zusammenleben mit ihm. Das Leid, dass dennoch entsteht, wird dadurch tragbar.
Würde ich aber ständig alle möglichen Szenarien mit ihm heraufbeschwören und am Verlust anhaften, dann würde ich leiden. Die Einsicht in die Dinge, wie sie sind, das Wissen und Umsetzen der Lehre jedoch machen mich frei davon, ohne dass mein Herz sich verschließt.
Mehr möchte jetzt nicht dazu schreiben. Du musst wollen oder eben nicht. Das kann Dir keiner abnehmen.
Von Herzen alles Gute für Dich
Monika