Beiträge von mukti im Thema „Wie ernst nehmt ihr die Wiedergeburtslehre im Pali Kanon?“

    Ja und in der bedingten Entstehung (paticcasamuppāda) ist Werden die Bedingung von Geburt.

    in der pali-Version von paticcasamuppada gibt es weder Nummerierungen noch Kommata, es gibt daher auch keinen einsehbaren Grund "Geburt" aus der Definition von "Leiden" herauszulösen, und damit der Illustration in M38 jeden Sinn zu rauben.

    Da wird auch nichts herausgelöst, es sind verschiedene Zusammenhänge.

    Genau, nach der bedingten Entstehung ist Werden (bhava) die Bedingung für Geburt (jati).

    Nö, "Werden" ist die Bedingung von Dukkha:

    "Was aber, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden? Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden; Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung sind Leiden; nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden. Kurz gesagt, die fünf Gruppen des Anhaftens sind Leiden. Das nennt man die edle Wahrheit vom Leiden"

    Ja und in der bedingten Entstehung (paticcasamuppāda) ist Werden die Bedingung von Geburt.

    P.S. Geburt -- Alter-Tod, usw. --und dann (Wieder)-Geburt. Jati( BW). Deswegen es geht weiter!

    Genau, nach der bedingten Entstehung ist Werden (bhava) die Bedingung für Geburt (jati). jati wird unmissverständlich beschrieben:


    Zitat

    Die Geburt der Wesen in die verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Geborenwerden, Herausstürzen aus dem Schoß, Erzeugung, die Manifestation der Daseinsgruppen, das Erlangen der Sinnesgrundlagen - dies wird Geburt (Jati) genannt.

    M.9.

    Man kann halt nicht das Feuer der ganzen Welt auslöschen, jede vermeintliche Persönlichkeit löscht ihr eigenes Feuer. Allenfalls kann man einander helfen.

    Du denkst immer noch in Unterscheidungen von eigen und andere. Die Welt, als deine Welt, ist die ganze Welt.

    Wer unterscheidet denn nicht in eigen und andere, in Ich und die Welt, was er auch immer denken mag. So erfahren es die Wesen nun mal.


    Falls du denkst, es gäbe nach deinem Tod noch eine Welt, dann ist das nur eine Vorstellung, genauso wir die Vorstellung vom eigenen Feuer.

    Es ist möglich dass es nach dem Tod eine andere Welt gibt, ganz abgesehen davon was ich denke.


    Mit "eigenes Feuer" habe ich das Feuer gemeint das in einem selber brennt. "Jede vermeintliche Persönlichkeit löscht ihr eigenes Feuer" habe ich geschrieben, in Wirklichkeit gibt es keine Persönlichkeit und kein eigenes Feuer. Aber was nützt es wenn diese Wirklichkeit nur im Denken existiert, man erfährt sich als Person die mit rechter Anstrengung den Weg zum Erlöschen geht.

    Außerdem wurde es hier schon häufig erwähnt - es geht nicht um Wiedergeburt, sondern um Werden und wieder Werden und der Pali-Ausdruck ist hier bhava.

    Bhava: Werden, existieren, bauen, wachsen. Dieses Werden bezieht sich auf das „Selbst“, auf die „Ich bin“-Vorstellung des Weltmenschen. Buddha hingegen beschrieb sich selbst als jemand, der das Ende des Werdens erreicht hatte.

    Was hier auch immer erwähnt wurde, der Threadtitel bezieht sich buchstäblich auf die Wiedergeburt. Es gibt viele Lehrreden im Palikanon wo der Buddha eindeutig davon spricht, dass man "beim Zerfall des Leibes, nach dem Tod" auf eine der fünf Daseinsfährten gerät, falls Nibbana nicht verwirklicht ist.

    So lange nicht gelöscht ist, brennt es. Das Brennen selber ist etwas - auch wenn es mit Persönlichkeitsillusion einhergeht - Unpersönliches.

    Natürlich kann man auch während eines Buschfeuers rumlaufen und in Mein und Dein Unterscheiden. Ist diese Flamme eher meine Garage oder dein Auto, wenn da ein Funken von deinem Hemd auf meine Mütze übergesprungen ist, wem gehört dann die Flamme? Macht natürlich keiner. Ich und Mein ist irrelevant. Löschen ist zentral.

    Man kann halt nicht das Feuer der ganzen Welt auslöschen, jede vermeintliche Persönlichkeit löscht ihr eigenes Feuer. Allenfalls kann man einander helfen.

    Nein ich kann noch nicht erkennen dass es überhaupt nicht um mich geht. Da wäre ich schon erwacht, dazu braucht es wohl noch mehr Jahre.

    Wenn das schon Erwachen wäre, hehe, ich glaub das eher nicht.

    Erwachen wird es, wenn dieses Wesen erkennt, dass es ausschließlich um den Geist und Körper dieses Wesen geht. Dass es noch Jahre dauert, liegt an seinem Glauben, dass es doch nicht so sein könnte.


    Wenn dieser Glaube aufgegeben wurde tritt die Erkenntnis bzw. das Erwachen nicht sofort ein, wenn Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung nicht bereits sehr weit entwickelt sind.

    Wenn es keine Wiedergeburt gäbe wäre mit dem Tod alles Dukkha für immer beendet. Das wären ja keine so schlechten Aussichten, wenn man das sicher wüsste.

    Ist es für dich nach all den vielen Jahren immer noch unmöglich zu erkennen, dass es überhaupt nicht um "Dich" geht? Ob du stirbst und mit dir alle deine Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen endgültig verlöschen, hat doch nur marginalst mit der "ganzen Masse des Leidens" zu tun.

    Nein ich kann noch nicht erkennen dass es überhaupt nicht um mich geht. Da wäre ich schon erwacht, dazu braucht es wohl noch mehr Jahre.

    Also ich weiß nicht ob es Wiedergeburt gibt aber vertraue schon dem Buddha so weit dass er es gewusst hat.

    Es gibt ja nur zwei grundsätzliche Möglichkeiten was nach dem Tod passiert, entweder ist das Dasein dann in jeder Form endgültig zu Ende oder es setzt sich in anderer Form weiter fort. Ich halte es für sehr wahrscheinlich dass es sich fortsetzt und nach der buddhistischen Erklärung ist das Begehren die Ursache dafür, was ich schon einleuchtend finde. Das Versiegen des Begehrens ist demnach das Ende von Dukkha, was der ganze Zweck dieser Lehre ist. Ohne fortgesetzte Daseinsformen aufgrund von Begehren und gemäß der Handlungen ergibt die Lehre für mich wenig Sinn.