Hallo Kaiman
nochmal zurück zu deinem Thema...
Ohne Denken wird man sich nicht in Achtsamkeit schulen können. Es geht ja darum, sich bewusst zu sein, was im eigenen Geist vor sich geht.
Das ist ein gutes Beispiel . Ich denke aber wenn die Gedanken sehr negativ sind . Kann man sich ein positives Objekt vorstellen, wie einen Buddha (visualisieren) oder die Aufmerksamkeit mehr auf Körperwahrnehmungen richtigen und die Gedanken eher im Hintergrund laufen lassen.
Der Buddha gibt dazu auch einen Rat (im Palikanon, Samyutta Nikaya 47.10):
ZitatAlles anzeigenWeiter sodann: Da wacht, Anando, der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesformationen über die Geistesformationen, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.
Während er aber so bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesformationen über die Geistesformationen wacht, erscheint aufgrund der Gefühle, des Bewusstseins, der Geistesformationen, bei den Gefühlen, beim Bewusstsein, bei den Geistesformationen Fieberdurst oder Schlaffheit des Gemütes, oder das Bewusstsein wendet sich nach außen.
Dieser Mönch, Anando, soll das Bewusstsein auf irgendeine befriedigende Vorstellung richten.
Hat er das Bewusstsein auf irgendeine befriedigende Vorstellung gerichtet, dann entsteht Freude.
Dem Freudigen entsteht Entzücken.
Entzückt im Geiste, beruhigt sich der Körper.
Beruhigten Körpers fühlt er sich wohl. Sich wohl fühlend, einigt sich das Bewusstsein.
Da führt er sich vor Augen: 'Zu welchem Zweck ich das Bewusstsein dahin gerichtet hatte, dieser Zweck ist nun erfüllt. Wohlan denn, so will ich es zurückziehen'.
Und er zieht es zurück und erwägt nicht mehr und sinnt nicht mehr. So erkennt er: 'Frei von Erwägen, frei von Sinnen bin ich, nach innen achtsam ist mir wohl'.
So, Anando, vollzieht sich gerichtete Entfaltung.
Hier wird auch deutlich, wann Denken/Erwägen Sinn macht und wann es nicht mehr vonnöten ist.
Eine modernere Übersetzung trifft es vielleicht noch besser:
ZitatAlles anzeigenAußerdem meditiert ein Bettelmönch, indem er einen Aspekt der Gefühle ... des Geistes ... der Prinzipien beobachtet - wach, bewusst und achtsam, frei von Begehrlichkeiten und Missfallen an der Welt.
Während sie meditieren und einen Aspekt der Prinzipien beobachten, entstehen auf der Grundlage der Prinzipien körperliche Spannungen oder geistige Trägheit, oder der Geist ist äußerlich zerstreut.
Der Bettelmönch sollte seinen Geist auf ein inspirierendes Thema als Grundlage für die Meditation richten. Wenn er das tut, kommt Freude auf.
Wenn man freudig ist, entsteht Verzückung.
Wenn der Geist voller Verzückung ist, wird der Körper ruhig.
Wenn der Körper ruhig ist, fühlt man Glückseligkeit.
Und wenn man glückselig ist, wird der Geist in samādhi versenkt. Dann reflektiert man: 'Ich habe das Ziel erreicht, auf das ich meinen Geist gerichtet habe. Lass mich jetzt zurückziehen.' Sie ziehen sich zurück und legen den Geist weder ab noch halten sie ihn verbunden. Sie verstehen: "Ich platziere den Geist nicht und halte ihn nicht in Verbindung.
Achtsam in mir selbst, bin ich glücklich.' So kommt es zu einer gezielten Entwicklung.
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
Bei vielen negativen Gedanken ist es natürlich nicht so einfach, ein positives, "inspirierendes" Thema oder eine "befriedigende Vorstellung" zu entwickeln, aber den Buddha zu visualisieren oder auch beruhigende Musik als Meditationsobjekt zu verwenden, wie du es ja schon praktizierst, könnten hilfreich sein, um wieder der "Freude" näherzukommen, die letztendlich Körper und Geist beruhigt, was Sammlung/Versenkung ermöglicht.
Grundsätzlich hilft Achtsamkeit schon im Alltag, aufkommende negative Gedanken bei sich zu bemerken und diese dann nicht weiterzuführen, sondern wieder loszulassen (und mit heilsamen Gedanken zu ersetzen) - dies gehört zur "rechten Anstrengung" (6. Glied des achtfachen Pfades).
Ebenso wird man positive Gedanken bemerken und weiterführen, was auf Dauer heilsame Wirkung zeigt, denn
ZitatWoran man viel denkt, dahin neigt sich das Gemüt.
Denkt man viel an Entsagen, an Freundlichkeit oder an Friedfertigkeit, hat man Gedanken an Sinnenlust, an Mißgunst und Gewalttat beiseite geschoben und Gedanken an Entsagung, an Freundlichkeit und Friedfertigkeit gepflegt, so neigt sich das Gemüt zu Entsagung, Freundlichkeit und Friedfertigkeit.
Liebe Grüße, Anna