Mabuttar:Darin ist doch ein unabhängiges Wesen oft angenommen, dass wiedererscheint nach dem Tod.Doch das ist doch ein anderes Wesen, da auch der Körper wie Buddha sagte, die Grundlage für das Bewusstsein ist.
Es kommt halt darauf an, wie der Begriff "Wesen" (sattā) zu verstehen ist bzw. wie er im Palikanon verwendet wird:
ZitatAlles anzeigen"Die Geburt der Wesen in die verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Geborenwerden, Herausstürzen aus dem Schoß, Erzeugung, die Manifestation der Daseinsgruppen, das Erlangen der Sinnesgrundlagen - dies wird Geburt genannt."
"Es gibt diese vier Arten von Nahrung zur Erhaltung der Lebewesen, die bereits ins Dasein getreten sind, und als Stütze für jene, die im Begriff sind wiederzuwerden. Welche vier? Da gibt es physische Speise als Nahrung, grob und subtil; Kontakt als zweites; geistiges Wollen als drittes; und Bewußtsein als viertes."
"Das Altern der Wesen in den verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Alter, das Zerbrechen der Zähne, das Ergrauen der Haare, das Runzligwerden der Haut, der Abstieg des Lebens, die Schwäche der Sinne - dies wird Altern genannt. Das Abscheiden der Wesen aus den verschiedenen Klassen der Lebewesen, ihr Dahinscheiden, Auflösen, Verschwinden, Sterben, Ablaufen der Zeit, Auflösung der Daseinsgruppen, Ablegen des Körpers - dies wird Tod genannt."
So verstanden bezeichnet "Wesen" nicht nur ein einzelnes Individuum zwischen Geburt und Tod, sondern die Menge aller Individuen mit völlig unterschiedlichen Arten von Körper und Bewusstsein, die aufgrund des Karmagesetzes einander bedingen:
Zitat"Denn so weit wie ich es wünsche, erinnere ich mich an meine vielfältigen früheren Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: 'Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.' So erinnere ich mich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m071z.html)
Denn:
ZitatSo geschieht das Wiedererscheinen eines Wesens aufgrund eines Wesens: man erscheint aufgrund der Handlungen, die man begangen hat, wieder. Wenn man wiedererschienen ist, berühren einen Kontakte. So sage ich, daß die Wesen die Erben ihrer Handlungen sind.(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m057z.html)
Im Grunde ist es also dasselbe "Wesen". Der Unterschied zu anderen zeitgenössischen Lehren bestand aber darin, dass es nicht möglich sei einen "Wesenskern" in Form eines Selbst (Atman) oder eine Seele als erfahrbar und unveränderlich zu identifizeren:
ZitatAlles anzeigen"... Darin, ihr Bhikkhus, beschreiben jene Mönche und Brahmanen, die das Selbst (Atman) als wahrnehmend und nach dem Tode unbeeinträchtigt weiterbestehend beschreiben, solch ein wahrnehmendes und nach dem Tode unbeeinträchtigtes Selbst, als entweder:
• formhaft;
• oder formlos;
• oder sowohl formhaft als auch formlos;
• oder weder formhaft noch formlos;
• oder als Einheit wahrnehmend;
• oder Vielfalt wahrnehmend;
• oder Begrenztes wahrnehmend;
• oder Unermeßliches wahrnehmend.
Oder ansonsten, unter den wenigen, die darüber hinausgehen, behaupten einige, das Bewußtseins-Kasiṇa, unermeßlich und unerschütterlich(, sei das Selbst (Atman)) ...
(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m102z.html)
Und auch das (körperabhängige) Bewusstsein ist eben keine "Konstante":
ZitatAlles anzeigen"...Dann fragte ihn der Erhabene: " Sāti, ist es wahr, daß folgende schädliche Ansicht in dir entstanden ist: 'So wie ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, verstehe, ist es ein und dasselbe Bewußtsein, das den Kreislauf der Wiedergeburten durchläuft, nicht ein anderes.'?"
"Das stimmt, ehrwürdiger Herr. So wie ich das Dhamma, das vom Erhabenen gelehrt wird, verstehe, ist es ein und dasselbe Bewußtsein, das den Kreislauf der Wiedergeburten durchläuft, nicht ein anderes."
"Was ist jenes Bewußtsein, Sāti?"
"Ehrwürdiger Herr, es ist das, was spricht und fühlt und hier und da die Resultate guter und schlechter Taten erfährt."
"Du fehlgeleiteter Mensch, wen sollte ich jemals das Dhamma auf solche Weise gelehrt haben? Du fehlgeleiteter Mensch, habe ich nicht in vielen Lehrreden dargelegt, daß Bewußtsein bedingt entsteht, weil es ohne Bedingung keine Entstehung von Bewußtsein gibt? Aber, du fehlgeleiteter Mensch, du hast uns durch dein falsches Verständnis falsch dargestellt und dich dadurch selbst verletzt und viel Unverdienst angehäuft; denn dies wird dir lange zum Schaden und zum Leid gereichen." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m038z.html)
Viele Grüße
Elliot