Beiträge von Mar tin im Thema „Warum es „Blödsinn“ ist den „Buddhismus studieren oder verstehen zu wollen““

    Darum geht es, Abstraktionen helfen mir nicht weiter.

    Lieber mukti, wie Analayo es sehr ausführlich darlegt, geht es nicht um Abstraktionen, sondern eher um das Wahrnehmungstraining.

    Denn wir sehen per se keine Wolke am Himmel und keine Blume auf der Wiese. Stattdessen prallen rohe elektromagnetische Schwingungen auf uns, die wir dann etikettieren und in Schubladen stecken. Und so entsteht das ganze Übel, die „Verblendung“.


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    Die Verblendung entsteht jedenfalls wenn etwas als "Ich" oder "mein" wahrgenommen wird und durch das Training erlischt diese Verblendung.

    🙏

    Vor mir ist gerade meine Katze, die zum dritten Mal heute wohl dem Verhungern nahe ist. Der Tierarzt sagt zwar was anderes, aber ich als ihr Personal habe dies nicht zu hinterfragen.


    Schon wenn der Begriff Katze im Kopf entsteht, dann entsteht Samsara mit all den folgen die man vielleicht nicht möchte.

    Fällt nun der Groschen oder Pfennig in der Meditation, dann entsteht da keine Geschichte mehr. Sehen ist einfach nur sehen, und so weiter.

    Auch wenn man es vielleicht abstreitet, aber 99,8 % der Menschen gehen von einem Ich aus, und die Dinge da draußen dienen insgeheim auch der ständigen Bestätigung des Ichs, weil viele von uns gleichzeitig eine Ahnung davon haben, dass hier irgendetwas nicht stimmt.


    Durch das Training erlischt nichts, solange das training nicht in der Erkenntnis mündet, dass da …. ( das muss jeder selber herausfinden).


    Ein Sotapanna (gilt für die höheren Befreiungen auch), hat kein Ich in seinem Denken, dass ihm als Basis für das Leben dient.


    Wenn er die Welt betrachtet, dann sieht er nichts anderes als das was er in seinem inneren (nicht) gefunden hat.


    Bleibt man jetzt zum Beispiel im Samadhi hängen, dann nimmt man noch ein Selbst in den Nicht-selbst Erscheinungen wahr. Auf dieser Ebene erdenkt und erhofft man sich noch eine Art von Urgrund, dier als Trostpreis für das fehlende Selbst dienen soll.


    Man zaubert da gerne noch einen Gott oder was Göttliches hinein und es fühlt sich ziemlich gut an.


    Aber dann ist das Sehen,Hören usw immer noch ein Tor zum Leiden.

    Nur dort entsteht Geburt und Tod, Himmel und Hölle, Samsara.


    Wenn man sich diese Nicht-Ich sachen, den Urgrund genauer anschaut, dann kann man das alles zum letzten Mal hinter sich lassen.


    Bis zum Verfall des Elementehaufens wird man nicht mehr von dem Komposthaufen der Elemente beeindruckt, gestört usw.


    In Wirklichkeit gibt es nichts neues in dieser Welt. Nichts was man haben müsste oder nicht schon gehabt hat.

    Da ist nichts neues oder erstrebenswertes mehr.


    Aber diese Erkenntnis stellt sich erst ein, wenn der Glaube an ein Selbst durschschaut und überwunden wurde.


    Lg Martin

    Erwachen ist ein dehnbarer Begriff.


    Aber jemand der den Stromeintritt verwirklicht hat, kann nicht mehr zurück.

    Ein Arahat wird nicht mehr zum Sotapanna.


    Wenn der Pfad zur Frucht führt , ist die Welt wie vorher.

    Es gibt Rechnungen zu bezahlen .

    Der Hass,Kummer und das Leiden ist nicht plötzlich weg.


    Aber man hat damit nichts mehr zu tun.

    Der blaue Himmel weint nicht wenn die Wolken durchziehen.


    Das Leiden der Welt verschwindet nicht, sondern der leidende.




    Wer noch nicht zumindest den Stromeintritt verwirklicht hat, hat absolut keine Ahnung was Erleuchtung bedeutet.


    Egal wie viele Bücher und Texte man gelesen und studiert hat, man hat nicht die geringste Ahnung was Erleuchtung wirklich bedeutet.


    Es ist im ersten Moment ein zerstörerischer Moment.

    Dein ganzes Leben und das ganze Universum entpuppen sich als Täuschung.


    Kurz danach strömen unglaubliche starke Wellen des Glücks durch dich.


    Auch die eine oder andere träne fließt, weil du zum ersten Mal erkennst, dass Du den Schlüssel zur Freiheit schon immer bei dir hattest.


    Dann entsteht unvorstellbares Mitgefühl und unvorstellbare Dankbarkeit in dir.


    Bis dieser Elementehaufen zum letzten Mal zerfällt, möchtest du den Wesen der Welt beistehen. Du empfindest eine unvorstellbare Liebe für diese Wesen.


    Du erkennst das jeder Weg, der von dem eigenen Herzen wegführt eine Sackgasse ist.

    In Wirklichkeit ist es ein Weg der Liebe und der Heilung.


    Du siehst das unglaubliche Potential in den Herzen der Menschen.


    Das Leben erscheint dir auch nicht mehr als Kurz,Lang,Fair oder unfair, Gut,Schlecht usw.


    Das stille Meer des friedens ist schon immer in unseren Herzen gewesen, aber durch Unwissenheit, und Handlungen bedingt durch diese Unwissenheit , haben wir uns und der Welt großen Schaden zugefügt.


    Es spielt doch gar keine Rolle was der Buddha und deine Meister machen bzw gemacht haben.

    Diese Spekulationen helfen dir nicht.


    Die Lehre ist immer noch da, und wenn Du dein Herz für die Lehre öffnest , dann kannst du die Leere in deinem Herzen (nur da existiert Angst,Hass,Wut usw) mit Liebe füllen und heilen.


    Mögen wir alle Frieden finden!


    Lg Martin