Am Ende bleibt nur die goldene Mitte – der mittlere Weg oder das Gelassenheitsgebet.
Und wie sieht diese "goldene Mitte" KONKRET aus, lieber Igor?
Am Ende bleibt nur die goldene Mitte – der mittlere Weg oder das Gelassenheitsgebet.
Und wie sieht diese "goldene Mitte" KONKRET aus, lieber Igor?
Lieber Igor07 ,
diese "Befürchtungen" von "Experten" nehme ich zur Kenntnis und frage mich im Anschluss, wie man am besten mit solchen Prognosen umgehen sollte...
Belaste ich mich nun, indem ich die Ängste übernehme und mich innerlich auf das schlimmste Szenario - einen tatsächlichen Angriff Putins und nachfolgenden Krieg - einstelle oder entscheide ich mich, andere Stimmen von anderen Experten anzuhören, um dann letztlich - möglichst gelassen - abzuwarten, was geschieht?
Okay, R.D. Precht ist kein (Militär-) Experte, aber auch kein Dummer, und wenn er sagt:
ZitatAlles anzeigenÜberhaupt kein Verständnis für all diese Sorgen und Horror-Szenarien hat dagegen Philosoph Precht. In der neuen Podcast-Folge mit Markus Lanz bestritt er, dass all das realistisch sei. „Wo kommt im Augenblick diese totale Angst und diese Panik her?“, fragte er. Er kann nicht nachvollziehen, wieso es eine unmittelbare Bedrohung durch Putin geben soll.
Precht: „Nachdem die Russen sich in der Ukraine eine blutige Nase geholt haben und wenn sie Glück haben, jeden Tag an irgendeinem Frontabschnitt zwei Kilometer vorrücken. Dass die jetzt ernsthaft davon träumen, einen Krieg gegen die NATO anzufangen… Ich kann dir das nur sagen, Markus, und ich sage das aus aller tiefster Überzeugung: Das ist ein Märchen!“
Stattdessen plädierte Precht im Podcast für Abrüstungsgespräche mit Putin: „Damit schaffen wir die größte Sicherheit, die wir uns überhaupt vorstellen können.“
......hat das auch eine gewisse Relevanz (zumindest für mich...).
Man muss aufpassen, dass man sich nicht durch öffentlich geäußerte Besorgnisse sogenannter "Fachleute" manipulieren lässt.
(Und die Journalisten springen natürlich gerne auf solche Züge auf, spinnen die Geschichten fort....)
Die Frage bleibt nämlich, welche Absicht dahintersteckt, wenn solche beängstigenden Szenarien verbreitet werden....
Möglicherweise soll dies alles als Rechtfertigung für die immensen Ausgaben für Aufrüstung dienen und die dafür erforderlichen Einschnitte im Bereich Gesundheit, Soziales, etc. quasi "entschuldigen"....
Glaube jedenfalls kaum, dass es unserer psychischen Gesundheit dienlich ist, sich ständig bewusst zu machen, dass es mit dem Frieden hierzulande bald vorbei sein wird...
Insofern bin ich da ganz bei Monika :
Jetzt/Heute wohne ich warm und trocken, habe genug zum Leben und vorallem die hilfreiche Lehre.
Genau: Das Leben spielt sich im Hier und Jetzt ab.
Ich weiß, wir werden alle sterben - früher oder später ...
Sich dessen bewusst zu sein, dass u.U. die wahre, gefährliche "Bombe" in uns selbst tickt und jederzeit hochgehen kann, macht gelassener gegenüber vermeintlichen Gefahren von außen...
Jeder Tag kann der letzte sein ...
Ich genieße den heutigen einfach so und koch mir gleich...
Ja, liebe Monika, ich denke, das ist eine heilsame, gesunde Einstellung.
Es ist andererseits sicher durchaus vernünftig, für den "Fall der Fälle" vorzusorgen, z.B. , indem man den Rat von Selbstschutzorganisationen beherzigt.
Auch kann man bei Gelegenheit seine Stimme erheben für den Frieden, - meine 85-jährige Mutter ist diesbezüglich sehr umtriebig und hält öfters kleine Reden auf Friedenskundgebungen - leider hat ja die Beteiligung an Friedensmärschen etc. stark nachgelassen (vermutlich, weil die Menschen resigniert haben).
Mögen alle Wesen glücklich sein und in Frieden leben!
Liebe Grüße, Anna
Danke für deine Antwort, lieber ewald !
Lebensbewältigung ist kein Automatismus wie Fahrradfahren,
Das habe ich so auch nicht behauptet, allerdings kann bei psychischen Leiden - z.B. in der Verhaltenstherapie - bekanntlich das Erlernen angepasster, angemessener Reaktionen trainiert und damit "automatisiert" werden, um in den entsprechenden Situationen das ursprüngliche, maladaptive Verhalten zu ersetzen (letzteres wird quasi "überschrieben").
Tiefenpsychologie und Psychoanalyse gehen den Leidensursachen noch tiefer auf den Grund (was aber interessanterweise nicht zwingend hilfreich zu sein scheint, sondern manchmal auch Symptome verschlimmern kann... )
Vielfach erfolgen unsere (Alltags-) Reaktionen ja auch sehr automatisiert (Stichwort: "Trigger") und es ist natürlich erfreulich, durch Psychotherapie und Geistesschulung dort Veränderungen und Weiterentwicklungen erreichen zu können.
, das wäre ja schrecklich,
Im Falle des Geistestrainings, welches zur Leidbefreiung führt - worin besteht da der "Schrecken"?
Dass es kein "Zurück" geben soll?
Somit ist es menschlich, dass es Phasen im Leben gibt, auf und ab, Erwachen und Dösen, jeder, der etwas achtsam lauscht, wird das feststellen.
Dieses "Auf- und Ab" und Hin- und Hergezerrtwerden ist typisch für Samsara (u. die Übergangsphasen), wenn der Geist jedoch Ruhe findet, wobei der Übende ihn mit Achtsamkeit mehr durchblickt und "im Griff" hat, bewirkt dies u.a. heilsame Gelassenheit, welche das Leiden etwas lindert.....
ZitatA.1.4. Geisteszügelung (IV,1-7)
Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, bezähmt, behütet, bewacht und gezügelt, zu so großem Segen führt wie der Geist.
Zu großem Segen, ihr Mönche, führt der bezähmte, behütete, bewachte und gezügelte Geist.
https://www.palikanon.com/angutt/a01_001-010.html
Dazu ist es - u.a. - hilfreich, das 6. Glied des edlen achtfachen Pfades zu praktizieren - Rechte Anstrengung:
ZitatAlles anzeigenA.IV.13 Die vier rechten Kämpfe I - 3. Padhāna Sutta
Vier rechte Kämpfe (*1) gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
Da erzeugt, ihr Mönche, der Mönch in sich den Willen, nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Er erzeugt in sich den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht schwinden zu lassen, sondern sie zu Wachstum und voller Entfaltung zu bringen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.
Vermeiden - überwinden /
Entfalten - erhalten ....
Der Vipassana-Lehrer und geistl. Berater A. de Mello schrieb in seinem Buch "Der springende Punkt", dass wir uns zuerst mal eingestehen sollten, gar nicht wirklich erwachen zu wollen - wir würden es wahrscheinlich vorziehen, unsere Gewohnheiten und unser "Ego" behalten zu können, gäben uns u.U. gerne mit einer Linderung der Leiden zufrieden, bevor wir alles (Vertraute, Gewohnte und Geliebte) hinterfragten (und später durch Loslassen verlören)...
Zitat"....Sie brauchen viel Einsicht, um zu verstehen, dass dieses Etwas, das Sie "Ich" nennen, einfach eine Anhäufung Ihrer vergangenen Erfahrungen ist, Ihrer unbewussten Beeinflussung und Programmierung.
Eine schmerzliche Feststellung.
Wenn Sie beginnen aufzuwachen, erfahren Sie tatsächlich viel Schmerz: Es schmerzt, wenn man sieht, wie Illusionen zerplatzen...."
Liebe Grüße, Anna
Ist das auch dein "erkanntes Erleben", lieber ewald , oder wie kommst du zu dieser Überzeugung?
Der Buddha betonte ja durchaus, dass - beispielsweise in den Vertiefungszuständen ("Jhanas") - ein gier-, hass- und verblendungsfreier Zustand erreicht werden kann, der allerdings bis zur vollständigen Befreiung temporär bleibt (d.h. man "switcht" wieder zurück...).
Zitat22. "Ihr Bhikkhus, ich sage nicht, daß letztendliche Erkenntnis auf einmal erlangt wird. Im Gegenteil, letztendliche Erkenntnis wird durch stufenweise Übung, durch stufenweise Praxis, durch stufenweisen Fortschritt erlangt."
https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m070z.html
Nicht nur im Christentum wird an ewige (= zeitlos anhaltende, außerhalb von Zeitkategorien befindliche = im gegenwärtigen Moment - hier und jetzt - erfährt man quasi "Ewigkeit")) Zustände geglaubt, sondern auch im Buddhismus...
Zitat(Der Arahant -II)
75. "Ihr Bhikkhus, ein Bhikkhu, der ein Arahant ist, mit vernichteten Trieben, der das heilige Leben gelebt hat, getan hat, was getan werden mußte, die Bürde abgelegt hat, das wahre Ziel erreicht hat, die Fesseln des Daseins zerstört hat und durch letztendliche Erkenntnis vollständig befreit ist, erkennt da Erdelement unmittelbar als Erdelement. Nachdem er Erdelement unmittelbar als Erdelement erkannt hat, stellt er sich nicht Erdelement vor, er macht sich nicht Vorstellungen im Erdelement, er macht sich nicht Vorstellungen vom Erdelement ausgehend, er stellt sich nicht vor 'Erdelement ist mein', er ergötzt sich nicht am Erdelement. Warum ist das so? Weil er frei von Begierde ist, durch die Vernichtung der Begierde [20]."
[20] In den folgenden drei Abschnitten wird verdeutlicht, daß das völlige Durchschauen des Arahants einhergeht mit der Vernichtung der drei unheilsamen Wurzeln - Gier, Haß und Verblendung. Die merkwürdige Formulierung "frei von Begierde durch die Vernichtung der Begierde" besagt, daß er nicht nur zeitweilig frei von Begierde ist, sondern sie an der Wurzel abgeschnitten hat.
https://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m001z.html
Warum sollte auf geistiger Ebene nicht das Gleiche möglich sein, wie auf körperlicher - nämlich spezifische, einmal gelernte und verinnerlichte Fähigkeiten (Erkenntnisse/Einsichten,..) nicht mehr zu verlernen/verlieren?
Wer einmal schwimmen lernte oder Fahrrad zu fahren, wird es auch nach Jahrzehnten noch beherrschen - es ist ein Automatismus geworden.
Jedoch seine Erleuchtung ist nicht Bestandteil der Lehre, das haben andere über ihn notiert.
??? Könntest du das bitte näher erläutern?
Noch nie hat ein lebender Mensch jemals das Leid im Dasein komplett überwunden,
Und das weißt du ganz genau...?
(Der Buddhadharma lehrt definitiv etwas anderes.)
Liebe Grüße, Anna
Danke, liebe Leonie , für die Sichtweise aus einer anderen Perspektive.
Im Theravada-Buddhismus zumindest, ist es ein langwieriger Prozess in verschiedenen Schritten und Stufen, sich u.U. über "mehrere Leben" hinziehend, der eine Art "Übergangsphase" impliziert.
Auch der Vergleich der Buddha-Lehre mit einem Floß, dessen Nutzung das Erreichen des jenseitigen Ufers ermöglicht, legt nahe, dass da - auf dem Edlen Achtfachen Pfad - nicht einfach ein Schalter umgelegt wird und - zack - Nibbana verwirklicht ist...
Wo kein Ich, da auch keine Erfahrung - wer sollte also ich-Losigkeit erfahren.
Als Anfänger/Weltling bin ich ja noch regelmäßig mit "mir" identifiziert und beginne somit als "Persönlichkeit" mit der buddhistischen Praxis....
Ohne Übungsweg gelangt man nicht von:
Samsara: Da ist jemand, der erfährt/erlebt zu
Nibbana/Nirvana: Da ist niemand, der erfährt/erlebt
Eine Erkenntnis kann einen natürlich blitzartig treffen, jedoch bedeutet z.B. ein Satori sicherlich eine große Veränderung im Geist, die aber - um tatsächlich anhaltend zu sein - einer häufigen Wiederholung bedarf, bis sie den Geist ganz durchdrungen hat.
Der Buddha fand da oft drastische Worte (Beispiel):
Zitat"Jene Gier, Jivako, jener Haß, jener Wahn, wo Wut, wo Unlust, wo Widerstreit in den Sinn käme, solche Gier, solcher Haß, solcher Wahn ist vom Vollendeten verleugnet, an der Wurzel abgeschnitten, einem Palmstumpf gleichgemacht, ausgerodet worden, kann sich ferner nicht mehr entwickeln.
https://www.palikanon.com/majjhima/m055n.htm
Lieber void , vielen Dank auch dir für deinen Beitrag!
Samsarsa/Nibbana sind doch nur unterschiedliche Sichtweisen auf die gleiche Realität - die wir uns alle teilen.
M.E. ist es wohl mehr als "nur" eine Sichtweise (oder Einstellung) denn dieses "nur" bewirkt ja einen totalen Wandel - von verblendeten, gierigen und ablehnenden Geisteszuständen zu befreiten, gier- und hasslosen.
Die Wahrheit wird ja nicht nur "gesehen", sondern muss tief das ganze "Sein" durchdringen, damit ein Samsara entgegengesetzter "Zustand", bzw. eine entsprechende "Daseinssphäre", - Nibbana/Nirvana - gegeben ist.
Wichtig auch für den sogenannten "1. Pfeil", der natürlich auch Erwachte/Erleuchtete trifft:
Die Identifikation mit dem Schmerz ("mein" Schmerz) verstärkt ihn, während eine transformierte Sichtweise ("Er gehört mir nicht..." - Geht mich nichts an...) auch körperlichen Schmerz erträglicher werden lässt.
Während meines Krankenhausaufenthaltes erlebte ich Phasen der Distanz zu "meinem" Körper und seiner Symptomatik tatsächlich - allerdings war dies vermutlich weniger der buddhist. Praxis, als einer Art Schockzustand zu verdanken, der mich in einen Status der "Benebelung" versetzte und zu einem Gefühl der Trennung vom Körper(lichen) führte (Dissoziation?).
(Dem Verstand ("Ego") war es allerdings nicht egal, was mit dem Körper vor sich ging, er beobachtete ihn, analysierte und argumentierte anschließend mit den Ärzten...
Regelmäßig erschien anfangs immer dieser EINE Assistenzarzt und konfrontierte mich brutal mit "meiner" Verantwortung für "meinen" Körper, indem er sagte: " SIE (also ich als Person und "Ich") steuern auf ein Nierenversagen zu!"....
- AHA! ICH bin es also, die da alles macht und "steuert"...
- Dem war aber nicht so, die Nierenwerte kletterten aufgrund der Krankheit und später der Medikation...)
Wenn unser Geist von den Geistesgiften beherrscht ist, nehmen wir die Welt anders wahr als im Zustand von Nirvana.
Das leuchtet ein, aber die Frage bleibt:
Kann der Geist wirklich dauerhaft frei von den Geistesgiften bleiben oder "switcht" man temporär wieder zurück in die alten Befleckungen..?
Wenn wir Nirvana verwirklicht haben und ein Arhat sind, dann nehmen wir die Welt natürlich ganz anders wahr als zu Zeiten in denen unserer Geist von Geistesgiften geprägt war; nämlich ungetrübt von den Täuschungen und Verzehrrungen, die die Leidenschaften verursacht haben.
Ja, so habe ich die Buddha-Lehre bisher auch immer verstanden, erst als Arhat ist man vollständig befreit - und es gibt kein Zurück zu den verblendeten Sichtweisen.
Vielen Dank für deine erhellenden Beiträge, lieber Helmut !
Liebe Grüße, Anna
Interessant, ihr Lieben, dass bisher niemand beim Thema "Übergänge" den Übergang von Samsara zu Nibbana erwähnt hat....
Für einen allgemeinen Überblick habe ich mal die KI "NORBU AI" befragt:
ZitatAlles anzeigenIst der Übergang von Samsara zu Nibbana fließend oder plötzlich?
Nach den traditionellen Lehren gibt es beide Aspekte - einen graduellen Prozess und plötzliche Durchbrüche.
Gradueller Aspekt:
- Die sieben Reinheitsstufen (satta-visuddhi)
- Schrittweise Entwicklung der Paramitas
- Allmähliche Verringerung der Fesseln (samyojana)
Plötzlicher Aspekt:
- Die vier Erleuchtungsstufen (Sotapanna, Sakadagami, Anagami, Arahant)
- Unmittelbares Durchbrechen bestimmter Fesseln
- Direkte Einsicht in Nibbana
Die Tradition beschreibt es oft so:
- Die Vorbereitung ist graduell
- Der Durchbruch selbst ist plötzlich
- Die Integration ist wieder graduell
Ein modernes Gleichnis wäre Wasser, das zu Eis wird:
- Die Abkühlung geschieht graduell
- Der Phasenübergang ist plötzlich
- Die vollständige Kristallisation wieder graduell
Der Weg verbindet also beide Aspekte - geduldige, schrittweise Praxis und plötzliche Durchbrüche der Erkenntnis.
Daraus ergab sich für mich die Frage:
ZitatAlles anzeigenIst es ein Schock, wenn man plötzlich Nibbana erreicht?
Im Udana (Ud 8.1) beschreibt der Buddha das erste Erleben von Nibbana nicht als Schock, sondern als tiefe Erleichterung und Frieden: "Was lange gesucht wurde, ist endlich gefunden."
Dennoch gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
1. Die Vorbereitung ist entscheidend:
- Der graduelle Weg bereitet den Geist vor
- Die Praxis schafft die nötige Stabilität
- Weisheit und Gleichmut werden entwickelt
2. Die Erfahrung selbst:
- Wird als kühl und friedvoll beschrieben
- Ist frei von emotionaler Aufregung
- Bringt tiefe Erleichterung
3. Die Integration:
- Braucht Zeit
- Wird durch vorherige Praxis unterstützt
- Geschieht natürlich und organisch
Die Tradition betont: Je gründlicher die Vorbereitung durch den Edlen Achtfachen Pfad, desto harmonischer ist die Verwirklichung.
Es leuchtet ein, dass der Buddha - nach seiner jahrelangen, mühevollen und entbehrungsreichen Suche - tiefe Erleichterung, Frieden (und auch ein bisschen Triumph...siehe
https://www.palikanon.com/vinaya/1-mvg/mv01_01_01-06.html) empfand, als er vollkommen erwachte.
Die meisten Übenden befinden sich wohl noch irgendwo auf dem Weg, haben möglicherweise temporäre Satori/Erleuchtungs-Erlebnisse, bei denen tiefe Erkenntnisse erfahren werden oder erreichen Vertiefungszustände (Jhanas), aber Rückfälle und Zweifel begleiten zuweilen und erst ab dem Stromeintritt (Sotapanna) gibt es lt. Palikanon kein Zurück mehr...
In der heutigen Zeit, mit den vielen Ablenkungen, Verunsicherungen und Alternativen mögen die Bedingungen für die buddhistische Praxis auch schwieriger sein, als zu Buddhas Zeiten.
Obendrein wurde selten das "Ego" - zuungunsten des Gemeinschaftsgefühls - so in den Mittelpunkt gerückt, da fällt es naturgemäß schwerer, die Ich-Zentriertheit abzubauen, bevor die Erfahrung der Ichlosigkeit für einen Wandel sorgt...
Liebe Grüße, Anna
Lieber Igor07 ,
mit dieser, von dir empfundenen Verwirrung bezüglich der schrecklichen Grausamkeiten, die Menschen anderen Menschen/Wesen in Kriegen (und auch außerhalb davon) antun, stehst du ja nicht allein.
Keiner begreift wirklich, wieso es immer wieder dazu kommt, wider bessere Erkenntnis und Einsicht.
Wir waren nach dem Mauerfall - dem Anschein nach - auf einem guten Weg und seit dem russischen Angriff auf die Ukraine platzte die Hoffnung/Illusion von einem langanhaltenden Frieden zwischen Ost und West vielfach wie eine Seifenblase....
Wie geht man damit um?
Als Buddhist(in), Christ(in) oder Humanist(in) verfügt man über eindeutige ethische Vorgaben, wie z.B. die 1. Sila ("Abstehen vom Töten"), die im günstigsten Fall "in Fleisch und Blut übergegangen" sein sollten.
Dennoch:
Ob man sich - im (trotz allem eher unwahrscheinlichen!) Fall einer echten persönlichen Konfrontation - daran hält, kann vermutlich niemand mit 100 %iger Sicherheit vorhersagen - da spielen zu viele Faktoren eine Rolle...
Es ist daher (besonders für den eigenen Geist) wohl eher unheilsam, sich (wiederholt) auszumalen, wie man im Eventualfall reagieren würde/wird, heilsamer könnte die Ausrichtung auf inneren Frieden und der stets wieder erneuerte Wunsch, dass alle Wesen glücklich und in Frieden leben mögen, sein.
So ist das Loslassen die einzige Befreiung von den Ketten des Lebens, um frei zu sein in Raum und Zeit, um das Leid im Dasein zu überwinden und nicht mehr gebunden zu sein, auch nicht an Krieg oder Frieden, mit den Mitmenschen. Mein innerer Friede ist die Antwort auf alles.
Vielen Dank, ewald !
Lieber Igor, alles Gute für dich!
Liebe Grüße, Anna
Vielen Dank, lieber JoJu91 , für deine Beiträge, insbesondere das Gedicht von Andreas Gryphius!
Man versteht, warum er so geschrieben hat, wenn man sich mit seiner Biographie befasst...
ZitatWerk und Wirkung
Sein Leben war geprägt von den Leiden und Erfahrungen seiner Zeit, speziell dem frühen Verlust seiner Eltern, der Zerstörung Glogaus im Dreißigjährigen Krieg und den damit verbundenen Religionsverfolgungen.
Erfüllt von einer tiefen Friedenssehnsucht empfand er die Tragödien seiner Zeit besonders stark.
Gryphius thematisierte in seinen Tragödien und Gedichten das Leid und den moralischen Verfall während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sowie die Unruhe, Einsamkeit und Zerrissenheit der Menschen. Daneben findet sich in seinen Werken der wiederholte Hinweis auf „Eitelkeit“, das für die Epoche des Barock typische Motiv der Vergänglichkeit allen menschlichen Schaffens und Strebens. Exemplarisch dafür sind Gryphius’ Gedichte Es ist alles eitel, Menschliches Elende oder Tränen des Vaterlandes von 1636, in welchem Gryphius eindringlich die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges behandelt.
Liebe Grüße, Anna
Ja, da hast du Recht, lieber ewald , tatsächlich sprach ich bisher eher von Übergängen zum Schlechteren hin (Gesundheit -> Krankheit, Friedenszeiten -> Kriegszeiten), was natürlich auch etwas mit meiner aktuellen psychischen Verfassung zu tun hat - der Geist tendiert wohl momentan mehr dazu, sich Sorgen zu machen...
Im Grunde wollte ich deutlich machen, dass es sich empfiehlt, dass man in diesen Übergangszeiten ("Zeitenwende") erhöhte Achtsamkeit - auch auf die eigene Geistesverfassung und wie sich sich u.U. im Verlaufe des Übergangs ändert - walten lassen sollte.
Sonst könnte man vielleicht übersehen, dass die Ereignisse unbemerkt ihre Spuren im Geist hinterlassen, man z.B. innerlich abstumpft...
Wie willst Du Hass und Gier endgültig beenden, wenn diese Welt doch immerzu dazu auffordert, dies und jenes abzulehnen oder zu begehren?
Eine gute Frage, liebe Monika, , man müsste dahin kommen, die - nicht zu ändernden! - Dinge gelassen hinzunehmen, wie sie sind.
Der Buddha wollte kein politisches Engagement der Mönche und Nonnen, hat sich offenbar aber selbst, in der Absicht, Frieden zu stiften, öfter mal eingemischt...
Wenn überhaupt, dann doch nur in unserer unmittelbaren Umgebung anderen Menschen das Leben zu erleichtern, zu helfen wo es geht, zu trösten und nicht noch mehr Leiden in die Welt zu bringen...
Das tun ja viele Menschen, nicht nur Buddhisten, es wirkt auch selbstbelohnend und heilsam für alle Beteiligten.
Ob man sich jetzt eher als "engagierter Buddhist" (wie z.B. Thich Nhat Hanh) auch in die Politik einmischt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden...
Deshalb ist nicht nur aus buddhistischer Sicht Gelassenheit und Gleichmut ein gutes Verhalten, nicht nur zu den eigenen inneren Vorgängen, sondern auch zu den äußeren Umständen. Sich nicht anstecken lassen von der geschürten Panik wäre schon ein Gewinn für den Frieden, vor allem dem inneren Frieden, denn die Chance etwas gegen die globale Entwicklung auf der Erde zu unternehmen ist gering.
Was vielleicht das Buddhistische ist , was man machen kann, ist all die Geschmacksrichtungen des Unmuts - all die dräuenden Wolken - die sich in Gewittern zu entladen drohen, als Varianten des eigenen Unmuts - des eigenen Dukkhas - anzusehen.
Also die volle Verantwortung (selbst) übernehmen?
Vielen Dank für eure interessanten und hilfreichen Beiträge!
Liebe Grüße, Anna
Lieber Igor07 ,
danke dir für deine Einschätzung der Lage, wobei ich gerne mal genau wüsste, wie Putin sich diesbezüglich geäußert hat :
Denn das totalitäre Regime von Putin hat keine Hemmungen und will die Verhältnisse wiederherstellen, wie sie etwa 1991 waren.
Ich bin noch auf dem Stand, dass Putin "lediglich" den Donbass und die Krim wieder für Russland zurückgewinnen (und nebenbei noch die demokratisch gewählte Regierung der Ukraine möglichst durch eine russlandtreue Regierung ersetzen) wollte - alles andere erschienen mir eher "dumpfe Befürchtungen" des "Westens" zu sein, die natürlich auch zutreffen könn(t)en....
Putin selbst – wenn ich mich recht erinnere – hat das sogar irgendwo in der amerikanischen Presse ganz offen als Ziel formuliert.
In der "amerikanischen Presse" - hm.....
Meiner Meinung nach sollte Deutschland sehr schnell aufrüsten.
Dazu gehört dann aber auch der Bau von Schutzbunkern...
Ich denke, du hast den "Übergang" innerlich schon vollzogen, oder?
Auf die USA ist inzwischen kein Verlass mehr – was über Jahrzehnte nach dem NATO-Vertrag funktioniert hat, gilt heute nicht mehr.
Sieht momentan so aus, aber das könnte sich auch ev. wieder anders entwickeln - Trump ändert seine Meinung auch gerne mal, wenn es ihm vorteilhaft erscheint.
Liebe Grüße, Anna
Liebe Monika, danke dir für deinen bedenkenswerten Rat!
...ich will solche Ängste gar nicht verbreiten, deshalb guck ich derartige Sendungen nicht an.
Wozu soll das gut sein?Was glaubst Du, verhindern zu können?
Ich schaue mir solche Sendungen i.d.R. auch nicht an, wurde zufällig, durch einen Beitrag im Radio, auf die Äußerungen dieses Militärhistorikers aufmerksam und habe sie anschließend gegoogelt, um der Sache auf den Grund zu gehen....(und zugleich nachzuforschen, welche Gegenmeinungen/stimmen existieren!).
Leider fürchte ich, dass man nichts verhindern können wird, was die Regierungen an Aufrüstungsmaßnahmen beschließen - die ganzen Friedens- und Ostermärsche der vergangenen Jahrzehnte haben dies wohl auch deutlich gemacht.
Und Abschreckung scheint tatsächlich die einzige (noch einigermaßen "friedliche") Möglichkeit, Schlimmeres zu verhüten, zu sein, wenn man den "Experten" so zuhört.
Dennoch bin ich hier bei pano :
Zum garantierten Frieden bedarf es leider zweier friedenswillige. Ohne Kooperation müssen wir leider um Frieden ringen. Er muss aktiv geschaffen werden.
Daraus müsste resultieren, dass wir den Übergang / die sogenannte "Zeitenwende" nicht kritiklos hinnehmen, sondern von den Regierenden fordern, sich immer wieder von neuem um die Wiederherstellung des Friedens zu bemühen.
Ansonsten werden wir als praktizierende Buddhisten natürlich fortgesetzt weiter am Frieden im eigenen Herzen arbeiten, aber das Eine schließt das Andere m.E. nicht aus.
Mich einfach daran zu gewöhnen, dass dauernd von Krieg, Verteidigung, Aufrüstung und immer weniger von Frieden (und wie er wiederherzustellen wäre) die Rede ist, wäre vielleicht sogar "gesünder", weil die (leidvollen) Fakten so mit der Zeit akzeptiert werden - aber, wollen wir das wirklich?
Liebe Grüße, Anna
Was meint ihr:
Ist das pure Panikmache oder befinden wir uns tatsächlich gerade in einer Übergangsphase von (relativem) Frieden in Kriegszeiten?
Wieso gibt es keine Massendemonstrationen gegen dieses langsame Abrutschen in Kriegsrhetorik, stattdessen scheinen Ratlosigkeit, Lethargie auf der einen Seite und hektisches Aufrüsten auf der anderen Seite vorzuherrschen....?
Nehmen wir die Entwicklung mit Gelassenheit und Gleichmut hin, passen uns einfach bestmöglich den veränderten Umständen an?
Liebe Grüße, Anna
Um noch ein paar offene Fragen zu beantworten....(Dann würde ich dieses Thema gerne erstmal los-lassen, zugunsten anderer Aspekte des Threadtitels .)
Ich weiß nicht, was du in den fünf Wochen Klinik erlebt hast, aber wenn es dir geholfen hat um so besser denn es wäre schade bei so viel medizinischer Zuwendung, zu keinem positiven Ergebnis gekommen zu sein.
Es wurde alles derzeit medizinisch Mögliche für mich getan, ich bin den engagierten Ärzten (und Pflegern) unendlich dankbar für ihr großes Engagement.
(Gelte zwar noch als "schwerkrank" und lebe - immunsupprimiert - mit deutlich herabgesetzter Lebensqualität, aber ich lebe!)
Sogar ein psychosomatischer Arzt wurde mir vorbeigeschickt (wegen meiner Angsterkrankung), mit dem ich ein sehr hilfreiches Gespräch erleben durfte. (Obendrein verschrieb er noch ein Medikament zur Beruhigung des "Gedankenkreisens" ->Schlaflosigkeit, das ich, auf seinen Rat, 3-4 x einnahm, dann ausschlich...).
Die Behandlung war/ist insgesamt sehr teuer, das Medikament, welches die Abwehrzellen vernichtet, die u.a. lebenswichtige Organe angriffen, kostet z.B. pro Infusion ca. 3000 Euro - viel Profit wurde da sicher nicht gemacht, zumal es einige Komplikationen gab, deren Behandlung auch nicht billig war...
Es geht darum, dass die Psyche und der Geist zum Körper dazugehören, das lässt sich nicht leugnen. Das sind nicht drei Teile, das ist alles eins, miteinander verflochten und verwoben.
Das lässt sich nicht bestreiten, lieber ewald , aber wenn eine Autoimmunerkrankung erstmal körperlich ausgebrochen ist, wird sie u.a. durch massive Unterdrückung des Immunsystems behandelt und das ist ein sehr aggressiver Eingriff, der bei einer -bisher- überzeugten Anhängerin von Alternativmedizin (Naturheilkunde/Homöopathie...) ziemliche Ängste (und innere Konflikte) auslöst.
Tatsache ist aber: Ohne die Schulmedizin ging/geht es in diesem Fall nicht.
Diagnose einer schweren Autoimmunerkrankung, die sie allerdings nicht benannt hat.
"Granulomatose Polyangiitis" (früher "Morbus Wegener")
Nochmals DANKE für eure Anteilnahme!
Liebe Grüße, Anna
Herzlichen Dank, lieber nuk für deinen bereichernden Beitrag!
Ich moechte mal wieder zum Ursprung des Threads kommen.
Im Prinzip - also meine persoenliche Meinung - gibt es immer nur das 'Jetzt'. Also NUR das Jetzt. Ueber alles Andere kann spekuliert werden. Da Im 'Jetzt' findet keine Veraenderung statt. Wie auch, wenn ein 'Jetzt' nur ein Zeitpunkt ist
Ja, das kann man m.E. - prinzipiell - so sehen, letztlich erleben wir nur einzelne Momente, aber durch die Aneinanderreihung und, vor allem, das nicht achtsame Wahrnehmen, erscheint es als fortlaufender (Veränderungs-)Prozess...
Da bin ich durchaus bei dir, nuk , Epikur drückte es ja auch so ähnlich aus:
Zitat„Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr.“
Leider ist aber, zum Einen, der Übergang vom Noch-Leben zum Tod durchaus erfahrbar - eben der Sterbeprozess - und darüber hinaus erlebt man - früher oder später - den Tod anderer Wesen (im sicheren Wissen, dass man auch so enden wird) mit und muss einen Weg finden, ihn zu akzeptieren.
Thich Nhat Hanh spricht ja von "Transformation", aber der "Übergang" bleibt...
Für die Weiterlebenden ist es schwer auszuhalten, wenn aus einem lebendigen Wesen Asche oder "Humus" wird, auch, wenn ihm neues Leben entspringt.
Da bedarf es der Hilfe und Unterstützung u.a. durch Psychotherapie, Geistesschulung, Riten und Rituale, Religion/(Gottes)Glauben,...
Liebe Grüße, Anna
Ihr Lieben,
herzlichen Dank für eure hilfreichen Beiträge, eure Anteilnahme und das spürbare Mitgefühl.
Stecke derzeit noch voll im Auf- und Verarbeitungsprozess der Umbrüche, welche die letzten Wochen und Monate bestimmt haben...
Das wirklich Unangenehme an "Übergängen" sehe ich in einem gewissen (wenn auch vielleicht nur temporären) Verlust von Kontrolle und auch geistiger Klarheit, stattdessen dominieren "Nebel", Angst(starre), Gefühle der Unwirklichkeit, des Ausgeliefertseins....
Dennoch hat alles 2 Seiten und "wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.." :
Lässt man sich auf das Neue ein und den Widerstand fallen, können (unerwartet) positive Dinge geschehen, die Erfahrung der Allverbundenheit mit allen Wesen, Gefühle großer Dankbarkeit für das Leben und seine Möglichkeiten, für die Menschen, die einem zu helfen versuchen und dass körperliches/psychisches Leid nicht ununterbrochen anhält (obwohl - gefühlt - oft zu lange...).
Nach jedem "Nackenschlag" schien wieder - als solle er "ausgeglichen" werden - etwas Positives, Gutes, Heilsames nachzukommen und dies wahrnehmen zu können, ermöglichte schließlich ein Vertrauen, dass irgendwie "alles gut werden wird" ....
Wichtig wäre vielleicht auch noch, den Einfluss von Übergangserfahrungen auf ANDERE zu beachten: Es macht auch etwas mit dem Beobachter/Begleiter eines Betroffenen - u.a. deshalb gibt es ja für viele Übergänge Riten und Rituale...
https://www.ebi-zuerich.ch/cm_document/EBI-Uebergaenge-FranzLiechti-Genge.pdf
Möchte - abschließend - noch kurz auf dieses Zitat eingehen:
Ansonsten gibt es keine zwei Fronten, es gibt nur eine Front, und zwar den ungelösten seelischen Konflikt, der sich durch physische oder psychische Symptome ausdrückt. Das körperliche Leiden ist dann die sichtbare Störung für den seelischen Konflikt. Das ist die eine Ursache, eine zweite gibt es nicht.
Mich würde interessieren, welche Erklärung du dafür hast, lieber ewald , dass Tiere ebenfalls (mit zunehmender Tendenz, wie Menschen) an Autoimmunerkrankungen/Allergien erkranken, z.B. rheumatoider Polyarthritis, Diabetes usw.
Es gibt z.B. Pferde mit Heu-Allergie, Hunde, die kein Fleisch vertragen uvm. .... Selbsthass bei Tieren??
Des Weiteren: Buddha Shakyamuni "litt" bekanntlich an starken Rückenschmerzen, die von heutigen psychosomatischen Ärzten auch oft mit ungelösten inneren Konflikten und daraus resultierenden Verspannungen in Verbindung gebracht werden...(Welche man bei einem Erleuchteten aber wohl kaum annehmen würde... ).
Die Natur und das Leben entwickeln sich durch optimale Anpassungen und ständig neue "Ideen" - nur rein psychisch-geistige Ursachen für Krankheiten zu vermuten, übersieht, dass wir nicht alleine auf der Welt sind.
Recht primitive Organismen sind z.B. in der Lage, in andere Körper einzudringen und sie für ihre Zwecke zu manipulieren:
"Wir wissen alle nicht, welche Bombe in uns tickt." So äußerte sich vor vielen Jahren ein Arzt mir gegenüber, um anzudeuten, dass unser Einfluss auf die körperliche Gesundheit recht bescheiden ist.
Liebe Grüße, Anna
Für sich selber jedoch kann man alle Möglichkeiten zur Ursachenfindung in Betracht ziehen, denn erst, wenn man die Ursache weiß, ist eine echte Heilung möglich, ein Loslassen der Umstände die zu diesen Ursachen führte.
Lieber ewald ,
die Ursachen sind multifaktoriell, soviel steht fest, wie viele Menschen haben "unerlöste seelische Konflikte", bekommen deshalb aber noch lange nicht Krebs oder eine Autoimmunerkrankung... U.a. wegen dieser Komplexität geht es ja in der Forschung nicht recht voran.
Tatsache ist, dass die Übergänge angenommen werden müssen - Widerstand verschlimmert nur - und natürlich schaut man sich die möglichen psychischen/psychosomatischen Ursachen an.
So ein Übergang verändert den Menschen - so oder so...
Danke, dass du dir Gedanken dazu gemacht hast!
Liebe Grüße, Anna
Lieber ewald ,
danke dir für deinen Beitrag, den ich jetzt, nach 5 Wochen Aufenthalt in der Uniklinik, endlich (kurz) beantworten möchte.
Eine Autoimmunerkrankung ist eine fiese Sache, das eigene Immunsystem, das eigentlich Schädlinge abwehren sollte, greift den Organismus an. Das ist ein sehr bedenklicher Übergang
der Ursachen im Leben hat, die hier jedoch zu weit führen.
Ich ahne, was du mit diesen "Ursachen" andeutest, muss aber zu bedenken geben, dass in der Forschung eine Menge Ursachen diskutiert werden, man aber - leider - noch "im Trüben fischt".
Tatsache ist, dass es ja bereits Kinder gibt, die an dieser Erkrankung leiden (in "meiner" Klinik ein Achtjähriger!).
Da würde man vermutlich, gerade hier, auf "Karma" tippen...
Übergänge, jeglicher Art, sind leichter zu bewältigen, wenn sie von "Ritualen" begleitet werden - diese Erfahrung konnte ich jetzt auch machen.
Es ist schon ein sehr seltsames Gefühl, nun von "bedingt gesund" zu "schwerkrank" "verrückt" (worden) zu sein und Teile des Immunsystems lahmlegen gelassen zu haben, um weiterleben zu können...
Die Identifikation mit dem Körper hat jedenfalls zeitweise spürbar nachgelassen.
Liebe Grüße, Anna
Herzlichen Dank auch dir, lieber nuk,
es ist verrückt, weil ich das Thema schon letztes Jahr im Kopf ( und mir Notizen dazu gemacht) hatte, es dann aber aufschob.
Und ausgerechnet zum Jahreswechsel - "Übergang" brach dann die Krankheit aus....
Eigentlich wollte ich es hier nicht mitteilen, habe überlegt, ob ich mich einfach verabschieden und abmelden soll, aber das ist nicht so meine Art...
So eine Sache führt leider oft zwangsläufig erstmal zu einer größeren Selbstbezogenheit, daher möchte ich auch nicht, dass es das ganze Thema überlagert.
Bei mir war es frueher immer so, dass ich sehr grosse Angst vor Veraenderung hatte.
Kann ich gut nachvollziehen, habe ich teilweise leider heute noch....
Seit ich mehr Vertrauen in mich selbst gefunden hatte (was ueberhaupt nicht lange her ist), betrachte ich Uebergaenge in meinem Leben als Chance.
Das freut mich sehr für dich, nuk, oft genug sind Übergänge ja auch Möglichkeiten für neue Erfahrungen und Begegnungen, bringen einen weiter.
Danke für dein Mitgefühl...
Herzliche Grüße, Anna
Herzlichen Dank, liebe Monika
, man weiß wohl (in der Theorie und aus der Erfahrung dessen, was Anderen widerfuhr), dass so etwas geschehen kann, aber, wenn es dann wirklich passiert....
Ich weiß nicht, Anna, wie ich die Übergänge geschafft habe. Ich hab mich einfach "reingefunden". Wie das Wort schon andeutet, ich musste mich neu finden. Aber darüber habe nie nachgedacht
Liebe Monika, vielen Dank für deine Antwort.
Tatsächlich empfinde ich es auch so, dass man sich neu "finden", mindestens aber neu "sortieren" muss, je nachdem, um welche Art Übergang es sich handelt.
Zum Nachdenken bleibt (zunächst) oft keine Zeit oder man ist so involviert, dass man, wie betäubt, nur noch "funktioniert"...
Ich habe gerade das Gefühl, mich in einer intensiven Übergangsphase zu befinden, weil ich - seit Silvestermittag - erkrankt bin und mich mit Symptomen wie Fieberschüben, starken Schmerzen im ganzen Körper, Wasser in den Beinen usw. herumplage. Im Gegensatz zu früheren Krankheiten scheint der Zustand - mit ständigen Auf und Ab's - fortzubestehen und keinerlei Heilungstendenz zu zeigen.
Vor 4 Tagen - nach einer Blutuntersuchung mit speziellen Parametern -
kam die Nachricht, dass ich an einer äußerst seltenen, ohne Behandlung tödlichen, Autoimmunerkrankung leide...
Bisher war ich "einigermaßen/bedingt gesund" gewesen, nahm nur Schilddrüsenhormone und Magnesiumtabletten ein - nun soll ich plötzlich schwerkrank sein, mein Immunsystem massiv unterdrückt werden, um Organschäden zu verhindern?!
Ich fühle mich derzeit wie betäubt, in einem Schwebezustand, bin sogar unsicher, ob ich mich überhaupt behandeln oder den Dingen ihren Lauf lassen soll.
Die Frage, die sich mir stellt: Ist das Leben - mit/nach der belastenden Behandlung überhaupt noch lebenswert?
(Zu den möglichen Nebenwirkungen gehört beispielsweise "Fatigue", die ich bisher einmal (zum Glück nur temporär) erlebt habe - da ist man dauererschöpft und dösig.....Außerdem Gefahr von Infektionen und erhöhtes Krebsrisiko - na, toll!)
Es wird wohl keine andere Lösung geben, als diese Fakten zu akzeptieren und den ganzen "Mist" anzunehmen.
Wenn man sich mit der neuen Situation vollständig arrangiert hat, ist der Übergang bewältigt. Ein - für mich noch - ziemlich beängstigender Weg bis dahin...
Liebe Grüße, Anna
Hallo, ihr Lieben,
dieses Thema liegt mir - aus verschiedenen Gründen - gerade jetzt besonders am Herzen.
Wir alle sind ständig mit irgendwelchen Übergängen konfrontiert - gerade fing ein neues Jahr an, die Wechsel der Jahreszeiten bedingen Übergangsphasen, in denen Anpassung nötig wird, weitere unvermeidliche Übergänge sind Kindheit-Erwachsenwerden, Jugend-Alter, Schlaf-Wachsein, Leben-Tod, ....
Das bekannte Gedicht "Stufen"* von Hermann Hesse stellt jene Phasen als natürlich und notwendig dar, um sich weiterzuentwickeln, auch, wenn Trauer um Zurückgelassenes und Angst vor dem Neuen dabei auftreten können.
(*https://hhesse.de/gedichte/stufen/ )
Regelmäßige Rituale und Gewohnheiten geben eine scheinbare Sicherheit und Stabilität (die grundsätzlich nicht existiert, außer der Gewissheit des Todes), bzw. täuschen sie vor.
Sich wiederholende Abläufe beruhigen dadurch einerseits, führen andererseits jedoch zur Gewöhnung (und dadurch ev. zu Trägheit):
"Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen"
("Nur, wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen..." H. Hesse /"Stufen")
Ich gestehe, mit Übergangsphasen und Übergängen ziemliche Probleme zu haben, wobei es daran liegen könnte, dass ich in meinem Leben oft Übergänge in - gefühlt oder gedacht - schlechtere Zustände erleben musste.
Grundsätzlich haftet man ja meist am Vertrauten (selbst, wenn man Neuem gegenüber aufgeschlossen ist), wahrscheinlich handelt es sich um einen Urinstinkt, der das Überleben sichern soll, denn auf vertrautem Terrain kennt man sich besser aus...
Der beängstigendste Übergang ist wohl der vom Leben zum Tod, der Sterbeprozess.
Schlimme Erinnerung:
Beim Einschläfern meines ersten geliebten Hundes, konnte ich (weil 650 km entfernt mit meiner kl. Tochter in Kur) nicht anwesend sein und bat meinen Vater, mich zu "vertreten", als die Tierärztin das Unumgängliche tat. Auf meine Frage, wie es gewesen sei, sagte mein Vater: "Furchtbar. Eigentlich schon sehr friedlich, aber dieser ÜBERGANG vom Leben zum Tod...."
Ich war damals sehr schockiert von der Antwort und davon, wie das Ganze meinen Vater mitgenommen hatte (der zu der Hündin nie so eine innige Beziehung pflegte -"ist ja nur ein Hund").
Er äußerte sich in der Folge auch oft dergestalt, dass er den Tod nicht fürchte, nur den "Übergang"... und irgendwie steckte er mich damit auch an.
Durch die Buddha-Lehre lern(t)e ich - zum Glück - eine neue Sicht auf diese Dinge, vor allem durch die Übung des Loslassens in der Meditation und auch immer wieder bewusstes Loslassen, wo ich eigentlich festhalten will, im Alltag...
Tatsächlich haftet man ja sogar am leidvollen Samsara an, trotz der Gefahren, und braucht Mut und Mühen, den Fluss zu queren, um das jenseitige Ufer zu erreichen.
Samyutta Nikaya 35.197:
ZitatAlles anzeigenDas diesseitige Ufer (orimam tīram) voller Schrecken und Gefahren, das ist, ihr Mönche, eine Bezeichnung für die Persönlichkeit; das jenseitige Ufer, das sichere und gefahrlose, das ist, ihr Mönche, eine Bezeichnung für das Nirvāna.
Das Floß, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung für den edlen achtfältigen Pfad, nämlich: rechte Ansicht, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Wandel, rechtes Mühen, rechte Achtsamkeit, rechte Einigung.
Das Mühen mit Händen und Füßen, das ist, ihr Mönche, eine Bezeichnung für den Einsatz der Tatkraft.
Nachdem er hinübergelangt ist, steht der Brahmane auf festem Boden - das ist, ihr Mönche, eine Bezeichnung für den Heiligen".
Wie erlebt ihr die unvermeidlichen , wie auch die gewollten, Übergänge in eurem Leben?
Wie schafft ihr es, nicht festzuhalten?
ZitatÜbergänge markieren die Trennung, indem sie verbinden.
© Hans Ulrich Bänziger (*1938), Schweizer Psychologe und Schriftsteller
Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen. Diese "Schwebephase" ......
Liebe Grüße, Anna