Beiträge von SteFo im Thema „Was zieht Menschen am Buddhismus an?“

    Na ja, der Buddhismus hat ja auch eine Zielsetzung und so kommt man also nicht darum herum, diese Ziesetzung zu hinterfragen.

    Ich habe ein sehr intim-vertrautes Verhältnis mit Gott, weil meine Kognition quasi sekündlich gut (durch Gottes Hilfe) oder ich schlecht (durch meinen Selbst-Willen) sein kann.


    Der Buddhismus hat mir also gezeigt, dass objektive Gegebenheiten aufgehoben sind und alles in meiner Hand liegt. Deshalb hatte mich der Buddhismus angezogen und genau deshalb habe ich den Buddhismus auch wieder überwunden und habe zu Gott gefunden.

    Sehr interessant, dass du den Buddhismus und die Erkenntnisse, die er vermittelt, quasi als "geschickte Mittel" genutzt hast, um dahin zu kommen, wo du wohl eigentlich hinwolltest...

    ... um dahin zu kommen, wo Gott mich haben wollte. Alle Erkenntnisse - sofern sie gut waren - waren die Gnade Gottes.

    Dazu muss ich ergänzen, was mich - mich ganz persönlich - anzog, als ich mich entschied, mich für den Buddhismus zu interessieren, weil das, was du zitierst doch sehr auf die Metaebene abhebt, welche immer nach vielen abstrakten Überlegungen folgt, welche die persönliche Betroffenheit vollkommen außer Acht lässt.

    Also mich hatte der Buddhismus angezogen, weil er die Beziehung zwischen meinem Erleben und meinem Glück oder Unglück hergestellt hat. Zum ersten Male war da also nicht etwas objektiv Gutes oder objektiv Schlechtes mit dem ich mich abfinden musste, sondern ich selbst war verantwortlich dafür wie ich mir die Welt und mich selbst in der Welt dachte bzw wie ich mich selbst und die Welt empfand. Der Buddhismus hat mir also gezeigt, dass objektive Gegebenheiten aufgehoben sind und alles in meiner Hand liegt. Deshalb hatte mich der Buddhismus angezogen und genau deshalb habe ich den Buddhismus auch wieder überwunden und habe zu Gott gefunden.

    Hallo, liebe Freunde (m/w/d),


    in Zeiten, wo den christlichen Kirchen Tausende Gläubige die Gefolgschaft aufkündigen und austreten, wo die Bedrohungen und Unsicherheiten in der Welt gleichzeitig zunehmen und immer mehr Gewohntes und Vertrautes wegzubrechen scheint, sollte der Buddhismus, als Orientierungshilfe und Ausweg aus all dem Dukkha, vielleicht an Popularität gewinnen, oder was meint ihr?

    Als Nicht-Buddhist werde ich hier nicht auf "freie Meinungsäußerung" pochen, weil mir bewußt ist, dass immer und überall selbst "freie Meinungsäußerung" nicht absolut frei sondern nur bedingt "frei" ist.

    Ich denke, dass der Buddhismus (für ein westlich geprägtes Individuum) die individuelle Freiheit mehr betont als die individuelle Verpflichtung und dass der Buddhismus sich deshalb in der westlichen Welt einer solchen Beliebtheit erfreut (ich nehme auch ein grundsätzliches Nicht-Verstehen des Buddhismus im "Westen" an). Aber - so denke ich - es ist nur eine Frage der Zeit (d.h. der Dauer) bis die Gottlosigkeit, welche der Buddhismus scheinbar rechtfertigt, ihre Früchte voll entfaltet.