Übergänge: Altes/Vertrautes l o s lassen - auf Neues/Unbekanntes e i n lassen...

  • Tiere werden immer wieder gerne herangezogen als Gleichnis, um die menschlichen Gefühle nicht erwähnen zu müssen, da wäre das Ganze mit KI erstellen nur ein weiterer Verfremdungseffekt. Es gibt Menschen, die wollen ihre Anteilnahme kundtun, vielleicht wegen des Karma, scheuen sich aber vor jeder Tatsache. Das führt dann zu den vielen emotionalen Missverständnissen, denen wir alltäglich ausgesetzt sind, egal ob in der virtuellen Welt oder real. Wie drückt man Anna Panna-Sati das Mitgefühl aus, ohne das Schlimme empfinden zu müssen? Man kann Buddhas Leid wahrscheinlich nur verstehen, wenn einem das eigene Leid bewusst ist. Dann kann man bei schwerer Krankheit mitfühlen, denn man weiß, man leidet selbst auch. Nicht das Tier, nicht der da hinten, sondern Du leidest und ich auch.

  • https://www.focus.de/politik/ausland/letzter-sommer-in-frieden-wie-nah-sind-wir-einem-krieg-tatsaechlich_e1ed5a20-632a-4881-a595-289f033f052a.html


    Was meint ihr:


    Ist das pure Panikmache oder befinden wir uns tatsächlich gerade in einer Übergangsphase von (relativem) Frieden in Kriegszeiten?


    Wieso gibt es keine Massendemonstrationen gegen dieses langsame Abrutschen in Kriegsrhetorik, stattdessen scheinen Ratlosigkeit, Lethargie auf der einen Seite und hektisches Aufrüsten auf der anderen Seite vorzuherrschen....?


    Nehmen wir die Entwicklung mit Gelassenheit und Gleichmut hin, passen uns einfach bestmöglich den veränderten Umständen an?



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :?

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Liebe Anna, verzeih mir, aber ich will solche Ängste gar nicht verbreiten, deshalb guck ich derartige Sendungen nicht an.


    Wozu soll das gut sein?

    Was glaubst Du, verhindern zu können?


    Da sehe ich die Gefahr der self fulfilling prohecy.


    Lebe jetzt und hier und bewahre Buddhas Lehre in Deinem Herzen.


    Ich denke an Dich

    Monika _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Was meint ihr:


    Ist das pure Panikmache oder befinden wir uns tatsächlich gerade in einer Übergangsphase von (relativem) Frieden in Kriegszeiten?

    Liebe Anna Panna-Sati ,


    Das ist ein absolut realistisches Szenario. Denn das totalitäre Regime von Putin hat keine Hemmungen und will die Verhältnisse wiederherstellen, wie sie etwa 1991 waren. Putin selbst – wenn ich mich recht erinnere – hat das sogar irgendwo in der amerikanischen Presse ganz offen als Ziel formuliert.

    Ein zweiter Aspekt ist, dass Trump und Putin sich sehr gut verstehen. Beide zerschlagen den Rest der Demokratie, sodass nur noch der äußere Schein bleibt.

    Das ist keine Panikmache. Das ist die nackte Realität.

    Meiner Meinung nach sollte Deutschland sehr schnell aufrüsten. Es müsste enorm viel Geld investiert werden. Auf die USA ist inzwischen kein Verlass mehr – was über Jahrzehnte nach dem NATO-Vertrag funktioniert hat, gilt heute nicht mehr. LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nulla salus bello, pacem te poscimus omnes- Es liegt kein Heil ist im Krieg, Frieden fordern wir alle von dir! Diese Worte stehen im Kaisersaal des Zisterzienserklosters Salem als mahnender Appell an den Herrscher.


    Das Zitat stammt nicht etwas aus der Bibel sondern aus Vergils Aeneis.


    Zum garantierten Frieden bedarf es leider zweier friedenswillige. Ohne Kooperation müssen wir leider um Frieden ringen. Er muss aktiv geschaffen werden.


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

  • Liebe Monika, danke dir für deinen bedenkenswerten Rat! _()_ :heart:

    ...ich will solche Ängste gar nicht verbreiten, deshalb guck ich derartige Sendungen nicht an.


    Wozu soll das gut sein?

    Was glaubst Du, verhindern zu können?

    Ich schaue mir solche Sendungen i.d.R. auch nicht an, wurde zufällig, durch einen Beitrag im Radio, auf die Äußerungen dieses Militärhistorikers aufmerksam und habe sie anschließend gegoogelt, um der Sache auf den Grund zu gehen....(und zugleich nachzuforschen, welche Gegenmeinungen/stimmen existieren!).


    Leider fürchte ich, dass man nichts verhindern können wird, was die Regierungen an Aufrüstungsmaßnahmen beschließen - die ganzen Friedens- und Ostermärsche der vergangenen Jahrzehnte haben dies wohl auch deutlich gemacht.


    Und Abschreckung scheint tatsächlich die einzige (noch einigermaßen "friedliche") Möglichkeit, Schlimmeres zu verhüten, zu sein, wenn man den "Experten" so zuhört.


    Dennoch bin ich hier bei pano :


    Zum garantierten Frieden bedarf es leider zweier friedenswillige. Ohne Kooperation müssen wir leider um Frieden ringen. Er muss aktiv geschaffen werden.

    Daraus müsste resultieren, dass wir den Übergang / die sogenannte "Zeitenwende" nicht kritiklos hinnehmen, sondern von den Regierenden fordern, sich immer wieder von neuem um die Wiederherstellung des Friedens zu bemühen.


    Ansonsten werden wir als praktizierende Buddhisten natürlich fortgesetzt weiter am Frieden im eigenen Herzen arbeiten, aber das Eine schließt das Andere m.E. nicht aus.


    Mich einfach daran zu gewöhnen, dass dauernd von Krieg, Verteidigung, Aufrüstung und immer weniger von Frieden (und wie er wiederherzustellen wäre) die Rede ist, wäre vielleicht sogar "gesünder", weil die (leidvollen) Fakten so mit der Zeit akzeptiert werden - aber, wollen wir das wirklich?



    Liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Lieber Igor07 ,

    danke dir für deine Einschätzung der Lage, wobei ich gerne mal genau wüsste, wie Putin sich diesbezüglich geäußert hat :


    Denn das totalitäre Regime von Putin hat keine Hemmungen und will die Verhältnisse wiederherstellen, wie sie etwa 1991 waren.

    Ich bin noch auf dem Stand, dass Putin "lediglich" den Donbass und die Krim wieder für Russland zurückgewinnen (und nebenbei noch die demokratisch gewählte Regierung der Ukraine möglichst durch eine russlandtreue Regierung ersetzen) wollte - alles andere erschienen mir eher "dumpfe Befürchtungen" des "Westens" zu sein, die natürlich auch zutreffen könn(t)en....

    Putin selbst – wenn ich mich recht erinnere – hat das sogar irgendwo in der amerikanischen Presse ganz offen als Ziel formuliert.

    In der "amerikanischen Presse" - hm.....

    Meiner Meinung nach sollte Deutschland sehr schnell aufrüsten.

    Dazu gehört dann aber auch der Bau von Schutzbunkern...

    Ich denke, du hast den "Übergang" innerlich schon vollzogen, oder?

    Auf die USA ist inzwischen kein Verlass mehr – was über Jahrzehnte nach dem NATO-Vertrag funktioniert hat, gilt heute nicht mehr.

    Sieht momentan so aus, aber das könnte sich auch ev. wieder anders entwickeln - Trump ändert seine Meinung auch gerne mal, wenn es ihm vorteilhaft erscheint.



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Ich bin noch auf dem Stand, dass Putin "lediglich" den Donbass und die Krim wieder für Russland zurückgewinnen (und nebenbei noch die demokratisch gewählte Regierung der Ukraine möglichst durch eine russlandtreue Regierung ersetzen) wollte - alles andere erschienen mir eher "dumpfe Befürchtungen" des "Westens" zu sein, die natürlich auch zutreffen könn(t)en....

    Putin möchte „Action“ hat er vor kurzem mal selbst gesagt…


    In einem autoritärem Regime kommt schnell Langeweile auf, weil ja auch niemand anderes gewählt werden kann….


    Da sitz ich nun den ganzen Tag auf meinem „Thron“…

    Und mir wird so langweilig…


    Aber wer oder was kann mir jeden Tag aus Neue ein Gefühl von Macht über andere oder neue Erregung verleihen…


    Das ist bei Putin „so“…


    Bei Trump „so“…


    Bei Normalbürgern doch auch „so“…


    Selbstverursachtes Leiden ist überall zu finden…


    Seit mindestens 2500 Jahren gibt es auch Lehrreden aus diesem Dilemma…


    Aber auch sie haben bis heute nicht wirklich helfen können…


    Viele Menschen haben Mitgefühl


    Viele Menschen sehr wenig bis keins…


    Vieles ist evolutionsbedingt…


    Vieles ist durch die Kindheit bedingt…


    Vieles ist durch Altlasten bedingt…


    Vieles durch Unwissenheit über sich selbst und dem Leben an sich…


    Die Ursachen kennt man…


    Die Widerstände auch…


    Schon ganz lange…


    Ganz allein ist man zu allein…


    Um etwas daran ändern zu können…


    Auch wenn es manchmal hoffnungslos oder gar traurig klingt…


    Manchmal bleibt nur noch von all dem loszulassen…


    In Stille und in Weisheit und in Liebe und Mitgefühl


    Zu sich selbst allein

  • Nehmen wir die Entwicklung mit Gelassenheit und Gleichmut hin, passen uns einfach bestmöglich den veränderten Umständen an?

    Ja, das ist ein guter Rat.

    Liebe Anna, was sonst lehrt uns Buddha?

    Wie willst Du Hass und Gier endgültig beenden, wenn diese Welt doch immerzu dazu auffordert, dies und jenes abzulehnen oder zu begehren?


    Wenn überhaupt, dann doch nur in unserer unmittelbaren Umgebung anderen Menschen das Leben zu erleichtern, zu helfen wo es geht, zu trösten und nicht noch mehr Leiden in die Welt zu bringen mit Meinungen und "ungelegten Eiern".


    In meiner Jugend gab es Aufstände in Ungarn, Tchechoslowakai, DDR, die Kubakrise, Vietnam ...

    Und der Russe war ganz nah direkt hinter der Mauer.


    Glaubst Du wirklich, es ist heute schlimmer?


    Jetzt/Heute wohne ich warm und trocken, habe genug zum Leben und vorallem die hilfreiche Lehre.


    Ich weiß, wir werden alle sterben - früher oder später ...

    Ausser meiner geliebten Tochter und gute Freundinnen sind alle mir nahestehenden wichtigsten Menschen gestorben.


    Jeder Tag kann der letzte sein ...

    Ich genieße den heutigen einfach so und koch mir gleich Spargel.


    _()_Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Buddha lehrte nicht, sich in der Opferrolle einzurichten und immer bedürftiger zu werden, um immer mehr Zuwendung von außen zu brauchen. Deshalb, die Resilienz, die Widerstandskraft, das ist völlig richtig, auch den äußeren Umständen und nicht nur den inneren gegenüber. Nach außen geschaut lebten wir in Deutschland Jahrzehnte mit dem kalten Krieg zwischen Nato und Warschauer Vertrag. Mit Fall der Mauer löste sich der Warschauer Vertrag auf, die Sowjetunion auch, die DDR wurde Teil der BRD und die Nato-Osterweiterung übernahm die sozialistischen Länder. Erst als die Ukraine auch in die Nato wollte, versuchte Russland das mit aller Diplomatie zu verhindern, vergebens und sie marschierten ein. Putin möchte die Nato in die Schranken weisen, zu Recht wie ich finde.

    Die Nato bestand vor allem aus den USA und Europa. Nun zieht sich die USA mit Trump aus Europa zurück und die ehemaligen Hauptfeinde USA und Russland nähern sich an. Das sollte Grund zur Hoffnung geben, denn ein dritter Weltkrieg mit den beiden ist unwahrscheinlich.


    Die Bedrohung Europas ohne die USA von Seiten des mächtigen Russlands ist im Westen gestrickt worden, diese Gefahr besteht so gut ich Russland kenne nicht. Natürlich ist Russland sauer auf Europa, sie haben der Ukraine endlos Waffen geliefert und der Krieg zog sich in die Länge. Eher wären Handelsbeziehungen zwischen Europa und Russland wichtig und das Beenden der Sanktionen. Sich Russland zum Feind machen ist eine ganz blöde Idee, Europa tut es gerade und glaubt, Aufrüsten könnte helfen, auch eine blöde Idee. Russland wurde in der Geschichte schon öfter provoziert, es ging für die Provokateure nie gut aus. Deshalb ist nicht nur aus buddhistischer Sicht Gelassenheit und Gleichmut ein gutes Verhalten, nicht nur zu den eigenen inneren Vorgängen, sondern auch zu den äußeren Umständen. Sich nicht anstecken lassen von der geschürten Panik wäre schon ein Gewinn für den Frieden, vor allem dem inneren Frieden, denn die Chance etwas gegen die globale Entwicklung auf der Erde zu unternehmen ist gering.

  • Kriege haben öfter mal gar keinen vernünftigen und äußeren Grund sondern es ist so, dass es in einem Land viel Unmut, Frustration und Spaltung gibt, und ein Krieg einem ermöglicht die Energie des Unmuts nach Außen zu richten. Krieg wird zu einem Ventil des inneren Brodelns. Und gerade in autoritären Ländern gibt es viele Menschen die zwar bereit sich beherrschen zu lassen, wenn es stattdessen ein mehr an Wohlstand, Sicherheit und Chancen gibt. Fällt das weg, entsteht Unmut, Frustration und Wut.In einer Kriegssituation schafft man eine Einheit und gibt der Energie ein äußeres Ziel


    In vielen Ländern brodelt der Unmut. Durch Trumps Zölle sind die Ölpreise und auch die Ölimporte Chinas gefallen. Was in Russland - das sehr stark von einem hohen Ölpreis abhängt die Frustration erhöht. In China gibt es sehr viel Unmut und Xi hat sehr viele Feinde in Militär, Partei und bei den Prinzlingen. Und in der USA erwarten viele von Trump "American great" zu machen und sind enttäuscht, dass das nicht passiert.


    Was vielleicht das Buddhistische ist , was man machen kann, ist all die Geschmacksrichtungen des Unmuts - all die dräuenden Wolken - die sich in Gewittern zu entladen drohen, als Varianten des eigenen Unmuts - des eigenen Dukkhas - anzusehen.

  • Ich kann mich noch gut an die Zeit des Kalten Krieges erinnern, der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in Prag ist einer meiner ersten lebhaften Erinnerungen.

    Russland war als Sowjetunion unter Breschnew nicht weniger gefährlich als heute unter Putin, die kommunistische Weltrevolution auch mit Gewalt war sogar offizielles Ziel.

    Dennoch gab es keine Sanktionen (Olympiaboykott nach Afghanistan-Einmarsch mal abgesehen), mit der Sowjetunion wurde Handel getrieben, die Sowjets galten als zuverlässige Zahler.

    Ein entscheidender Unterschied zu heute ist aus meiner Sicht, dass damals Politiker und Bevölkerung noch aus eigener Erfahrung wussten, was Krieg bedeutet.

    D und der Westen war hochgerüstet biszum Anschlag, aber es gab keine leichtsinnige Kriegsrhetorik wie heute.

    Abschreckung und Diplomatie.

    Heute schützt uns höchstens der marode Zustand unserer Brücken, die unter dem Gewicht russischer Panzer zusammenbrechen würden :evil:

    Und auf einmal kam Gorbatschow.


    :cry:

  • Ein Gedicht aus dem Dreissigjährigen Krieg:


    Du siehst, wohin Du siehst, nur Eitelkeit auf Erden,

    was dieser heute baut, reisst jener morgen ein,

    wo heut noch Städte stehn,

    da werden Wiesen sein ..


    Heut lacht das Glück uns an,

    bald donnern die Beschwerden,

    der grossen Taten Ruhm,

    wird wie ein Traum vergehn

    kann denn der leichte Mensch

    das Spiel der Zeit bestehn ?


    Was jetzt so prächtig blüht,

    wird bald zertreten werden,

    was heut so pocht und trotzt

    ist morgen Asch und Bein

    nichts ist was nicht vergeht

    kein Erz, kein Marmorstein


    Ist nicht was wir für köstlich achten

    nur schlichte Nichtigkeit

    nur Schatten Staub und Wind ?

    wie eine Wiesenblum',

    die man nicht wiederfind' ?

    Und will ein einzig Mensch

    was ewig ist betrachten ?


    :cry:

  • JoJu91 Meine erste Erfahrung ist der Mauerbau und Vietnamkrieg und viele weitere Kriege, die von der westlichen Welt angezettelt wurden. Die waren natürlich im Sinn des heiligen Grals der Demokratie.

    Nichts anderes als Machtgebiete zu verteidigen und zu erobern. Russland und USA geben wirklich alles, um ihre Reiche zu verteidigen und zu vergrößern.

    Gerade geschieht etwas, womit die „freie“ westliche Welt nicht gerechnet hat. Trump ermöglicht, mit seinem Kahlschlag die USA aus diesem Wahnsinn heraus zu ziehen. Er will in seinem ganz persönlichen Wahn die USA auf ihr Territorium zurücksetzen.


    MAGA ist ganz auf die USA gerichtet und nicht mehr auf den Weltherrscher-Polizisten. Haben die scheinbaren Verbündeten, die doch nur zu Dienern gemachten, ganz übersehen, dass es eine Zeit geben könnte, in der sie ihre Füße entdecken müssen. Selbstständigkeit ist für die meisten, die aus Hotel Mama rausfliegen, eine ganz besondere Erfahrung.

  • Von den Übergängen von Anna Panna-Sati auf Krieg zu kommen und dann auf Tagespolitik ist ein sehr weit gefasster Bogen, aber sie hat ja selber die Übergänge der aktuellen Welt angesprochen.


    Jedoch Krieg ist nicht die Unzufriedenheit des Volkes, sondern aggressive Interessen der Machthaber. Deshalb hat die Nato ihr Territorium in Europa enorm ausgeweitet und Russland schiebt dem einen Riegel vor. Somit wird dieses militärische Eingreifen nicht als Krieg bezeichnet, es ist keiner in der klassischen Definition, es soll nur verhindern, dass die Ukraine auch der Nato beitritt. Erst die massiven Waffenlieferungen an die Ukraine von Seiten Westeuropas haben daraus einen Krieg gemacht, einen Krieg zwischen Nato und Russland auf dem Rücken der Ukraine.

  • Jedoch Krieg ist nicht die Unzufriedenheit des Volkes, sondern aggressive Interessen der Machthaber. Deshalb hat die Nato ihr Territorium in Europa enorm ausgeweitet und Russland schiebt dem einen Riegel vor. Somit wird dieses militärische Eingreifen nicht als Krieg bezeichnet, es ist keiner in der klassischen Definition, es soll nur verhindern, dass die Ukraine auch der Nato beitritt. Erst die massiven Waffenlieferungen an die Ukraine von Seiten Westeuropas haben daraus einen Krieg gemacht, einen Krieg zwischen Nato und Russland auf dem Rücken der Ukraine.

    Jedes Land hat selbst ein Recht zu entscheiden, wem es sich „lieber anschließen möchte“: Frag mal die Polen, oder andere Länder, warum sie so wenig Interesse daran haben, sich wieder von Russland kontrollieren zu lassen…


    Die Aggression Russlands hat halt auch mit alter Verletzlichkeit zu tun: als man wieder viel Territorium aufgeben musste. Und dem nun nach weint...


    Russland hat nach den 90ern sogar mit der NATO gemeinsam Manöver abgehalten. Aber Russland wollte man nicht auch in der NATO haben. Zumindest die USA nicht.


    Hätte alles so bleiben können. Den Russen ging es an sich ja auch gut. Jeder machte mit jedem Geschäfte. Aber es fehlte dann doch wieder mehr ein Gefühl von Macht, von einer Großmacht zu sein…, denn das konnte den Oberen ja nicht Alles sein… nicht genug sein… nicht genug Selbstbestätigung…


    In Russland ist das Volk den Oberen noch weniger Wert, als vielleicht anderswo: Da werden massenweise welche an die Front vorgeschickt. Widersacher wie Nawalny umgebracht. Oder aus dem Fenster geworfen. In Russland muss ein Mann für viele ein harter Hund sein und darf keine Gefühle zeigen. Sonst ist er kein Mann. Im Krieg zu sterben ist für viele immer noch eine große Ehre. Kinder werden verschleppt: schon alles wieder vergessen?


    Ich habe viele jüngere Russen gesehen, die ins Ausland geflüchtet sind und dort leben, die sich nicht verheizen lassen wollen.


    Ich kenne viele Schweizer die die USA und Europäer hassen und eher einen Überfall von Frankreich fürchten, als von Russland.


    Wer hat hier welche Neurosen?

    Wer hat hier welche Ängste?

    Wer hat hier welche Begierden?


    Ich glaube das die meisten Menschen überhaupt kein Interesse an Krieg haben. Sondern meist bestimmte Menschen. Macht haben wollende. Ohne viel Mitgefühl.


    In den 80ern gab es mal ein Video von Franky goes to Hollywood wo sich amerikanischer und russischer Präsident im Ring kloppten, statt das Volk für seine eigenen Begierden zu benutzen. Eine gute Idee, oder?


    Das Ganze zeigt aber auch auf, inwiefern Politik überhaupt taugt:

    Auf der einen Seite sitzen die ewigen Autokraten.

    Auf der anderen die, die koste es was es wolle, irgendwie nur wieder gewählt worden.


    Viel Ahnung und Lösungen haben beide nicht...

    Außer wie bekomme ich am meisten von Allem…

    So Weise wie die Affen früher schon waren…


    Die MenschenWelt ist insgesamt viel globaler und enger vernetzt geworden:

    Früher lebte man hauptsächlich in kleinen Gemeinschaften.

    Und jeder half selbstverständlich jeden um zu überleben.


    Anderen Kulturen begegnete man nie bis selten, und brauchte sich deshalb auch nicht damit anzufreunden, sich gegenseitig lernen besser zu verstehen:


    Das ist doch auch heute noch so, das es auch immer noch Schwierigkeiten zwischen Kulturen gibt, bis hin zu Hass und am liebsten gibt es den anderen nicht mehr, hin.


    Europa ist zwar „vereint“. Aber spätestens beim Fußball zb hört das schon wieder auf.


    Das Ganze kann man auch herunterbrechen bis auf die eigene Familie oder Nachbarn wo man lernen muss miteinander auszukommen.


    Die „Länder“ und die Erde sind nur eine viel größere Dimension.


    Aber der Weg zu einem besserem Miteinander ist immer derselbe…


    Aber dieser Weg funktioniert eben nur selten:


    Man kann niemanden dazu zwingen „Buddhist“ zu werden oder eine „Psychotherapie“ zu machen:


    Er muss das selbst erkennen (können) und tun (wollen)…


    Die Menschen sind auch nicht alle gleich:


    Manche haben „von Hause aus“ mehr Mitgefühl als andere.

    Manche sind „von Hause aus“ skrupelloser und egoistischer als Andere…


    Vielleicht wird ja irgend wann „die Pille für alle erfunden“…


    🙂

  • Von den Übergängen von Anna Panna-Sati auf Krieg zu kommen und dann auf Tagespolitik ist ein sehr weit gefasster Bogen, aber sie hat ja selber die Übergänge der aktuellen Welt angesprochen.

    Ja, da hast du Recht, lieber ewald , tatsächlich sprach ich bisher eher von Übergängen zum Schlechteren hin (Gesundheit -> Krankheit, Friedenszeiten -> Kriegszeiten), was natürlich auch etwas mit meiner aktuellen psychischen Verfassung zu tun hat - der Geist tendiert wohl momentan mehr dazu, sich Sorgen zu machen... :? :shrug:


    Im Grunde wollte ich deutlich machen, dass es sich empfiehlt, dass man in diesen Übergangszeiten ("Zeitenwende") erhöhte Achtsamkeit - auch auf die eigene Geistesverfassung und wie sich sich u.U. im Verlaufe des Übergangs ändert - walten lassen sollte.

    Sonst könnte man vielleicht übersehen, dass die Ereignisse unbemerkt ihre Spuren im Geist hinterlassen, man z.B. innerlich abstumpft...


    Wie willst Du Hass und Gier endgültig beenden, wenn diese Welt doch immerzu dazu auffordert, dies und jenes abzulehnen oder zu begehren?

    Eine gute Frage, liebe Monika, _()_ , man müsste dahin kommen, die - nicht zu ändernden! - Dinge gelassen hinzunehmen, wie sie sind.


    Der Buddha wollte kein politisches Engagement der Mönche und Nonnen, hat sich offenbar aber selbst, in der Absicht, Frieden zu stiften, öfter mal eingemischt...

    Wenn überhaupt, dann doch nur in unserer unmittelbaren Umgebung anderen Menschen das Leben zu erleichtern, zu helfen wo es geht, zu trösten und nicht noch mehr Leiden in die Welt zu bringen...

    Das tun ja viele Menschen, nicht nur Buddhisten, es wirkt auch selbstbelohnend und heilsam für alle Beteiligten.

    Ob man sich jetzt eher als "engagierter Buddhist" (wie z.B. Thich Nhat Hanh) auch in die Politik einmischt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden...

    Deshalb ist nicht nur aus buddhistischer Sicht Gelassenheit und Gleichmut ein gutes Verhalten, nicht nur zu den eigenen inneren Vorgängen, sondern auch zu den äußeren Umständen. Sich nicht anstecken lassen von der geschürten Panik wäre schon ein Gewinn für den Frieden, vor allem dem inneren Frieden, denn die Chance etwas gegen die globale Entwicklung auf der Erde zu unternehmen ist gering.

    _()_ :like:



    Was vielleicht das Buddhistische ist , was man machen kann, ist all die Geschmacksrichtungen des Unmuts - all die dräuenden Wolken - die sich in Gewittern zu entladen drohen, als Varianten des eigenen Unmuts - des eigenen Dukkhas - anzusehen.

    Also die volle Verantwortung (selbst) übernehmen? :?




    Vielen Dank für eure interessanten und hilfreichen Beiträge! _()_ :heart:



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

    Einmal editiert, zuletzt von Anna Panna-Sati ()

  • Vielen Dank, lieber JoJu91 , für deine Beiträge, insbesondere das Gedicht von Andreas Gryphius! _()_ :heart:


    Man versteht, warum er so geschrieben hat, wenn man sich mit seiner Biographie befasst...



    Zitat

    Werk und Wirkung

    Sein Leben war geprägt von den Leiden und Erfahrungen seiner Zeit, speziell dem frühen Verlust seiner Eltern, der Zerstörung Glogaus im Dreißigjährigen Krieg und den damit verbundenen Religionsverfolgungen.


    Erfüllt von einer tiefen Friedenssehnsucht empfand er die Tragödien seiner Zeit besonders stark.


    Gryphius thematisierte in seinen Tragödien und Gedichten das Leid und den moralischen Verfall während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sowie die Unruhe, Einsamkeit und Zerrissenheit der Menschen. Daneben findet sich in seinen Werken der wiederholte Hinweis auf „Eitelkeit“, das für die Epoche des Barock typische Motiv der Vergänglichkeit allen menschlichen Schaffens und Strebens. Exemplarisch dafür sind Gryphius’ Gedichte Es ist alles eitel, Menschliches Elende oder Tränen des Vaterlandes von 1636, in welchem Gryphius eindringlich die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges behandelt.


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)

  • Also die volle Verantwortung (selbst) übernehmen? :?

    Ich würde sagen, versuchen zu unterscheiden, was ich selbst überhaupt an Leid in der Welt oder bei mir selbst ändern kann, und was nicht.


    Und wann und womit füge ich mir nur selbst Leid zu und womit nicht…


    Und wenn man das erkannt hat, was einem nicht gehört, davon loszulassen, und auch das Gefühl zu haben, das zu dürfen…!


    Falls das schwer fällt, kann es auch sein, das man als Kind schon immer anders gehandelt hat, und vielleicht ist dann auch die Kindheit noch aufzuarbeiten…


    So in etwa war und ist das bei mir.

  • Ich plädiere dafür, als Erwachsener die volle Verantwortung für sein eigenes Dasein auf der Welt zu übernehmen, denn nur so ist selbstverwaltete Änderung in der Not möglich und diese Änderung das heilende Mittel. Die äußeren Kräfte sind da und beeinflussen, aber es ist gut innerlich dafür einen Ausgleich oder ein Loslassen zu finden.


    Übergänge sind ja im Prozess des Lebens stetig zu verzeichnen, alles ist im Fluss und so ist auch der Begriff 'Zeitenwende' nur eine Floskel auf ständige Veränderung im Innen und im Außen. Diese Veränderung schafft die Hoffnung zu einem guten Ende.

  • als Erwachsener die volle Verantwortung für sein eigenes Dasein auf der Welt zu übernehmen

    Das konsequente durchführen des, für sein eigenes Leben die volle Verantwortung übernehmen, schafft viele kurzfristige Leiden, doch es befreit von allen Leiden, die durch Festhalten an vergangenem im eigenen Leben, zum im Jetzt leben.

  • Ich las mal auf einer Friedensveranstaltung/Demo den guten Spruch:


    "Die Macht von wenigen lebt von der Angst der Massen."


    Nun kann jetzt jede/r bei dem obigen Spruch leicht herausbedenken, wie er in buddhistischem - oder noch besseer ethischem - Kontext in Bezug zu Anhaftung, Ablehnung und Unwissenheit in Zusammenhang steht.


    Ja, es ist bitter zu sehen, mit wie viel 'Hass' in dem Focus-Beitrag steht. Er erinntert mich an ganz finstere Zeiten. Angst vor: "Hexen", dem Teufel, dem boesen gefraessigen Wolf und mehr.


    Aber was soll's. Viele Menschen ticken nun mal so. Ich glaube, das liegt daran, dass in uns immer noch die 'Furcht vor dem Saebelzahntieger' aus uralten Zeiten tief in unserem Gehirn verdrahtet ist. Heute gibt es keine Saebelzahntieger mehr. Vermutlich haben die Menschein sie damals ausgerottet. Und nun stehen sie 'nackt' da, 'muessen' sich ein anderes 'Furchtobjekt' suchen. Zur Not eben Mensch gegen Mensch.


    ich denke, die Angst vor einem grossen Krieg (Weltenbrand) steckt wohl icn jedem von uns tief drinnen. Und letztendlich ist es wohl nichts anderes als die Furcht vor dem Unvermeidlichen, dem eigenen Tode - der sowieso kommen wird.


    Und ich sehe die ausgerotteten Saebelzahntieger im Gebuesch lachen.

    Einmal editiert, zuletzt von nuk () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Ja, es ist bitter zu sehen, mit wie viel 'Hass' in dem Focus-Beitrag steht. Er erinntert mich an ganz finstere Zeiten. Angst vor: "Hexen", dem Teufel, dem boesen gefraessigen Wolf und mehr.

    nuk , sorry, aber über welchen Hass redest du überhaupt? Hast du so viel studiert? Der Autor hat in seinem eigenen Leben alles Mögliche getan – genau gegen den Hass. Bitte lies zuerst den Artikel, zum Beispiel auf Wikipedia:


    Sönke Neitzel


    Zitat

    Stipendien und Auszeichnungen

    • 2023: Lehrpreis der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam
    • 2022: Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“ der Bundesministerin für Verteidigung
    • 2010: Research fellow der Gerda-Henkel-Stiftung am KWI Essen.
    • 1996: Werner-Hahlweg-Preis für Wehrwissenschaften und Militärgeschichte (für die Dissertation).


    Prof. Dr. Sönke Neitzel

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Zitat

    ...

    sondern zitiert Neitzel auch aus einer Radiosendung mit Jörg Thadeusz: „Wir brauchen Soldaten als Kämpfer und Krieger, müssen das Kriegshandwerk wieder lernen.“

    ...

    Und der Wuerdentraeger sprach...

    Wir muessen...

    ...Hexen...

    ...Unglaeubige...

    ...Heliger Krieg - ehem Tschuldigung, Frieden...

    ....blabla...


    Tja, so war's im Mittelalter, vorher, jetzt, und in Zukunft auch noch.

    Igor07 Ich spreche dir ab, Buddhist zu sein. Nicht aus Boeswilligkeit, sondern weil du bewusst das Gebot nicht achtest, kein Leben nehmen zu wollen. Das ist im Achtfachen Pfad zwingend notwendig zu beachten, wenn sich jemand als Buddhist bezeichnen moechte.