Nashorn:
anita.m4:
Aber eines ist für mich am schlimmsten einzusehen - Ich soll kein Ich haben???????
Der Genauigkeit halber sollte man erwähnen dass der Buddha Fragen über Selbst und Nicht-Selbst stets nicht beantwortet hat, .... Er hat auch nicht gelehrt dass es "das Ich" nicht gebe.
Ich kenne eigentlich nur eine Stelle in den Überlieferungen (die von dir erwähnte) bei
der der Buddha auf diese Frage geschwiegen hat und das auch nur weil es den verwirrten
Frager nur noch mehr verwirrt hätte.
Ansonsten lehrte der Buddha für alle verständigen immer wieder:
"Der erfahrene heilige Jünger aber, ihr Mönche, der Heiligen gewärtig, der heiligen Lehre kundig, der heiligen Lehre vertraut – der Edlen gewärtig, der Lehre der Edlen kundig, der Lehre der Edlen vertraut,
betrachtet den Körper:
'gehört mir nicht, bin ich nicht, ist nicht mein Selbst';
er betrachtet das Gefühl:
'gehört mir nicht, bin ich nicht, ist nicht mein Selbst';
er betrachtet die Wahrnehmung:
'gehört mir nicht, bin ich nicht, ist nicht mein Selbst';
er betrachtet die Gestaltungen:
'gehören mir nicht, bin ich nicht, ist nicht mein Selbst'.
Und was da gesehen, gehört, gedacht, erkannt, erreicht, erforscht, im Geiste
untersucht wird, auch davon hält er: 'gehört mir nicht, bin ich nicht, ist nicht mein Selbst'.
Und auch die Glaubenssatz, welcher da lehrt:
'Das ist die Welt, das ist das Selbst, das werde ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben', auch davon hält er: 'gehört mir nicht, bin ich nicht, ist nicht mein Selbst.'
"Was meint ihr wohl, Mönche: ist der Körper unvergänglich oder vergänglich?"
"Vergänglich, o Herr!"
"Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl?"
"Weh', o Herr!"
"Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten: '
Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst'?"
"Gewiß, nicht, o Herr!"
"Was meint ihr wohl, Mönche: ist das Gefühl unvergänglich oder vergänglich?"
"Vergänglich, o Herr!"
"Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl?"
"Weh', o Herr!"
"Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten:
'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst'?"
"Gewiß nicht, o Herr!"
"Was meint ihr wohl, Mönche: ist die Wahrnehmung unvergänglich oder vergänglich?"
"Vergänglich, o Herr!"
"Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl?"
"Weh', o Herr!"
"Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten:
'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst'?"
"Gewiß nicht, o Herr!"
"Was meint ihr wohl, Mönche: sind die Aktivitäten unvergänglich
oder vergänglich?"
"Vergänglich, o Herr!"
"Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl?"
"Weh', o Herr!"
"Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten:
'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst'?"
"Gewiß nicht, o Herr!"
"Was meint ihr wohl, Mönche: ist das viññânam (Bewußtsein) unvergänglich oder vergänglich ?"
"Vergänglich, o Herr!",
"Was aber vergänglich, ist das weh' oder wohl?"
"Weh', o Herr!"
"Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten:
'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst'?"
"Gewiß nicht, o Herr!"
"Darum also, ihr Mönche: was es auch an Körperlichem gibt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Körperliche ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen:
'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'
Was es auch an Gefühl gibt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges, eigenes oder fremdes, grobes oder feines, gemeines oder edles, fernes oder nahes: alles Gefühl ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen:
'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'
Was es auch an Wahrnehmung gibt, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe: alle Wahrnehmung ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Die gehört mir nicht, die bin ich nicht, die ist nicht mein Selbst.'
Was es auch an Aktivitäten gibt, vergangene, zukünftige, gegenwärtige, eigene oder fremde, grobe oder feine, gemeine oder edle, ferne oder nahe: alle Aktivitäten sind, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Die gehören mir nicht, die bin ich nicht, die sind nicht mein Selbst.'
Was es auch an viññânam (Bewußtsein) gibt, vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges,
eigenes oder fremdes, grobes oder feines, unedles oder edles, fernes oder nahes: alles Bewußtsein (viññânam) ist, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit also anzusehen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'
"In solchem Anblick, ihr Mönche, wird der erfahrene heilige Jünger
1. des Körpers überdrüssig
2. und wird des Gefühles überdrüssig
3. und wird der Wahrnehmung überdrüssig
4. und wird der Aktivität überdrüssig
5. und wird des Bewußtseins (viññânasmim) überdrüssig,
überdrüssig wendet er sich ab. Abgewandt löst er sich los. 'Im Erlösten ist die Erlösung', diese Erkenntnis geht auf. 'Versiegt ist die Wiedergeburt, vollendet das Asketentum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt', versteht er da.