Beiträge von Noreply im Thema „Was zieht Menschen am Buddhismus an?“

    Thema Langeweile: Meine Mn ist die begründet in dem Gefühl von weder gut noch schlecht. Weder wohl noch Unwohl. Ich glaube auch nicht, dass das eine Arte Gefühl ist, das neu ist, sonst hätte Buddha es nicht ansprechen können.

    Es ist das Gefühl, das auftritt, wenn Handlungen durch die Gemeinschaft erforderlich werden, zu denen man sich aber nicht berufen fühlt.


    Ich könnte tun, verschiebe aber in die Zukunft und mache etwas, das der Gemeinschaft nicht nützt, aber mir die Illusion gibt, mich ihr aufzuopfern. Wie sich schon zeigt, ist es das Gefühl derer, die sich höherstehend glauben, die die sich die Hände nicht schmutzig machen wollen, die der Menschen führenden und besitzenden.


    Die benötigen Aktivitäten, die fern sind von Handarbeit, Handwerk. Sie machen nutzlose Dinge, anstatt für den Lebensunterhalt der ganzen Gemeinschaft zu tun. Langeweile kenn ich eigentlich erst jetzt manchmal. Aber ich finde immer was zu tun. Früher war ich arbeiten oder hatte Pause, in beidem war Langeweile unmöglich. Darum hatte ich auch keine Zeit für sogenannte kulturelle Veranstaltungen.

    Theaterbesuch im z.B. Griechenland der Antike war ausschließlich für Leute, die sich langweilen könnten. Alle anderen erlebten die Dramen gerade in Echt.

    Mitgefühl ist Mitempfinden und ist Mitleiden, d.h. du siehst und erfährst das Leiden, weil es ja das Daseinsmerkmal ist.

    Es ist nicht dein Leiden, doch kannst du es ganz frei dir zu eigen machen, was dann zu Handlungen führt, die dem Leidenden angemessen sind. Die beste Hilfe ist dabei der Dharma. Mein :idea:

    Leiden wird auch nicht dauerhaft empfunden, es ist auch vergänglich. Und es ist Nicht-Selbst, d.h. ein Leidender weiß nicht, dass die Ursache seines Leidens in ihm selbst liegt.


    Im übrigen gilt das auch für das Kreuz. Der da am Kreuz hängt leidet nicht. Aber der Anblick deckt das eigene Leiden auf und zeigt die Absurdität.

    Zitat

    Mitgefühl ist Mitempfinden und ist Mitleiden, d.h. du siehst und erfährst das Leiden, weil es ja das Daseinsmerkmal ist.

    ... doch kannst du es ganz frei dir zu eigen machen,


    :idea: Sowohl das Mitgefühl als auch das Mitleid. Was zeige ich dem anderen?

    Dem an Objekten, Bedingungen der Welt Leidenden zeige ich Mitleid, auch wenn ich nur mitfühle.

    Dem an den Subjekten, Bedingungen des Verstandes, Geistes, metaphysischem leidenden Mitgefühl, auch wenn ich mitleide.


    Ich bin nicht Mitgefühl oder Mitleid und Mitgefühl oder Mitleid ist nicht Ich.

    (Wie fühlt es sich für einen Leidenden an, wenn sein helfendes Gegenüber das Leid - völlig ernüchtert (ohne innerliche "Beteiigung") - "zur Kenntnis nimmt" ?)

    Das ist es das Menschen, die Leiden von mir wollen. Von mir, weil sie wissen, dass ich sehr schmerzhaft sein kann. Niemals ohne Mitgefühl, aber ganz ohne Mitleid bin.


    In privaten Gespräche, sprechen über persönliches Leid, sind immer sehr intim, höre ich mir an, was gesagt wird und decke einfach auf das wirklich zu sehen ist.


    Das ist und muss eine Emotionale Reaktion auslösen. Aber ich bleib bei Mitgefühl, damit der andere sein Leid rauslassen kann. Das kann er nicht, wenn er bei mir Mit-leid spürt, das hält ihn davon ab offen zu sein, er wird bestärkt in seinem Glauben, dass ich ihn verstehe. In so einem Gespräch kommt es dazu, dass mich der Leidende zu Mitleid rüberziehen will und weil das nicht klappt, wird er immer emotionaler, ich bleibe bei Mitgefühl.


    Ich habe oft gezweifelt, ob das richtig so ist, obwohl ich im Nachhinein befreites Auftreten und Änderung der Handlungsweisen beim Anderen erlebte. Das führt nicht zu Freundschaft, das Wissen, dass der andere Mitgefühl lebt, verhindert das. Und, von mir aus breche ich die Regel nicht und verwandle mein Mitgefühl in Mitleid.

    Der Zweifel wurde durch meine vieles lesen im Palikanon beseitigt. Buddha machte es genau so. Geht natürlich nur dann, wenn schon bewusst ist, dass meine Persönlichkeit nicht Ich ist und Ich nicht meine Persönlichkeit. Persönlichkeiten bleibt nur Mitleid und geteiltes Leid ist halbes Leid ist eine Illusion. Es ist wie bei geteiltem Glück.

    Vielleicht doch eine Antwort zu finden, warum ich so bin wie ich bin. Wie wurde ich so wie ich bin? Warum leide ich, obwohl ich nicht krank bin? Einer, der mich mir erklären kann, damit ich Leiden vermindere.


    :idea: Genau das mache ich hier im Buddhaland und mit meinem PC. Ich erschaffe "Probleme und Wahrheiten".

    In der Wirk-lichkeit betreffen sie nur mich. Es ist ein Streit von Bewusstsein des Seins (Ich) mit den Gedankenmustern des Gewahrsein (Nicht-Ich/Persönlichkeit). Also dem Ich mit dem Nicht-Ich.


    Um aber Wirkung zu haben, ist mir schon früh klar geworden, dass nur das Schreiben eine Verarbeitung von diesem Streit ermöglicht. Buchstaben sind materiell gewordene Gedankenmuster des Gewahrseins und von denen kann sich mein Nicht-Ich nicht mehr distanzieren, muss seine Meinungen aufgeben.


    Ich schreibe, wenn ich frei schreibe das, was ich gerade konstruiert habe, das weiß ich aber erst, wenn ich Korrektur lese. Nur Korrektur, geändert wird nichts, sonst kann ich meine Welten nicht erkennen. Ich bin also dann nur ein User im Forum.


    Das ist vollkommen anderes, wenn ich übersetze, dann gehe ich in Konfrontation mit dem, der seine Gedankenmuster seines Gewahrseins freigegeben hat. Genauso ist es, wenn ich hier lese und doch reagiere.

    Was zieht mich zum Buddhismus? Die Konfrontation mit den Gedankenmustern der Buddhisten.

    Aber verbunden bin ich mit den Worten des Buddha, daran scheitern meine Gedankenmuster. Wie sollten sie auch bestehen bleiben können bei einem, der genau weiß, dass seine nur Nicht-Ich sind?

    Ich habe erfahren, dass es an der Lehre nichts auszulegen gibt. Jede Auslegung und Interpretation stärkt nur die eigene Eitelkeit. Jeder, der sie in seinem Sinn auslegt, hat nur eines vor Geld machen.

    Darum gibt es Meister und Patriarchen, von denen man nur über Recherche etwas erfährt. Hast du Dogen selbst gelesen? Hakuin, Linji, Dogen, Nagarjuna, Buddha, oder nur die, die über diese schreiben?

    Ich versuche immer zu den Quellen zu kommen. Die brauche ich nicht anzugeben, es gibt genug Wissende, die mir sagen, dass ich keine Ahnung habe. DAS macht mich glücklich.

    Genau wie in allen anderen Religionen glauben auch Buddhisten und Esoteriker, die organisiert sind, ein Geheimnis zu hüten, das kein Außenstehender wissen darf. Selbst daraus, dass sie nichts Wissen, machen sie ein Geheimnis. Kurz gesagt, erkenne ich sehr viel Elemente der Esoterik.

    Wirklich Dankbar bin ich dafür, dass ich hier den Zugang entdecken konnte zu Büchern, von denen ich nicht wusste, dass sie kostenlos zu erreichen sind. Den Palikanon in all seiner Vielfalt. Was brauch ich bei den Reden des Buddha noch Buddhisten? Buddhisten sind in meiner irrenden Vorstellung Menschen, die nach der Lehre des Buddha leben, ich meine wirklich leben.

    Ich verstehe auch Buddhisten nicht, die wesentlich größeren Wert auf Deuter der Reden legen als auf die Reden selbst. Auf ein Zitat aus dem Palikanon kommen mindestens zehn aus irgendwelchen Quellen.

    Alles hohles Gerede. Where's the Beef. Wo ist das Wort Buddhas?

    Das ist kein Buddhaland, sondern Buddhismusland.


    Ganz nebenbei hab ich eine Quelle gefunden, die nach Buddha entstanden ist und alle vorigen Flüsse zusammenführt. Aber das interessiert keinen, ist ja kein Buddhismus. Das diese Quelle Buddha nicht erklärt, sondern klärt, ist auch egal.

    Was zog mich zum Buddhismus? Hab ich doch tatsächlich die ganze Zeit auf eine Antwort gewartet.


    Scientology hat mich da hingebracht. Das war eine so fette Enttäuschung, dass ich mal was Echtes versuchen wollte. Die Frage: Wer, was, bin ich, konnte nur Buddha beantworten, da war selbst Buddhismus eine fette Enttäuschung.